Hallo Claudia!
Da ich selbst noch nicht in solch einer Situation war, kann ich Dir nur sagen, was unser Hundetrainer (theroetisch) zu solchen Auseinandersetzungs-Szenarios erzählt hat:
1. Wenn möglich, dann sollte der HH den "Angriff" des heranstürzenden Hundes vereiteln. Naja, das klingt für mich schon mal ziemlich theoretisch - wenn an sich auch verständlich. Man soll sich also abgedreht zwischen den anderen Hund und den eigenen stellen. Ich kann mir das aber praktisch ehrlich gesagt nur schwer vorstellen.
Man muß allerdings auch sagen, dass unser Trainer gesagt hat, dass das je nach Konstellation auch mit Sicherheit nicht jedermans Sache ist.
Die Theorie die dahinter steckt ist eine sehr gute: Der Hund soll lernen, dass Herrchen solche Situationen regelt, was ein unsicheres oder ängstliches Verhalten bei solchen Hundebegegnungen verhindern oder mindestens mindern soll.
2. Wenn die Hunde am Rangeln sind und der eigene liegt gerade unten, dann soll man den eigenen Hund niemals abrufen. Das klingt für mich logisch. Denn in dieser Situation käme der Hund in einen gehörigen Zwiespalt. Er müßte sich der Drohung des anderen widersetzen, um dem Kommando folge zu leisten. Und das provoziert dann den anderen Hund.
3. Gilt das was Corinna bereits gesagt hat: Wenn möglich den fremden Hund wegziehen und den eigenen wegschicken.
Alles in allem würde ich sagen, dass man das ohnehin nicht pauschlisieren kann. Außerdem kommt es auch vor, dass man von dem Streß gelähmt wird usw..
Das mit der Leine loslassen hätte ich an Deiner Stelle wohl auch gemacht und da Dein Hund - wenn ich das richtig verstanden habe - die oberhand hatte, war auch der Abruf einen Versuch wert.
Wenn der Hund meinen Hund richtig heftig beißen würde, könnte ich mir noch vorstellen, dass ich den anderen Hund trete oder eins auf die Schnauze gebe - allerdings alles nur theoretisch, da sich das praktisch je nach Situation auch anders darstellen kann.
Ich denke es ist fast unmöglich, sich in einer solchen Situation vollständig richtig zu verhalten - vor allem aus dem Nachhinein betrachtet. Insgesamt würde ich das als typische Kontrollverlustsituation werten.
Und es ist normal das wir uns in einer Situation unbehaglich fühlen.
Letztlich freut es mich für Euch, dass Ihr das unbeschadet überstanden habt. 
Gruß,
Martin
EDIT:
Ich habe eben noch mal in den Notizen nachgeschaut, zu 1.) wenn man sich zwischen den eigenen und den anderen Hund stellt, dann nicht abgedreht.