Ich war nun gestern bei der Diskussionsrunde mit einem Wolfsberater hier in SH.
Gleich zu Anfang: Mein Fazit aus diesem Abend "wie sie wissen, wissen sie nichts" 
Gerechnet haben die Veranstalter mit 20-30 Leuten, gekommen sind weit über 100 Landwirte, Schäfer, Jäger, Hobbyviehhalter (allen voran Pferdehalter)
Der Vortrag vom Wolfsberater...nun ja...wenn die alle so sind? Oh wei, oh wei
Nach dem Vortrag waren die Gemüter auch etwas hoch gekocht, so dass der gute Mann mir schon wieder ein wenig leid tat, aber den hätten sie mal lieber vor eine Grundschulklasse stellen sollen und nicht vor gut 100 Menschen die mit Viehhaltung ihr Geld verdienen 
Danach kam die Diskussionsrunde, Fazit: Keiner aber auch wirklich KEINER konnte uns erzählen, wie wir in Zukunft vernünftig unser Vieh auf den Weiden schützen können.
Eine nette Dame, mit Haupterwebsschäferei fragte z.B. wie sie im Winter ihre Schafe schützen soll.
Im Winter läuft ihre gesamte Herde verteilt auf 20 Flächen, sie hat es mal hochgerechnet und kam für ihren Schafbestand auf 40 HSH die sie bräuchte.
Auf die Frage, wo sie im Sommer, wenn ihre Schafe auf den Deichen laufen, wo keine HSH erlaubt sind, denn mit den 40 Hunden hin soll....keine Antwort!
Ein andere Schäfer fragte, wie er auf dem Deich seine Schafe schützen soll.
HSH sind verboten, am Zaun darf er nichts verändern...keine Antwort!
Mein ehemaliger Berufsschullehrer, 40 Schafe in Herdbuchzucht und eine Holsteiner Zucht.
Ein Lamm bereits gerissen vom Wolf, 4 weitere verletzt.
Er hat in Niedersachsen bei einem Zaunbauer nachgefragt, was denn der laufende Meter für einen Wolfssicheren Zaun kosten würde. 33 Euro den Meter
Im übrigen hat er die Kosten für die 4 verletzten Lämmer mal hoch gerechnet mit allem drum und dran und kam auf 1000 Euro, wovon 200 das Land übernommen hat....
Der Eiderwolf wird hier vllt. auch ein Begriff sein.
Zwei Schäfer die von diesem Wolf betroffen sind waren gestern auch da.
Bei dem einen werden alle 3-4 Tage 4-5 Lämmer gerissen.
Sie betreiben neben den Schafen auch noch "Ferien auf dem Bauernhof" und Landwirtschaftspädagogik.
Einen Tag war seine Frau mit 15 Schulkindern, 2 Lehrern und 3 Eltern bei den Schafen direkt hinterm Hof.
Gegen 10 Uhr war das, so erzählte er, als plötzlich der Wolf auftauchte und bis auf ca. 25 Meter ran kam und sich von nichts, aber auch rein gar nichts beeindrucken ließ!
Er zog dann wieder gemächlich von dannen.
Mittlerweile, so sagte er, ginge es ihm gar nicht mehr um seine Schafe, sondern er hat wirklich Angst um seine Kinder, gerade jetzt wo auch die dunkle Jahreszeit wieder anfängt.
Er hat jetzt einen Antrag gestellt, dass dieser Wolf zum Abschuss frei gegeben wird.
Diesen Antrag hat er Anfang Juli gestellt und bis heute kam nicht eine einzige Rückmeldung.
Der zweite Schäfer fragte dann, wie lange denn ein durchziehender Wolf an einem Ort bleiben würde? (Ratet...natürlich keine Antwort )
Er hatte nun mehrere Risse in den letzten 2 Monaten, nachweislich von einem Jungwolf, der aus dem dänischen Rudel abgewandert ist...ist ein Wolf, der seit 2 Monaten an einem Ort verweilt, wirklich noch ein durchziehender Wolf?
Er sagte ganz klar, wenn das so weiter geht, wird er die Schafhaltung aufgeben, denn er kann nicht mehr!
4 Wochen ist er nun jede Nacht zu seinen Schafen gefahren und nun noch mit der Dürre...
Auf die Frage von einem Mann, der im Vorstand beim Deich- und Sielverband ist, was denn mit den Deichen passiert, wenn die Schäfer alle aufgeben....keine Antwort...(und jeder der nicht ganz dumm ist weiß, dass Küstenschutz ohne Schafe nicht möglich ist.)
Und so gingen die Fragen weiter und es kam und kam keine Antwort.
Das lustige, keiner der Schäfer, Landwirte und co. waren für den generellen Abschuss des Wolfes.
Der eine Schäfer sagte es ganz richtig...der Wolf gewöhnt sich an unsere Kulturlandschaft, gewöhnt sich daran, dass von Menschen, Autos etc. keine Gefahr ausgeht und das der Tisch reich gedeckt ist.
Er sagte klipp und klar, dass der Wolf wieder lernen muss, dass er Angst vorm Menschen und dessen Vieh haben muss.