Beiträge von Theobroma

    Wenn ein Hund so massiv aus dem Ruder läuft - und als solches empfinde ich Deine Angst um Deinen Sohn -, liegt meiner Erfahrung nach mehr im Argen als "nur" der fehlende Trainer und die fehlende Inspiration, wie man den Hund noch mehr einschränken kann. Dann muss man sich die Lebensverhältnisse von Mensch(en) & Hund insgesamt angucken und genau prüfen, ob überhaupt regelmäßig Qualitätszeit - Gassi, Spielen, "Arbeit" in irgendeiner Form - für den Hund da ist.

    Sehr schön geschrieben! So empfinde ich das nach dem Lesen der Posts auch! :bindafür:

    Über das Warten auf die Ruhe bekommt aber die Unterbrechung - zumal sie vorher schon über Ansprache und Ankündigung (falls die Ansprache nicht ausreicht) angekündigt wird, keinerlei Meideeffekt sondern es ist schlicht ein Gespräch mit dem Hund, in dem ich ihm ne Grenze gebe, die für seine Ruhe und Sicherheit sorgt.

    :bindafür:

    Danke... bei uns heißt das tatsächlich "Warte". Es ist was anderes als "Bleib" und wird universell eingesetzt (im Stehen, Sitzen, Liegen). Aber es heißt immer "komm runter und warte ab, bis ich was anderes sage". Ich verwende das ganz oft in allen möglichen Situationen (zum Beispiel auch beim Aussteigen aus dem Auto, vor dem Anziehen usw.) und er weiß, dass es erst weitergeht, wenn er durchgeatmet und Ruhe gegeben hat.


    Das klingt für mich in etwa wie der Geschirrgriff als Abbruchsignal. Der fährt hier auch ordentlich runter.

    Ergänzend, weil jetzt erst gelesen: das kann ich mir auch gut als Methode vorstellen, wobei mein Kleiner das an sich nicht mögen würde (wäre ihm zu "körperlich"). Ganz zu schweigen vom Größenproblem. :hust:

    Ich hab heute mal drauf geachtet, wie ich Hundebegegnungen manage... häufig mache ich gar nichts. Weil Felix eh nur im Vorbeitraben Hallo sagt (schnüffelt Nase an Nase). Ist er bereits am Hund und zu aufdringlich kommt ein "Careful" (damit mich die Hundehalter verstehen) oder ich breche es ganz ab.

    Spannende Themen und wirklich sehr individuell ja nach Charakter des Hundes! :smile:

    Wir haben versucht das er in Körbchen bleibt (kaum zu schaffen)

    Ich greif mal bunt ein Beispiel raus, um zu zeigen, was bei euch im Argen liegt: es gibt keine Regeln und wenn es welche gibt, setzt ihr sie nicht durch. Dabei zählt nicht niederwerfen, sondern Konsequenz.

    Ihr denkt über Abgabe nach, dabei ließe sich mit Konsequenz und mehr Beschäftigung so viel erreichen.

    Die Kombination unterforderter Hund (davon gehe ich nach der Beschreibung mal aus), fehlende Konsequenz und Baby im Haus finde ich persönlich absolut bedenklich.
    Ich hoffe, ihr sucht euch bald Unterstützung und bekommt das hin!

    Übrigens: packt es jetzt an, wenn euer Kleiner erstmal krabbelt, wird das A) immer schwieriger konkret zu üben (da sollten die Grundlange schon sitzen) und B) immer wichtiger, dass das Zusammenleben besser klappt!

    Alles Gute,
    Thea (mit 3 Kindern, eins davon ein halbes Jahr alt und Junghund)

    Ich hab nie Absitzen lassen, denn das macht meinen Hund noch mehr zur "Springfeder".

    :hust: Ich weiß, was du meinst. Auch ein Terrier kann ein ordentliches Aktionspotential auffahren. Absitzen muss er nur, wenn ich ableinen muss. Generell, wenn ich am Geschirr rumfummel, muss er sitzen. Im Freilauf reicht verbales Ausbremsen. :gut:
    Meine bisherigen Hunde aus dem TS waren halt entweder schon erfahren im Umgang mit Hunden oder absolut unverträglich. Und ich will ja, dass der Lütte es richtig lernt.

