Ich finde, man muss da sehr differenzieren.
Ich fühle mich manchmal richtiggehend belästigt von den ganzen Spendenaufrufen - für kranke Kinder, für arme Kinder, für alte Menschen, für Not leidende Familien, für Strassenhunde, für Hunde aus Italien, Ungarn, Rumänien, Spanien, für den kleinen Zirkus im Winterquartier, für Erdbebenopfer, für Flutwellenopfer, für Hochwasseropfer, usw. usw. usw.
Wenn ich etwas habe, das ich entbehren kann und will, muss ich eine Entscheidung treffen - und die fällt in dem Moment, in dem ich etwas abgebe, sei es Geld, seien es abgelegte Kleidungsstücke oder Hundezubehör oder -futter.
Kleidung geht bei mir z. B. meist an eine private Initiative, die mit eigenen Fahrzeugen nach Polen fährt und dort Menschen direkt unterstützt - also ohne den Verwaltungswasserkopf einer Organisation. In die Sammelbehälter an der Strasse werfe ich nichts, denn die meisten sind von den Organisationen weitervermietet und die Kleidung landet auf irgendwelchen Märkten in Afrika und hilft nur dabei, die dortige Wirtschaft (soweit überhaupt vorhanden) zu schwächen.
Überflüssiges Hundezubehör gebe ich dem örtlichen Tierheim. die freuen sich immer über Leinen, Halsbänder usw.
Alte T-Shirts bekommt meine Tierärztin, die daraus Bodies für frisch operierte Hunde macht.
Geld habe ich meist eh nicht übrig - aber wenn, dann würde das am ehesten an arme Kinder in Deutschland gehen, z. B. an Orgas wie die Arche, oder an ein Kinderhospiz.
Ich lebe aber nicht auf dieser Welt, um anderen zu helfen. Das heisst nicht, dass ich kein Mitleid mit Kreaturen habe, denen es vielleicht schlechter geht als mir. Es heisst aber, dass ich in gesundem Mass auch an mich selbst und mein eigenes Wohlergehen, sowie das meiner Familie und ja - auch meines Hundes denke.
Helfen um jeden Preis ist m. E. nicht wünschenswert. Und es muss jedem selbst überlassen bleiben, in welchem Masse und in welcher Form Hilfe gewährt wird.
Gruss
Gudrun