Beiträge von Cinnemaus

    Ein Teil meiner Hunde ist der unerklärlichen Ansicht, dass trinken verboten ist, wenn wir nicht da sind. Kommen wir also vom Einkaufen zurück, stürzt alles wie verdurstet zu den Wassernäpfen und trinkt und trinkt und trinkt... :ugly: Ich geh schon fast automatisch dann alle Näpfe ab und füll wieder nach...

    Dem wurde das ausschließlich über Blocken beigebracht und die Besitzerin war super begeistert, mit genau der Argumentation: "machen Hunde doch untereinander auch so!"

    Tja, die Frau ist dann offenbar darüber gestolpert, dass sie das "das machen Hunde doch aus so" nicht zu Ende gedacht hat oder schlicht eine Ausrede brauchte.

    Ich erleb bei meinen Hunde ja nun vieles und auch viel hundliche Körpersprache, aber dass ein Hund so massig und ständig geblockt wird, dass er nur noch hinter einem anderen her laufen darf, gabs echt noch nie....

    Hunde blocken sich doch untereinander auch immer wieder mal - dann wären sie untereinander ja auch sinnlos grausam. Ich blocke meine Hunde auch je nach Situation, wenn es nötig ist. Nicht gerade, wenn sie an der Leine laufen, aber wenn sie z.B. in ein Zimmer rennen wollen, wo ich sie nicht haben will. Oder wenn sie zum Tor raus wollen es aber nicht sollen. Dann stell ich mich in den Weg. Passiert z.B. auch in Situationen, in denen ich die Hände voll habe und den betreffenden Kandidaten nicht festhalten kann oder wenn ich telefoniere. Ich habe nicht den Eindruck, als wenn einer meiner Hunde deswegen auf die Couch gehört..

    Zum ausschliesslichen Lernen über Leckerchen kann man sich sicherlich über kilometer von Seiten streiten, aber das wäre nicht meine ausschliessliche Methode, meinen Hunden etwas beizubringen. Zum einen kann das - wie bei unserer Labradorine Biene - übel nach hinten losgehen und zum anderen hab ich schlicht nicht die Nerven, mit jedem Hunde monate bis jahrelang über Leckerchen zu trainieren, dass er nicht durch die Tür rennt, wenn ich das nicht will. Dann wird er geblockt, versteht das sofort und das Thema ist erledigt - in solchen Fällen ist das für den Hund und für mich deutlich nervenschonender...

    Schön, dass du den Burschen bei dir aufnehmen möchtest. Bei tauben Hunden arbeite ich immer viel und anfangs mit völlig übertriebenen Handzeichen. Wenn sie die Handzeichen dann einmal kennen, muss es nicht mehr so albern übertrieben sein. Wenn er Vertrauen zu dir aufgebaut hat, wird er normalerweise von sich aus öfter Blickkontakt zu dir aufnehmen und dann kann man sie meist mit Handzeichen gut leiten. Und wenn er mal so gar nicht schauen mag, stupst man ihn dann halt mal an, damit er merkt, dass seine Aufmerksamkeit gefragt ist. Dass ableinen nur an absolut gesicherten Stellen möglich ist, versteht sich hier sicher von alleine.

    Alles Gute!

    Habt ihr dann gelegentlich auch unverträgliche Kandidaten?

    Zum Glück extrem selten, weil die ungarischen Hunde das Zusammentreffen mit anderen Hunden von klein auf gewöhnt und sehr verträglich sind. Ein Rüde, den wir von Welpe an haben, entwickelt grade mit dem Erwachsen-werden eine Rüdenunverträglichkeit - mit ihm arbeiten wir gerade recht intensiv - und Taco, ein deutscher Schäferhund, der im Alter ausgesetzt wurde, war sein Leben lang allein und kann nicht vernünftig mit anderen Hunden spielen. Er ist total lieb mit den anderen ... bis die anfangen zu rennen, dann nimmt er sie im Nacken und drückt sie auf den Boden. Kommt nicht so gut an bei den anderen... Taco läuft jetzt mit einigen unserer großen Hündinnen zusammen, das klappt gut.

    Aber grundsätzlich gibts hier eher weniger unverträgliche Hunde und wenn es sich bereits früh herausstellt, dass ein Hund wirklich komplett und nicht resozialisierbar unverträglich ist, kann er nicht bei uns bleiben. Ein solcher Hund ist auf einer Einzelstelle mit fachkundigen Haltern dann besser untergebracht als bei uns.

    Bei uns sind überwiegend Angsthunde, traumatisierte Tiere, Hunde mit Deprivationsschäden und auch ein Männer-hassender Hund, aber weniger unverträgliche.

    Was genau betreibt ihr denn, oder habt ihr einfach nur viele Hunde?

    Wir haben einen privaten Gnadenhof in Ungarn und im Augenblick 31 Hunde verschiedenen Alters, so ziemlich jeder Rasse und Größe. Hier in Ungarn geht es Hunden oft sehr schlecht und einige kommen dann zu uns. Die vermittelbaren werden über das Tierheim des Nachbarorts nach D vermittelt, die anderen bleiben bei uns. Daher kommt es bei uns auch immer wieder mal vor, dass ein Hund neu kommt und in die Gruppe integriert werden muss. Ab und an gehen die dann wieder nach Hause, wie der Fundhund von vor ein paar Wochen.

    Ich hab jetzt grad nur mal kurz die "Rudelschulung" angelesen und kann darin jetzt nichts schlimmes finden. Im Grunde genommen machen wir - mein Mann und ich - das bei neuen Hunden ähnlich bis gleich. Man kann keine neuen Hunde einfach in eine bestehende Gruppe setzen - das verstehen auch viele Menschen nicht, die meinen, uns für ein paar Tage mit ihren Hunden besuchen zu können. Natürlich kommt es bei uns auf ein paar Hunde mehr nicht an, aber in der Gruppe können die neuen Hunde nicht einfach mitlaufen, wenn sie nur ein paar Tage da sind.

    Und der zeitliche Rahmen dort von 30 Tagen ist absolut angemessen - bei uns ist der Zeitrahmen größer, allerdings bleiben die Hunde dann auch hier, da kommts auf nen Tag nicht an. Der Aufbau ist bei uns auch so, dass die neuen Hunde die erste Zeit nur angeleint oder im geschützten Rahmen - gleiche Wiese durch Zaun getrennt - und mit ausgewählten unserer Hunde zusammen sind. Danach wird das Stück für Stück auf die komplette Gruppe erweitert und der Neuling läuft einige Zeit "unter Aufsicht" - also wenn wir auf dem Hof oder dabei sind - mit der Gruppe. Und wenn das ne Weile störungsfrei läuft und die Gruppe sich neu sortiert hat, kann man sie auch mal eine kurze Zeit allein lassen.

    Ich würde jederzeit eine Integration in eine Hundegruppe einer Hundepension vorziehen, in der der Hund allein ist. Vielen Hunden wird eine solche Zeit auch sehr guttun, allerdings geht das natürlich wirklich nur, wenn es sich nicht nur um ein Wochenende handelt, der Hund verträglich ist und alle Hunde gesund und nicht läufig.