Zitat
... Allerdings wundert es mich genauso wie euch, dass viele Hunde von sich aus, ohne Vorfälle, sich mehr an Frauen binden. Ich kenne in meiner Umgebung eigentlich auch nur Frauen, die Problemhundetrainerinnen sind, keine männlichen Exemplare.
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Also bei uns gibt es genügend männliche Hundetrainer. Ich glaube überhaupt nicht, dass Hunde sich lieber an Frauen binden. Es ist viel mehr so, dass Frauen beim "Erstkontakt" auf Hunde weniger "bedrohlich" wirken und daher zu Frauen eher und schneller Vertrauen gewinnen, als zu Männern.
Hat der Hund den Mann erst mal kennen lernen können, kann zu ihm eine ebenso tiefe Vertrauensbeziehung aufgebaut werden.
Mich wundert das auch nicht:
Männer bezeichnet man ja im allgemeinen als weniger kommunikativ, sie wirken also immer eher verschlossen - insbesodere emotional.
Außerdem gehen Männer an einen "Erstkontakt" mehr pragmatisch analytisch heran. Der Gegenüber wird kritisch gemustert. Das ist das, was Frauen als Gaffen unangenehm empfinden.
Ich denke auf Hunde wirkt das ebenso wenig vertrauenserweckend.
Dazu wieder einige praktische Beispiele:
Unser Finn reagiert auf Fremde unsicher. Als wir unserem Nachbarn begegneten, war dessen erste Frage: "Und, wie hört er?"
Die junge Nachbarin reagierte so: "Oooch... hat er Angst." Dabei ging sie in die Hocke.
Neulich, als wir in ein neues Tierfachgeschäft sind:
Die Verkäuferin: "Aaaach... hast Du Angst?". Auch sie wieder in die Hocke.
Dann kam der Verkäufer dazu, blieb relativ breitbeinig aufgebaut mit Händen lässig in der Tasche stehen: "Darf man fragen, warum er so eine Angst hat?"
Als ich in einem Tierheim Hunde ausgeführte, habe ich immer gerne beobachtet, wie die potentiellen Frauchen und Herrchen sich die Tiere angeschaut haben:
Selten blieb dabei ein Mann vor einem Zwinger stehen, indem sich ein ängstlicher Hund in den hintersten Winkel verkroch. Männer sprachen immer eher auf den Hund an, der vor ans Gitter preschte.
Meiner Ansicht nach ist das so, weil Männer - mehr Kopf gesteuert - darauf achten, welcher Hund ein toller, problemloser Kumpel sein könnte.
Frauen dagegen blieben dagegen öfter bei den Angsthasen stehen und bedauern setzte ein.
Meiner Meinung nach stellen Frauen den Erstkontakt also emotional viel offener her.
Männer wirken auf den ersten Blick durch ihr Kopfgesteuertes Mustern eher abweisend.
Und da Hunde ja Emotionen sehr gut spüren können, wäre mir als Hund die Frau auch immer erst mal lieber.
Sofern das weiter oben mit "Heititei" gemeint war, würde ich dem zustimmen.
D.h. aber nicht, dass Männer nicht mit Hunden umgehen können, sie machen das aber anders.
Auch hierzu ein Beispiel:
Der Schwager meiner Schwiegermama ist ziemlich groß und hat auch eine tiefe Stimme und auf "Heititei" machen ist so gar nicht sein Ding. Demgegenüber war Finn immer besonder unsicher. Das hat sich aber geändert, seit dem der Schwager mit Finn mal eine Gassirunde gedreht hat und so richtig mit ihm getobt und gespielt hat.
Seit dem liebt ihn Finn!
Gruß,
Martin