Beiträge von BieBoss

    Kannst auch mal versuchen, den Hund dann irgendwo unterzubringen, wo der andere nicht hinkommt - auf ne höhere Gartenmauer stellen, über nen Zaun drüberheben (geht ja mit nem kleinen Hund) o.ä., wenn Du genau diesen Hund wieder heranrennen siehst. Einfach mal den Gassiweg in Gedanken durchgehen und überlegen, wo man den Hund wie sichern könnte, falls der Hund nochmal kommt. Das gibt Dir Sicherheit, und damit hast Du gleich eine ganz andere souveränere Ausstrahlung, die auch Dein Hund wahrnehmen wird.

    Ansonsten würde ich auch mit einem Trainer daran arbeiten, wie Du andere Hunde abblocken kannst. Den Kleinen auf den Arm nehmen kann man sicherlich - ist aber bei größeren Gegnern nicht anzuraten, weil die dann evtl. an Dir auch hochspringen, und beim Schnappen nach Deinem Hund Dich erwischen könnten, das ist gefährlich.-

    Ich machs aber trotzdem mit meiner Frieda, wenn ein anderer Hund ungesichert und ohne Halter in Sicht zu uns kommt, weil die sonst angreifen würde. Aber da weiß ich, daß der andere Hund nicht mit der Absicht kommt, sie zum Frühstück zu verzehren..... *gg

    Evtl. kannst auch erstmal das Gebiet meiden, in dem das passiert ist, weil Du sonst immer an der Stelle nervös werden wirst, aus einem Reflex raus, und das merkt natürlich auch Dein Hund.

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    ...Den Hund 6 Stunden allein zu lassen würde ich aber für grenzwertig halten, das sollte daher wirklich nur in ausnahmefällen passieren. ...

    Im Gegenteil, das sollte regelmäßig passieren - was ist sonst, wenn der Vater mal krankheitsmäßig 1-2 Tage ausfällt, und der Hund daheimbleiben muß? Dann hat die TS ein Problem und sitzt den ganzen Tag auf glühenden Kohlen, weil sie weiß, der Hund kann nicht 6 Stunden alleinbleiben. Das sollte echt kein Problem darstellen, gerade wenn er sonst immer betreut wird, macht das nichts aus, wenn er ab und an länger alleine ist. Aber gerade in dem Fall, wo die Betreuungsperson eh schon krank ist (weiß ja nicht, was er hat), muß man damit rechnen, daß derjenige auch mal ein paar Tage ausfällt, und einen Plan B in petto haben. Oder eben einen Hund, der entspannt auch mal nen Arbeitstag lang alleinebleiben kann.

    Hey, Nadine,

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    ......Als frischgebackener Mehrhundehalter...


    Hab ich was verpaßt? *gg Hört sich tatsächlich so an, als hätte Luis alle Chancen der Welt... ;-)

    Zu Deinen Fragen:

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    Nach welchen Kriterien habt ihr euch für den Zweit-/ Dritt- /Vierthund entschieden?


    Ganz professionell, wie im Bilderbuch (wie mans NICHT machen soll): der Bossi ist uns mehr oder weniger im Tierheim über den Weg gelaufen, als wir dort waren, um mit meiner Schwester einen Hund anzusehen, den sie sich holen wollte. Meine Tochter hat im Tierheim gefragt: "Sag mal, habt ihr nur große und Listenhunde da?" Antwort: "Ne, auch ein paar kleine, aber derzeit nur so nen kleinen Terrier, der hockt da draußen irgendwo." (Zwinger mit Außenbereich). Meine Süße wollt sich den mal anschauen - nur so... Intuition? Jedenfalls sahen wir den Hund, ich den Blick meiner Tochter, und wußte - das isser..... Ich hatte keine Chance mehr, denn Bossi sieht aus wie ein Airedale (nur a weng kleiner) - und meine Tochter hatte sich am Hundeplatz in diese Rasse verliebt. Sternchen in ihren Augen, wildes Gewedel und Gehüpfe beim Hund, den hat´s schier zerrissen, weil einer ihn begrüßen kam.

