Beiträge von Marula

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    Edit: ich seh bei den von @Dreamy geposteten Azawakhs keinen großen Unterschied, der sich nicht allein durch die Licht- und Bewegunsverhältnisse erklären lässt.

    Ich find die beiden auch ziemlich gleich, ich denke Fellfarbe, Licht und Bewegung machen den Unterschied da aus. Ich finde beide ok, soweit man sowas vom Foto sagen kann.

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    Den Trend zum "dicken" Hund sehe ich bei den meisten Windhundrassen um ehrlich zu sein gar nicht.

    Wolfhounds, Showgreys und Showwhippets werden zumindest bei ambitionierten Ausstellern oft möppelig ausgestellt.



    Bei Windhunden gilt die Faustregel, dass man auch im Stand die letzten 3 Rippen sehen können soll - je nach Rasse und Exemplar kann das natürlich von erahnen können bis stärker sichtbar schwanken.[...]


    Für Whippets und Greys und Agars ist das stimmig - man soll ca. 3 Rippen, und die Hüfthöcker gut sehen, mehr eventuell durchschimmern sehen, je nach Typ eventuell auch so ca. 3 Lendenwirbel, wobei die bei gut bemuskelten Hunden dieser Rassen meistens wegen der Rückenmuskulatur nicht von der Seite zu sehen sind, sondern eher von oben.
    Wobei ich auch genug sehr fitte Renner gesehen hab, wo man mehr als 3 Rippen sieht und einige, wo man weniger sieht... das ist auch einfach individuell, ist ja nur eine Richtlinie.



    Für Orientalen gilt das so nicht umbedingt. Afghanen, Salukis, Sloughis und Azawaks können und dürfen oft wesentlich rippiger sein ohne zu dünn zu sein. Flachere, weniger ausgeprägte Bemuskelung, noch weniger Unterhautfett und stark ausgeprägte Hüfthöcker. Das ist einfach ein anderer Körperbau.
    Da sieht man oft bei gut konditionierten, stark bemuskelten Hunden wesentlich mehr als nur 3 Rippen und 3 Wirbel und die Hüfthöcker stehen ziemlich weit vor und trotzdem oder grade deswegen ist der Hund fit wie ein Turnschuh.



    Was halt nicht geht, ist wenig Fett UND schlechte Bemuskelung. Wenn ich einen Hund hab, der trocken ist, aber ordentlich bemuskelt und der dabei gut läuft (lässt sich natürlich nur für Sporthunde nachweisen, aber man kann das ja ableiten...), dann ist doch alles ok. Wenn der Hund aber einfach nur dünn und dabei dann noch schlecht bemuskelt ist und keine Kondition hat, ist das nicht so das gelbe vom Ei.



    Wobei ich auch das erstmal gelassen sehe, seit ich mehrere Salukis aufgezogen hab und einige weitere im Bekanntenkreis hab groß werden sehen. Die können im Jugendalter zeitweise schrecklich aussehen. Naja, ist dann halt so, verwächst sich auch wieder, Substanz kommt ab 2 Jahre und Speck bleibt meistens erst in der zweiten Lebenshälfte haften. Das kann man aber auf ner Ausstellung als Aussenstehender vielleicht nicht immer so erkennen bzw wissen, wie alt der Hund ist - es dürfen ja auch schon unter 2-jährige in der offenen Klasse stehen, nur so als Beispiel.


    Ich kenne ja nun viele Orientalenbesitzer und es sind wesentlich mehr dabei, die ihren Hund gerne etwas runder hätten, weil sie es schöner finden und weil es ihnen halt so gesagt wird, und die dementsprechend sehr üppig füttern, aber es bleibt nix hängen... also, davon kenne ich mehr als solche, die restriktiv füttern. Und die, die ich kenne, die ihren Hund ein bisschen auf Diät gesetzt haben, da war es auch nötig.


    Ich kenne niemanden persönlich, der einen Hund hat, der mMn zu dünn ist und der absichtlich so gehalten wird. Gibt's bestimmt, aber ich denke, die meisten Hunden die man so sieht wo man denkt, dass der etwas mehr vertragen könnte, sind entweder recht jung oder schon älter oder... die sind halt einfach so. Das gibt's nunmal bei Windhunden auch ziemlich häufig.


