Beiträge von Marula

    Marula: Du hast mir glaube ich eine 0 zuviel in den Gaumensegel-Preis reingeschmuggelt. 3000€ kann ich mir schon vorstellen, 300 irgendwie nicht.


    Und wie gesagt, meine TÄ hat nicht mehr verrechnet und ob das kostendeckend ist, ist ihre Sache. Got gibts in Österreich nicht wirklich (ich hätte zumindest nix gefunden) und die TA-Praxis hält sich jetzt schon recht lange, leistet sich sogar noch eine dritte angestellte TÄ (wird von einem Ärzte-Ehepaar betrieben).

    Du hast Recht, ich habe dein Posting mit dem anderen im selben Beitrag zitierten durcheinandergebracht! Meine Schuld! Und ich hab auch nicht nachgeschaut, wo du bist, klar, in Österreich greift die GOT natürlich nicht.


    Ich hab auch keinen Überblick, wie Lebenshaltungskosten und Lohnnebenkosten etc in Österreich so sind. Vielleicht können die dort zu dem Preis kostendeckend und kunstgerecht arbeiten (und nen Assistenten ordentlich bezahlen), in D. wäre das denke ich eher nicht möglich.



    Die Frage ist, wie laufen die wenn die 10 Jahre alt sind. Gerade bei den Hochzuchten habe ich oft das Gefühl, dass die auffallend durchtrittig werden und massive Probleme mit der Stabilität haben.
    Auch die Gelenke sind für so viel "Spielraum" nicht konzipiert und verschleißen natürlich schneller, als bei einem "festen Bandapparat".


    Für mich definitiv auch noch keine "Qualzuchtrasse", aber ein sehr sehr schönes Beispiel dafür, wie Übertypisierung bei Hunden zu funktionalen Einschränkungen führt.

    So würde ich das auch sehen. Keine Qualzuchten (eventuell auf dem Weg dahin... die HZ, nicht die LZ), aber ein ziemlich unfunktionales Gebäude und Gangwerk.
    Ein effektiver, kraftsparender Trab sieht anders aus, man muss sich ja nur mal Huskys oder Altdeutsche Hütehunde angucken, die sind weniger gewinkelt und können praktisch endlos traben.


    Ich frag mich immer, ob die Leute, die meinen, dass das ein funktionales Trabergebäude wäre, das wirklich glauben, oder ob sie das nur vorschieben und nur aus irgendwelchen Gründen nicht ehrlich sagen "Es gefällt mir, es gewinnt auf der Ausstellung und ich kann die gut verkaufen!"


    Bei meinen beiden Rassen, Saluki und Greyhound, gibt es in den Ausstellungslinien auch den Trend zu viel Winkelung in der Hinterhand und dazu, dass das Heck deutlich tiefer steht als die Schulter. Da sehe ich die gleiche Argumente, erstens, dass die Hunde ja nur so gestellt werden und im freien Stand nicht so aussehen und zweitens, dass das ein effektives Gangwerk und solides Gebäude wären. Die glauben das scheinbar auch wirklich. Komisch halt, dass die Leistungshunde meistens viel moderater gewinkelt sind und die Hinterhand gleichauf oder einen Hauch höher als die Vorhand steht (für einen Galopper nicht nachteilig).



    Ich mein, da gibt's ja den schönen Spruch von wegen "Leistung kommt aus dem Kopf", dass viele sportlich gute Hunde Gebäudefehler haben und trotzdem gut arbeiten. Stimmt auch!
    Aber wenn irgendwo fast die ganze Leistungspopulation die gleichen, im Showring als "Fehler" betitelten, Merkmale hat, dann kann man da doch nicht mehr von "arbeitet trotzdem" sprechen, dann muss man sich doch mal fragen, ob das nicht doch ein "arbeitet grade deswegen gut" sein könnte.


    Ich stimme dir ja bei allem zu .... aber STEHEN? Ich finde die stehen absolut gruselig. Da sieht man ja, das "stehen" und "stehen" je nach Defintion auch was komplett anderes bedeuten kann ...


    Ich finde diese Hunde im Stand sogar schlimmer als in Bewegung.

    Also... auf meiner letzten Stelle haben wir viel HD-Röntgen für SV-Züchter gemacht (wir hatten jede Woche mehrere Vor- und Hauptröntgen, in den 3 Jahren auf der Stelle hab ich also einiges an DSH gesehen). Die meisten davon HZ, weil wir drei Zwinger in der Nähe und im Kundenstamm hatten, die das nunmal züchteten und das in nicht kleinem Ausmaß. Die haben übrigens überwiegend radiologisch sehr gute Hüften und Ellenbogen gehabt, das nur mal nebenbei.


