Hallo!
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, ihr kennt euch noch nicht all zu lange und da darf man einfach nicht zu viel Erwarten.
Die Tipps mit der Schleppleine sind gut und auch das Hervorheben der Bedeutung von Konsequenz und Geduld.
Hinzufügen möchte ich noch:
Bei einem "Überraschungspaket" aus dem Tierheim weißt du eben wirklich zu wenig über sein bisheriges Leben, das bedeutet: Vll hat er gar keine richtige Hund-Mensch-Beziehung kennen gelernt.
Vll war es bisher für ihn normal, ohne die Ansprache seines Besitzers mit ihm hinten dran an der Leine die Welt zu erschnüffeln (und jetzt ist er auch noch in einer neuen, spannenden Welt, die besonders beschnüffelt werden will!) oder er kannte gar keine/nur wenige Spaziergänge?
Du weißt es nicht.
Aber das ist nicht schlimm, du hast vor dir eine fertige Hundepersönlichkeit, die du erst einmal kennen lernen musst, um zu wissen, wie er auf was reagiert. Aber auf der anderen Seite muss auch der Hund lernen, was du von ihm willst!
Ihr werdet schon zusammen wachsen, aber du kannst den Prozess natürlich begünstigen.
Ihr geht zusammen spazieren, du bist hinter ihm an der Leine und vor ihm so viel Interessantes! Aber mit Ziehen schafft er es ja, sein "Anhängsel" schneller in die gewünschte Richtung zu bringen. Ähm...wieso sollte er sich da umdrehen und schauen, was du machst? Vor ihm ist doch das Abenteuer!
Ganz klar: Erstens musst du eben mehr den Weg/Geschwindigkeit bestimmen, wie bereits erwähnt wurde. Er erreicht nur sein Ziel (schneller vorwärts zu kommen), wenn er auf dich achtet. Zieht er, bleibst du stehen, womit er eben merkt, dass es so nicht schneller geht.
Was aber auch noch ganz wichtig ist und was sich aus der oben beschriebenen Situation ergibt: Wenn es vor dem Hund so spannend ist, musst du dich eben spannender machen!
Nicht nur durch Leckerchen, sondern auch durch gemeinsame Spiele, Aufgaben, usw. Das schafft auch eine engere Bindung.
Überfordere ihn hierbei nicht, es soll ihm und dir Spaß machen!
Probier einfach mal ein bisschen was aus, hier im Forum wirst du ganz viele Ideen finden und auch im Bücherbereich gibt es schöne Anregungen.
Vll macht es ihm Spaß, wenn er schon nicht von der Leine darf (was ich absolut nachvollziehen kann), mit dir ein Stück zu rennen. Oder ein bissel Nasenarbeit?
Wichtig ist, ganz langsam zu beginnen. Er muss erst einmal verstehen, was du von ihm willst. Vll kennt er das nicht, dass man sich mit ihm beschäftigt.
Zu seinem Gehorsam: Es ist ja schon mal nicht schlecht, dass er "sitz" und "platz" beherrscht, allerdings ist es auch völlig "normal", wenn er noch nicht "Fuß" laufen kann oder auf seinen Namen reagiert.
Er kann nur das wissen/können, was ihm beigebracht wurde. Er versteht den Inhalt der Worte nicht, sondern den Klang. Und er hat eben gelernt, das dieses Geräusch von dir ("Siiietz!") bedeutet, dass sein Hintern auf dem Boden sein soll.
Wenn er das bei "Fuß" noch nicht gelernt hat und dir dieser Befehl wichtig ist, wirst du es ihm eben beibringen müssen. Bei Fragen hierzu wende dich an eine gute Hundeschule, les dir gute Bücher durch oder lese/frage hier im Forum.
Das gleiche gilt übrigens auch für seinen Namen. Vll weiß er gar nicht, dass dieses Geräusch "Oskar" sich auf ihn bezieht. Kann ja sein?
Das liegt auch bei dir, ihm zu erklären, dass er damit gemeint ist und dass das sein Name ist.
Du siehst, ihr habt viel vor euch. Aber sieh das nicht nur als Arbeit, denn ich kann dir sagen, dass das auch verdammt viel Spaß machen kann. Und wenn ihr dann die Erfolge seht und euer Verhältnis immer besser wird und ihr euch beide verändert, ist das einfach nur schön!
Es wird tage geben, da will gar nichts mehr klappen. Aber das gehört dazu, Hunde haben auch schlechte Tage und Stimmungen, aber das macht sie ja auch so interessant! Sie sind eben keine Maschinen.
Allerdings würde ich dir raten, nicht alles auf einmal zu wollen und eurer Bindung die größte Bedeutung zuzusprechen.
Die Erziehung, was Befehle betrifft, hat Zeit, er muss noch nicht perfekt "Fuß" laufen können, sondern erst einmal ankommen und das bei dir als sein neues Zuhause begreifen.
Ich wünsche euch ganz viel Mut, aber auch viel Freude auf eurem Weg!
Alles Gute
und berichte doch ab und zu mal... :^^:
Liebe Grüße