    Hmh...hat das für die Hunde irgendeinen besonderen Vorteil?
    Ich nehme mal an, dass das nicht absichtlich weggezüchtet wurde, sondern mit der Zeit so entstanden ist, aber eigentlich ist das Unterhautfettgewebe ja auch etwas als Schutz und Wärmeisolation gedacht :???:


    Brauchten Windhunde in der Wüste das einfach nicht, weil Sand ist eh weich und heiß ist es sowieso? :ka:


    Windhunde wie Whippet oder Grey haben demnach zumindest etwas mehr Unterhautfettgewebe und sind deshalb nicht ganz so trocken?

    Whippets und Greys haben Sprintermuskulatur, dicke und bauchige Muskelpartien, während die Ausdauerläufer wie Salukis oder auch Galgos flachere, sehnigere Marathonmuskeln haben. Das und der andere Körperbau (Greys und Whippets haben eine stärker abgerundete Kruppe mit dadurch weniger vorstehenden Hüftknochen) macht den Unterschied im Aussehen, nicht der "Fettgehalt".


    Muskelarbeit produziert enorm viel Wärme und die muss abggeben werden. Das geht bei Hunden mit schwammigem Bindegewebe, viel Speck und viel Fell nicht, dann überhitzt der Hund. Die Wärmeabgabe ist ein, wenn nicht der leistungslimitierende Faktor und ist wohl auch der Grund (neben reduziertem Gewicht - je weniger Gewicht bewegt wird, desto schneller kann der Hund sein) für das wenige Fett, speziell für das wenige Unterhautfett.

    Freunde von mir züchten ja auch Deerhounds - haben vergangenes Jahr ihren ersten Wurf gehabt und eventuell soll dieses Jahr der zweite folgen. (Sie kennen auch die Züchterin von deinen beiden, Schmuh =) ). Die haben auch sehr "kleine" (unterer bis mittlerer 70er Bereich ausgewachsen, die eine ist kaum größer als mein Robin es war und der hatte 72 cm) Deerhounds, zumindest die beiden Zuchthündinnen. Die Rüden dürften auch aus diesen eher sportlichen Linien größer werden.
    Sie haben außerdem auch noch einen Rüden, der eher aus, na, ich nenne es mal Ausstellungszucht kommt und das ist im Vergleich zu den Mädels schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Nicht nur höher, auch länger, dabei irgendwie unproportioniert und schlecht koordiniert. Bei gleich viel Bewegung auch viel schlechter bemuskelt. Das Haar ist auch anders, weicher und länger - die beiden Mädels haben ein richtiges, harsches Rauhhaar.


    So wie die Mädel aussehen, eigentlich wie ein großer, rauhhaariger Greyhound mit viel Knochenstärke und moederaten Winkelungen, gefallen mir Deerhounds sehr. So wie ich sie meistens auf Ausstellungen sehe, riesig groß, zum Teil recht stark gewinkelt, dabei von den Bewegungen her ebenso wie die sehr großen Barsois und IW's irgendwie unkoordiniert und unelegant (ich find immer, solche Hunde sehen aus, als weiß der Kopf nicht was der Arsch grade macht)... nee.


    Naja, ist auf jeden Fall nicht die einfachste Rasse zum "gesund züchten", ist so mein Eindruck bisher.

    Rest, hat nicht mehr gepasst:




