Beiträge von Patti

    Sorry, aber wenn du das wirklich nicht siehst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Das ist einfach Quatsch was du da gerade erzählst.
    Natürlich unterstreicht die Anatomie das ganze noch, aber es ist nunmal Fakt das die Hunde aus der Hinterhand schieben, gegen den Widerstand laufen und sich daraus dann die gewünschte Vorhand Aktion ergibt.

    Wäre das nicht so, dann würden die Hunde z.B. nicht vorne weg an der strammen Leine laufen müssen um das so zu zeigen, sondern könnten das auch frei. Können sie aber nicht. Ohne die Leine als Bremse vorne kommen die vorne deutlich tiefer.

    Ok, verstanden. Die Videos, die du verlinkt hast, kann ich leider nicht sehen.
    Das heisst also, diesen Schub (oder was immer das auch ist ;-) ) können die Hunde nur erreichen, wenn sie an der Leine geführt werden?

    Die kommen doch aber nicht durch die Schub- und Federkraft vorne hoch! Die sind doch alleine von der Rückenlinie (mit diesem fürchterlichen Knick drin) doch schon so gezüchtet, dass die so da stehen. Auch wenn sie einfach nur stehen. Oder "normal" gehen.

    In meinen Augen soll die Optik hier schlicht vermitteln, da würde durch Schub die Vorhand hochgehen.

    Um so zu laufen wie das auf Schauen gewünscht wird, braucht es nunmal Training (auch wenn offensichtlic nicht genau genug hingeschaut wird, um den Unterschied zu erkennen), allein schon weil dieser starke Schub aus der Hinterhand viel Muskulatur braucht.
    Diese Muskulatur führt dann dazu, dass die Hinterhand entsprechend gestützt wird und hier sieht man dann auch den Unterschied zwischen Welpen/untrainierten Hunden und den Hunden in dem Video.

    Mag sein, dass ich blind bin, aber ich sehe da keine Schubkraft. Zumindest keine "starke Schubkraft". Für mich sieht das so aus, als ob das optisch so "hingezüchtet" ist, dass das nach Schubkraft aussehen soll.
    Schubkraft beginnt immer hinten, schiebt von hinten nach vorne und arbeitet immer nach hinten raus. Braucht also eine starke Hinterbeinaktion. Das ist doch bei den Hunden im Video, mit der Winkelung und Stellung der Hinterbeine offensichtlich gar nicht möglich - da laufen die Hinterbeine schlicht irgendwie den Vorderbeinen nach.
    Wenn wirkliche Schubkraft solche Hinterbeine bräuchte, frage ich mich, warum ein Gepard (der ja nun wirklich richtig Schubkraft haben muss!) die nicht hat. Oder Traber - die brauchen ja auch sehr viel Schub- und weniger Tragkraft. Gerade Traber haben sogar eher "steilere" Hinterbeine und sind oft überbaut - genau das Gegenteil dessen, was hier bei den Schäferhunden anvisiert wird.
    foto_trabrennen-2013_10976.jpg
    Hier sieht man wunderbar, wie sehr die nach hinten rausarbeiten. Und das dies dazu führt, dass sich der Körper tatsächlich in Schwebe vorwärts bewegt.
    Diese Schwebephase sieht man bei den Schäferhunden überhaupt nicht - die fallen von einem Beinpaar auf das nächste.

    Uhh...
    Als ich klein war, gab's bei uns im Dorf ne Schäferhündin namens Tessi.
    Tessi drehte regelmässig alleine ihre Runden und kam auch bei uns vorbei, um sich eine Scheibe Wurst abzuholen. Ihr Lieblingsspiel war Stöckchen holen - dabei hüpfte die ohne weiteres über nen 1,20 Meter hohen Zaun. Dazu wären diese Hunde da aus dem Video ja gar nicht zu in der Lage....

    ja aber er sagt doch Bescheid, indem er hin und her läuft? Es ist doch dann eher dein Fehler, dass du das nicht hörst, wenn er außerhalb des Schlafzimmers ist? Lass den Hund im Schlafzimmer schlafen, dann hörst du auch, wenn er raus will.

