Ich darf dich beruhigen. Unserer war auch ein Balkonpullerer.
Es war nicht mehr Arbeit ihn stubenrein zu kriegen und es war null Arbeit es wieder aus ihm raus zu kriegen. Das ist keine Garantie das es bei dir genauso läuft aber vielleicht geht es bei dir ja wie bei mir.
Irgendwann mit ca. 3 Monaten kratzte Herr Hund an der Balkontür. Wir haben die aufgemacht und geschaut was er wollte. Er wollte "raus pullern". Irgendwie hat er assoziiert das Balkon draußen bedeutet. Das hat für uns natürlich alles extrem vereinfacht, denn wir wußten, wenn er kratzt muss er.. also konnten wir raus und draußen seine Geschäfte erledigen.
Trotzdem gab es Situationen (wir wohnen im Hochhaus), wo wir nicht zack zack runter konnten ... sei es weil das Essen auf dem Herd stand oder weil ich ein geschäftliches Gespräch zu führen hatte (arbeite selbständig auch von zuhause aus). Dann wurde schnell der Balkon aufgemacht und Herr Hund hat auf die dortige Zeitung (extra ausgelegt) gemacht. Gleich danach wurde alles weggeräumt und alles war wieder tuti.
Genau wie du hat mich irgendwann die Sorge ereilt, dass er denkt, dass wäre nun für immer sein gutes Ersatzklo :). Grad mit dem Gedanken das der Sommer vor der Tür steht und die Balkontür 24/7 geöffnet ist kam leichte Panik auf, dass er nu nicht mehr Bescheid sagen würde.
Dem war aber nicht so. Er hat sich das selber wieder abgewöhnt ohne das wir was dazu getan haben (außer natürlich in 90% der Fälle rausgehen, wenn er an den Balkon gekratzt hat). Er hat irgendwann aufgehört draußen zu machen.... von jetzt auf gleich. Selbst wenn wir grade keine Zeit hatten und ihn "bekniet" haben, dass er doch bitte kurz auf die Zeitung machen soll, hat er dies nicht mehr gemacht. Er hat gewartet bis wir mit ihm raus konnten. Er ist seit er 4 Monate alt ist stubenrein mit Balkon als Stütze und unmittelbar 2 Wochen später war er dann 100% stubenrein.
Jetzt ist es egal zu welcher Zeit wir den Balkon offen haben er geht nicht mehr drauf. Auch hat er keine Asoziation mit der Zeitung gebildet. Wir waren auf dem Schiff meiner Schwiegereltern und auf See mußte er. Wir sind wie die bekloppten mit ihm rumgerannt und haben ihn versucht zu veranlassen, dass er sich auf der Zeitung erleichtert. Nix ... keine Chance. Es wurd gewartet bis wir wieder im Hafen waren und dann ging es blitzartig ab zur nächsten Grünfläche.
Das einzige was wir jedoch gemacht haben ist, dass wir ihn nie gelobt haben, wenn er auf dem Balkon was gemacht hat. Wir sind nur immer draußen ausgeflippt vor Freude ;). Ich denke Hunde sind nicht doof.
Insgesamt haben wir uns mit der Stubenreinheit nie Streß gemacht. Wir sind auch nicht jede Stunde runtergerannt oder nach jedem Malör. Am Anfang schon, weil es ja überall so steht, aber irgendwann haben wir gesehen, dass er Hund eh vergessen hat was wir wollen, bis wir unten bei der nächsten Grünfläche sind und das es für alle Beteiligten nur Streß ist. Wir waren alle 2 Stunden draußen ... dann alle 3 Stunden und jetzt sind es 4 Stunden. Er ist jetzt knapp über 5 Monate.
Gullideckel: Ich mache es so, dass ich Herrn Hund an alles ranführe wovor er Angst hat. Wir hatten auch schon ganz banale Steine vor denen er Angst hatte ... da sind wir dann hin und drauf rumgeklettert und gehüpft damit er sieht, dass es ganz normal ist. Selbiges mit Motorradfahrern und und und. Also nicht explizit auf die Angst eingehen sondern sich der Angst stellen :). Hat bei uns super funktioniert.
Futter: Ich bin nach einem Futter mit dem ich soweit ganz zufrieden war
auch bei bestesfutter gelandet. Heute ist der 3. Sack Youngster angekommen. Herr Hund findet das super, er verträgt es super, Fell glänzt wie ne Speckschwarte er ist fit wie ein Turnschuh und wächst gleichmäßig und nicht mehr so überschnell, wie bei dem anderen Futter.
Ich hoffe ich konnte dir helfen und auch Ängste nehmen, weil ich auch so eine Balkonsünderin bin ;).
Also mach dir da keine Panik. Das kriegste schon aus ihm raus und wenn deine Tochter zu dem Zeitpunkt wichtiger war, dann kann ich das gut verstehen.