    Aber es ist auch so, dass Hunde mit einem Vorbiss auch ohne medizinisches Eingreifen idR ein normales Alter bei augenscheinlich normaler Funtionalität erreichen.
    Dabei muss man aber auch wieder bedenken, dass Hunde stoisch sind und sich vieles nicht anmerken lassen. Grade im Bereich der Maulhöhle scheinen Hunde Schmerz anders zu verarbeiten als Menschen, anders kann ich mir die Befunde, die ich manchmal bei Untersuchungen zufällig sehe oder die ich bei der "Zahnsanierung" finde, kaum erklären.
    Es gibt zum Beispiel gar nicht so selten Hunde, die sich beide P4 im Oberkiefer bis in die Pulpahöhle frakturiert haben, aber die trotzdem noch Kauknochen fressen, Bällchen fangen und so weiter. Oder die trotz hochgradiger Peridontalerkrankung, mit vereiterten und oft schon lockeren Zähnen, trotzdem noch fressen, wenn vielleicht auch kein Fleisch am Stück und keine Kauknochen mehr. Ich hatte neulich einen Rattler, der wegen starkem Mundgeruch vorgestellt worden war, auch sehr schlechte Zähne und enorm viel Zahnstein hatte. Der hatte ausgehend von einem Backenzahn einen mit käsigem Eiter gefüllen Abszess, ca. so groß wie eine Kirsche ( das ist groß für so einen Minihund mit wenig Platz im Kopf!), der kurz vor dem Durchbruch in die Nasenhöhlen stand.
    Ein Mensch würde bei sowas vor Schmerzen im Dreieck springen, die Katze das Fressen einstellen und das sprichtwörtliche Leiden Christi sein, den Hunden merkt man da wenig bis gar nix an.



    Bei Vorbissen kommt es zwangsläufig zu unphysiologischen Zahn/Zahn und Zahn/Schleimhaut-Kontakten. Das tut weh, zumindest beim Menschen. Bei deutlich verkürzten Kiefern kommt es zur Verschiebung der Zahnachse, nicht mehr längs/parallel des Kieferverlaufs, sondern mehr und mehr quer dazu. Dadurch sammelt sich da leichter Dreck zwischen. Außerdem sind die "Riffel" am Dach der Mundhöhle bei solchen Hunden tiefer, es sammelt sich schnell auch da allerlei Ekelzeugs drin und dann gibt es Entzündungen.




    Nun sind Boxer meistens relativ moderat, die ordentlich gezücheteten haben keinen so stark verkürzten Schädel wie zum Beispiel eine Französische Bulldogge. Und bei ihnen ist es NUR die Kieferproblematik - sie haben straffes Bindegewebe, einen langen, schlanken Hals und sind insgesamt athletische Hunde.
    Vorbisse scheinen, genau wie kurze Beine, bei Hunden schon lange bei Haushunden vorzukommen. Man hat sie bei archäologischen Ausgrabungen gefunden, sie sind in alten Texten und Zeichungen dokumentiert, sie kommen bei relativ natürlichen Landrassen wie zum Beispiel den drei kleinen Tibetern (Tibet Spaniel, Terrier und Lhasa Apso) vor. Offensichtlich kann ein Hund damit also auch in einer relativ harschen Umwelt leben und kann Leistung bringen.



    Für mich ist das daher ähnlich zu bewerten wie Achondroplasie, Schlappohren, Haarlosigkeit und ewig wachsendes Haar. Diese Mutationen haben sich zumindest unter menschlicher Obhut lange gehalten, auch in Zeiten vor moderner Tiermedizin und "Luxusleben" für die Hunde. Sie hatten Vorteile (vielleicht gar nicht umbedingt für den Hund, aber eventuell für den Menschen, siehe Kurzbeinigkeit) oder zumindest keine Nachteile, die so stark waren, dass sie unter menschlicher Obhut und Zuchtwahl einen Selektionsnachteil bedeutet hätten.


    Wir wissen heute, dass das Merkmale sind, die gewisse Nachteile für den Hund mit sich bringen. Das zu leugnen ist auch Blödsinn - ein Hund mit mittelmäßig verkürztem Gesichtsschädel und Vorbiss HAT keine normale Zahnstellung, das geht nicht. Er wird immer unphisiologische Zahn/Zahn und Zahn/Schleimhautkontakte haben und man muss schon davon ausgehen, dass das zumindest bei manchen Tieren mindestens unangenehm ist, auch wenn sie das vielleicht nicht zeigen.



    Die Frage ist, ist das Qualzucht?



