Nun ja, im gewissen Sinne sind die Lebenspartner ja auch sowas wie Haustiere..... Ich sage bei meinem immer: Er ist mir zugelaufen, ich habe ihn gefüttert, und er ist geblieben.... bis heute - nun über 30 Jahre!
Leika kam zu uns, als unsere berufliche Situation sich verändert hat - ich habe mich selbstständig gemacht und wollte das Viech eigentlich mit ins Geschäft nehmen - er startete gerade in Altersteilzeit mit nur noch 2-3 Tagen Arbeit pro Woche. Nun, es kam anders als geplant. Leika ist nicht kundenkompatibel, blieb aber zum Glück von Anfang an wunderbar allein zuhause. Das bedeutete für mich allerdings an "Chef's" Arbeitstagen: Mittags nach Hause fahren, Hund lüften und füttern, wieder zurück ins Geschäft. An Tagen, an denen er lange arbeitete, musste ich abends dann auch nochmal mit der Dame raus. Ausserdem war es selbstverständlich, dass ich alles übernahm, wenn "Chef" wegen irgendwelcher Blessuren ausfiel (Leistenbruch - 6 Wochen, Fussop - 8 Wochen, nochmal Leistenbruch - wieder 6 Wochen, Hand gebrochen, 8 Wochen.... usw. usw.). Das war zusammen mit dem Laden doch immer ganz schön aufwändig. Inzwischen habe ich da eine bessere Lösung - Leika kann zu meiner Geschäftsnachbarin nach Hause. Da ist sie zwar auch quasi alleine (mit den beiden Schäferhunden der Nachbarin), aber ich bin mittags schneller dort.....
Fürs Futter und das Medizinische war ich von Anfang an zuständig. Ich glaube, wenn ich mich da nicht drum gekümmert hätte, bekäme Leika immer noch Aldifutter und würde still vor sich hin müffeln. Da "Chef" keinen Führerschein hat, war klar, dass auch Tierarztbesuche in mein Ressort fallen. Er war nur zweimal mit dort - als wir sie nach der Kastration abgeholt haben und bei der ersten Nachsorgeuntersuchung - und das auch nur, weil ich Tragehilfe brauchte.
Finanziell beteiligt er sich manchmal an den Kosten - da muss ich manchmal ein bisschen schubsen.....
Nun aber das absolut positive: Er übernimmt in der Regel das Morgen- und Abendgassi und zwar meistens recht ausgiebig. Wenn nicht irgendwelche Termine anstehen, ist er inzwischen auch mittags für die grosse Runde zuständig. Wenn er mal grössere Radtouren unternehmen will, wird das vorher abgesprochen und läuft entweder sonntags oder so, dass ich Leika zur Nachbarin mitnehmen kann. Er kümmert sich meistens darum, dass Madame Frühstück und Hauptmahlzeit bekommt - einschliesslich ihrer Traumeel und Zeel. Er spielt mit ihr, sowohl im Wald als auch zuhause.
Zum Kuscheln kommt sie zu uns beiden, je nachdem, wer grade in der Nähe ist. Sie schläft mal in ihrem Kudde, mal bei mir vor dem Bett, mal bei ihm, mal im Bett (da muss ich sie hochheben, aber sie sagt deutlich, wenn es sein muss....).
Im Grunde ist Leika SEIN Hund, aber sie findet es anscheinend auch toll, wenn wir beide da sind. Ich glaube, ich gehe selbstverständlicher mit ihr um und mache weniger Theater.....
Also ist sie doch UNSER Hund.....
Gruss
Gudrun