    Chris, genau darauf wollte ich hinaus - es hilft eben nicht, einfach ein oder zwei HSH da zu platzieren, und schon ist die Welt hübsch. Ich habe immer noch den Eindruck, dass die Anpassungsfähigkeit und die Intelligenz von Wölfen deutlich unterschätzt wird. Immer noch!

    Da wird also eine Hunderasse so deformiert hingezüchtet, dass ein 20kg Hund nur noch Flüssignahrung zu sich nehmen kann, weil er sonst erstickt...ja Glückwunsch.
    Da kriege ich echt die kalte Wut.
    Was ist das für ein Leben für einen Hund?
    Das Video sollte sich jeder angehende Bulli-Besitzer zu Gemüte führen und dann noch mal ganz tief in sich reinhorchen....

    Meine Jule (die auf dem Avatar) ist jetzt fast 11 Jahre alt und leidet seit sie 4 ist unter Epilepsie.
    Anfangs waren das so 4 Anfälle im Jahr (so 2 Jahre lang) und bis dahin keine Medikation nötig.
    Ab 6jährig verstärkte sich das Anfallsgeschehen allerdings deutlich - wir kamen plötzlich auf alle 14 Tage einen Anfall.
    Wir wurden dann von unserer TÄ zu einem Spezialisten (Neurologen) in der Tierklinik Lüneburg geschickt. Dort wurde Jule einmal "auf den Kopf gestellt" und es wurde ideopathische Epilepsie festgestellt.
    Ab da haben wir medikamentös behandelt. Da ich auch erst arge Angst wegen der Nebenwirkungen hatte, wollte ich erst Pexion (Wirkstoff Imepitoin) ausprobieren. Neurologe sagte halt, das Medikament gibt es noch nicht so lange auf dem Markt (zu der Zeit höchstens 2 Jahre) und man könne das ausprobieren. Leider ging das nach hinten los, Jule entwickelte Serienanfälle - einen Abend so schlimm, dass sie 1,5 Stunden mit ca. 11 Anfällen hintereinander zu tun hatte. Nach Rücksprache mit dem Neurologen haben wir dann sofort auf Luminal umgestellt und das Pexion ausgeschlichen.
    Der Hund war zwar die ersten 2 Wochen völlig neben der Spur (ich hatte zwischendurch immer telefonischen Kontakt zum Neurologen, und der sagte, wenn die so läuft, wie Sie, wenn Sie 3 Atue auf dem Kessel haben, dann ist das ok - das zeigt, dass das Mittel wirkt und sich der Spiegel aufbaut).
    Nach diesen 2-3 Wochen war Jule eigentlich wieder (fast) die Alte - etwas langsamer und ruhiger, aber sonst völlig ok.
    Und: die Anfallsfrequenz hatte sich reduziert auf alle 6-8 Wochen.
    Vor 2 Jahren mussten wir sie wegen einer Gebärmutterentzündung kastrieren - und was soll ich sagen: seit dem haben wir nur einen einzigen Anfall gehabt *leiseflüstert*....
    Bei Jule war wohl der Homonhaushalt ein Trigger für die Anfälle.

    Grundsätzlich: es ist sehr wichtig, die Anfallsfrequenz runterzufahren, da jeder Anfall im Gehirn "Spuren" hinterlässt, die den nächsten Anfall begünstigen. Und irgendwann, wenn die Spuren so richtig "ausgetreten" sind, ist es sehr schwer, die Hunde medikamentös einzustellen.

    Was ich damit sagen will: wir leben seit 7 Jahren damit - das ist kein Todesurteil für den Hund. Und ja, sicher haben die Medikamente auch Nebenwirkungen, das sind halt keine Halspastillen - deswegen sollte man regelmässig die Blutwerte checken lassen.