    Für mich persönlich nicht, dafür merkt man dem Tier, finde ich, auch als geschulte Person zu wenig Leiden/Schmerzen an - bei einem Mops sieht der Laie vielleicht nicht, dass der nach Luft zieht und ne verstärkte Bauchatmung hat, das fällt einem Tierarzt aber sofort als Symptom von Atemnot und daher Leiden auf. Beim Boxer oder auch z.B. beim Tibet Spaniel (die haben ja auch einen ganz knappen Vorbiss) merkt man auch als fachkundige Person im Alltag einfach gar nix.




    Die andere Frage ist: Müssen die das haben?
    Ich mein, selbst wenn der Boxer mal Packer war, heute ist er ist (bis vielleicht auf wenige Ausnahmen im Ausland) nicht mehr. Andere Gebrauchshunderassen haben und brauchen den Vorbiss nicht. Bei den Schosshunderassen mit Vorbis (Shi Tzu, die Tibeter...) hat es nie eine Funktion gehabt, das war wohl einfach ein Zufall, dass die Ausgangstiere der jeweiligen Pouplation das mitgebracht haben.
    Würde der Ausdruck wirklich viel leiden, wenn man einen kurzen, breiten Fang mit Scherengebiss hätte?


    Das kann ich aber auch nicht beantworten... Hunderassen sind ja auch Kulturgut, als solches sehe ich schon nen Grund, sie in ihrer historischen Form zu erhalten. Andererseits haben wir die Hunderassen auch in anderer Hinsicht nicht in der früheren Form erhalten. Ich bin kein Boxer-Experte, aber am Anfang des 20. Jahrhunderts sehen viele Hunde auf Fotos schwerer, gröber, weniger athletisch und windschnittig aus? Manche Veränderungen sind ok, andere undenkbar?



    Der Boxer an sich ist also wie gesagt für mich keine Qualzucht (dagegen spricht auch ganz klar die Tatsache, dass die nunmal erwiesenermaßen Leistung bringen können!). Ebensowenige wie der Dackel oder der Xoloitzcuintle.


    Aber sie haben für mich schon Merkmale, die für sich genommen problematisch sind, die man eher nicht weiter übertreiben darf und wo man ganz klar sagt, dass man für einzelne Individuuen, oder sogar für alle, gewisse Nachteile in Kauf nimmt (Kiefer- bzw Zahnfehlstellung beim Boxer oder Lhasa Apso, verstärkte Disposition für Rückenleiden beim Dackel und anderen tiefergelegten, langen Hunden, fehlende Zähne bei den Nackis).

    BRANCHYZEPHAL ...... made my day!!!!!!! haha

    In englischsprachigen Diskussionen lese ich auch immer wieder "palette", "palet" oder sonstwas für Kreationen statt "palate" (Gaumen), von Besitzern brachycephaler Hunde. Sie wissen zwar nicht, wie es geschrieben wird und wahrscheinlich auch nicht, was und wo das ist, aber sie wissen schonmal: "Mein Hund hat das nicht!"


    Auf der einen Seite, die mir bei meiner kurzen Googleexkurion gestern gleich auf der ersten Seite (erste 10 Suchergebnisse) untergekommen ist, lief das "verkürzte Gaumensegel" unter ferner liefen bei den Gesundheitsprobleme, das hätten manche Möpse, wäre ein Geburtsfehler. Ähm... ja... wär ja schön, wenn mehr Möpse mit nem bereits VERKÜRZTEN Gaumensegel zur Welt kämen...




    Das mußt Du nicht, keiner fordert das. Doch wenn ich mir anmaße, Rundumschläge zu verteilen, Bezüge zur Mafia oder andere ehrabschneidende Behauptungen aufzustellen, dann muß ich mir Fragen erlauben lassen, wie konkret es denn mit meiner eigenen Fachkompetenz und eigenem Engagement aussieht.
    Und gerade bei den lautesten Kritikern kommt da gar nichts. Deshalb halte ich es für billiges Geschrei und reine Stimmungsmache - aus welchen Hintergründen auch immer. Auch da habe ich schon Dinger erlebt, die die "Kritik" in ganz anderem Licht erscheinen ließ....