    Der eine Zwinger verkaufte auch sehr viel ins Ausland, wir haben Papiere (Impfausweise, Gesundheitszeugnisse usw) fertiggemacht für Exporte in diverse asiatische und nahöstliche Länder und in die USA fertiggemacht, für die Im- und Exporte innerhalb Europas/der EU braucht man ja keinen Extrakram idR.
    Der andere Zwinger ist seit mehreren Jahrzehnten etabliert und hat zumindest die letzten Jahre (davor weiß ich es nicht) immer an der BSZS teilgenommen und das auch oft mit gutem Erfolg, ich glaube Platzierungen im Zuchtgruppenwettbewerb in den Top 10 bis Top 20 und das eine oder andere V in der Gebrauchshundeklasse in den Top 10 bis Top 20 ist nicht so schlecht, oder?



    Was ich da immer wieder gesehen habe ist, dass die NICHT nur so komisch laufen, wenn sie erstmal drauf trainiert sind. Die sind auch schon als Welpen extrem lose von den Bändern her, watscheln oft phasenweise total X-beinig und plattfüßig auf ihrem Tarsus rum und auch der Knick in der Oberlinie (wie bei diesem Hund: 14-german-shepherd-CruftsChannel4.jpg ) ist auch im freien Stand ohne Stellen vorhanden.
    Wachsender, verbauter junger Hund hin oder her, das ist NICHT normal, wenn ein Junghund anderer Rasse oder ein ordinärer mittelgroßer Mix so stehen und laufen würde, würde man anfangen, ernsthaft Ursachenforschung zu betreiben.
    Auch bei den erwachsenen Hunden waren so einige dabei, wenn die länger gestanden haben, dann sackten die nach und nach hinten immer weiter runter, die Fersen kommen immer dichter zusammen, als geht da die Luft raus.


    Alte Hunde von direkt von da haben wir selten zu Gesicht bekommen, kA ob die bis auf die eine oder andere Zuchthündin immer alle verkauft werden, ich denk schon (das ist auch echt nicht meine Welt, diese "alles ist verkäuflich" Mentalität... Liebe zum Hund sieht für mich anders aus, aber nun gut... ist im Ausland im Profisport bei den Windhunden auch nicht anders).
    Aber hin und wieder hatten wir mal solche Hunde da, die wegen mangelnder Qualität an privat abgegeben wurden, viele Landwirte mögen die nach wie vor als Hofhunde: Hatte man schon immer, sieht eindrucksvoll aus, bellt ordentlich, ist aber eigentlich meistens kein richtig böser Hund (den ja auch keiner braucht...) und ist, als junger erwachsener Abgabehund, meistens nicht teuer. DIE stehen im Alter oftmals sehr schlecht da.
    "Ist im Kopf noch fit, aber kommt nicht mehr hoch/grätscht immer aus/fällt regelmäßig hin" ist bei vielen großen Hunden die Ursache zur Euthanasie, nicht nur bei Schäferhunden, aus einer Reihe von Ursachen (Hüfte, Bandscheiben, DM, Cauda Equina...) die man nicht immer ausdiagnostiziert. Beim Schäferhund ist es gefühlt schon eine der häufigeren Euthanasie-Indikationen und sooooooo alt werden die auch nicht umbedingt damit, meiner Erfahrung nach eher +/-10 als +/-12 Jahre. Statistik habe ich dazu aber nicht!
    Also, so nach meinem subjektiven Empfinden ist das nicht das solideste Gebäude, ein Hund, den man mit 10 wegen "kann nicht mehr stehen" einschläfert, der läuft ja oft auch mit 8 nicht mehr top. Aber es tritt halt erst im höheren Alter auf und die Hunde erreichen auch ein annähernd normales Alter.


    Der Unterschied zu LZ-Schäferhunden ist enorm, da sagt der Hundeführer einmal "hopp" und der Tisch fliegt auf den Tisch. Bei denen glaube ich sofort, dass die nur so gestellt werden bzw man sieht einfach auch, dass die im freien Stand anders dastehen. Wir hatten mal einen, dem wollte die Helferin an der Anmeldung ein Leckerlie über den brusthohen Tresen reichen und schwupps, war er draufgesprungen - ich glaub von den meisten LZ-Hunden nicht, dass die das so mühelos machen. Ich mein, dass sind immer noch gut gewinkelte Hunde im Vergleich zum Durchschnitt (ein Labrador oder Aussie oder Deutsch Drahthaar hat weniger Winkelung), aber halt straff dabei.
    Ich finde die, auch wieder subjektiv, auch viel schöner, das Gebäude harmonischer und der Bewegungsablauf viel kraftvoller. Aber das geht mir bei eigentlich allen Rassen so, bei Rassen, wo es ne Leistungszucht und ne Showzucht gibt, gefällt mir die Leistungszucht auch optisch idR besser.

