Beiträge von Finnchen

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    Doch tue ich, weil ich einen generellen Leinenzwang nicht akzeptieren will! Ich bin immer bereit Rücksicht zu nehmen und ich versuche mich so in unserer Gesellschaft zu bewegen, dass ich die Bedürfnisse meines Gegenübers achte und mein Handeln und meine Bedürfnisse darauf abstimme. Ich bin aber nicht bereit mich durch generelle Zwänge und Verpflichtungen einschränken zu lassen.


    Denn da wo Verbote einschränken, da gerät das Miteinander in den Hintergrund. Es geht nicht mehr darum, den anderen Menschen zu achten, es geht nicht mehr darum die Bedürfnisse des anderen zu kennen, es geht nur noch um "Recht haben", nur noch darum die Regeln einzuhalten.


    Sorry, aber das kann ich so nicht akzeptieren. Wenn sich die Gemeinschaft ein - wenn auch nicht von allen gewolltes Gebot - geschaffen hat, dann kann man sich ja dafür einsetzen, dass es wieder abgeschafft wird. Aber solange es besteht, hab' ich mich auch daran zu halten - mindestens dann, wenn ich dazu aufgefordert werde.


    Mit Deiner Argumentationsweise müßte ich mich an kein Tempolimit und an keine rote Ampel usw. halten, solange ich dabei niemanden gefährde. Denn da geht es auch um das blose Einhalten ein Regel, die aber durchaus Ihren Sinn hat.


    Ist zwar rechtsphilosophisch ein sehr interessanter Ansatz. Dürfte aber praktisch nicht funktionieren.


    Und ich habe durchaus Verständnis dafür, dass es Leute gibt, die irgendwo draußen auch ihre Ruhe vor Vierbeinern haben wollen, egal ob die nun ganz friedlich sind oder nicht. Die Regelung mit Leinenzwanggebieten ist daher nicht grundsätzlich sinnlos.


    Wie gesagt, dass Du Dich für Deine Ansicht einsetzt ist :gut:. Dass Du eine bestehende Regel dabei ignorierst, verstehe ich nicht - insbesondere dann nicht, wenn Du dann von anderen wiederum akzeptiert werden willst.


    Oder habe ich Dich jetzt total mißverstanden?



    Gruß,
    Martin

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    ...
    Natürlich! Wobei es im Zweifel immer möglich ist, dem Hundehalter zu signalisieren, dass er seinen Hund wegnehmen möge.


    Was aber auch nicht sicherstellt, dass der HH das dann auch befolgt. Zugegeben nicht der Regelfall, aber doch häufiger als die absolute Ausnahme.


    Und genau deswegen fällt das folgende dann eher schwer:


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    Ich denke, ein wenig Vertrauen in Hund und Halter sollte man schon aufbringen können...


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    ...


    Ja, in gewisser Weise schon. Solange der Hund sich anständig verhält wüsste ich auch nicht, wo das Problem dabei ist. Das Problem liegt da eher beim Menschen.


    Ja, das Problem liegt beim Menschen und ich akzeptiere, dass er das Problem hat und nehme darauf Rücksicht und zwar auch mal ohne, dass der andere mich darum bittet.


    Du willst ja auch akzeptiert werden:


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    ...
    Ich möchte nicht geduldet werden, ich möchte akzeptiert werden.
    Ich hasse nichts mehr als einem Menschen dankbar dafür sein zu müssen, dass er meinen Hund duldet!


    Oder anders ausgedrückt:
    Wenn Du in einem Naherholungsgebiet, in dem Hunde freilaufen dürfen, von Nicht-HH verlangst, dass sie sich an den Freilauf der Hunde einfach gewöhnen und ihn hinnehmen, dann solltest Du auf der anderen Seite in einem Leinen-Pflicht-Gebiet nicht gleichzeitig auf uneingeschränkte Akzeptanz bei den Nicht-HH pochen - wenn dort der Freilauf doch allgemein geduldet wird.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Jana!



    Naja... ich wohne zur Zeit zwar tendenziel mehr ländlich, hab' aber viel länger Großstadtnah gewohnt.