    Naja, wenigstens haben wir dann Bienchen einige Tage später mit ihm zusammen laufen lassen dort im Gelände. Dort hat Bossi erstmal "die Sau rausgelassen" (nach 5 Wochen, in denen kaum einer mit ihm Gassi konnte/wollte, weil der so irre gezogen hatte, kein Wunder!). Bienchen wurde, während sie ein Loch buddelte, erstmal übern Haufen gerannt im Übermut. Sie nur gekuckt - so ein Depp. Nochmal übern Haufen gerannt - Biene guckt und denkt sich "na warte...." - weiter gebuddelt. Dritter Versuch, Bossi kommt, setzt an zum dritten Übern-Haufen-rennen - und wird von einer wütenden Biene laut kläffend durchs gesamte zur Verfügung stehende Areal gehetzt. :lol:

    Da wußte ich, die kleine Schnecke wird zumindest nicht untergehen..... immerhin hat sie nur gut 5 Kilo und Bossi mit 9-9,5 Kilo fast das doppelte Gewicht.

    Biene war zu dem Zeitpunkt 8 Monate alt und grad läufig - klasse Zeitpunkt, Bossi wurde nämlich frisch kastriert an uns übergeben 9 Tage später. Am nächsten Morgen dann hatte ich Spaß - die beiden hingen zusammen.....Ich weiß nicht, was ich damals gedacht hatte (ich glaub, der hatte uns beiden so den Kopf verdreht, daß wir GAR nicht mehr gedacht hatten..... Jedenfalls hatten wir vorher nicht mal nen Gedanken daran verschwendet, wie gefährlich das sein könnte! Aber wir hatten echt unverschämtes Glück: der Tierheim-TA hatte ganze Arbeit geleistet, nix passiert.....

    Auch war die Süße von der Grundausbildung so weit, daß sie die BH hätte ablegen können. Als Ersthundhalter war ich natürlich voll begeistert dabei, den Hund perfekt auszubilden, und sie als Pudelmix ist unheimlich lernbegeistert, und alles, was ich mit ihr gemacht hab bzw. mache, ist eh toll (egal, was!), daher saß das bei ihr echt ganz schnell. Insofern konnte ich mich dann auf das Monster konzentrieren unterwegs, und an ihm lernen und zum "Profi" mutieren..... *ggg Antijagdtraining, Sturkopf-Überwindungs-Kämpfe, Leinenführigkeits-Versuche, Auslastungstraining,... - das ganze Programm.

    Auch sonst hats einfach zusammengepaßt: Biene als halbwegs "fertig" (naja, was den Grundgehorsam betrifft) ausgebildeter Ersthund, länger bei mir, Hündin, unkastriert, und Bossi als Rüde, kastriert, weniger lang bei mir,
    da war von Anfang an klar, wer die Chefin im Haus sein würde. Allerdings variiert das inzwischen. Draußen ist Bossi derjenige, der andere Hunde begrüßt und z.B. auf die läufige Biene aufpaßt (wär ja noch schöner, wenn da fremde Rüden draufgingen...), drinnen (vorm Futternapf!!) ist sie die Chefin. Geht hin, fixiert ihn - und er läßt alles stehen und liegen. Kriegt er von mir nen Knochen, sie nicht, und ich gehe weg - dann rappelt´s..... Den Fehler hab ich nur einmal gemacht. Ich mische mich in die Rangfolge der beiden nicht großartig ein, aber Biene hat von Anfang an (damit sie net eifersüchtig reagiert) immer zuerst das Leckerli/Futter bekommen, wird (meist) zuerst angeleint etc. Sie hat aber auch das Talent, sich überall vorzumogeln... *gg

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    Wie war es, als euer neues Familienmitglied einzog? Wie hat der erste Hund reagiert?


    Naja - ich hab Bossi aus dem Tierheim geholt. Erstmal wurde er von mir, weil er sich schlichtweg weigerte, in die Transportbox gestopft. Das Ding kannte er nicht, und als Terrier, der gelernt hatte, seinen Kopf durchzusetzen, meint er, er müsse das auch nicht ausprobieren. Tja - da hab ich ihn erstmal eines Besseren belehrt.... *gg (daß er damals net geschnappt hat, wundert mich heute noch, und zeigt, was für ein gutartiges "Plüschtier" der im tiefsten Herzen ist...*gg). Dann bin ich bei uns in den Park gegangen, und hab mneine Tochter angerufen, sie soll mit Biene in den Park kommen. Die Kleine hat mich mit bossi gesehen, raste auf uns zu, und begrüßte uns beide ganz stürmisch. Ich weiß nicht, ob ihr dieser verrückte Kerl schon im Tierheim gefallen hatte, oder ob sie den versehentlich einfach in ihren "Juhu - Fraule wieder daheim"-Freuanfall mit eingeschlossen hatte, aber von dem Zeitpunkt an haben die zwei zusammengehört.

