So... wir haben nen Bullterrier-Mix.. 95% Bullterrier.
Jack wurde früh kastriert, das wird von allen Menschen, die sich mit Bullis auskennen auch so empfohlen...eben wegen der Verträglichkeit.
Ich kann da wenig dazu sagen, aber Jack versteht sich super mit den meisten Hunden. Er ist halt ziemlich dominant, wenn dann ein anderer Rüde dominant ankommt, kann es schon mal eine kleine Auseinandersetzung geben, aber Jack lässt sich daraus auch sehr gut abrufen (Erziehung halt). Ansonsten ist er halt typisch Bulli - stürmisch, freundlich, er liebt alles und alle.
Er lebt hier bei uns mit einem 13-jährigen Rüden zusammen, der auch kastriert ist. Frau Schürmann von Bullterrier in Not vermittelt normalerweise nicht zu anderen Rüden, weil es eben öfter Probleme gab. Liegt meiner Meinung nach teils an der Rasse, aber größtenteils auch daran, dass ihre Hunde ja meist aus schlechter Haltung kommen und eben nie richtig sozialisiert wurden. Bei uns gibt es keinerlei Probleme, Jack ist zwar dominant, aber gegen den Opa gibt er klein bei... Benji könnte sich nichtmal wehren, aber ein Blick, ein Knurren in Jacks Richtung und er dreht sofort ab. Das war nur anfangs nötig, heute leben die beiden problemlos miteinander, ab und an lässt Benji auch mal zu, dass Jack mit ihm kuschelt.
Was soll ich noch sagen, tja, wir sind absolut Bulli versessen mittlerweile. Für uns ist klar, dass immer wieder ein Bullterrier bei uns einziehen wird.
Was einem klar sein sollte, sie sind halt absolute Clowns, immer dann wenn sie sich benehmen sollen machen sie Quatsch.... was aber nie negativ war... Beispiel: Ich stehe mit Jack an der Straße, werde beschimpft von irgendjemanden, lasse Jack neben mir sitzen, was macht der Kasper?? Hände hoch und winkt dem Typen zu
... da war dann Ruhe. Dann noch der Terriersturkopf.. jetzt haben wir ja schon einen, aber Bullis sind da schon noch extremer als alles, was ich bis jetzt an Terriern erlebt habe. Die Straße ist nass? Ich soll mich hinsetzen?? Ne, nicht wirklich.. 3min später gibt er dann doch nach.
Arbeit: Jack macht alles Spaß, wir sind vollkommen flexibel. Schutzhundesport würde ich mit Bullis nicht machen, auch Fleig rät davon ab, obwohl er es jahrelang mit seinen eigenen Hunden gemacht hat. Das verhilft dem Bullterrier ein wenig zu Größenwahn, der nicht gut sein muss.
Wir fangen im Frühjahr mit Agility an, Jack ist zweimal einen Parcour gelaufen, es war einfach wahnsinn, er war voll bei der Sache, hat ihn fehlerfrei gemeistert - in einer Wahnsinnszeit und das obwohl er das vorher noch nie gemacht hat.
Obedience findet er klasse, klassische UO sowieso (auf dem Platz ist er ein kleiner Streber), Frisbee genial (er springt mehr als 2m hoch), Dogdance, Trickdog, wir machen von Allem etwas...
Da er auch ein Riesenschnüffler ist, fangen wir im Mai (nach dem Wesenstest) mit der Rettungshundearbeit an, da freuen wir uns schon richtig drauf und denken, dass er dadurch alle seine Fähigkeiten und Freude einsetzen kann.
Ja, und die weißen Bullis sind tatsächlich häufig krankheitsanfälliger, da liest du dir einfach die Bücher durch... Taubheit und Blindheit sind recht häufig, aber da wir keinen reinweißen haben, kann ich nicht viel dazu sagen. Was bei Bullis recht häufig ist, ist ein Zinkmangel.
Ja, und am Schluss noch ein Plädoyer: Ich habe viele verkuschelte Hunde kennengelernt, aber niemals hätte ich mir vorstellen können, wie kuschelig ein Bulli sein kann. Niemals hätte ich mir vorstellen können, wie genial sie im Umgang mit Kindern sind, wie vorsichtig unser Büffel, der sonst alle übern Haufen rennt mit Behinderten umgeht. Bullterrier sind die perfekten Familienhunde, die zwar sehr sehr sehr stur sein können, aber 2min drauf alles durch ihr Geclowne wieder gutmachen.
Wenn du sonst noch Fragen hast, einfach stellen, mir fällt nachher bestimmt noch viel mehr ein, dann schreib ich nochmal...