    :???: Es kommt doch gar nicht - auch nicht in Großstadtnähe - minütlich ein Angsthase entgegen. Ok... vielleicht mal an einem Tag, aber nicht immer.


    Aus HH Sicht ist das aber natürlich durchaus ein Problem.


    Aber umgekehrt ist es doch für den ängstlichen Menschen ebenso ein Problem, dass ihm in dem Naherholungsgebiet ständig Hunde begegnen.


    Wenn man das jetzt mal zu Ende denkt, dann muß jetzt der Nicht-HH sich einfach damit abfinden, dass Hunde dort freilaufen. Da kann ich dann den Groll schon verstehen, zumal ja die Freiläufer nicht alle so gut erzogen sind wie der von Angelika oder anderen hier im Forum.


    Da könnte man jetzt schon auch - als Nicht-HH behaupten - dass man dort einseitig Rücksicht nimmt.


    Und dann wäre da noch die Frage, ob in dem Naherholungsgebiet nicht sogar generell Leinenpflicht herrscht, wobei ich zugeben muß, dass das Kriterium für mich eine untergeordnete Rolle spielt.


    Ich finde, dass sich die HH da alles in allem nicht beschweren sollten. Denn selbst dort wo Leinenpflicht gilt, werden freilaufende Hunde sehr häufig von der Masse geduldet. Und das finde ich auch gut so.


    Deswegen rufe ich mein Hund dann auf der anderen Seite aber lieber ein mal zu viel ran, als zu wenig.



    Gruß,
    Martin

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    das ist was mich stört. Die Pauschalisierung, daß, würde jeder HH immer sofort an die Leine nehmen wenn eine andere Person auftaucht, die restliche Welt endlich begreifen würde das wir doch alle nett sind.
    ...


    Hab' ich wiederum so nicht gesagt und selbst wenn, würde das sicherlich keinen "Schaden" hevorrufen.


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    Welche Kommentare dir unter Umständen noch verpasst werden können: na GsD nimmt der die Töle an die Leine; Vorsicht der muss an die Leine, dann ist er gefährlich, oder eine Mutter im Hausgeingang: da bin ich mit Barry zur Eingangstür zurück und habe ihn am Halsband gehabt weil ich sah das ihr Kind Angst hatte > ist der gefährlich weil sie ihn festhalten?


    Was also die betreffenden Personen sich wirklich denken werden wir eh nicht erfahren. Und ob wir dann wirklich punkten nur weil wir es uns einbilden jetzt genau das Richtige zu tun ist auch fraglich. Für mich steht allgemein fest das ich mich so verhalten das keiner Grund hat sich zu beschweren. Und das ist immer Situationsabhängig.
    Nö. Barry und ich punkten da ganz anders.


    Du schreibst das Mädchen hatte Angst. Also ist für mich entscheidend, wie das Mädchen sich durch Deine Handlung gefühlt hat und nicht was die Mutter dazu zu sagen hatte.


    Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass man sich so verbiegen muß, wenn man den Hund ranruft, anleint (am Halsband nimmt :D), auch auf die Gefahr hin, dass man das mal bei einem Passanten macht, der eigentlich keine Angst hat. :???:


    Ich find da den Ausdruck "Verbiegen" völlig fehl am Platze, da ich hier nie von immer bei jedem an die Leine nehmen gesprochen habe und selbst wenn, würde sich jemand der das so macht nicht verbiegen, sondern er wäre allenfalls überhöflich im Vergleich zur Masse.


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    Rücksichtsnahme heißt für mich nicht, alle Bedürfnisse meiner Mitmenschen im voraus zu kennen oder zu erahnen und mich aufgrund dieser angenommenen Bedürfnisse einzuschränken.


    Das hat auch niemand verlangt, aber auf der anderen Seite bricht man sich auch keinen Zacken aus der Krone, wenn man mal von sich aus vorbeugend handelt - auch wenn es dann tatsächlich gar kein Angsthase ist, der einem da begegnet - daraus dann gleich Unterwürfikeit und Verbiegen zu interpretieren finde ich vollkommen übertrieben.