    Bis heute lieben die beiden sich; bin ich mit einem der beiden beim Training, gibt´s bei der Heimkehr nen Freudentanz der beiden untereinander. Gehe ich aus dem Haus, schlafen die beiden zusammen auf der Eckbank oder im Körbchen, meist Biene als "Kissen" für Bossi. Ist Biene übermütig und provoziert Bossi zum Spiel, geht der drauf ein und läßt sich von ihr zwicken, die Ohren langziehen und an den Beinchen zerren (er legt sich auf den rücken, "ergibt" sich, zappelt mit den Beinen, und beide knurren ganz wild. Dabei hätte Biene keine Chance, wenn der echt loslegen würde, aber er gibt immer genau so viel, daß sie ganz wild mit aller Kraft toben kann, ohne ihr dabei wehzutun. Wenn sie aus der Küche geschickt werden, weil ich mit heißen Töpfen hantiere, liegen beide auf der Schwelle, so zueinander, daß die Füßchen von Biene über Bossis Vorderbeinen liegen. Extrem ist mir aufgefallen, als ich mit dem Hund meiner Schwester und meinen beiden gegangen bin. Ich wollte Fotos machen. Auf diesen Fotos hat man dann ganz deutlich gesehen, daß meine beiden fast mit Körperkontakt nebeneinander saßen und lagen, während Schwesterchens Hund respektvoll ein wenig Abstand einhielt. Obwohl die beiden ihn lieben, und er sie auch. Aber die beiden gehören einfach zusammen. ;-)

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    Gibt es Konflikte und wenn ja, wann mischt ihr euch ein?


    Ja, ab und an... Einmischen tu ich mich nur, wenns zu viel wird. Wenn Bossi die Biene (in Ermangelung von anderen Tobe-Partnern) auf der Wiese kläffend zum Spiel auffordert, und sie in Ruhe schnuppern möchte, und schon total genervt schaut und immer wieder grummelt. Egal, er macht weiter. Irgendwann rennt sie dann wüst kläffend hinter ihm her und bellt ihm ihre Meinung. Spätestens jetzt, wenn er das immer noch nicht akzeptiert, greife ich ein. Weil ich keine Lust habe, daß die Maus richtig böse werden muß.


