Beiträge von Finnchen

    Zitat

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    Es ging eigenlich immer gut aus, denn die Hunde raufen und machen dabei einen Höllenlärm. Aber je lauter so ein Kampf ist, desto eher ist es nur ein Machogehabe ohne Verletzungsabsicht.
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    Das ist auch noch ein wichtiger Aspekt. Ich denke, dass viele die Situation - wenn zuvor noch nicht erlebt - als viel dramatischer erleben werden, als sie tatsächlich ist. Das ist natürlich nicht immer so. Aber wenn Hunde raufen und man da mittendrin steht, kommt einem das ganze auf alle Fälle ziemlich heftig vor, was nicht heißt, dass es eine wilde Beisserei sein muß.


    Allerdings dürfte der Übergang da fließend sein.


    Cool kann man da meiner Ansicht nach nur bleiben, wenn man so etwas schon mal erlebt hat. Wenn es beim ersten mal und dann auch noch so überraschend passiert, werden wohl nur die wenigsten cool bleiben.


    Generell ist cool bleiben aber vorteilhaft.


    Eines fällt mir noch ein: Unser Trainer sagte, dass die Situationen in der der Hund direkt aus dem Lauf in den Angriff übergeht, äußerst selten seien . Normalerweise käme immer erst mal so eine Art Scheinangriff, die auch der Hund dazu nutzen würde, um die Situation abzuchecken.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Claudia!


    Da ich selbst noch nicht in solch einer Situation war, kann ich Dir nur sagen, was unser Hundetrainer (theroetisch) zu solchen Auseinandersetzungs-Szenarios erzählt hat:


    1. Wenn möglich, dann sollte der HH den "Angriff" des heranstürzenden Hundes vereiteln. Naja, das klingt für mich schon mal ziemlich theoretisch - wenn an sich auch verständlich. Man soll sich also abgedreht zwischen den anderen Hund und den eigenen stellen. Ich kann mir das aber praktisch ehrlich gesagt nur schwer vorstellen.


    Man muß allerdings auch sagen, dass unser Trainer gesagt hat, dass das je nach Konstellation auch mit Sicherheit nicht jedermans Sache ist.


    Die Theorie die dahinter steckt ist eine sehr gute: Der Hund soll lernen, dass Herrchen solche Situationen regelt, was ein unsicheres oder ängstliches Verhalten bei solchen Hundebegegnungen verhindern oder mindestens mindern soll.


    2. Wenn die Hunde am Rangeln sind und der eigene liegt gerade unten, dann soll man den eigenen Hund niemals abrufen. Das klingt für mich logisch. Denn in dieser Situation käme der Hund in einen gehörigen Zwiespalt. Er müßte sich der Drohung des anderen widersetzen, um dem Kommando folge zu leisten. Und das provoziert dann den anderen Hund.


    3. Gilt das was Corinna bereits gesagt hat: Wenn möglich den fremden Hund wegziehen und den eigenen wegschicken.


    Alles in allem würde ich sagen, dass man das ohnehin nicht pauschlisieren kann. Außerdem kommt es auch vor, dass man von dem Streß gelähmt wird usw..


    Das mit der Leine loslassen hätte ich an Deiner Stelle wohl auch gemacht und da Dein Hund - wenn ich das richtig verstanden habe - die oberhand hatte, war auch der Abruf einen Versuch wert.


    Wenn der Hund meinen Hund richtig heftig beißen würde, könnte ich mir noch vorstellen, dass ich den anderen Hund trete oder eins auf die Schnauze gebe - allerdings alles nur theoretisch, da sich das praktisch je nach Situation auch anders darstellen kann.


    Ich denke es ist fast unmöglich, sich in einer solchen Situation vollständig richtig zu verhalten - vor allem aus dem Nachhinein betrachtet. Insgesamt würde ich das als typische Kontrollverlustsituation werten.


