:reib:
Dann würde sowas vielleicht nicht mehr vorkommen, was ich gestern erlebt hab - da fehlen echt die elementarsten Grundkenntnisse schon über die Haltung. Ich schilder das mal, auch wenns a weng off topic ist, aber paßt zu dem Thema mit Pflicht-Hundeführerschein:
War bei nem Mädel aus der Nachbarschaft, die Verwandte in einem Dorf in der Nähe hat, und bei mir Rat suchte für deren Hund wegen unzumutbarer Haltungsbedingungen für den armen Kerl (die ist ca. 12-14 Jahre alt und hat vorher bei der Frau des Halters -ihrer Tante- gefragt, ob sie mich einbinden darf. Der Halter selbst läßt sich grundsätzlich chronisch nix sagen, egal in welcher Beziehung, den lassen sie einfach mal "dumm sterben" und sagen nix, was sie da machen ;-) ).
Der Arme lebt den ganzen Tag im Mini-Zwinger, der war seit ner Woche nimmer gereinigt worden *stink, Beschäftigung - was ist das? Erziehung - was ist das? Ne, in der Wohnung hat der nichts zu suchen - ok, nachts darf er rein.
Ist irgendein Mix, angeblich Schäfer-Berner Sennenhund, 3-4 Jahre alt (das wissen die nichtmal genau, haben ihn seit Welpe...). Aber die Größe paßt net, viel kleiner, ca. 45-50 cm SH. Schäfi-Gesicht in schwarz, wunderhübsch, Fell könnte vom Berner sein von der Beschaffenheit, auch dunkel, aber kurz. Aber sowas von agil und Spingteufelchen hab ich selten gesehen, wenns nicht im Terrier- oder Borderkleid steckte! Ein klasse Hund, das wär n richtiger Arbeitshund, schön schlank und total fit. Würd ihn gern klauen gehn... *zwinker....
Hab denen freundlich erklärt (immerhin: Frau und Sohn -10 Jahre- des Besitzers sind mit meiner Hilfe (eher Beratung) einverstanden, sind also einsichtig, tolle Vorarbeit von dem Mädel!), daß der Zwinger nicht Tierschutzvorschriften entspricht, was die Größe (4-5 m², er hat ne Hütte drin, aber keine Einlage/Streu, und eben verdreckt, incl. Näpfe - Naßfutter-verklebt) und den Dreck betrifft, gefragt, ob sie selbst neben ihrer Sch... von ner ganzen Woche würden essen wollen. Und erkärt, warum der arbeitswütige Hund,wenn er denn mal abends kurz raus darf ausm Zwinger, dann wie irre springt, hüft und rennt, ohne zu hören... (oh Wunder....*gg) Da legt sich der 10jährige, wenn er von der Hausaufgaben-Betreuung kommt, erst mal auf die Couch und glotzt mit Muttern und fri.t, und läßt die Cousine (wenn die Zeit hat, kommt die alle paar Tage extra nur für den Hund) den Dreck vom Hund wegmachen, das muß man sich mal geben.... Naja, Vorbild der Eltern....
Der beste Witz: Hundi jagt gerne und tötet die hauseigenen Enten/Puten, wenn er rauskommt (ohne Aufsicht natürlich). Aber der Zwinger steht genau so, daß die Viecher den ganzen Tag vor Hundis Nase rumhüpfen (deren Auslauf). Der hat also quasi den Jagd-Auslöser 12 Stunden am Tag vor der Nase und kann sich net rühren - und die wundern sich.... Der Kerle MUß ja im Dauerstreß stehen, wie soll der jemals runterkommen?
Will auch nie gern in den Zwinger zurück, wenn er mal draußen war. Klar, hochfahren und mal kurz rennen lassen, und dann in dem Zustand in den Zwinger schieben, das kann ja nicht gehen. Der sollte erst mal wieder runterkommen, Kuschelrunde oder sowas, mit auf der Terrasse.
Hab wenigstens ein paar kleine Ideen zur Beschäftigung dagelassen (Seilzerren/-werfen und holen lassen, Leckerli-Suchen im Gras oder als Fährte, und Rennspiel-Ideen für die Bewegung). Frau war einverstanden, hat gleich mal den Hund statt in den Zwinger mit auf die Terrasse genommen, und die Kids haben die Zwingerreinigung zusammen umgehend vorgenommen, hatten sogar noch die Idee, Streu in die Hütte zu legen! Ich hatte das Gefühl, die Frau war auch einsichtig, hat selbst zugegeben, sie hat das ihrem Mann überlassen, ist ja sein Hund, und ging davon aus, daß er weiß, was er tut. Hat gesagt, sie wird ihn jetzt tagsüber öfter mal mit reinnehmen, das ewi ja kein Leben für den Hund, und etwas mit ihm kuscheln/spielen. Will auch mal ansprechen, daß der evtl. hinter der Terrasse nen neuen Zwinger kriegt, mit größerem Auslauf. Das hat mich total gefreut. Werde da dranbleiben. Bevor der Hund nicht aus dieser Streß-Situation raus ist, brauchen die glaub ich nicht anzufangen, mit dem am Grundgehorsam zu arbeiten.
Das Mädel scheint mir im Umgang mit dem Hund recht begabt, spielt auch schön mit ihm, ich hab ihr den Tip gegeben, auf die Körpersprache zu achten beim Hund, sie hat ganz toll erkannt, wanns dem Hund genug war beim Toben. Sie hat noch ein paar Tips zum Gassigehn bekommen (meist ist sie diejenige, die sich überhaupt kümmert). Der Hund "jagt" Fahrradfahrer unterwegs etc. - komisch, nach unserer echt nur kurzen Spiel- und Toberunde und bisserl Leckerlisuchen im Gras hab ich den Jungen paarmal an uns und Hundi vorbeiradeln lassen - hat den Hund NULL interessiert.... Ist also wohl nur Laufbedürfnis, da hinterherzurennen. Und beim Spiel auf der Wiese (Abrufen durch uns drei, wir standen im großen Dreieck und haben den einfach mal abwechselnd gerufen mit Leckerli als Belohnung) ist der fröhlich zwischen uns herumgerast, von einem zum Nächsten, und hat sich überhaupt nicht für die Umgebung interessiert, konnte die Schlepp loslassen, der ging net weg.
Das ist soo ein süßer Kerl, ich hoffe echt, die setzen das so um. Das wär ne Basis, auf der man aufsetzen kann mit Grundgehorsam, denn er kennt kein Sitz, Platz oder sonstwas. Aber wenn man es spielerisch gestaltet, funktioniert wenigstens das Heranrufen - mit Volldampf und breitem Grinsen über beide Backen!