    Zur Frieda bin ich mindestens ebenso "professionell" gekommen: ich sah sie auf einer Website (Frau sollte weniger surfen... *gg), und mußte sie haben. Ich wußte, sie mag keine anderen Hunde - aber das hatte man mir von Bossi auch gesagt.... Ich sah nur, wie ein Jagdterrier seit dem Aufgreifen in der Tschechei in ner Box eingesperrt wurde (weil sie auf die anderen Hunde losging), und war mir bewußt, daß dieser Hund (noch dazu Jagdterrier) in dem Alter (8 Jahre damals), mit der Blindheit und Unverträglichkeit, so schnell keinen Interessenten finden würde. Sie saß damals schon 7 Monate in der Auffangstation, fast nur in dieser Box. Ich hab´s riskiert, die Hunde nicht zusammenlassen zu können, und muß das tatsächlich so handhaben. Aber sie ist ansonsten superlieb (mit Menschen), konnte von Anfang an alleinebleiben, sogar im fremden Hotelzimmern (! die ist nichtmal aufs Bett gesprungen, obwohl sie das daheim darf), hat brav vorm Metzger gewartet (nur, wenn ich sie durch die Scheibe im Auge haben konnte), war "stubenrein" (naja - wenn ich rechtzeitig mit ihr rausging, und sie grad mal nix gefressen hatte, was sie nicht vertrug - und das war viiiel anfangs...Aber sie hat immer versucht, das Zimmer zu verlassen, bevor´s losging, die Häufchen lagen immer vor der Zimmertüre, wenn ich nicht daheim war..... Für ihre Verdauung konnte sie ja nix.... Ich glaub, ich hab damals alle Putzmittel ausprobiert, die der Markt so hergegeben hatte... *gg). Sie hat sich immer an mir orientiert unterwegs (was nicht heißt, daß sie nicht jagen gehen würde- wenn sie was in der Nase hat, ist sie nicht mehr ansprechbar - aber ich bin schneller.... *gg). Und inzwischen sind wir so weit, daß sie keinen Herzinfarkt mehr kriegt, wenn wir anderen Hunden begegnen, sie kann mit etwas Abstand schon aushalten, wenn ich mit nem anderen Hundehalter kurzen Smalltalk mache. Aber direkter Hundekontakt ist nicht drin. Insofern sind die Fragen, wie sie sich mit den anderen versteht, oder wie die Ankunft war, hier ja nicht zu beantworten...
    Allerdings haben die beiden anderen schon recht neugierig reagiert, sind immer wieder zu meiner Zimmertüre gegangen, haben geschüffelt. Selbst Biene, die ja von Frieda am Anfang mal richtig angegriffen worden war, ist heute noch ab und an neugierig, und der Bossi versucht immer wieder, Kontakt aufzunehmen, wenn Frieda in der Box in meinem Zimmer ist, und die anderen beiden mit im Zimmer. Der robbt sich an Frieda ran, sie schnuppert interessiert, richtig Nase an Nase, beide liegend... *gg. Aber wenn Bossi dann aufgeregt fiept und anfängt, mit "Wuff"s zum Spielen auffordern zu wollen, plärrt sie los - das geht gar net.... ;-) Aber sooo süß, wie er es immer wieder versucht. Wenns jemals ein Hund schaffen sollte, zu der Zugang zu kriegen, ist das glaub ich Bossi, weil der einfach sooo super-penetrant ist und nie aufgibt ;-) (macht er bei Fremdhunden auch - der hat schon so manchen Hund zum Mitspielen gebracht, der sonst nie auf Spielaufforderungen einging, einfach, weil er nicht aufgeben wollte *gg Der Terrier kennt halt kein NEIN *gg)

    Frieda selbst war anfangs sehr aufgeregt, weil da ihr fremde Hunde dauerhaft im Haus waren, ist sie heut noch manchmal, wenn Bossi vor der Zimmertüre bellt, weil Biene sein Zerrseil geklaut hat, aber insgesamt ist sie sehr entspannt, sie weiß, daß sie in meinem Zimmer oder ihrer Box sicher ist, kann die Anwesenheit der beiden aushalten (und dabei entspannt liegen, ja sogar schlafen). Inzwischen haben wir sie auch daran gewöhnt, mit Bossi und Biene zusammen Autozufahren, auch da kann sie inzwischen ruhig in der Box liegenbleiben. Anfangs ist sie ausgeflippt, sobald sie im Auto war, dann "nur noch", wenn ich das Auto verlassen habe. Inzwischen kann ich mal Minuten zum Bäcker gehen, wenns Auto draußen steht, und sie liegt entspannt drin, wenn ich zurückkomme. Aber länger oder wenn ich außer Sichtweite gehe, trau ich mich nicht. Einfach, weil eben anfangs schonmal was passiert war. Ich habe gelernt, was sie aushalten kann, udn was noch nicht, daher gehe ich kein Risiko mehr ein.

    Also: Ich bin sozusagen durch Zufall zum Zweit-oder Dritthund gekommen. Beim zweiten hat´s gepaßt, beim dritten wußte ich vorher, daß es nicht passen könnte. So sollte man also seine Hunde für die Mehrhundehaltung nicht wirklich aussuchen... *gg Wenn man bereit ist, das beste aus einer Situation zu machen, kann man das natürlich riskieren. Aber wenn man extra nen Zweithund will, damit der erste artgerecht kommunizieren kann, und dann muß man die beiden lebenslang trennen, hat man doppelte Arbeit (Gassigehen!), und beide Hunde haben nix davon. Für Frieda ist das so ok, weil die eh mehr an Menschen hängt als an Hunden, die lebt gut damit, keinen Hundekontakt haben zu müssen. Aber für Biene wär´s echt blöd gewesen, wenn das mit Bossi nicht gepaßt hätte. Aber deswegen haben wir das ja zumindest mal getestet, wie die sich verstehen, bevor wir uns endgültig entschieden hatten. Hätte es so gar nicht gepaßt, wäre Bossi heute nicht bei uns, das hätte ich ihr nicht angetan.