    Hm, naja, viele Tierärzte tun so einiges Fragwürdige.
    Zum Thema Mops habe ich mal recherchiert, was denn so eine Gaumensegel-OP kostet. Und anscheinend schwanken die Kosten innerhalb Deutschlands von 300 (dreihundert) bis 3000 (dreitausend) Euro! Da frage ich mich doch sehr stark, ob Preise von mehr als 500 oder 600 € nicht purer Wucher sind.

    Wie schon erwähnt wurde:
    Es kommt drauf an.


    Einmal WIE operiert wurde (Blutbild vorher? Eine Person alleine für die Narkoseüberwachung und die Überwachung der Aufwachphase zuständig? Während der OP angewärmter Dauertropf und Hund auf nem Wärmekissen gelagert? usw usf...) und dann WAS operiert wurde (nur Gaumensegel oder auch Mandeln, Stimmtaschen, Nasenlöcher, eventuell sogar Nasenmuscheln gelasert?). Kann der Hund schnell wieder nach Hause, weil er sonst jung und gesund ist, oder ist er ein Risikopatient der eventuell nachher noch einige Tage stationär bleiben muss?


    300 € bei arbeite nach den Regeln der Kunst und auf dem aktuellen Stand, bei korrekter Abrechnung nach der GOT, kann ich mir nicht vorstellen.
    Da ist irgendwo Pfusch drin, entweder bei der Arbeit oder bei der Abrechnung (wahrscheinlich bei beidem - wer was gut kann, muss sich nicht damit auszeichnen, dass er es am billigsten macht).





    Gaumensegel-OP um 300€ kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin ehrlich gesagt immer schockiert, wie wenig Geld ich beim TA lasse. Letztens beim Auto ein Service + Pickerl machen lassen: über 300€ für 1,5h Arbeit bei der Kfz-Werkstätte (und einen neuen Scheibenwischer sowie eine Rückfahrlampe). Meinen Hund zwei Wochen mit Antibiotika versorgt, Ohr unter Narkose gereinigt, Zähne auch gleich noch ein bisschen mitpoliert, 4 Tierarztbesuche insgesamt, eingehende Untersuchungen, Orsurnia für beide Ohren, liebevoller Zuspruch (für mich und den Hund ^^), kluge Ratschläge und - 225€ insgesamt.

    Doch, kann ich mir vorstellen, z.B. bei der Komplett-OP in Leipzig samt LATE (Lasern der Nasenmuscheln), bei Risikopatienten, samt stationärem Aufenthalt.


    Grade wenn man seinen Hund von nem rennommiertem Spezialisten operieren lässt, bezahlt man das auch mit - ob es einem das wert ist, muss jeder selber wissen und darf ja auch jeder selber entscheiden. Wucher finde ich es jedenfalls nicht, wenn man sich einen überdurchschnittlichen Standard auch überdurchschnittlich bezahlen lässt.


    Die von mir aus nächste überregional bekannter Klinik nimmt alles in allem, mit Vor- und Nachuntersuchung, so grob 1200-1600 € für Nase, Gaumensegel, Stimmtaschen und Mandeln und mit 1-2 Tagen stationärem Aufenthalt. Den stat- Aufenthalt finde ich absolut notwendig, ich finde es schon bei einem normal gebauten Hund sehr bedenklich, ihn gleich nach dem Aufwachen aus einer Vollnarkose nach Hause zu geben, wenn man z.B. morgens operiert sollte mMn so ziemlich jeder Hund erstmal überwacht aufwachen und bis Nachmittags am Tropf bleiben... bei Brachys gilt das gleich 3x und nach einer Gaumensegel-OP, mit dem Risiko der Weichteilschwellung, sollte der Hund auf jeden Fall mindestens einige Stunden, besser eher 24 h und bei Komplikationen oder Risikopatienten länger, überwacht werden.



    Z.B. die Leute, die zur OP nach Holland fahren und den Hund gleich nach dem Eingriff, frisch aufgewacht und grade erst wieder steh- und gehfähig, wieder mitbekommen... na herzlichen Glückwunsch.
    Wenn's gut geht: Schön gespart. Wenn der Hund zuschwillt, was ein bekanntes, absolut realistisches Risiko ist: Am falschen Ende und uU fatal gespart.