    Wenn das wirklich das Problem der HH wäre, dass wir uns zu viel "verbiegen", dann wäre das ein wirklichse Luxusproblem.


    Gruß,
    Martin

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    wollte eigentlich nichts mehr schreiben aber



    bedeutet also das man wie die anderen Deppen handelt weil man anders handelt als Du :???: . Beziehungsweise ist man Rücksichtslos weil man sich nicht wie Du verhält :???: .


    Sorry, kann es mir nicht verkneifen :D .


    Wenn man sich entgegenkommend verhalten könnte und das dem anderen auch gut tun würde, es aber nicht macht, weil es andere auch nicht machen, dann verhält man sich ein Stück weit deppert, ja.


    Und ich bin hier nicht der Nabel der Welt und verhalte mich zu weilen auch deppert. Aber ich weiß sehr wohl, dass man mit "wenn ihr nicht macht, dann mache ich auch nicht" als Minderheit nicht weit kommt.


    Du stellst es außerdem so dar, als würde ich Gott weiß was hier abverlangen. Es geht um 'ne kleine Geste, mehr nicht.


    Im übrigen kann ich mir Deine Art von Rücksichtnahme praktisch noch nicht ganz vorstellen. Ich weiß sehr wohl, oder besser so verstehe ich es, dass Dein Hund sehr gut erzogen ist und andere nicht gefährdet. Wenn Du nun jemand siehst, der offensichtlich Angst hat dann verhälst Du Dich ähnlich wie ich, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Wenn aber jetzt ein Zweifelsfall besteht, dann verstehe ich nicht in wie weit da bei Dir Rücksichtnahme entsteht. So wie ich es bis jetzt verstanden habe, machst Du ja dann nichts weiter, weil Dein Hund ja nichts macht.


    Also besteht Deine Rücksichtnahme m.E. darin, dass Du Deinen Hund gut erzogen hast und im Auge behälst. Oder verstehe ich das jetzt falsch? :???:


    Für mich wäre das aber beides sowieso nur Grundvoraussetzung und außerdem spreche ich hier aus der Sicht eines ängstlichen Menschen, der sich sicherer fühlen würde, wenn Du Deinen Hund anleinen würdest.


    Das ganze würdest Du nicht machen, damit ich Recht habe, sondern damit der Ängstliche sich subjektiv sicherer fühlt. Wenn Du das dann nicht machst, bist Du nicht generell rücksichtslos oder wie auch immer, aber für diesen einen Fall dann in gewissem Maße schon.



    Gruß,
    Martin

    Hallo susami!


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    2. @ martin


    Mit Deiner Begründung hast Du vollkommen Recht. Wenn alle HH sich so verhalten würden wäre der Ruf irgendwann wieder besser.


    ABER: leider gibt es ja unter den HH mindestens soviel Idioten wie in der sonstigen Bevölkerung. Als verantwortungsvoller und rücksichtnehmender HH verneigt, verbiegt, verdreht man sich dann ein Leben lang und wird trotzdem angepöbelt - weil die Leute eben mit anderen HH schlechte Erfahrungen gemacht haben. (Siehe auch Thema dieses Threads = grobe Verallgemeinerung)


    Glaub' mir diese Argument, habe ich bei meinem Engagement schon zur genüge gehört. Natürlich gibt es immer eine Anzahl von "Deppen". Das ist vollkommen richtig. Aber eine gewisse "Deppen"-Anzahl wird auch immer tolleriert, wenn sie denn in der Gruppierung nur einen Bruchteil ausmacht.


    Allerdings gibt es unter den HH leider noch mehr, als nur einen Bruchteil von "Deppen".


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    Und da ich mich nicht wie der Depp vom Dienst fühlen möchte, bloß weil ich einen Hund habe - werde ich mich nicht verdrehen, verbiegen oder auch verneigen lassen solange dies einseitig bleiben soll.