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    ......wie oben schon geschrieben hat ja unser oldie große probleme mit den hinterbeinen. dadurch geht ein großteil seines gewichts auf die vorderhand, vergleichbar also damit, dass ein vorderbein fehlt. er hat dadurch schon massive probleme. die schultern sind quasi permanent überlastet und wenn wir nicht mit dauer-physio dagegenarbeiten würden, hätten wir da bestimmt bald die nächste dauerbaustelle.
    ich denke dass ein hund dafür gemacht wurde auf 4 beinen zu laufen. und auch wenn er auf 3 beinen irgendwie klar kommt, sollte man ihm wenn möglich eben mit hilfsmitteln, ermöglich auch wieder alle 4 gliedmaßen zu benutzen.


    Das wär jetzt auch meine Idee gewesen: daß es durch die Gewichts-Umverteilung zu Verspannungen, Überlastungen o.ä. der restlichen Grliedmaßen incl. Wirbelsäule kommen kann, und man daher besser versuchen sollte, eine Prothese zu nutzen, wenn das möglich ist. Ansonsten muß man halt mit regelmäßigen Massagen und Physiotherapie versuchen, die Folgeschäden dieser Umverteilung so gering wie möglich zu halten.

    Der Hund selbst hat sicherlich kein Problem, auf 3 Beinen zu gehen. Aber wir haben auch einen in der Staffel, der jetzt (nach der Amputation des Hinterbeins) in Rente gegangen ist, der braucht auch oft Massagen und Physio, damit er nicht Schmerzen durch Verspannungen hat. Aber bei seinen Spaß-Suchen, die er auch als Rentner noch bekommt, düst er durchs Gelände wie andere mit 4 Beinen das nicht tun.... *gg

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    ......Bei uns in der Organisation brauchen wir keine Begleithundeprüfung. Soweit ich weiß ist das in allen Orgas, die nach der GemPPo prüfen (JUH, DRK, THW, Malteser, ASB) so, .....

    Nicht ganz - offiziell ja, aber bei uns (JUH) ist das in der Satzung der Staffel festgelegt, daß die BH jetzt gebraucht wird, weil einfach zu viele Leute kamen, die daheim nichts getan haben in Sachen Unterordnung, und im Training einfach keine Zeit für die Allerwelts-Unterordnung ist. Ist nicht Sinn der Sache, daß der Hudn irgendwann prüfungsreif ist, und sich dann rausstellt, daß der net mal FUß gehen kann oder nicht liegenbleibt in der Ablage.... ;-) Deswegen haben wir das jetzt reingenommen in die Satzung.

    Also, mein blindes Frieda-Fusselchen behandle ich nicht anders als die sehenden Hunde. Frieda kam ja mit 8 Jahren schon blind zu mir. Das Einzige, was sie kennt, das die anderen nicht brauchen, ist das Kommando vorsicht, oder langsam.

    In der Wohnung orientiert sie sich halt schnüffelnd, und ich achte ganz und gar nicht drauf, alles immer an derselben Stelle stehenzulassen. Ist doch langweilig, wenn der Hund keine Herausforderung mehr hat im Alltag.... Wenn sie schon nicht sehen kann, soll sie so was erleben und sich die Wege in der Wohnung erarbeiten dürfen. Klappt wunderbar. Die springt auch auf Stühle und die Couch.... Einzig beim Couchtisch (Glas) muß ich etwas aufpassen, wenn sie vom Sofa springt, damit der Kopp heil bleibt...... Obwohl - kann der Dickschädel überhaupt Schaden nehmen? *gg

    Kommando "Vorsicht" heißt, sie muß aufpassen, daß sie nicht irgendwo dagegen dotzt mit dem Kopf, oder runterpurzelt oder so. Sie bleibt dann stehen und geht ganz konzentriert weiter, nachdem sie die Nase eingesetzt und festgestellt hat, um was es sich handelt (Hindernis, Graben o.ä.). Achja - Kommando "Treppe" kennt sie auch noch. Aber ob rauf oder runter stellt sie selbst fest. Hat doch ne Nase, die Maus.