    Und auch wenn es OT ist:
    225 € für das, was du aufzählst, ist mMn nicht kostendeckend und ich müsste echt mal nachrechnen, ob man damit bei Abrechnung aller bei kunstgerechtem Arbeiten mutmaßlich erbrachten Leistungen nach 1-fachem Satz GOT überhaupt hinkommt, zumal wenn da eine Narkose samt Zahnreinigung dabei war und wenn man bedenkt, dass das Osurnia, von dem du eigentlich 4 Ampullen bekommen haben müsstest (zur anweisungsgemäßen Anwendung gehören bei diesem Präperat 2 Anwendungen im Abstand von 1 Woche, also bei Behandlung beider Ohren 4 Ampullen) ziemlich teuer ist.








    Ich habe mir heute schon wieder einen "gebrauchten" Mops angeschaut :ops: .
    Auf den ersten Blick nicht gerade hübsch, hat mich das Kerlchen - natürlich- mit seinem ruppigen Mops-Charme sofort um den Finger gewickelt. Hopste herum, freute sich, war an allem interessiert, spielte und kuschelte mit mir :herzen1:


    Der Hund ist 14 Monate alt, Atemgeräusche und Schnarchen vorhanden, und stark übergewichtig. Die Rippen waren nicht mehr einzeln zu ertasten...


    Ich würde ihn soo gerne retten, also zumindest seine Figur in Form bringen :verzweifelt:


    Naja, da spricht ja nix gegen, solange du es sehenden Auges machst und weißt, was auf dich zukommen kann, auch finanziell. Auch dieser Mops braucht ein gutes Zuhause und das hat er allemal eher bei jemandem, der weiß, wo die Probleme sind und bereit wäre, sie zu behandeln, als bei jemandem, der Atemprobleme rassetypisch/normal oder niedlich findet.

    Naja, Thema Achondroplasie hatten wir hier ja schon... ich bin da auch zwiegespalten. Beim Mops oder Frenchie ist es für mich keine Frage, ob das ne Qualzucht ist oder nicht, aber beim Dackel?


    Ich persönlich finde den Bewegungsablauf und die Statik alles anderen als funktional, Hunde/Wölfe sind nunmal nicht in Schlauchform mit Gehstumpen konzipiert worden und was so sehr vom Grundkonzept abweicht, da muss man sich bewusst machen, dass die Veränderung der Statik die Belastung von Knochen und Weichteilen verändert - und Dackel haben ja nun auch erwiesenermaßen eine Rassedisposition für Bandscheibenvorfälle.
    (Nein, ich will NICHT, dass alle Hunde aussehen wie Wölfe und Dingos, aber es IST nunmal das Grundmodell zu dem man immer gucken muss, wenn man wissen will, was "normal" heißt).


    Andererseits ist die Mutation als solche, Kurzbeinigkeit, schon sehr alt, niederläufige Hunde hatten schon die alten Ägypter. Und zahlreiche Jagdhunderassen sind achondroplastisch (diverse niederläufige Bracken und Terrier z.B.). Wenn es soooooo lebensuntauglich wäre, hätte es sich nicht so lange gehalten.




    Anderer- andererseits ;) wurden früher Hunde auch nicht so alt wie heute, Verschleißerscheinungen waren also nicht so relevant, und wenn der Hund nicht mehr machte, nun, dann kam der weg und es kam ein neuer. Das sich drum geschert wird, ob ein Hund mit 9 oder 10 Jahren noch ne ordentliche Lebensqualität hat, das ist wohl in der Geschichte ne eher jüngere Entwicklung.




    Letztlich sind ja auch viele andere Rassen achondroplastisch, z.B. reihenweise von den kleinen Gesellschaftshunden. Der Dackel fällt da vor allem raus und auf, weil er halt zu dden wenigen Rassen gehört, die besonders kurzbeinig und dabei sehr lang sind (auch die genannten anderen Jagdhundrassen sind da zum Großteil wesentlich moderater). Ich mein, ein Dackel ist so oder so einfach ein sehr langer Hund, würde man bei denen, als Gedankenspiel, eine annähernd quadratische Form erreichen wollen, müssten die laaaaange Windhundbeine haben.


    Ein Jack Russell Terrier ist auch achondroplastisch, aber hat neben etwas längeren Beinen auch ein viel kürzeres Format. Das gibt dem ganzen Körper gleich ne ganz andere Statik und ermöglich einen normaleren Bewegungsablauf, die Hebel passen einfach etwas besser zueinander. Ich könnte mir vorstellen (habe aber keinerlei Belege dafür, ist wirklich nur eine Theorie vom mir), dass das es für die Bandscheibengesundheit was bringen könnte, wenn die Rücken etwas kürzer und die Beine etwas länger wären als es derzeit bei standardgerechten, auch moderaten, Dackeln der Fall ist.




