Beiträge von Patti

    Hab ich auch so verstanden?

    Sowas Ähnliches hatten wir auch mal, war einer der schnellsten Erziehungserfolge ever: Junge JRT-Hündin, die gerade anfing ihren Spaß an der Großwildjagd zu entdecken, trabte ganz ruhig und nichtsahnend durch einen dicht bewachsenen Hohlweg. Aus dem Gebüsch schoß plötzlich eine Ricke, kickte den völlig überrumpelten, hochgradig wasserscheuen Hund mit den Vorderbeinen in eine tiefe Pfütze und verschwand wieder. Ich nehme an, die hatte da ein Kitz liegen.

    Von da an erübrigte sich jede Art von Antijadgtraining - dieser Hund hat NIE wieder ein Reh auch nur angesehen, sondern kam umgehend dicht bei Fuß, sobald eines dieser Ungeheuer in der Nähe war.

    So ähnlich ist meine Jule auch wildsicher geworden:
    Besuch im Tierpark, mit Hund an der Leine durch ein "Streichelgehege" - und die Ricken führten teilweise Kitze.
    Jule war ca. 1 Jahr alt und war schwerst beeindruckt von den anrückenden, sie anstarrenden und mit dem Vorderbein stampfenden Ricken.
    Das hat die sich gemerkt - War nie wieder auch nur ansatzweise ein Problem bei uns :D

    ich hab mit dem Thema jetzt seit ca 7 Jahren zu tun. Und war auch lange Zeit Admin in einer Epi-Gruppe auf Facebook mit über 500 Mitgliedern. Mein Rat zum Spezialisten baut auch auf der Schilderung vieler betroffener Hundebesitzer, die beim “normalen“ TA teilweise wirklich eine sehr eingeschränkte Behandlung ihrer Hunde erfahren haben (das habe ich jetzt bewusst freundlich verfasst...).

    Schnaggel,
    klar sollst du nicht in Panik verfallen!
    Ich möchte dir nur den Rat geben, die Augen offen zu halten. Und mit deinem TA ein offenes Wort zu sprechen: wieviel Erfahrung hat er mit Epilepsie? Mit neurologischen Störungen? Vielleicht kennt er ja einen guten Neurologen, den er empfehlen kann?
    Das wäre für mich ein sehr wichtiges Kriterium: hat er eine Alternative, falls er nicht weiter weiss?
    Unsere TÄ vor Ort war damals so klasse, uns gleich zum Spezialisten zu “überweisen“ - sie hat persönlich in meinem Beisein dort angerufen und zeitnah einen Termin für uns ausgemacht. Das fand ich klasse von ihr...

    hmm, also der Neurologe, bei dem meine Jule in Behandlung ist, ist ein Experte im Bereich Epilepsie. Ich hätte meinen allgemeinen TA vor Ort natürlich weiter am Hund probieren lassen können, aber glaubst du nicht, dass es einem ein besseres Gefühl gibt, wenn da ein wirklicher Fachmann dein Gesprächspartner ist?
    Warum wehrst du dich so gegen eine neurologische Untersuchung?
    Zum Gehirn:
    Das Problem ist, dass sich mit jedem Anfall im Gehirn Strukturen bilden, die den nächsten Anfall begünstigen/vorbereiten. Und ab einem gewissen Punkt wird es dann sehr schwer, den Hund medikamentös einzustellen.
    Mein Neurologe hat mir das so erklärt:
    Der erste Anfall hinterlässt einen “Trampelpfad“ im Hirn. Der nächste verbreitert den Trampelpfad. Beim übernächsten ist ein Feldweg entstanden, dann dauert es nicht lange, bis ein grüner Planweg entstanden ist - und wenn dann erst mal eine Autobahn entstanden ist, wird es schwierig. Das Hirn reagiert dann auf bestimmte Reize (was auch immer die sind) sofort und selbständig mit einem Anfall.
    Also ist oberste Priorität, die Anfallafrequenz so gering wie möglich zu halten.
    Je eher du das in Angriff nimmst, desto besser wird das funktionieren können.
    Epilepsie ist nicht heilbar, dessen muss man sich im Klaren sein. Es ist aber auch kein Todesurteil. Mein Hund führt ein ganz normales Leben, bekommt halt nur 2 x täglich Medikamente.
    Wie schon gesagt, ein MRT habe ich damals auch nicht gemacht, weil der Hund soweit organisch gesund war und ich der Meinung war, wenn im Kopf etwas nicht stimmt, wird sich das schnell auf andere Art zeigen.

    Ich kann auch nur nochmals zum Neurologen raten!

    Zu den Kosten:
    Bei uns war es so, dass der Hund in der Klinik vom Neurologen untersucht wurde. Bis auf MRT, das haben wir nicht machen lassen.
    Wir haben einmal 400€ für die Untersuchungen und die Diagnose bezahlt.
    Seitdem (7 Jahre) bin ich eigentlich nur noch in telefonischem Kontakt mit der Klinik. Mein Hund bekommt seine Medikamente, 2x im Jahr lass ich beim TA hier vor Ort das Blut untersuchen, dann schicken die die Ergebnisse in die Klinik und die setzt sich dann telefonisch mit mir in Verbindung - also der Neurologe. Das ist dann gerne mal abends, so gen 21 Uhr und dann habe ich meist ein völlig entspanntes und informatives Gespräch mit dem Neurologen.
    An Kosten habe ich nur die Tabletten für den Hund, ca 45€ im Monat. Inzwischen haben wir übrigens die Medikation nach Rücksprache mit der Klinik um die Hälfte reduzieren können, Jule hat seit 2,5 Jahren keinen Anfall mehr gehabt.

    Das ist der, der sich letzten Winter hier bei uns so wohl gefühlt hat. Der hat zielsicher die Kindergärten gefunden, der hat Kinder im Dorf getroffen, der hat im nächsten Dorf Hunde hinter Gartenzäunen "gefunden". Der war auf allen verfügbaren Bildern so hübsch groß. Ach, und das ist auch der, der in Walsrode vorm Steakhouse fotografiert wurde :D Wegen dem war unser Bürgermeister bei Stern TV und in die Bildzeitung sind wir auch gekommen.
    Die Kuschler nennen ihn Ozzy und er gehört zum Ostenholzer Moor Rudel.

    Also, ja, ich kenn den ;)

    https://www.bild.de/regional/hambu…04784.bild.html


    Ah, DER ist das.
    Ist der eigentlich noch da oder hat es den woanders hin verschlagen?