    Ich versuche, ihr nicht zu viel "vorzukauen", damit ich ihr ihre Selbständigkeit nicht nehme. Für Außenstehende mag das seltsam wirken, eine Freundin hat schonmal gesagt, sie würd den Hund wahrscheinlich nur noch in Watte packen, weil Frieda sich eben schon mal irgendwo ein bißchen stößt, wenn sie nicht aufpaßt. Aber mei - da muß sie durch; wenn sie nicht aufpaßt, selbst schuld. Sie kanns ja, beweist sie auch jeden Tag aufs Neue. (abgesehen davon: fang mal an, nen echten Jagdterrier zu betüddeln - dann haste bestimmt schnell viel Spaß *hust....)

    Was viele erzählen oder empfehlen, so Glöckchen um die Füße oder extrem festes Gehen, damit der Hund einen hört, halte ich (sorry...) für Quatsch - der Hund hört um so vieles besser als wir Menschen. Wenn ich normal gehe, denkt die wahrscheinlich "wer ist der Elefant" - da brauch ich nicht noch aufzustampfen. Wenn sie unterwegs ist und mich nicht mehr orten kann (weil zu weit weggelaufen), dann ruf ich kurz, oder schnalz mit der Zunge oder räusper mich oder gehe einfach ein paar Schritte, dann kommt sie freudestrahlend zu mir galoppiert. Sie steht dann echt immer in der Wiese, voll konzentriert lauschend, wo ich bin, den Kopf etwas schiefgelegt - soooo süß ;-) Da kann ich dann net anders als helfen (mit der Nase würde sie mich im Fall des Falles sicherlich auch finden - aber wozu selbige einsetzen, wenn Fraule auf den "Hilflos-Blick" reinfällt.... *gg).

    Ihr einziges Problem, ist, daß sie mit anderen Hunden nicht klarkommt und diese angreift, liegt aber wohl an ihrer Vergangenheit (sie hatte blind auf der Straße überlebt, hat bestimmt sich gegen viele andere Hunde verteidigen müssen). Insofern läuft sie frei nur mit Maulkorb oder an Stellen, wo nur aus einer Richtung ein anderer Hund kommen kann, sodaß ich sie immer rechtzeitig sichern kann.

    Blindentuch um den Hals mag ich nicht, ich find die Mitleids-Tour der Leute dann so doof. Mein Hund braucht kein Mitleid, die is ne ganz normale Kröte wie die anderen beiden auch, und ich freu mich, wenn sie genauso behandelt wird. OK, wenn sie mal gegen wen rennt (weil der gegen den Wind steht/läuft), dann erklär ich das schon, daß sie blind ist, aber das verstehen die Leute auch, bisher hat mich nie einer angemault deswegen. Oder wenn sie an der Flexi in die falsche Richtung ausweicht (ich rechts, sie links vom entgegenkommenden Passanten, der dann vor ner Flexi-Sperre übern Weg rüber steht und meist lacht....*gg) ;-)

    In der ersten Zeit, als sie hier war, bin ich mit ihr an der Schlepp an nem Fluß spazierengegangen, und ging ans Ufer, damit sie was trinken kann. Was macht die alte Motte - geht doch einfach ins Wasser und fängt an, wegzuschwimmen! :schockiert: Zum Glück hatte ich sie an der Schlepp, weil Gehorchen war zu dem Zeitpunkt noch eine Sache von längeren Diskussionen zwischen uns *gggg Allerdings ist auch die Schlepp gefährlich, weil sie damit im Wasser an Ästen/Baumstämmen o.ä. hängenbleiben kann, die von außen nicht sichtbar sind, weil unter Wasser. Aber bei uns daheim geht sie im Sommer regelmäßig am Rand vom Fluß im flachen Wasser Kneipp-spazieren. Echt lustig, Hund im Wasser, ich außen am Ufer entlanggehend, und sie planscht vor sich hin. Wenn sie könnte, würde sie nen Abstecher zu den Entchen machen, die dort das ganze Jahr über leben und schwimmen......Lecker BARF-Selbstbedienung.... *gg

    Also, aus heutiger Sicht kann ich nur sagen - ein blinder Hund kann leben wie ein sehender, Vieles gibt es nicht zu beachten. Ich denke, der Hund kommt umso leichter mit der "Behinderung" (die er nicht als solche empfindet!!) zurecht, je weniger "hype" der Besitzer drum macht. Bemitleide ich den Hund dauernd und helfe ihm, statt ihn sich selbst zurechtfinden zu lassen, mache ich ihn unselbständig und bringe ihm bei, daß das Leben was ganz Fürchterliches ist und er an allen Ecken mit etwas Schrecklichem rechnen muß. Meist haben glaub ich die Besitzer mehr Probleme, die Blindheit zu akzeptieren, als die Tiere selbst ;-)

    Insofern: jederzeit wieder!