    Ob ein Hund alt wird, sagt nicht immer was über uneingeschränkte Lebensqualität aus, grade Rückenschmerzen sind ne Sache, mit denen Hund gut uralt werden kann, sind aber trotzdem ziemlich quälend. Ich kenne berufsbedingt viele Dackel mit "Rücken", manche nur immer wieder etwas "aua, zwickt", andere halt richtige Bandscheibenvorfälle. Da sind auch einige drunter, die zwar um die 15 Jahre alt wurden/sind, aber seit sie 5 Jahre alt sind oder so immer wieder mehr oder weniger starke Rückenschmerzen haben.


    Jagdliche Leistungszucht ist nicht uuuuuuumbedingt ein Merkmal, was vor der Rückenproblematik schützt. Der Rauhhaardackel meiner ehemaligen Chefin war aus rein jagdlicher Zucht und ist mit 4 oder 5 wegen multiplen Bandscheibenvorfällen eingeschläfert worden, der OP-Versuch war erfolglos. Ich kenne auch Jäger, die nach dem dritten Dackel der entweder ständig Rücken hat oder gleich deswegen gehimmelt werden musste sagen "Tolle Hunde, tolle Jagdhunde, aber für mich keinen Dackel mehr - ich ertrage das nicht und es ist auch schlimm, wenn der Hund grade richtig gut ist und dann stirbt". Wo die jagdlichen Dackel sicher im Vorteil sind: Weder werden sie auf extremstes Gebäude gezüchtet, noch werden sie idR fett gefüttert und gut bemuskelt sind die normal auch. Das ist IMMER gut und macht mit Sicherheit viel wett.



    Das Ding ist halt, solange eine Dackel keine Rückenschmerzen hat, ist er defintiv nicht gequält, die Form verhindert zwar, dass er so schnell läuft und so gut springt wie ein gleichgroßer/schwerer Hund mit proportionalen Beinen, aber das weiß der Hund ja nicht, das kratzt den wohl nicht.
    Wenn man also die Rückenproblematik noch weiter eindämmen könnte, gäbe es da mMn keinen Diskussionsbedarf...

    [...]


    Ich schätze, dass der kleine Mann zweifelsohne unter Qualzicht fällt, aber meine Frage ist eher, ob man ihm etwas Gutes tun kann? Kann man die Besitzer auf irgendwas aufmerksam machen um ihren Hund zu unterstützen?

    Ich würde sie, wenn sie die von dir beobachteten Sachen selber noch nicht bemerkt haben, darauf hinweisen und ihnen empfehlen, zum TA zu gehen und dem genau das zu schildern. Viel weinen und kleine, konzentrierte Pfützen müssen nicht medizinisch relevant sein (können es aber), aber zumindest humpeln nach so kleinen Sprüngen gehört an sich schon abgeklärt.

    Mir erzählte letztens ein Halterin ganz stolz von ihrem tollen Boston Terrier, ein ganz besonderes Exemplar aus den USA. Auf die umfangreichen Nasen-Rachen-OPs, die sie ihm "gegönnt" hat, schien sie etwa eben so stolz zu sein :lepra: .

    Bostons werden ja zur Zeit so ein bisschen als "die gesunde Alternative zu Mops und Frenchie" gehyped und das kann ich absolut nicht bestätigen.
    Aufgrund des schlankeren Körperbaus vielleicht etwas weniger schwerwiegende Atmeprobleme (ein langer Hals und sportlicher Körper und gutes Gewicht helfen da auch... aber von super gut atmend sind die auch weit weg, zumindest, die, die ich bisher getroffen haben), aber sehr anfällig was die brachycephalen-typischen Augenprobleme angeht und ebenfalls sehr anfällig für Rückenleiden und eine hohe Rate an Kaiserschnittgeburten.


    Ich denke, die haben zur Zeit einfach noch nen besseren Ruf, weil sie seltener sind.




    [...]
    Das Leid und diese unvorstellbaren Qualen die Hund und Halter durchstehen müssen stehen für mich in absolut keiner Relation zum "Mehrwert der Rasse". Es macht mich einfach nur wütend. Es ist so ... unnötig. Ich bin es so satt.

    So geht es mir auch. Ich hab ehrlich gesagt auch wenig Verständniss für die Bemühungen, einen "rassetypischen" und standardgerechten, also immer noch möglichst plattnasigen, Mops, EB oder FB zu züchten, so von wegen BOAS-Test in der berometrischen Messkammer (Cambridge) und CT vom Schädel um das Risiko von Syringomyelie zu reduzieren (neben den anderen, "normaleren" Untersuchungen wie Röntgen des Rückens, Patellauntersuchung, Augenuntersuchung...).


    Das ist wirklich einfach unnötig - züchtet einfach normal geformte Hunde, dann braucht ihr nicht für zig hundert bis zig tausend € die aufwendigsten Untersuchungen machen, nur um den extremst möglichen, "geht grade noch so" Typ zu erzielen. Aber davon will man sich ja um's verrecken nicht trennen.

