Ja, ich hätte jetzt auch ne Schleppe empfohlen, kannst ja mit dem Geschirr zusammen gleich einkaufen 
Ich verstehe dich wirklich, es ist frustrierend, ein 30kg-Kraftpaket an der Leine hängen zu haben. Wir haben auch lange daran gearbeitet.
Mir ist noch was eingefallen - lass deinen Süßen sein Futter erarbeiten. Also ab jetzt gibts nichts mehr in den Napf, sondern alles wird mit nach draußen genommen. Anfangs belohnst du jedes, wirklich jedes positive Verhalten. Das fängt dann so an: Anderer Hund weit entfernt - dein Hund sieht ihn - Futter geben, anfangs wirklich bei jedem Schritt. Nach und nach kannst du das wieder abbauen, aber die ersten Wochen wirklich ständig alles schönfüttern, für alles belohnen. Viele schmeißen das restliche Futter Abends in den Napf, das machen wir zum Beispiel gar nicht. Wir verfüttern alles draußen, sollte etwas übrig bleiben, machen wir evtl in der Wohnung noch ein paar Tricks - hatte Jack nen ganz Bockigen, dann gabs halt mal einen Tag weniger zu fressen. Ganz schnell hat er gelernt, dass es sich bei Sichtung eines anderen Hundes lohnt, sofort ins Fuß zu kommen und zu uns zu schauen.
Was auch praktisch ist, wenn du ihm "Schau" beibringst. Zuerst in reizarmer Umgebung. Bei jedem Sichtkontakt erstmal Lekkerle, später dann mit Kommando. Dann auch nach draußen verlegen und Reize immer mehr steigern. Es ist wirklich praktisch, wenn ich zum Beispiel merke, dass Jack an nem anderen Hund mehr interessiert ist als ich - "Schau", dann ist er mit dem Blick sofort wieder bei mir. Ist auch ein langer Weg, aber sehr effektiv.
Zum Tipp bei Hundebegegnungen, denen du im Moment nicht ausweichen kannst: Geh möglichst nah an den Rand, evtl auch einen Schritt vom Weg, nimm deinen Hund langsam (nur nicht ruckartig) kürzer neben dich, Leckerle, geh evtl einen Schritt schneller, aber nur nicht hastig, einfach mit festen großen Schritten weiter. Immer und immer wieder belohnen, wenn er ruhig bleibt. Der stramme Schritt fordert den Hund, mitzuhalten und er baut bei dir Nervosität ab.
Was ich dir auch noch ans Herz legen kann, ist der Clicker. Viele benützen ihn für Tricks, wir haben ihn immer dabei, wenn wir draußen sind. Jack war sehr unsicher (und mehr als laut und zerrte an der Leine) als wir ihn bekamen... der Clicker hat ihm draußen extreme Sicherheit gegeben. Wir konnten ihn für jeden Schritt den er ruhig tat bestätigen. Vorteil: Der Hund merkt an deiner Stimme nicht, ob du unsicher bist, denn außer für kurze Kommandos brauchst du die nicht. Es ist wirklich extrem, was wir da für Fortschritte gemacht haben.
Wenn dein Hund absitzt und dann ruhiger ist, dann mach das erstmal. Empfehlen kann ich auch, was ganz megaleckeres einzupacken, wofür dein Hund alles tut.. bei uns ist das zum Beispiel Streichwurst, die in den kleinen Beuteln eignen sich super, das Zeug kannst du rausdrücken ohne in die Tasche greifen zu müssen. Wenn dein Hund was ganz super gemacht hat, dann nimm zum Beispiel ne kleine Tüte Nassfutter oder Frischkäse und die bekommt er dann, riesen Party machen... oder sein Lieblingsspielzeug rausholen.
Ich finde es gut, dass du den Stachel weglassen möchtest, du schaffst das auch und viel nachhaltiger als wenn es deinem Hund weh tut! Ich fühle wirklich mit dir und Marion (rotti-frauchen) mit Sicherheit auch. Nimm es den Anderen nicht übel, dass sie so geschrieben haben, leider wird oft aus Unwissenheit dazu gegriffen, wirklich grundlos. Aber ich verstehe, dass du dich unsicher fühlst. Wenn du in pikäre Situationen kommst, tief durchatmen, ruhige, knappe Kommandos geben und alles bestätigen.