    Achja - Training ganz normal. Sitz über Leckerli vor der Nase hochziehen, Platz über Leckerli auf den Boden und meine Hand drüber. STOP, indem ich mit ihr an der Leine einfach stehenbleibe. Herkommen, indem ich mit der Leckerlidose klappere (Katzen-TroFu klappert schön und ist lecker, aber die würd glaub ich auch Kieselsteine fressen, der alte Gierschlund....). VORSICHT hat sie gelernt, indem ich es genau dann gesagt hab, wenn sie mit der Nase grad ans Sofa gedotzt ist. Das saß nach 2-3 Malen recht gut... *gg BLeib hab ich mit der Hand vor der Brust verdeutlicht, während sie saß.-

    Ganz wichtig: nicht erst "ankommen" lassen und ewig betüddeln á la "Der arme Kleine, der hat doch seine Mama verloren, der muß doch erstmal ankommen" und dann alles zulassen, was dem kleinen Terrorkrümel einfällt, sondern gleich die Grenzen zeigen. Da muß man ja nicht böse werden, aber wenn der meint, auf dem tisch rumkrabbeln zu wollen, eben gleich runternehmen, und dann aufpassen und beim nächsten Mal reagieren, wenn er das erste Füßchen draufsetzen will.

    Erstmal alles dulden, und plötzlich dann nicht mehr zulassen, verwirrt den Hund nur, und klare regeln erleichtern ihm die Orientierung an Euch und vermitteln, daß Ihr zuverlässig seid - immer dieselben Regeln, nicht erst heute hü und dann morgen hott, heute noch Sofa ja und morgen nicht mehr.

    Das heißt nicht, daß er heute schon vor der Haustüre nächtigen muß, während Ihr im 2. Stock in den kuschleigen Betten liegt, aber eben Regeln, die er schon ab dem Zeitpunkt des Einzuges vermittelt bekommt, nicht erst ein paar Wochen später.

    Also, ich glaub nicht, daß sich drei Terrier in Rage von sowas wie Wassersprühen oder nem Schirm beeindrucken lassen, wenn Du schreibst, sie werden "zurückgeprügelt"... ;-(

    Als erstes würde ich tatsächlich eruieren, ob die Besitzer bereit sind zur Zusammenarbeit. Sprich, Grundstück oder Hunde sichern (Zwinger, ins Haus, whatever). Oder daß ihr z.B. eine Tageszeit vereinbart, wo Du ungehindert vorbeilaufen kannst, weil die Hunde dann weggesperrt sind (evtl. sind sie ja früh oder abends eh im Haus? Gassizeiten anpassen?). Wenn absolut kein Interesse erkennbar ist, daß die auf Dich eingehen würden, dann ganz deutlich ansprechen, daß Du Dich dann gezwungen fühlst, entsprechende aversive Maßnahmen zu ergreifen, um Dich und Deinen Hund zu schützen. Oder fragen, was die von Dir erwarten, was sie an Deiner Stelle tun würden und Dir raten könnten, wenn sie an solchen kleinen "Terroristen" vorbeigehen müßten.

    Für den Anfang fände die Idee mit dem Futter erstmal net schlecht (bevor man tatsächlich aversive Maßnahmen ergreift). Einfach etliche Male ohne Hund gehen, jedes Mal ne ganze Handvoll minikleine Wurststückchen zwischen die Hunde werfen, aber in Richtung Grundstück, nicht so, daß sie ermutigt werden, auf die Straße rauszulaufen. Erstmal wird der Überraschungseffekt ziehen darüber, daß da überhaupt was fliegt, und im ersten Überraschungsmoment werden sie den Geruch der Wurststückchen wahrnehmen können. Sollte das dann nach ein paarmal helfen (sprich, sie kommen angefegt und gucken erwartungsvoll), dann mal mit Hund austesten.

    Denn Wurststückchen hinwerfen geht dann später auch mit Deinem Hund zusammen, aber Pfefferspray so, daß es die drei erwischt, aber nicht Deinen Hund oder gar Dich (dann könnten die sich in Ruhe kloppen *gg) stell ich mir schwierig vor.