    Und es ist normal das wir uns in einer Situation unbehaglich fühlen.


    Letztlich freut es mich für Euch, dass Ihr das unbeschadet überstanden habt. :gut:


    Gruß,
    Martin


    EDIT:
    Ich habe eben noch mal in den Notizen nachgeschaut, zu 1.) wenn man sich zwischen den eigenen und den anderen Hund stellt, dann nicht abgedreht.

    Auf diesen Thread hin, habe ich mal ein wenig nach den geltenden Vorschriften gestöbert und dabei ist mir aufgefallen, dass das Fleischhygienegesetz durch das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB) abgelöst wurde.


    Dies geschah durch Artikel 7 des Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechts im Jahre 2005.


    So das interessante dabei ist:


    Im Fleischhygienegesetz gabe es die folgende Verbotsvorschrift:


    Code
    § 15
    
    
    Allgemeines Verbot
    
    
    Es ist verboten, Fleisch von Hunden, Katzen, anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren (Caniden und Feliden), Dachsen und Affen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes einzuführen oder sonst zu verbringen.


    Eine vergleichbare Vorschrift konnte ich im Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB) nicht ausmachen.


    Kann mich mal bitte jemand aufklären, aus welcher Vorschrift das "Hundefleischverbot" das seit 1986 im Fleischhygienegesetz bestand, nun hervorgeht.


    Ich bin da doch gerade etwas verwundert. :???:


    sara:
    Wie Du siehst bin ich da auch gerade drauf gestoßen, hab' jetzt die letzten 1 1/2 Stunden recherchiert um den Beitrag zu schreiben. Ich glaube zwar grundsätzlich nicht alles was auf wikipedia steht, allerdings steht eindeutig fest, dass das Fleischhygienegesetz - mit der eindeutigen Regelung - 2005 aufgehoben wurde und dafür jetzt das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB gilt und in diesem konnte ich eine solche Regelung nicht ausmachen.


    Da aber mittlerweile manches auch in EU-Richtlinien steht, weiß ich jetzt auch nicht was gilt. Bin mir daher auch nicht sicher, ob das Hundefleischverbot aktuell noch besteht.

    Also in den meisten Hunde-Gefahren-Abwehrverordungen, die ich gelesen habe - das sind aber bei weitem nicht bundesweit alle, ist in der Regel von 1,5 m bis 2,5 m langen Leinen die Rede.


    D.h. Flexileinen und Schleppleinen sind dann in diesem Sinn keine Leinen. Und selbst da wo nur von Leine die Rede ist - ohne Längenangabe - muß man auf den von Gesetzgeber gewollten Sinn der Regelung abstellen. Also wie die anderen schon geschrieben haben:


    Beim zuständigen Ordnungsamt anrufen und fragen.


    Gruß,
    Martin

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    Somit solltet Ihr doch auch genügend kritisches Bewußsein besitzen, um die "Tiernannies" in den privaten Kanälen, die auf die schnellen Erziehungsmethoden allein aus Kostengründen der Produktion hin setzen, von einem "Rütter" im Öffentlich/Rechtlichen, der HH über eine längere Zeit hin begleiten darf, zu unterscheiden.


    ...


    Den Satz könnte man so mißverstehen, dass Privatkanäle tendenziell eher ein falsches Bild darstellen, während im Öffentlich/Rechtlichen stets objektiv gut recherchierte und produzierte Beiträge laufen. Das wäre dann auch ein Irrglaube.


    Entscheidend ist, dass man sich mit jedem Medium - und dazu gehört auch das dogforum - kritisch auseinandersetzt.


    Gruß,
    Martin

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    Gute Frage. Halt so wie andere Hundehalter, deren Hunde sich an der Leine auch nicht benehmen. Die können sich doch auch rücksichtsvoll durch die Gegend bewegen, ohne gleich in ein Klischee gedrückt zu werden. Wie machen die das?


