Wenn der Hund nen Abbruch sauber gelernt hat und wirklich verzichtet und runterfährt - sagen wir mal so - ich hatte noch keinen, der dann nicht eh entweder zurückkommt oder total gechillt, irgendwo Blümchen schnuffeln geht.
Ah, okay. Ja beim Jagen kommt das hin. Nur als er mir am Dienstag zum ersten Mal "einfach so" abgezischt ist, stand ich echt blöd da.
Hund und Frauchen gehen glücklich und beschwingt spazieren, Hund síeht oder riecht Wild, spurtet los, er hat die Party seines Lebens, Adrenalin pur er freut sich und kommt ganz stolz zu Frauchen zurück um ihr seinen Erfolg zu zeigen(Jagen ist für Hunde nichts Böses)
und auf einmal ist die vollkommen mies gelaunt. Er versteht die Welt nicht mehr war sie doch vorher so super gut gelaunt.
Also muss in der Zwischenzeit irgendetwas passiert sein, dass die auf einmal so mies gelaunt ist (das es mit ihm zu tun hat verknüpft er nie, da Jagen für Hunde super ist).
Also geh ich doch zu der gar nicht hin, wenn die so stinkig ist.
Das hinkt tatsächlich, denn das trifft nur zu, wenn der Hund das zum ersten Mal und überraschend macht. Wir trainieren seit fast 9 Monaten am Thema Jagd und Felix weiß ganz genau, dass selbständiges Starten nicht von mir erwünscht ist. Es ist verboten, selbständig hinter Wild und Katzen herzugehen. Punkt. Er setzt sich gelegentlich über das Verbot hinweg - ganz bewusst. Weil der Reiz größer ist als die zu erwartende Belohnung oder Strafe, wenn er es sein lässt.
In deinem Vergleich: Du gehst wiederholt fremd, obwohl du genau weißt, dass dein Mann das bescheiden findet - erwartest du dennoch, dass er dich freudig begrüßt, wenn du heim kommst?
Natürlich ist Beobachten, Hund lesen und rechtzeitig abbrechen der beste Weg. Wann immer möglich, eine Umorientierung auftrainieren und diese belohnen, wenn der Hund es trotz Reizlage schafft, sich umzuorientieren.
Ersatzarbeit ist super - wenn sie ein echter Ausgleich ist. Was hier passt, kommt auf den Hund an.
Felix zum Beispiel darf alle 2 Wochen im Schnitt am Strand Möwen hetzen. Danach ist er selig und beim normalen Gassi weitaus kontrollierbarer und weniger triebig. Vielleicht ist das unser Weg, mit dem Trieb umzugehen. Er bekommt zum Hetzen eine besondere Freigabe, ebenso wie zum Suchen einer Fährte. Eben mit dem Ziel, den Jagdtrieb zu kanalisieren und damit im Alltag besser zu kontrollieren.
Ich will mich auch nicht rechtfertigen, wie gesagt hier funktioniert es halt bei zahlreichen Hunden so.
Bitte hab nicht das Gefühl, dich hier zu rechtfertigen. Darum geht es überhaupt nicht. Es ist einfach eine interessante Diskussion. Vor allem, weil andere Halter eben andere Hunde haben, die anders ticken. Spannend!