Beiträge von Cerridwen

    Kurze Leine gegen längere tauschen und so den Radius ausweiten und damit ganz normal üben und so kann man dann über eine Schleppleine zum Beispiel nach und nach den Radius erweitern und wenn er diesen dann einhält und auf dich achtet, deine Signale ausführt, ohne in die Leine zu brettern, dann kann man es Schritt für Schritt ohne Leine probieren.
    Dauert etwas länger, aber man kann sich dann relativ sicher sein, das es keine bösen Überraschungen gibt.

    Andere Alternative, Leine ab und die Hunde oder andere Reize nach Möglichkeit vor dem Hund sehen und vorher abrufen.

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    Okay, hier mal folgende Situation (vor einigen Wochen passiert):
    Aragorn kennt Pferde, wir waren auf dem Reiterhof, wir treffen öfter welche beim Spazieren gehen, auch auf unseren Wegen, in allen Gangarten...
    Wir gehen also einen Weg entlang, ein kurzes Stück vor uns ein Mädel auf einem Pony (in derselben Richtung wie wir) im Schritt. Pony wird registriert, nicht interessant. Bis sie angallopiert. Im selben Moment sprintet mein Hund hinterher. Zum Glück habe ich gesehen gehabt, wie sie sich im Sattel zurechtrückt und mit sowas schon gerechnet. Und Aragorn trottete halb hinter mir. Das gab mir die Chance, mich ihm in den Weg zu stellen und ganz klar "HALT" zu sagen - das hat ausgereicht um ihn zu stoppen, dann war er auch wieder ansprechbar. Einen Moment später wäre meine Reaktion zu spät gewesen.
    Das war ein ganz deutliches anspringen auf den Bewegungsreiz, wie soll ich sowas im geschützten Raum trainieren?

    Wie wäre es mit vorher ins Kommando nehmen gewesen, wenn du doch die Situation schon kommen siehst? ;)
    Nennt sich vorausschauendes Handeln und hilft dem Hund ebenfalls eine richtige Handlungskette für diese Situation aufzubauen, wenn man dann das richtige Verhalten bestätigt.

    Eine Züchterin, die sagt, das ihr einen Hund - der Angst hat - in eine Transportbox sperren sollt, vertraust du mehr als einem Trainer?

    In deinem andren Thread habe ich dir schon gesagt, das es sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird und das dieser Hund zwar kontrollierbar werden wird, aber sein Verhaltensmuster nie ganz ablegen wird - vermutlich.

    Wenn ihr diese Arbeit nicht leisten könnt, dem Hund nicht vertraut und nicht die Ruhe aufbringen könnt, die der Hund braucht, sollte er in eine andere Familie, die sich damit schon etwas auskennen und die die Zeit und Ruhe haben, um das Problem mit dem Hund gemeinsam anzugehen und ihm helfen, sich in seiner Umwelt zurecht zu finden.

    Dein Freund sollte erst einmal gar nicht an den Hund und nur in der Entfernung sein und den Hund auch nicht beachten. Du solltest erst einmal der Halt für deinen Hund werden und du musst deinem Hund zeigen he ich pass auf dich auf und es besteht keine Gefahr. Erst nach und nach kann dann dein Freund dichter kommen und auch da bist du gefordert.

    Ich habe mit keinem Wort gesagt, das man die Veranlagung des Hundes nicht zu beachten, sondern ich sagte, das man sie nicht getrennt von dem Rest des Hundes sehen sollte.

    Ein Anti - Jagdtraining zielt in erster Linie darauf ab, die Ansprechbarkeit zu erhalten und da ist es völlig egal ob es ein Sich-, Spur- oder Gemischtjäger ist.
    Die Ansprechbarkeit kann ich aber nicht erreichen, wenn der Hund unter Strom steht. Impulskontrolle und Frustationsmanagment lernt der Hund auch nicht, wenn das Adrenalin durch die Schädeldecke schießt.

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    Jetzt wollte ich euch mal fragen wie ihr das trainiert habt, dass ihr die Sekunde Zeit habt zum reagieren - auch über den Clicker?

    Ich persönlich arbeite mit Clicker und/oder Markerwort, aber auch mit einem sogenannten negativ Marker.
    Du muss eigentlich schon viel früher ansetzen und das Ziel - das der Hund bei Wildsichtung abrufbar bleibt oder sich direkt umorientiert, es aber spätestens nach dem Abruf tut - in minikleine Teilschritte aufteilen und diese dann später entsprechend wieder zu einem großen zusammensetzt.
    Entsprechend beginnt man nicht erst bei der Wildsichtung sondern schon viel weiter vorne.