    Ich bin auch für gutes Benehmen, aber schlechtes Benehmen eines anderen gibt mir noch lange nicht das Recht, dem anderen Dinge zu unterstellen, die mit dem schlechten Benehmen erst mal nichts zu tun haben.



    Zitat


    Und wenn schon. Was ist, wenn was wares dran ist? Was, wenn es stimmt? Wenn es rauskommt heißt es dann auf einmal, na warum hat denn keiner was gemacht, warum hat es keiner gesehen, keiner bemerkt, warum haben die Nachbarn die ganze Zeit die Augen verschlossen, so etwas muss doch auffallen?! :skeptisch3:


    Was wurde denn hier bitte erzählt, dem man unbedingt nachgehen müßte. Fakten bitte Alina, Fakten bitte!!!


    Gruß,
    Martin

    Also mir ist das bis jetzt GsD noch nicht passiert. Daher kann ich das nur theoretisch beantworten - ob ich es dann praktisch aufgrund der Stresssituation durchsetzten könnte, weiß ich nicht.


    Ich würde einfach Notwehr bzw. Nothilfe analog dem Strafrecht ausüben. Demnach darf man das Mittel anwenden, dass in der jeweiligen Situation dazu geeignet ist, den Angriff mit Sicherheit abzuwehren. Wobei man die Mittel auch nicht maßlos überziehen darf.


    Ich denke mal praktisch würde das auch auf sowas wie treten oder den anderen Hund mit einem Stock auf die Schnauze schlagen rauslaufen.


    Mit dem Wasser ist grundsätzlich eine gute Idee, aber ob das immer Hilft? Und ob ich das schnell genug griffbereit habe - unter Streß? :ka:


    Also die Rücksicht auf den anderen Hund wäre bei mir in jedem Fall äußerst begrenzt. Natürlich ist das schon auch von der Größe des angreifenden Hundes abhängig.


    Gruß,
    Martin

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    Ich hätte nie gedacht, dass das in der Schweiz erlaubt ist, grade weil sich doch die Schweizer so stark gegen den Verzehr von Singvögeln durch die Italiener ausgesprochen haben, wenn ich mich recht entsinne... aber bitteschön, wieder etwas dazugelernt.
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    Hallo Sub!


    Wenn es Dir insofern um eine fragwürdige Doppelmoral geht, dann gebe ich Dir für den missionarisch Teil gegenüber den Italienern recht.


    Allerdings stört es mich genauso, wenn man von Deutschland aus in andere Länder zieht, um diese unreflektiert zum Hundesschutz zu missionieren.


    Damit das nicht flasch rüberkommt, ich bin schon dafür, dass man sich mit anderen Nationen über Moralvorstellungen austauscht, aber das bitte auf politischem Wege und nicht in einer Art von - übersptizt ausgedrückt - Besatzung.


    Gruß,
    Martin

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    Ich selbst bin ja trotzdem Vegetarier seit zig Jahren.


    Das weiß ich ja. Ich hatte aber aus einem anderen Thread in Erinnerung, dass Du für Deinen Hund beim Bio-Bauern in Eurer Nähe kaufst.


    Ob jetzt für Dich selbst oder für Deinen Hund ist zweitrangig. Entscheiden ist, Du handelst verantwortungsvoll. :gut:


    Entscheidend ist daher auch nicht die Gruppen-Zugehörigkeit, also ob ich nun Vegetarier, Veganer oder was auch immer bin.


    Ich kann mich z.B. auch vegetarisch ernähren und dabei auf z.B. Obst zurückgreifen, dass aus dritte Welt Ländern kommt und dort im schlimmsten Fall mittels von Kindern ohne Schutzkleidung aufgebrachten Chemikalien kultiviert wurde.


    Ich bin ohnehin kein Freund des gegenüber anderen moralisch erhobenen Zeigefingers. Vorm Spiegel macht er aber häufig den meisten Sinn ;).


    Gruß,
    Martin