    Es gibt aber auch Tierschutzvereine die sich speziell den Plattnasen verschrieben haben. Ok, das sind dann mittlerweile zum großen Teil Auslandshunde aus Vermehreranlagen.


    Die Plattnasenhilfe (Startseite - plattnasenhilfes Webseite!) hat zb. erst vor kurzem um die 40 Tiere, großteils Franzosen, aus einer Auflösung aufgenommen.

    Eine Kundin von uns hat zwei TS-Bullis aus einer Nothilfe die viele ehemalige Vermehrerhunde dieser Rassen hat.


    Das ist löblich, die Frau ist auch super drauf, tut alles was medizinisch sinnvoll ist um denen ihr gahandicaptes Leben so lebenswert wie möglich zu gestalten.
    Und das ist halt der Knackpunkt... da können echt erhebliche Kosten auf einen zukommen. Diese beiden Hunde haben in ca. 6 Monaten zusammen schon einen mittleren vierstelligen Betrag verschlungen. Große Brachycephalen-OP für beide mit allem drum und dran + bei beiden hochgradige Allergieproblematik die Spezialfutter und immer wieder auch ärztliche Behandlungen nötig macht. Die eine hatte auch noch andere Geschichten, die wir mal weglassen, weil sie nicht Brachy-typisch sind.
    Und nen erwachsenen Hund bekommst du nicht mehr oder nur noch eingeschränkt in die OP- oder Krankenversicherung, ganz abgesehen davon, dass viele Versicherungen rassetypische Erkrankungen eh gleich ausschließen.



    Wir haben noch andere Kunden mit Bullis und Möpsen in der Kundschaft, die auch von ner OP (seien es die Atemwege, seien es die Bandscheiben, seien es die ständig böse entzündeten Ohren...) oder von weitergehender Abklärung und Behandlung profitieren würden.
    Da reden es sich die Besitzer aber gerne schön, warum die sauteuer OP oder Behandlung nun vielleicht doch nicht uuuuuuuuumbedingt nötig wäre.


    Ganz ehrlich, ich würde schon aus rein finanziellen Gründen den meisten Leuten vom Erwerb dieser Hunde abraten, egal ob vom Züchter oder aus dem TS. Die sollte man, von allem anderen mal ab, sich nur holen, wenn man ein dickes Portmonee hat oder halt bereit ist, den Hund so laufen zu lassen wie er ist und seine verminderte Lebensqualität hinzunehmen.



    Das ist zwar extrem unwahrscheinlich, dass jemand angezeigt würde, weil er seinen Hund überfüttert, und noch viel unwahrscheinlicher, dass so eine Anzeige dann irgendeine Konsequenz hätte, aber manche Leute brauchen wohl Druck, um zur Vernunft zu kommen...
    [...]

    In der TiHo Hannover hing im Institut für Tierernährung in einem der Seminarräume eine Reihe von Postern, die die Gewichstabnahme eines Huskys dokumentierten, der tatsächlich, wegen extremer Adipositas (der Hund wog über 60 kg...) und Uneinsichtigkeit der Besitzer dies betreffend, beschlagnahmt worden war. Der wurde dann unter tierärztlicher Betreuung
    auf knappe 20 kg runtergebracht.


    Solche Fälle sind aber zugegeben extrem selten!

    Nur mal kurz als Einwurf: Einige Frenchie-Besitzer verwechseln da Fett mit Muskeln und wollen eben das ihr Frenchie "nach was aussieht".Hört sich total bescheuert an aber in den Augen einiger Besitzer muss ein Frenchie "quadratisch" aussehen. Und das heißt in vielen Fällen einfach dick.


    Ich wurde schon so oft darauf hingewiesen das mein Hund unbedingt "Muskeln" aufbauen müsste (sie ist einfach nur schlank und normal bemuskelt) und "Da müsste ich unbedingt mal was machen" während der eigene Hund wirklich einfach sehr dick war. In den Augen der Besitzer aber ein "Muskelpaket".


    Die Vorstellung die manche Besitzer von ein einem normalen Frenchie haben ist einfach verschoben.

    Das ist leider so.


    Hatte heute einen JRT da - ein gut trainiertes Kerlchen, dicke Muskelbatzen an den Hinterschenkeln, klar definierte Rückenmuskulatur, Tallie von oben und von der Seite zu sehen... schön! Die Besitzer fanden ihn aber viiiiiiiiiel zu dünn und das wurde ihnen auch von allen Seiten eingetrichtert, der müsste dringend (!) was zunehmen.