    Manu was möchtest du? Einen Schritt für Schritt Trainigsplan? Du solltest doch wissen, dass das über ein Forum nicht geht und das man dafür die Teams genauer kennen und vor allem sehen muss. Man muss schauen, was der Hund mitbringt und wo mit man arbeiten kann und das nicht nur bei Jagdproblematiken, sondern bei allen Problemen, die in einem Mensch / Hunde - Team auftreten können.
    Kurz gesagt es beginnt mit den Grundlagen und dafür braucht es kein Wild und dann wird das Training langsam gesteigert bis man dann mit Fellen, in Wildparks und Zoos und am Ende sich Schritt für Schritt wieder ins wildreiche Gebiet vortastet und dabei bestimmt der Hund die Geschwindigkeit.

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    ich sehe den Hund als solches, sehe aber auch den Jagdtrieb als etwas genetisch verankertes

    Der Hund hat noch viele andere Verhaltensweisen/Triebe, die genetisch verankert sind, müssen wir deswegen den Hund auf ein Verhalten reduzieren? Der Hund besteht aus allen diesen Verhalten/Trieben und sie greifen in einander. Je nach Rasse halt ausgeprägter oder eben nicht, das hat noch nicht einmal was mit Spezialisten oder Nichtspezialisten zu tun.

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    auch sicherlich bei Trainingsbeginn in reizloser Umgebung, was wohl nur in der Theorie funktioniert
    allerdings beim Anzeigen und Umorientieren nicht, da ohne Reize nichts anzuzeigen gilt

    Hat nicht jeder Hund Ressourcen die für ihn sehr wichtig sind? Kann man sich nicht künstliche Situationen mit Reizen schaffen, die dem Ausbildungszustand des Hundes angemessen sind? Gibt es nicht Möglichkeiten, den Hund kontrolliert den Reizen auszusetzen, die dem Ausbildungszustand des Hundes angemessen sind?

    Nun dann liege ich mit meiner Vermutung vermutlich gar nicht so falsch.
    Vermutlich hat dein Hund keinerlei Prägung und Sozialisierung der Umwelt genossen, sondern kennt nur den Bereich des Hauses und des Grundstückes.

    Das Problem ist lösbar, aber es braucht sehr viel Zeit und noch mehr Ruhe und genauso viel Willen, von allen die mit dem Hund leben und umgehen. Allerdings werdet ihr das Problem nicht alleine lösen können, was ich euch nach der Überschrift auch nicht raten würde. Sucht euch einen Trainer, einen wirklich guten Trainer, der euch hilft, diesen Mangel sanft und langsam - im Tempo des Hundes - auszugleichen. Eines kann ich dir versprechen, der Hund wir berechenbarer und kontrollierbarer, aber er wird es nie ganz ablegen.

    Ein Hundsitter und der damit immer wieder verbundene Wechsel ist dabei allerdings auch nicht gerade förderlich, es sei denn dieser gehört wirklich zum engsten Kreis.

    Es wird sehr sehr sehr viel Arbeit, mehr als ihr mit einem Welpen gehabt hättet, das muss euch wirklich bewusst sein.

    Ich denke du hast einen ganz großen Denkfehler. Für mich stellt es sich so dar, das du das Jagdverhalten als ein eigenständiges Verhalten/Problem siehst und dieses auch einzeln angehst.
    Der der Hund aber eine Einheit ist, ist das Jagdverhalten eines von viele Verhalten, welches wie Zahnräder in einander greifen. Entsprechend wir das Anzeigen und Umorientieren nicht erst beim Jagen angefangen, sondern schon viel früher.
    Ein Hund braucht eine solide Grundlage und dies 4 Bereiche (Kontrolle, körperliches Wohlbefinden, Führung und Training) braucht man im ganzen Leben und nicht nur in einigen Bereichen. Zum Training und zur Kontrolle gehört dann auch, das man reizlos mit dem Training beginnt und die Reize dann langsam steigert, nicht zu viel von dem Hund verlangt und den Hund sein Tempo selber wählen lässt. Körperliches Wohlbefinden ist nicht anders als fressen, schlafen und körperliche wie geistige Anregung zur Auslastung.