    Ich kann mich dem Gesagten nur anschließen. Hilde durfte nur dann in Kontakt zu fremden Hunden (per se, wenn ich Einfluss auf die Situation hatte), wenn sie nicht zu überdreht war. Das hab ich eingefordert. Und wenn ich gemerkt habe, sie dreht zu hoch, hab ich sie abgebrochen und runtergefahren, wenn ich mir nicht sicher war, was es bei den anderen Hunden auslöst

    Was genau meinst Du damit in einer Hundetreffen-Situation?
    Anleinen, Absitzen und dann loslassen, wenn der Hund ruhig wartet? Mal so ganz praktisch gesprochen?

    Wir begegnen den meisten Hunden sowieso offline und Felix rennt nach Gefühl und Verhalten des anderen Hundes schnell hin oder trabt vorsichtig auf ihn zu. Wenn er beim Treffen an der Schlepp ist, muss er erst absitzen und darf dann los. Bei einigen Hunden lass ich die Schlepp dran, weil er die eh nur kurz anschnüffelt und dann weiterläuft. Hin rasen tut er nur noch bei bekannten Hunden.

    Der Whippet kannte das nicht, der Minibulli hatte es wenigstens teilweise, aus dem Wurf meiner Trolly hatten es von 6 Welpen immerhin 3 nach Lehrbuch, 2 wenigstens etwas und einer, ach, der war schon an Tag 1 seines Lebens ein kleines Arschloch und ich bin sicher er ist es auch den Rest seines Lebens geblieben.

    Das erklärt einiges... :lachtot: .. und ich dachte, ich hätte den Folgetrieb nur nicht erkannt. Felix hat von Tag 1 an "sein" Ding gemacht.

    Theorie und Praxis sind halt auch nicht immer vereinbar:
    Blätterjagen... wie willste das unterbinden, wenn er es an der 1m-Leine macht? Den Hund tragen? :???:
    Jetzt mit 9 Monaten klappt bei den Blättern der Abbruch... meistens zumindest. Aber manchmal sind diese Sch***blätter schneller als ich abbrechen kann. Schottland ist sehr stürmisch. :roll:

    Je nach Hund kannste da von Anfang an unterbinden und super Erfolge haben.Dann wird das Tierchen erwachsen(er) und plötzlich erinnert es sich daran was es ist: Ein Jagdhund.

    Ich kannte viele Terrier die super waren. Im ersten Jahr sehr viele, im zweiten schon weniger und so ab dem 4ten Lebensjahr hatte man nur noch sehr wenige Hunde die nicht wußten was sie waren.
    Das kann klappen, muss aber nicht.

    Danke! Genauso ist es!

    Die meisten hier halten eine Rasse, die über Jahrhunderte zum Jagen, viele davon selbstständig jagend, gezüchtet worden. Der intensive Jagdtrieb war Zuchtziel. Es steckt im Hund, egal, was man tut.
    Aber: man kann am generellen Gehorsam arbeiten. Die Kontrollierbarkeit spielt doch die entscheidende Rolle.

    Felix' Jagdtrieb hab ich ja schon öfter hier thematisiert. Er geht allem nach, was sich bewegt und atmet. Vor allem Katzen und Eichhörnchen haben's ihm angetan.
    Schafe und Pferde haben ihren Reiz verloren. Sogar im Freilauf werden die größtenteils ignoriert und wenn nicht, ist er abrufbar.
    Vögel sind zwar grundsätzlich interessant, aber auch da ist er immer öfter abruf- oder vor dem Start stoppbar.

    Ich merke aber, dass er zunehmend ansprechbarer wird und die Impulskontrolle besser wird. An der Leine geht es jetzt fast immer ohne Kreischen oder Reinspringen an Katzen und Eichhörnchen vorbei. Das ist ein klarer Fortschritt.
    Mein Mann sagte, er sieht morgens beim Joggen oft Kaninchen mit Felix und dann setzt er sich hin, schaut und nimmt ein Leckerli.