Habt ihr eigentlich schonmal versucht, den Hund "einfach" so lange kläffen zu lassen, bis der von alleine aufhört? Und in dem Moment, wo er ruhig ist, bestätigen. Klar, das reicht nicht, wenns nur einmal passiert.
Also könntet Ihr z.B. die Nachbarn evtl. vorwarnen, nach Motto, das ist unser letzter Versuch, und dann ein paar Tage das so durchziehen, daß der Hund absolut keinen Erfolg mehr hat mit der Kläfferei?
Denn wenn das nur ab und an so klappt, wird Euch jedes Mal, wo Ihr aus Angst, ausziehen zu müssen, dem Hund beim Kläffen Aufmerksamkeit gebt, alles wieder kaputtgemacht. Weil der Hund seinen Erfolg erreicht hat. Á la "wenn ich nur lang genug kläffe, kommen sie schon". Und beim nächsten Mal hält er noch länger durch beim Kläffen.....
Daß der Hund Streß hat, ist mir klar, daher die Pinkelei. Aber angesichts der Tatsache, daß hier von nem Terrier die Rede ist, die ja recht hartnäckig und konsequent (!) sein können, und auch gerne, wenn unausgelastet, seeehr lästig, gehe ich davon aus, daß der Hund tatsächlich eher an Kontrollwut leidet, und in Streß gerät, sobald man sich seiner Kontrolle entzieht. Und wenn Du schreibst, daß Frauchen ne Rentnerin ist, unterstelle ich mal ganz pauschal (korrigier mich bitte, falls dem nicht so ist!), daß der Hund tatsächlich nicht sehr ausgelastet wird. Hast Du diesbezüglich schonmal nachgefragt, was der für Aufgaben kriegt? Denn nur rumrennen hilft nicht, auch stundenlang, der Kopf will auch beschäftigt werden - und dann kann der entspannen. Ich denke dabei daran, wie mein Bossi nach zwei ganz kurzen Anfängertrails nach getaner Arbeit nur noch ins Zimmer wankt, sein Körbchen in Beschlag nimmt und sich den restlichen Tag nimmer rührt..... So kriegt man sogar nen Terrier entspannt (durch konzentrierte Arbeit, egal, welche!) und müde, dann kann er auch mal ruhig liegenbleiben, weil die Energie zum Kläffen mit Sicherheit fehlen wird...
Vielleicht wäre sogar in dem Fall ein neues Zuhause für den Hund die beste Lösung, bei jemandem, der eine ständige Kontrolle durch Hinterherrennen und das Gekläffe von Anfang an konsequent nicht zuläßt oder eben das Gekläffe ignoriert, und zwar komplett, und der den Hund entsprechend auslasten kann. Denn in dieser Konstellation mit einem Frauchen, das das jahrelang geduldet hat bzw. durch betüddeln des Hundes (Kraulen stundenlang etc.) gefördert hat, das wird seeeehr schwer und langwierig werden...
Vor allem in der ersten Zeit, wenn sie ihr Verhalten umstellt, weil der Hund versuchen wird, den alten Zustand der Kontrolle wieder herzustellen (Stichwort Löschungstrotz....).