    Wenn das so klappt, daß die sich tatsächlich auf die Wurst stürzen und an der Stelle bleiben (wenn Du ohne Hund gehst), könnte man sogar nach ner Weile vorbeigehen, warten auf die Hunde, nochmal warten, bis sie sitzen, und dann erst die Wurststückchen werfen. So daß sie quasi lernen, daß es nur Erfolg gibt, wenn sie Ruhe geben. Klar, wäre Erziehung eines fremden Hundes, aber wenns hilft, eine Eskalation zu verhindern?

    Dann erst wieder mit Hund da entlanggehen, erst wieder mit Würstel hinwerfen, und später mit absitzenlassen der drei "Monsterchen".

    Sollte das mit den Wurststückchen nicht helfen, dann auch net mit Hund austesten, dann würde ich es mit irgendwas großem klapperndem versuchen. Ohne Hund vorbeigehen, dann wenn die kommen, mit Karacho Rappeldose o.ä. (notfalls ne Handvoll minikleinen Kies o.ä.) dazwischenwerfen (NICHT auf die Hunde!! Die können nix dafür! Eher so zwischen die Füße rollen, sodaß sie erstmal runtergucken, im Reflex weghüpfen und vom Bellen wegkommen), und volle Kanne schimpfen mit "Schluß jetzt! Ich glaub, ihr spinnt!" oder sowas, dabei auf die energisch zugehen und wegschicken. Ich denke nicht, daß so ein kleiner Angeber da zum Angriff auf Dich übergehen würde, mußt aber selbst einschätzen, Du siehst die regelmäßig. So wie Du beschreibst, sind die ja nicht bösartig, sondern nur schlecht erzogen. Wichtig: wenn sie Dich anbellen, nicht weggehen, bevor sie ruhig sind oder sich getrollt haben, sonst hatten sie ja mit dem Bellen Erfolg. Achtung: könnte aber Ärger geben, weil der Nachbar, falls er´s mitbekommt, das natürlich als Provokation seiner Hunde sehen wird, wenn Du einfach stehenbleibst, wenn die bellen. Erst, wenn Du damit Erfolg hattest, und die fernbleiben (sollen sie dabei rumgrummeln, ist doch Dir wurscht, Hauptsache, sie bleiben drin), würde ich mit dem Hund wieder vorbeigehen.

    Ist allerdings leicht gesagt: hast Du überhaupt ne Möglichkeit, woanders entlangzugehen bis dahin?

    Ist echt blöd, so ne Situation, aber wenn man Nachbar ist, und noch etwas länger da entlanggehen muß und mit denen auskommen muß (und wenns nur höfliches Nebeneinander ist statt miteinander), dann muß da ne Lösung her...

    Evtl. kannst mal rausfinden, wer beim Nachbarn am ehesten auf eine Ansprache von Euch positiv reagieren würde. Ehefrau, Kinder etc. - vielleicht arbeiten DIE ja dann mit und gucken, daß sie die Hunde kurz reinholen, wenn Ihr vorbeigeht?

    Was mir grad noch einfällt: Terrier spielen und jagen doch gern (und die sind bestimmt chronisch unterbeschäftigt...). Mal probiert, einfach nen Tennisball zwischen die Hunde zu werfen? Vielleicht springen sie ja drauf an und gehen dem dann hinterher, wenn der an ihnen vorbei kullert...

    Kann nimmer editieren...

    Zitat

    .....bin zu alledem noch deutlich günstiger, als mit Premium-Fertigfutter. ;)

    Na, dann hast Du doch ein Argument, das selbst die Ersteller dieses "tollen" Beitrages verstehen würden. Geht mir übrigens genauso, ist echt am günstigsten!

    Und zum Thema "der Hund frißt doch alles" - ja, genau. Aber genau deswegen sind wir als Halter verpflichtet, ein bißchen zu überlegen, was wir in den Napf werfen. Wenn wir uns selbst mit McDoof-"Lebensmitteln" vollstopfen, wissen wir, was wir uns damit antun. Unsere Hunde haben keine Wahl, als das zu fressen, was ihnen vorgesetzt wird, auch wenn´s Müll ist. Und wenn ich dem Müll genügend Geruchs- und Geschmacksstoffe beifüge, trifft das sicherlich auf jeden Hund zu. Guten Appetit.... *gg

    Insofern: NEIN - gute Ernährung ist kein Luxus....