    Ich finde generelle Kritik am VDH und der FCI nicht angebracht, in einzelnen Bereichen allerdings schon. Die extrem brachycephalen Hunden gehören dazu, weil sie in ihrem wesentlichen Problemfeld, Brachyzephalie, einfach nicht besser sind als die aus der Dissidenz oder aus dem Ausland. Ich brauch auch kein Mitglied im entsprechenden Verein sein, kein Zuchtrichter, brauch auch selber keinen solchen Hund besessen zu haben um das festzustellen.


    Die Folgen eines stark verkürzten Gesichtsschädels sind wissenschaftlich inzwischen gut beackert worden, es gibt dutzende aktuelle veterinärmedizinische Studien dazu, wirkliche Koryphäen auf ihrem Gebiet (in Deutschland allen voran Dr. Oechtering in Leipzig) sprechen da auch klare Worte. Und den stark verkürzten Gesichtsschädel haben Hunde mit VDH-Papier auch, da kann man auf jede Ausstellung gehen oder sich Züchterseiten angucken. Nur weil die das richtige Papier haben, hat denen in der Embryonalentwicklung und beim aufwachsen keiner gesagt, dass sie jetzt bitte das Wachstum des Weichteilgewebes einstellen sollen, ist genug jetzt, passt sonst nicht mehr in die knöchernen Strukturen rein, kannst aufhören!


    Bei einem Hund mit VDH-Papier und kurzer Nase ist ebensowenig Platz für Weichteilgewebe und Zähne wie bei einem ohne Papiere, das ist einfach ein rein anatomisches Problem und keins, was man wegtesten und wegkontrollieren kann.


    Natürlich ist es besser, wenn die Hunde wenigstens kontrolliert aufgezogen, auf vermeidbare Krankheiten gescreened und die aller, allergröbsten Extreme vermieden werden. Aber das ist "window dressing" wenn und weil man nicht an's eigentliche Problem rangeht - die Schädelform will man aber nunmal nicht wesentlich ändern.





    Ja, der Unterbiß ist Rassemerkmal, bei den Bullenbeißern als Urrasse und Ahnen der Boxer schon seit dem Mittelalter.
    Fleming schreibt 1719 im "Der vollkommene Teutsche Jäger": "Von dieser vorgemeldten großen Art englischer Hunde gibt es in anderen Ländern eine besondere Gattung von mittelmäßiger, doch etwas starker Größe, von breiter Brust, mit kurtzem und dickem Kopf, kurtz auffgeworffener Nasse, steifstehenden und spitzigen verschnittenen Ohren, doppeltem Gebiß an Kienbacken ...."


    Das ist der Boxerahne, den Vorbiß gab es schon immer, aus funktionalen Gründen für die Jagd.


    Gefährlich ist es, wenn dieses Merkmal übertrieben wird - deshalb: Leistung, Leistung, Leistung.[...]


    Eine kurze Kieferform kann effektiv greifen, hat mehr Kraft. Ich müsste raussuchen, wie das funktioniert, hat was mit der Physik zu tun, auch beim mesocephalen und dolicocephalen Hunden ist der Punkt der größten Kraftentwicklung im Gebiss weiter hinten, da, wo die großen Reißzähne der Brechschere sitzen. Außerdem bietet ein breiter Schädel mehr Platz für den Muskelansatz der Kaumuskeln, also auch wieder größere Kraftentfaltung am Gebiss.



    Insofern macht es absolut Sinn, dass Hunde, die zum packen und halten gezüchtet wurden, eine kurze, breite Kopf- und Fangform haben.
    Ob der Vorbiss wirklich ein Vorteil ist? Ich kann mir auch vorstellen, dass das eher ein Fall von "Viel ist gut, noch mehr ist besser" ist, dass halt der eine oder andere gute Hund mit eh schon kurzem Schädel dieses Merkmal hatte und man das daher für einen Vorteil hielt, dass es aber eigentlich nicht drauf ankommt (so wie halt auch manchmal bestimmten Farben höhere Leistungsfähigkeit zugesprochen wird, obwohl es wahrscheinlich einfach der Zufall so wollte, dass besonders leistungsstarke Linien oder gute Vererber diese Farbe hatten).


    Ein Amstaff, ein Malinois, ein Jagdterrier, die gehören ja nun auch zu den Hunden, die absolut NICHT loslassen, wenn sie nicht wollen, und die haben und brauchen da keinen Vorbiss für. Noch braucht der Wolf ihn, und Wölfe erlegenen immerhin (aber zugegeben nicht durch reines festbeißen und halten) Beutetiere die bis zu ner guten halben Tonne wiegen.

    mops gesundheit - Google-Suche


    mops gesund? - Google-Suche


    mops krankheiten - Google-Suche



    mops krank - Google-Suche


    Das wären so die ver Suchen, die ich zuerst machen würde.
    Da sind ein paar hilfreiche Links bei, aber nicht viele.


    Allerdings:
    Als einigermaßen internetaffiner Mensch guckt man dann doch mal bei den "Ähnlichen Suchanfragen" unten (ist aj immer gut zu wissen, was andere in dem Zusammenhang suchen, mache ich bei fast jeder Recherche so), wo schon so Bonbons dabei sind wie "Mops Augen rausfallen" "Mops Hautprobleme" "Mops Demodikose".


    Ebenfalls denke ich mir doch als einigermaßen vernunftbegabter Mensch, dass Seiten die schon irgendwas mit "Mopsliebe", "Mopsrevier" etc pp heißen, vielleicht nicht objektiv sind und ich daher alles was die schreiben erstmal mit Vorbehalt betrachte und die da als "selten, nicht so schlimm" erwähnten Krankheiten daher vielleicht nochmal seperat google. Gut, vielleicht ist das auch schon wieder zu viel erwartet...



    Wenn man dann noch ab und zu mal "Hund, Katze, Maus" oder so gesehen hat, dann gibt man vielleicht sogar ein:
    mops schnarchen - Google-Suche


    oder:
    mops atmung - Google-Suche


    Da hat man dann wirklich was von.





    Ausgehend davon, wie viele Leute heute einen "Mops mit Nase" wollen, Begriffe wie "Retromops" und "Sportmops" kennen und dann stolz erzählen, dass ihrer "freiatmend" ist, bin ich mir absolut sicher, dass heute die Mehrheit der Käufer schon wissen, dass die Atemwege ein Problem sind.

    Das Problem ist ja, dass das Mitwachsen des Kiefer ausgeschaltet wird und es in der Tat ja so ist, dass - je jünger der Welpe - die Weichteile noch halbwegs zum Kiefer passen und sich das in den ersten Wochen rasant ändert. Es ist also durchaus möglich, dass der Käufer glaubt, wenn die Welpen noch nicht so röcheln wie die Mutter, dass das so bleibt. Welcher Züchter klärt schon über diesen Gendefekt auf, den er da nutzt?

    Ja, das glauben die Leute gerne, dass der Hund keine Probleme bekommen wird, weil er als Welpe und als Junghund keine dollen Atemgeräusche hat und noch keine Atemnot.


    Aber das dem nicht so ist, kann man heutzutage durch wirklich, ohne Übertreibung, 5 Minuten googlen rausfinden, abgesehen davon, dass einem auch von der Logik her klar sein muss, dass aus extremen Elterntieren keine moderaten Nachkommen entstehen - und bei dem extrem plattgesichtigem Phänotyp, den zum Beispiel dieser Welpe hatte, können die Eltern wirklich nicht sehr moderat gewesen sein.


    Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass das so eine "Des Kaisers neue Kleider"-Nummer ist. Man hat die ganze Leier ja schon gehört, im Internet drüber gelesen, man hat bei "Hund, Katze, Maus" und wie sie alle heißen gesehen, wie diese Hunde operiert werden und alles. Aber man WILL so einen Hund, und deswegen glaubt man es nur zu bereitwillig, wenn einem ein Züchter erzählt, dieser Welpe hier hätte "ein bisschen Nase" und wäre "freiatmend", auch wenn beides ganz offensichtlich nicht der Fall ist.



