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Ich stelle mir gerade vor, der andere Hundebesitzer hätte einen Thread eröffnet: "Mein Hund wurde zum zweiten mal innerhalb von 2 Monaten vom gleichen Hund so gebissen, daß er tierärztlich versorgt werden musste. Beim letzten Beissvorfall schrie die Besitzerin schon von weitem, daß ihrer nicht abrufbar ist, wenn er spielt. Also wusste sie, daß der Hund in dem Moment unkontrollierbar ist. Bei der Dame handelt es sich sogar um jemanden der (gewerblich?) Hunde sittet. " Ich wette, in dem Fall wäre ein Sturm der Entrüstung aufgebrandet.
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Jein - wenn der Schreiber ehrlich wäre, würde er dazuschreiben, daß der andere Hund gerade was zum Spielen in der Schnauze hatte (und wenn wir bei ehrlich sind: einen Kratzer egal wo als "Verletzung" anzuzeigen ist schlichtweg lächerlich, dann müßte ich den ganzen Tag nur noch Leute anzeigen, wenn mein Hund mal ne Runde wild getobt hat.... Wenn ich wegen sowas zum TA laufen würde jedes Mal, wär ich längst pleite. Das is ja, wie wenn Du Dich mit der Schere blöd zwickst oder an Papier schneidest, und gleich in die Notaufnahme rennst.).
Ein Hundehalter, der nicht an Ressourcenstreitigkeiten denkt, wenn ein fremder Hund Spielkrams im Maul hat, und seinen Hund dann noch hinrennen läßt/nicht abruft, ist zum großen Teil mit Schuld! Das hat für mich nicht mit übersteigerter Aggressivität zu tun, sondern nach dem, wie die Situation hier beschrieben wurde, würde ich einfach eher auf Ressourcen-Verteidigung tippen.
Wenn ich mit Bossi unterwegs bin und Spielzeug dabei habe, dann verschwindet z.B. das Spieli umgehend in der Jackentasche, wenn ein fremder Hund auftaucht (Bekannte sind komischerweise kein Problem, mit denen wird gemeinsam gespielt), und wenn ich wen mit Spielzeug sehe, rufe ich meinen Hund erstmal ab - ich weiß, daß er in so ner Situation grummelig werden kann, und das kann bei fremden Hunden genauso passieren.