    Hatte auch schon Hunde, die als Nebeneffekt von Erkrankungen endlich abgenommen hatte und normalgewichtig waren. Dann sind sie wieder gesund und das erste, was die Besitzer machen, ist, die "fehlenden" Kilos wieder draufzufüttern und bei der Nachkontrolle nen Monat später oder so sind sie stolz und glücklich, dass ihr Hund wieder sein altes Gewicht hat.


    Da redet man bei manchen Leuten echt gegen ne Mauer. Andere freuen sich aber auch, wenn man sie für ihr schlankes, gut konditioniertes Tier lobt.



    Ich hatte das gesagt und ich stehe da auch nach wie vor zu. Das ist weder persönlich noch böse gemeint, aber ich habe tatsächlich einfach noch nie einen normal, also "frei" atmenden Mops, Frenchie oder English Bulldog getroffen, und aufgrund der großen Modewellen sieht man die als TA zur Zeit nunmal täglich, meistens mehrmals.


    Schon Hunde ohne jeden Stridor in den oberen Atmewegen sind selten, die meisten "schnuffeln" zumindest ein bisschen durch die meist sehr verengten Nasenlöcher. Dann verstärkte Bauchatmung, verstärktes "ziehen" der Luft auch in Ruhe, aber spätestens bei Belastung und beides bestätigt sich dann idR beim abhören.


    Und vom schlimmsten Röchel-Opfer bis zum ziemlich moderaten Sportmops sinds sich nunmal fast allen Besitzer einig, dass ihr Hund kein bisschen auffällig ist. Insofern gilt für mich nach wie vor: Ich glaube es, wenn ich es sehe/höre, nicht wenn der Besitzer es erzählt - weil es oft behauptet wird und ich bisher NIE erlebt habe, dass es stimmt.





    Nun muss man sich immer überlegen, welche klinische Relevanz das hat, die Olde English Bulldogge von Bekannten schnauft und schniefelt zwar viel und versprüht überall ihr "Nasenwasser", aber sie hat Ausdauer für 3 und tobt wie eine Irre mit den anderen Hunden des Haushaltes über die Pferdekoppeln.
    ABER auch das ist eben keine "normale" Atmung, auch wenn der Hund scheinbar dann durch's Maul genug Luft kriegt (der Kehlkopf also geräumig genug und frei ist), dass sie ihr hohes Aktivitätslevel halten kann.

    Im Falle der erstickenden Bulldogge finde ich problematisch, dass die Besitzerin schreibt der Hund hätte Probleme zu fressen und zu atmen aufgrund seines verlängerten Gaumensegels. Wenn die Ursache bekannt ist und schon seit Jahren besteht frage ich mich, warum der Hund nicht operiert wurde um sein Leiden zu verringern.
    [...]

    Auf Facebook schrieb irgendwer, dass der Hund aus dem TS und schon älter sei und wegen seiner zahlreichen gesundheitlichen Baustellen nicht mehr operiert werden könne. Ob das stimmt, weiß ich nicht.


    Für mich ist da das Ende der Fahnenstange erreicht. Wenn der Hund nicht mehr narkosefähig ist, aber ohne OP ständig solche Episoden durchmacht, dann muss er halt in den Himmel. Das hat sonst mit Tierliebe und Tierschutz auch nix zu tun.



    EDIT: Außerdem muss man sich auch klarmachen, dass auch eine OP nur das gröbste beseitigen kann, alle Baustellen kann man damit leider Gottes bei diesen Hunden nicht beheben. Gibt unter den extrem brachycephalen Hunden auch welche, wo auch eine OP keine dauerhafte und ausreichende Verbesserung der Lebensqualität bringt.

    [...]


    Ich werde mich definitiv mal noch so weit einlesen, dass ich es selbst beantworten kann, gerade kann ichs aber nicht:
    Was fallen für Farben, wenn ich einen Braunschimmel mit Platten und Tan mit einem Blauschwimmel mit Platten verpaare?
    Hab dabei logischerweise den Epagneul Picard und den Bleu Picard im Kopf.

    Erstmal sehr wahrscheinlich nur Schecken, wenn beide reinerbig für Scheckung sind. Wahrscheinlich auch alles Schecken mit Ticking ("Schimmelung").


    Also sehr wahrscheinlich sind schwarzbasierte Schecken mit Ticking ("Blauschimmel").


    Wenn der schwarzgescheckte Elternteil auch Braunträger ist, dann könne auch braunpigmentierte, gescheckte Welpen mit Ticking fallen ("Braunschimmel"), sonst nur schwarze, weil schwarz dominant über braun ist.


    Wenn das Elternteil, das selber keinen Brand hat, auch Tan Point Pattern/Brand trägt, können auch Welpe mit Brand rauskommen. Wenn nicht, dann nicht.