    (Wachsendes Weichteilgewebe vs nicht wachsende Knochen hin oder her... ein Welpe, der mit 12-14 Wochen praktisch komplett geschlossene Nasenschlitze hat, hatte mit Sicherheit beim ersten Besichtigungstermin mit 6-8 Wochen oder so keine Nasenlöcher, die man ohne Lachanfälle "offen" nennen könnte).


    Wieso Unterschied?


    Ich denke, niemand hier würde sagen, ein Pomsky ist ne super Idee, oder?


    Ich musste das erst mal googlen, gibts doch nicht...

    Solange der Zwergspitz der Vater war und der Husky die Mutter, finde ich das überhaupt nicht schlimm, ich seh an der Mischung nix potenziell Qualen verursachendes, weder vom Charakter noch vom Körperbau.

    Hmmm... Du scheinst selber nicht "auf der Höhe" zu sein, dass Du Qualzucht unbedingt mit Rassehunden assoziierst.
    Erstens gibt es auch sehr viele Hunderassen, die NICHT Qualgezüchtet sind und zweitens ist Qualzucht nicht nur bei Hunden präsent.


    Der Begriff ist "selbsterklären", betrifft aber sehr viele (Rasse)Hunde NICHT aber dafür auch viele andere Tiere....

    Naja, aber wir sind hier im Hundeforum und wenn sich Neongraun nunmal für Hunde interessiert, dann ist es wohl naheliegend, dass sie (?) das Thema halt bei Hunden anspricht. Zumal den meisten Leuten der Hund auch einfach das emotional und sozial nächste Haustier ist.
    Ich persönlich finde es ziemlich gut, wenn sich jemand, der im Schulalter ist, der Problematik bewusst ist und andere drauf aufmerksam macht.




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    Ansonsten habe ich grade vergangene Woche mal wieder ein schönes Beispiel für sehr blauäugige Brachy-Käufer gehabt.
    Die Leute hatten einen 14 Wochen alten Frenchie. Hatten beim letzten Besuch (Erstuntersuchung nach dem Kauf) schon ganz stolz und unaufgefordert erzählt, dass sie einen "freiatmenden" Franzosen gekauft hätten, die Züchterin würde da drauf achten, die Elterntiere wären super, ihr Kleiner wäre total fit. Das übliche halt. Sagen sie ja alle.
    Waren jetzt wegen einer nicht atemwegsspezifischen Sache da.


    Nun hört man bei nem 3 1/2 Monate alten Hund idR noch keinen starken Atemgeräusche, die schnarchen oft noch nichtmal im Schlaf. Das ganze Weichteilgewebe muss sich erst noch entwickeln und mit der Zeit kommen dann noch degenerative Veränderungen durch den ständigen Unterdruck dazu. Der Welpe hatte aber schon jetzt einen deutlich ausgeprägte Bauchatmung (zieht also verstärkt nach Luft), hatte eine sehr kurze Schnauze, eine große Nasenfalte (für das Alter - auch die entwickelt sich noch) und praktisch komplett gechlossene Nasenlöcher. An der Nase hatte er auch ein leises, aber deutliches Geräusch (leichtes pfeifen beim ausatmen), hatte etwas weißen Schaum an den Nasenflügeln und die Nasenflügel bewegten sich durchs verstärkte nach Luft ziehen leicht.


    Darauf angesprochen (wegen frühzeitigem sensibilisieren für Probleme, spätestens nächsten Sommer, wenn der Junghund so richtig losflippen will und es heiß ist, wird das problematisch, und wegen rechtzeitigem Abschluss einer OP-Versicherung, das wird nämlich mit ganz großer Wahrscheinlichkeit ein OP-Kandidat) meinten sie, dass der Kollege beim letzten Mal das auch schon gesagt hätte und dass sie danach mit der Züchterin gesprochen hätten. Die könnte sich das gar nicht erklären, weil ihre anderen Hunde alle so super wären. Und dieser Welpe hätte doch auch "ganz runde" Nasenlöcher gehabt als er noch jünger war - das wollten die Käufer auch beim ersten Besuch selber gesehen haben. Also bitte... die Nasenlöcher verwandeln sich nicht innerhalb von wenigen Wochen von komplett offen zu komplett geschlossenen Schlitzen.


