Beiträge von Theobroma

    Mir ist mal ein Pferd am Turnier in Panik davongelaufen - vom Hänger weg. Der ist 20km oder mehr gerannt, bis er im Wald auf Reiter getroffen ist. War der glücklich!
    Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Pferd in Panik einfach rennt. Die kennen ja die Gefahr nicht.
    Hier gibt es diese Art Wattenmeer ja zum Glück nicht. Man sieht das Ufer auch bei Ebbe immer.


    Aus dem Video der Helmkamera für einen Eindruck vom Strand:




    Verständlich, dass die Pferde da los wollen! :)

    Weitere Eriskay-Pony-Bilder folgen noch. Außerdem haben wir heute ein wilde Shetty-Herde entdeckt. Bzw. wir haben nur 4 Tiere gesehen, wissen nun aber, dass dort eine ganze Herde lebt. Wir wollen dort noch mal hin!


    Am Nachmittag waren wir Reiten - am Strand.
    Bei der Heimkehr:



    Das war mal wieder so ein Erlebnis. Die Pferde sind alle ganz brav und Anfängergeeignet. Sagte man mir. Ich also ehrlich drauf hingewiesen, dass meine Große noch nie auf einem fremden Pferd im Gelände galoppiert ist. Ja, kein Problem, sie nehmen Rücksicht.
    Jo. Die Pferde lieben den Strand. Und die wollten VORWÄRTS! Sagen wir mal so - die Führerin war gut. Zu zweit haben wir das gemanagt. Aber nur, weil ich meinen Dicken hinten halten konnte (was der gar nicht wollte) und meine Große echt gut geritten ist. Obwohl ihr Pferd ihr im Galopp die Zügel aus der Hand gezogen hat und den Kopf schon nach unten versteckt hat, um zu buckeln. Sie hats hingekriegt und ihn angehalten. :)


    Hinterher sagte man mir, meiner wäre eigentlich nicht gut hinten zu reiten (echt?) und sie nehmen sonst so junge Mädels nicht mit raus zum Strand. Aber ihr Gefühl wäre ja richtig gewesen - wir machen das schon! Meine Nerven.


    Aber es war dennoch ein unvergessliches Erlebnis - 2 Stunden Sandstrand!

    Auch schön, wie interessiert sie doch am Menschen zu sein scheinen?

    Sind sie wirklich. Am Anfang sehr vorsichtig, aber dann sind sie aufgetaut. Wie gesagt, zum Schluss kamen sogar die älteren Tiere zum Gucken.
    Es war so spannend, die Körpersprache zu beobachten. Die graue Stute dürfte die Mutter von der kleinen, noch braunen Stute sein. Erst schickte sie ihre Tochter von uns weg. Nach ein paar Minuten und intensivem Kennenlernen (einschließlich Kraulen) hat sich das geändert. Die Kleine war seeeehr vorsichtig. Sie ging dann rüber zu meinem Mann und weil der so zurückhaltend ist, ist sie ihm förmlich auf den Pelz gerückt. :herzen1:



    Als dann der Hengst kam, hat man sofort gemerkt, dass er sich Sorgen um die Sicherheit seiner Mädels macht. Da wollte ich lieber nichts riskieren und wir haben uns zurückgezogen. Nicht, weil der uns was getan hätte, aber ich hatte Bedenken, dass er seine Damen fortschickt und die uns deshalb überrennen.


    Die Ponys wurden früher übrigens nur auf Härte und Freundlichkeit selektiert, nie auf Optik. Sie sind unheimlich freundlich und kooperativ sagt man. Freundlich kann ich wirklich bestätigen!

    Echt schön! Wo ist das den? Laut deiner Signatur vermute ich mal Scotland? Leben die da wild?

    Die Eriskay Ponys sind eine alte, einzigartige Ponyrasse, welche sich hier auf der kleinen Insel entwickelt hat. Eriskay liegt ganz im Süden der äußeren Hebriden. Diese Inselkette befindet sich ganz weit im Nordwesten Schottlands - nächster Stopp Island.


    Die Ponys waren bis in die 50er Jahre die einzige Transportmöglichkeit auf der Insel - ohne sie hätten die Menschen auf der kargen Insel nicht überleben können. Sie wurden für Lasten und als Reittiere der Kinder genutzt. Sie sind nur ca. 130cm groß. Sie trugen Seaweed (Tang) von der Küste in die Hügel, wo es als Dünger genutzt wurde.
    Mit den Autos und LKWs auf der Insel begann die Rasse auszusterben. Irgendwann lag die Zahl weltweit wohl bei unter 50. Eine Gruppe von Leuten rief dann eine Bewegung ins Leben, um die Rasse zu retten. Es fand sich noch ein letzter Hengst und einige Stuten. Heute sind es wieder 300-400 Tiere. Ca. 20-30 davon leben auf der Ursprungsinsel Eriskay. Sie leben dort wild und frei, haben aber einen Besitzer. Im Sommer leben sie auf der Insel hinter einem Zaun und nutzen nur etwa 1/4 der Insel, um im restlichen Land der Flora und Fauna Zeit zur Entwicklung zu geben. Zahlreiche Kräuter, Blumen und Bodenbrüter können sich so besser entwickeln. Im Winter laufen die Ponys überall herum - auch ins Dorf. Die Inselbewohner unterstützen das Projekt.
    Man sagt hier: "There would be no Eriskay Ponys without the people - and there would be no people on Eriskay without the ponys."
    Sprich, würden die Inselbewohner nicht erlauben, dass die Ponys hier frei leben, gäbe es sie nicht. Andererseits gäbe es keine Inselbewohner, hätten ihre Vorfahren die Ponys nicht gehabt.


    Vorsichtige Kontaktaufnahme zum großen Kind:


    Noch ein kleiner Mensch:

    Auf Eriskay, wo wir gerade unterwegs sind, leben Pferde frei in den Hügeln. Die Eriskay Ponys waren bereits vom Aussterben bedroht, heute gibt es noch knapp 400 Exemplare dieser Pferderasse.
    Wir waren vor ein paar Tagen schon mal unterwegs, haben aber keine gefunden. Heute hatten wir Glück und haben eine Gruppe von ca. 10 Tieren aufgespürt.


    Wildpferd in Schottland: