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Aber danke für deinen Beitrag auch wenn ich alle Vorschläge abzuschmettern scheine. Er ist halt schon fast drei, wir haben schon viel viel geübt und das Meiste hat uns leider nicht so geholfen wie ich das gern hätte.
Schon fast drei? Naja, dann ist er schon fast kurz vor vernünftig werden
Ich finde es okay, wenn du erstmal meine Vorschläge abschmetterst, tlw. hab ich mich auch nicht ganz klar ausgedrückt... und... ich kenne halt mittlerweile ganz arg viele Beagles, viele kenne ich schon 2-3 Jahre und ich bekomme demnach halt auch hautnah mit, wie die Hunde erwachsen und ruhig werden. Unsere ist nun vier, sie ist nicht fehlerfrei, aber sie wird jeden Tag ein bisschen besser 
Und ich bekomme halt auch mit, wie andere Beagles sich bessern... die haben mit 2 ihren ersten Freilauf gekriegt und der Besitzer hat sich gefreut, wenn er im Rudel zurückgekommen ist und die sind nun mit 5 soweit, dass sie überall frei laufen dürfen UND hören.
Auch Dinge die vor ein paar Monaten (z.B. Handfütterung) noch gar nicht klappten, können nun ganz hervorragend funktionieren.
Was ich im letzten Beitrag beschrieben habe... also ich bin alles so nach und nach angegangen... Thema: Terror nach anleinen.... Hund hört nicht, kommt an die Leine - und wenn sie dann Terror gemacht hat (ziehen, nicht hören, etc.) dann habe ich sie auch mal angebunden, mich zu ihr gesetzt und gewartet, bis Madame kapituliert hat. Die Abstände wurden von Tag zu Tag kürzer und irgendwann war das Thema mehr oder weniger durch.
Dann bin ich halt das mit den anderen Hunden angegangen, habe ich mich über ein paar Wochen mit Wienerle bewaffnet und so das zurückkommen bei Hundebegnungen geübt... Ja, es ist viel Arbeit und ja, es ist frustrierend, aber es lohnt sich halt wirklich. In der schlimmsten Phase hatte ich übrigens eine Trainerin, die Jagdhunde für die Rettungshundearbeit ausbildet, sie hat mir gezeigt, wie ich den Beagle richtig motiviere. Weil _eigentlich_ wollen die schon arbeiten - aber halt nur das, was ihnen Spass macht - wenn man das, was ich für wichtig halte kombiniert mit dem, was ihnen Spass macht, dann schafft man es irgendwann hin zum richtigen Streberbeagle.
Ich bin zum Beispiel wahnsinnig ungeschickt und verliere dauernd was... Leckerchen, Futterbeutel, naja... Chaot halt. Wenn ich also sehe, dass sie am Schnüffeln ist und ich sie trotzdem gerne hier hätte, dann rufe ich eben nicht "Hier", sondern "boah Mausi, SUCH!" - sie kommt sofort, mit Nase am Boden und sucht, was die Beaglenase hergibt. Ausserdem kennt sie das Wort "Tschüss"... hat sich eher mehr zufällig aufgebaut und heisst soviel wie "ich bin weg, ohne wenn und aber" - hinter dem nächsten Baum, an der nächsten Kreuzung, in die andere Richtung, hinter der Hecke - halt einfach weg. Am Anfang war es eher so spielerisch, also "such mich doch" mit Belohnung und irgendwann wurde es halt zum kompromisslosen "ich bin ohne wenn und aber weg, ist dein Problem, wenn du hier im Wald pennen willst" - auch das funktioniert... irgendwann.
Ich bin immer spannend, kommuniziere mit ihr, fordere sie und bin letztlich wohl lohnender geworden als alles andere... keine Frage, wenn ich mit Nicht-Hundemenschen "spazieren" gehe, sind die auch ganz schnell weg, weil sie das alles als sehr ulkig/sonderbar empfinden, aber für uns ist es perfekt - und was Anfangs für mich harte Arbeit war, mir immer was neues einfallen zu lassen, Dinge auszuprobieren und aufzukonditionieren, macht uns allen nun gemeinsam Spass.
Auch sehe ich natürlich, wie andere mit ihren Beaglechen umgehen... wir waren letztes Jahr bei einem grossen Beagletreffen in NRW, fast 200 Beagles auf 33.000qm eingezäuntem Gelände. Bei vielen war es so... sie kamen an, haben ihren Hund losgemacht und konnten ihn dann beim weggehen nach 8h mühsam auf dem Gelände suchen, einfangen und quasi ins Auto tragen, so müde war er. Und natürlich gab es da neidvolle Blicke, weil da eben ein paar Beagles rumgelaufen sind, die haben sogar vor dem Toilettenhäuschen auf Frauchen gewartet und sind kaum aus deren Blickfeld entschwunden. ABER: Was viele vergessen haben: Diese Hunde waren meist älter, schon lange in den Familien und da steckte einfach viel, viel Arbeit drin.
Meinen 2. jungen Beagle habe ich auch übrigens nach mehreren Stunden wieder einsammeln müssen, soviel also dazu
Aber seitdem ich auch für ihn das passende Programm gefunden habe (völlig anders als bei unserer Hündin übrigens) wird auch er ruhiger, entspannter und die Gassigänge fangen an Freude zu machen - für beide Seiten.
Keine Frage, wenn ich unseren Labbimix dagegen vergleiche, dann liegen da Lichtjahre zwischen... aber auch ein Beagle hat seinen Reiz, man muss sich nur die Mühe machen (und den wirklich unerschütterlichen Optimismus haben) ihn zu finden.
Das grosse Beagletreffen fand übrigens ganz in deiner Nähe statt... wenn du willst, geb ich Dir mal die entsprechenden Eckdaten :) Beaglemenschen machen nämlich nicht nur hervorragenden Kuchen, da kann man sich, quasi in der anonymen-hilfe-mein-Hund-verarscht-mich-Gruppe, auch ganz hervorragende Tipps abholen :)