    Wenn schon da die Wahrnehmung scheinbar irgendwie fehlerhaft war und wenn die Leute sich so einen Hund als "freiatmend" verkaufen lassen, dann hab ich ganz starke Zweifel, dass die Eltern wirklich soooooo super waren...



    Das ist mal wieder ein Fall von "Wir sehen, was wir sehen wollen". Die Leute kennen inzwischen diese Problematik, grade die jüngeren, medienaffinen Käufer.
    Aber sie sind so heiß drauf, sich so einen hippen Hund zu kaufen, dass sie sich bereitwillig alles verkaufen lassen, wo irgendjemand "freiatmend" und "mit Nase" draufschreibt, auch wenn beides offensichtlich nicht der Fall war. (Oder im Fall eines VDH-Hundes wird geworben mit "Aus verantwortungsvoller, überprüfter, gesunder Zucht"... die Hunde sind aber auch nicht weniger brachycephal, insofern sehe ich da auf diese Sache bezogen keinen Unterschied zwischen VDH-Hunden und papierlosen Hunden.)


    Hauptsache, das Gewissen ist erstmal beruhigt und man kann die Schuld auf jemand anderen abwälzen (böse Züchter!), man selber kann nachher ja sagen, dass man nicht genug aufgeklärt oder getäuscht wurde. Dabei wissen die Leute ganz tief drinnen (oder vielleicht nichtmal so tief) schon, dass sie einfach selber Scheiße gebaut haben.


    Da wird sich einfach der Hund schöngeredet, den man gerne will, auch nicht anders als bei den Leuten ohne Vieh und mit Mini-Gärtchen, die aber umbedingt einen Kaukasen haben wollen oder den Nicht-Jägern ohne Ambitionen für Nasenarbeit, die meinen, sie brauchen dringend einen Bayrischen Gebirgsschweißhund.

    Bei Katzen kommt oft erschwerend hinzu, das sie sich einfach nicht pflegen lassen... da muss man das finde ich schon nochmal anders bewerten, weil es nur wenige Katzen mit richtig massivem Fell gibt, sie sich gern pflegen lassen.


    Halblanghaarkatzen mit guter Haarstruktur gehen ja oft noch, da muss man oft nur alle paar Tage oder 1x die Woche oder so ran und auch nur Problemzonen.


    Aber üppig befellte Perser und British Langhaar... puh. Die empfinden scheinbar oft die nötige Pflege selber schon als Qual.

    Für mich beginnt die Qual da, wo man dem Hund auch mit Pflegemaßnahmen kein von Schmerzen, Leiden und Schäden freies Leben mehr bieten kann.



    Pflegeintensives Fell finde ich persönlich bescheuert, alles was über "alle paar Wochen scheren und dazwischen vielleicht 1-2x die Woche gut durchbürsten" oder "alle paar Wochen trimmen" hinausgeht, braucht die Welt finde ich nicht und eigentlich bin ich für selbstreinigende Hunde, die man nicht frisieren muss, nur im Fellwechsel mal bürstet damit man nicht so viele Haarbüschel in der Wohnung hat, wo Matsch eintrocknet und abfällt und die man nur baden muss, wenn sie sich in Scheiße gewälzt haben.
    ABER das ist mein persönlicher Geschmack.



    Ein pflegeintensives Langhaarfell kann man zur Not einfach scheren, sieht vielleicht bescheuert aus und der Hund braucht eventuell nen Mantel, weil die Fellstruktur dann nicht mehr vor'm Wetter schützt, aber er hat keine Schmerzen davon.


    An der Nasenfalte oder den Augen von nem Mops kann man aber zum Beispiel oft so lange rumpflegen wie man will, ohne OP kann man die Beschwerden oftmals höchstens lindern, aber nicht beheben und auch mit OP (die ja an sich schon nicht risiko- und schmerzlos ist) ist es nachher oft noch nicht so, wie bei einem gesunden Hund.


    Das finde ich nen bedeutenden Unterschied.