    Diese Konsequenz ist zwar bis zu einem gewissen Teil sehr verständlich, aber durchaus schade, weil sich nämlich so nichts ändern läßt. Du kannst als Minderheit in der Regel keine gleichberechtigten Forderungen durchsetzten, sondern mußt erst mal in Vorleistung treten. Oder auch: Manchmal muß einen Schritt zurück treten, um zwei nach vorne schreiten zu können.


    Wenn Du dazu nicht bereit bist, ok. Aber Änderungen wird man dann nur schwerlich herbeiführen können.


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    Hinzu kommt das es auch einfach junge Hunde gibt die das alles noch lernen müssen - und auch ne Schlepp ist nicht in 2 Sekunden eingezogen wenn ein Radfahrer heranrauscht. Deshalb erwarte ich von den anderen Naturnutzern ein gewisses Maß an Verständnis und Rücksicht - eben auf Gegenseitigkeit.


    ...


    Da ist absolut nichts gegen zu sagen. Rücksichtsvoll kannst Du natürlich nur handeln, wenn man Dir Zeit zum Handeln läßt. Die ist in solchen Situationen nicht gegeben und da kannst Du dann auch nichts für.


    Es geht ja aber um die Situatioen, in denen Dir eine Handlungsalternative bleibt.


    Wenn man sich deshalb nicht entgegenkommen zeigen will, weil es in den anderen Gruppen auch Fehlverhalten gibt, dann richtet man sein Handeln doch wenigstens ein Stück weit an den "Deppen" aus.


    Das finde ich dann doch bedauerlich und diese Macht möchte ich den "Deppen" nicht zugestehen.


    Vielleicht hast Du es aber auch etwas anders gemeint?! :???:


    Gruß,
    Martin

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    Mich stört nun mal deine Pauschalierung das nur derjenige Rücksichtsvoll ist der seinen Hund anleint. Wüsste auch nicht wo ich das geschrieben habe:
    ...
    Ich behaupte nur das alleinig die Erziehung vor Gefahr schützt. Und nicht das pauschalierende Abrufen.


    ...


    1. habe ich das so nicht behauptet. Mir geht es auch gar nicht darum, wer von uns beiden objektiv betrachtet im allgemeinen rücksichtsvoller ist. Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, wie es jemand empfindet, der Angst vor einem Hund hat. Das ist ganz subjektiv aus dessen Sicht. Und da empfindet es ein Großteil dieser Gruppierung so, dass sie sich sicherer fühlen, wenn der Hund herangerufen und/oder angeleint wird. Darauf nehme ich Rücksicht und zwar im Zweifel auch dann, wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob der andere so denkt - aber eben auch nicht immer. Von immer war bei mir von Anfang an nicht die Rede.


    Objektiv betrachtet geht natürlich von dem Anleinen bzw. Heranrufen nicht mehr Sicherheit aus, als wenn ich den - gut erzogenen - Hund einfach weiterlaufen lasse. Objektiv betrachtet mag es sogar besser sein so zu handeln. Allerdings basiert dieses Verhalten dann nicht auf Rücksichtnahme subjektiv gefühlter Ängste.


    Wenn es bei Dir so funktioniert ist das ja schon mal toll. Dann behaupte ich aber mal, dass es bei Euch derartig ängstliche Menschen - also die, die das Anleinen bevorzugen würden - nicht oder so gut wie nicht gibt.


    2. Behaupte ich von Anfang an, dass das Heranrufen weder eine erzieherische Maßnahme des Hundes ist geschweige denn, eine gute Erziehung ersetzt. Das geschieht aus reiner Rücksichtnahme gegenüber dem Ängstlichen oder dem den ich für ängstlich halte.


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    Genau das ist es nämlich. Selbst wenn ich einem HH begegne der seinen Hund anleint wenn er uns sieht denke ich sofort: Der Hund ist wohl unverträglich, aggressiv, was auch immer..
    Wenn unser Hund auf andere Leute zuläuft und sie womöglich sogar anbellt (er hält immer mind. 3 Meter Abstand, gut find ichs natürlich trotzdem nicht), bleibe ich einfach locker, lächel die Leute an, rufe Benji zurück oder sage mal "Hör auf zu schimpfen"... Die Leute reagieren immer gelassen und positiv.. Würde ich hingegen nervös werden und Benji hektisch anleinen/zurückrufen, würden die Leute natürlich denken dass von Benji Gefahr ausgeht..