    Auch passend zum Thema "Schockierende Tatsachen über brachycephale Hunde/Dinge, die die Welt nicht braucht"":
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    Rausploppende Augäpfel.
    Naja, kann ja mal passieren, kann man ja meistens wieder reinmachen und dafür sind sie doch so süüüüüüüüß mit ihren kleinen Stupsnäschen und großen Augen. :kotz:

    @viszlina


    Stimmt, ist alles auf Englisch.
    Hier sieht man, was beim Deerhound getestet wird: disorders


    Oben könnte man auch andere Rassen eingeben.

    Wobei der relevante Satz eigentlich der in dem grünen Kästchen unten drunter ist, "188 additional disease mutations found in other breeds are also tested".


    Klar, diese Mutationen sind derzweit jeweils nur von einer Handvoll Rassen bekannt, aber wer nicht sucht, der findet auch nicht... schaden tut es auf jeden Fall nicht, für den moderaten Preis.


    Viel interessanter für mich waren allerdings die anderen Dinge - Farbgenetik (ok, beim Deerhound jetzt nicht so aufregend wahrscheinlich...) und andere Phänotyp-Merkmale, genetische Vielfalt, Rassecluster. Das fand ich sehr spannend.

    @Marula
    Die Plattenschecken gibt es beim Sheltie, allerdings nicht VDH anerkannt. Beim Sheltie nennt sich das color headed white. Dort werden Tiere mit hohen Weissfaktor verpaart.

    Kriegt man denn bei den normalen FCI-Shelties ab und an auch zufällig Schecken?


    Kann auch sein, dass beides oder alles drei in der Rasse drin ist, Piebald, Irish und Solid mit minimal white... nur Solid ohne bzw mit wirklich nur minimalester Weißfärbung, davon scheint man wegselektiert zu haben. Trotzdem kann man nicht sagen, dass B&T "ausgestorben" sei, denn der entsprechende Genotyp at/at am A-Locus, ist ja sehr häufig bei der Rasse. Was sozusagen ausgestorben ist, ist dann halt das solid (=keine weißen Abzeichen).



    @Marula Meinst du die Flecken /Spots an der Brust ? Die sind schwarz.



    Als Welpe hatte er eine ganz weiße Brust die sich jetzt einfärbt, die Flecken werden größer und laufen ineinander.


    Nee, ich meinte, die Tanpoints, also die rotbraunen Bereich. Weiß corrier ja meinte, es geht um die Haar- nicht um die Hautfarbe. Aber wenn man auf der nackten Haut klar die Farbunterschiede sieht, würde ich den Hund schon Black & Tan nennen, wie denn sonst?


    Oder in deinem Fall Tricolor (B&T mit weißen Abzeichen).



    Wobei ich Trikolor ehrlich gesagt nicht mag als Farbbezeichung, ich würde die einfach "Schwarz & Loh, weiße Abzeichen", eventuell mit Ergänzungen wie "schwarze Maske" oder "Sattelzeichung" nennen... aber das ist ja von Rasse zu Rasse unterschiedlich wie die Bezeichnungen üblich sind.


    Fiora sieht für mich jetzt auch überhaupt nicht nach Agouti aus.
    Agouti - Wildfarben - heißt ja, dass die einzelnen Haare auch einen Farbverlauf haben, es fängt ganz hell an und wird zur Spitze immer dunkler bis dann schlussendlich schwarz. (Verbessert mich, wenn das nur beim Husky zutreffen sollte... Würde mich aber wundern, weil aw müsste sich überall gleich verhalten)


    Hunde mit unterwolle haben dann auch cremefarbene Unterwolle.


    Beim Husky wird so eine Zeichnung wie bei Tahlly übrigens auch gerne "black Agouti" genannt, weil sie ja so komplett dunkel ist. Es gibt Agouti nämlich auch in der normal typischen Huskyzeichnung mit Maske und Sattel etc.

    Fiora ist meiner Meinung nach wirklich ein ganz typischer Sable. Sie hat als Welpe einen dunklen Überflug vor allem entlang des Rückens, sie hat einen Widows Peak als Welpe gehabt, sie hat nach und nach verblassende Reste von Schwarz an der Rute und an den Ohren. Sie ist sehr wahrscheinlich Ay/- am A-Locus.


    Agouti wäre aw/at oder aw/a am A-Locus.


    Agouti wäre tatsächlich an den zweifarbigen Haaren zu erkennen, wie vorher schon gesagt, Sable beim Hund sind rote/gelbe und schwarze Haare, jedes einzelen Haar ist durchgefärbt, Agouti sind komplett rote/gelbe, komplett schwarze sowie schwarz-rot/gelb gebänderte Haare.