Meine Jule (die auf dem Avatar) ist jetzt fast 11 Jahre alt und leidet seit sie 4 ist unter Epilepsie.
Anfangs waren das so 4 Anfälle im Jahr (so 2 Jahre lang) und bis dahin keine Medikation nötig.
Ab 6jährig verstärkte sich das Anfallsgeschehen allerdings deutlich - wir kamen plötzlich auf alle 14 Tage einen Anfall.
Wir wurden dann von unserer TÄ zu einem Spezialisten (Neurologen) in der Tierklinik Lüneburg geschickt. Dort wurde Jule einmal "auf den Kopf gestellt" und es wurde ideopathische Epilepsie festgestellt.
Ab da haben wir medikamentös behandelt. Da ich auch erst arge Angst wegen der Nebenwirkungen hatte, wollte ich erst Pexion (Wirkstoff Imepitoin) ausprobieren. Neurologe sagte halt, das Medikament gibt es noch nicht so lange auf dem Markt (zu der Zeit höchstens 2 Jahre) und man könne das ausprobieren. Leider ging das nach hinten los, Jule entwickelte Serienanfälle - einen Abend so schlimm, dass sie 1,5 Stunden mit ca. 11 Anfällen hintereinander zu tun hatte. Nach Rücksprache mit dem Neurologen haben wir dann sofort auf Luminal umgestellt und das Pexion ausgeschlichen.
Der Hund war zwar die ersten 2 Wochen völlig neben der Spur (ich hatte zwischendurch immer telefonischen Kontakt zum Neurologen, und der sagte, wenn die so läuft, wie Sie, wenn Sie 3 Atue auf dem Kessel haben, dann ist das ok - das zeigt, dass das Mittel wirkt und sich der Spiegel aufbaut).
Nach diesen 2-3 Wochen war Jule eigentlich wieder (fast) die Alte - etwas langsamer und ruhiger, aber sonst völlig ok.
Und: die Anfallsfrequenz hatte sich reduziert auf alle 6-8 Wochen.
Vor 2 Jahren mussten wir sie wegen einer Gebärmutterentzündung kastrieren - und was soll ich sagen: seit dem haben wir nur einen einzigen Anfall gehabt *leiseflüstert*....
Bei Jule war wohl der Homonhaushalt ein Trigger für die Anfälle.
Grundsätzlich: es ist sehr wichtig, die Anfallsfrequenz runterzufahren, da jeder Anfall im Gehirn "Spuren" hinterlässt, die den nächsten Anfall begünstigen. Und irgendwann, wenn die Spuren so richtig "ausgetreten" sind, ist es sehr schwer, die Hunde medikamentös einzustellen.
Was ich damit sagen will: wir leben seit 7 Jahren damit - das ist kein Todesurteil für den Hund. Und ja, sicher haben die Medikamente auch Nebenwirkungen, das sind halt keine Halspastillen - deswegen sollte man regelmässig die Blutwerte checken lassen.