    Das mag rational betrachtet richtig sein. Ein ängstlicher Mensch denkt aber nicht rational und daher wird er durch das Ranrufen oder Anleine - in der Regel - die Gefahr gemindert sehen.


    Nochmal:
    Ich bin nicht für dauerndes wahrloses Anleinen bzw. Heranrufen, aber ich mache das im Zweifel lieber ein mal zuviel, als dass ich eine - wenn auch unbegründete Angst - eines anderen noch verstärke bzw. mir anmaße ihn durch mein Verhalten auch noch therapieren zu müssen.


    Warum das für mich so wichtig ist?:
    Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass eine Minderheit - wenn sie denn nicht einen tadellosen Ruf genießt - immer etwas mehr leisten muß, um die Mehrheit im großen und ganzen zu überzeugen.


    Mehr leisten bedeutet dabei, dass sie auch mal etwas machen muß, was objektiv und rein rechtlich gar nicht geboten wäre. Das verlangt dabei meist nicht starkes "Verbiegen" sondern nur ein wohlwollendes Entgegenneigen, aber es ist schon mehr etwas einseitiges.


    Das mag ungerecht, zuweilen lästig oder was auch immer sein, aber es entspricht alles in allem der Realität.


    Dieses Verhalten hat den Vorteil, dass man Kritikern - und dabei meine ich nicht die Ewig-Meckere, sondern sachliche Kritiker - den Wind aus den Segeln nimmt.


    Hat man das ein mal erreicht, dann kann man auch Forderungen durchsetzen.


    Und das Lammentieren über andere, die erst mal "Ihre Kinder besser Erziehen sollen", sich "eine Klingel anschaffen und deren Benutzung erlenen sollen", "sich erst mal besser über Hunde informieren sollten" usw. ist verständlich und hat objektiv betrachtet seine Berechtigung.


    Allerdings verändert das das Ansehen der HH in der Öffetnlichkeit in keinster Weise - im Extremfall verschlimmert es das nur.


    Für das Ansehen der HH können wir als HH direkt und eigentlich sehr einfach selbst etwas beitragen. Für das Verhalten der anderen sind eben auch die anderen verantwortlich und da haben wir allenfalls indirekten Einfluß.


    Und wie gesagt, dafür sind meist nur kleine Gesten notwendig, die aber in der Summe sehr große Wirkung entfalten.


    Gruß,
    Martin


    Das ist ja alles schön und gut. Aber was ich bei Deiner Argumentation einfach nicht verstehe ist das entweder oder. :ka:


    1. "Verrenke" ich mich lieber ein mal zu viel, als ein mal zu wenig. Mir kommt es dabei auch nicht darauf an, dass ich bei den "An-allem-und-jedem-Meckerern" gut ankomme, sondern bei "Otto-Normalbürger".


    2. Assoziierst Du Hund heranrufen und anleinen immer mit Unsicherheit ausstrahlen. Entschuldigung, aber das ist so pauschal gesehen schwachsinn. Das mag stimmen, wenn man sich bei der Erziehung alleine auf's An- und Ableinen beschränkt. Aber man kann seinen Hund sehr wohl ständig abrufen, absitzen lassen und dabei trotzdem ruhig und souverän sein.


    Das mache ich lieber ein mal zu viel, als ein mal zu wenig.


    3. Es gibt eben auch Leute, denen ist es lieber, wenn HH sein Hund bei einer Begegnung heranruft/anleint anstatt nur weiterzugehen. Und das sind nun wirklich nicht ganz wenige. Da ich das vorher nicht immer einschätzen kann, handel ich lieber ein mal zu viel, als ein mal zu wenig.


    Sorry, ich finde das mit dem "Verrenken" - wenn man über Rücksichtnahme spricht, total übertrieben. Wo besteht denn das Problem, seinen Hund heranzurufen/anzuleinen.


    Nicht, dass ich nicht glauben würde, dass man seinen Hund auch anders sicher führen kann, aber das Ranrufen/Anleinen als Einschränkung der eigenen bzw. der Freiheit des Hundes zu sehen, geht mir dann doch zu weit.


    Gruß,
    Martin

    Also ich würde so lange warten, bis der Hund wiederkommt und wenn das 5 Stunden dauert. Iregendwann muß sie ja auch mal wieder Hunger haben. Notfalls bekommt sie dann die nächste Mahlzeit erst, wenn sie wieder zu Dir gekommen ist. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht.


    Denn wenn sie solange nicht zurückkommt, dann wird sowas wie locken oder sie in die Situation drängen schon gar nicht klappen.


    Wo war sie denn während der zwei Stunden?


    Gruß,
    Martin

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    ...



    nun frage ich mich wie man auf die Idee kommt, das ein unerzogener Hund an der Leine sicherer ist. Als wenn ein nicht kontrollierbarer Hund an der Leine nicht auch Schaden anrichten könnte. Entweder ich hab einen Hund unter Kontrolle oder nicht (was die Gefährlichkeit angeht). Ich kann von einem angeleinten Hund auch gebissen werden. So breit sind die Wege hier nun auch nicht. Also sollte man sich einig werden das nicht die Leine das ausschlaggebende ist, sondern alleinig die Erziehung (auf die bei nur online gehenden Hunde meistens verzichtet wird).


    Was ist daran so schwer zu verstehen? Ein Hund der an der Leine ist, kann eben nur soweit an mich rankommen, wie die Leine reicht. Das gibt dem Nicht-HH dann das erhöhte Sicherheitsgefühl.


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    das man für ein anderes Lebewesen nicht seine Hand ins Feuer legen sollte ist schon klar. Nur wenn ich meinem Hund überhaupt nicht vertraue hab ich ein Problem. Dann ist aber immer Leinenzwang angesagt. Denn warum sollte er in einem Auslaufgebiet anders sein als z.B. an der Straße? Sobald auch nur ein kleiner Funkten Misstrauen vorhanden ist, ist Leinenzwang nicht nur eine Empfehlung sondern ein muss. Überall da wo ich mir nicht sicher bin wie ein Hund reagiert bleibt er an der Leine, egal ob im Auslaufgebiet oder woanders. Was wiederum auch nur eine Übergangslösung ist und keine wirkliche Sicherheit bietet.


    Die Vertrauensbeziehung zwischen HH und Hund ist doch hier gar nicht gemeint. Es geht darum welches Vertrauen bzw. welche Gelassenheit ein Nicht-HH einem fremden Hund der freiläuft entgegenbringen kann.


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    Da haben die Medien ja gute Arbeit geleistet.


    Nein, das ist meine eigene Einstellung.


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    Ich bin nur bereit soviel Rücksicht walten zu lassen damit mein Hund niemanden gefährdet (das war schon immer so). Ich bin aber nicht bereit mich in eine Ecke drängen zu lassen und zu verrenken nur weil ich einen Hund führe.


    Davon war auch nicht die Rede. Aber wenn mir ein ängstlicher Mensch entgegenkommt - und den erkennt man ja in aller Regel wohl - dann rufe ich meinen Hund zu mir heran und leine ihn notfalls auch an. Das ist für mich nicht verrenken, sondern das ist für mich praktizierte Rücksichtnahme. Und gleiches mache ich unter Umständen z.B. auch bei Joggern usw..


    Verrenken wäre für mich, wenn ich in jeder erdenklichen Situation den Hund völlig unreflektiert heranrufen oder auch anleinen würde.


    Ich leine den Hund übrigens nicht an, weil ich ihm nicht vertrauen würde, sondern als Geste gegenüber dem Ängstlichen.


    Ich versteh' auch wirklich nicht, wo dabei das Problem liegt. :???:



    Für mich ist es unglaubwürdig, dass man mit seinem Hund schon jede erdenkliche Situation erlebt haben will, dass man das 100%ig ausschließen könnte.


    Gruß,
    Martin