Beiträge von Cerridwen

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    Hinterherrufen bringt nichts, Hund 1:0.

    Dann würde ich mir mal Gedanken über den Gehorsam und die Beziehung sowie die Impulskontrolle machen und mich fragen, warum ich einen Hund der nicht auf mein Rufen reagiert, ungesichert laufen lasse.

    Also bitte wozu braucht es Sprühhalsbänder und Co?

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    Das Sprühhalsband hat nicht den Hintergrund, den Hund in irgend einer Art zu bestrafen, sondern es will den Jäger lediglich aus dem Trott vom Jagen rausbringen.

    Und wozu braucht es da ein Sprühhalsband oder ähnliches?

    Ich denke, wenn man sich im klaren ist, was auf einem zukommen kann und sich entsprechende Strategien zu recht legt und vor allem dann die Ruhe bewahrt und nicht alles auf einmal will und einfach eines nach dem anderen angeht und ein Management entwickelt, sollte das kein Problem sein.
    Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, das man eben mit dem Hund etwas unternehmen und machen muss.

    Hm ich weiß nicht, warum man ein Knöpfchen braucht um inen Hund sicher durch in wildreiches Gebiet zu führen.
    Als wir noch in Berlin wohnten war das Thema Jagen für uns keines. Nach dem Umzug nach Bayern wurde es eins und nun nach einem weiteren Umzug ist es nur noch bedingt eins.
    In Bayern habe ich den Großen in kurzer Zeit dazu gebracht nicht nach zu hetzen und vor allem auf den Wegen zu bleiben. Bis das sicher war, war er an der Schlepp und das waren ganze 6 Monate. Der kleine Terrier ist in der Richtung etwas griffiger und macht auch vor dem mäuseln nicht halt wenn er könnte oder würde auch dem Hasen und dem Reh abends gerne etwas näher kommen. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass das Wild am Hof vorbei geht oder auf der Straße steht oder direkt neben uns aufgeht. Der Terier darf inzwischen auch an der Schlepp laufen, weil er inzwischen gelernt hat auf den Wegen zu bleiben, Wild anzuzeigen und sich zu mir umzuorientieren um dann mit mir gemeinsam was zu machen. Effektiv arbeite ich mit dem Knopf an dem Problem noch keine 4 Monate. Streckenweise kann er sogar ohne Leine laufen.

    Warum habe ich das ohne Knöpfchen geschafft? Weil ich mich auf meine Hunde einlasse und mit ihnen gemeinsam Erlebnisse schaffe, die in der Situation viel spannender sind als das Wild, weil ich mich damit auseinander gesetzt habe, welche Art der Belohnung wann und wie am besten greift und weil ich einfach Konsequent war und auf einen sehr guten Grundgehorsam mit Impulskontrolle und Frustrationsmanagement wertlege.

    Von daher wenn ein Hund ein guten Grundgehorsam hat, warum braucht es dann einen Sprüher? Mein Hund kann auch schon 10 m hinter was hergesprungen sein, weil wir zum Beispiel von einem Reh auf der Wiese überrascht wurden, aber wenn ich rufe, kommt er zurück. Ist es nicht so, dann ist der Grundgehorsam wohl doch noch nicht so gut und sollte nicht als solches bezeichnet werden.

    Von daher finde ich es immer noch besser den Hund dazu zu Motivieren, mit dem Menschen etwas gemeinsam zu machen und dazu muss ich generell mehr mit meinem Hund machen und zwar spannende Sachen, damit der Hund sich dann auch von dem spannenden Reiz eines Wildtieres abwenden kann und in die Interaktion mit dem Menschen kommt.

    Zum Thema ach so tolles Sprühhalsband: Ich hatte mal mit einem Hund zu tun, der sehr aggressiv reagierte und auch Leute verletzt hat, die sich seinem Hals nähern wollten. Normales streicheln oder andere Aufmerksamkeiten waren gar nicht möglich. Warum, weil der Besitzer auf Anraten eines Trainers mit einem so tollen Sprühhalsband gearbeitet haben und den ohnehin ängstlichen Hund noch mehr verängstigt hatten und auf alles was in die Nähe seines Hals kam mit Abwehrverhalten reagierte. Das Grundproblem, warum dieses Halsband angeschafft und an dem Hund befestigt wurde, wurde damit übrigens nicht gelöst, wie auch, wenn der Trainer das Symptom gsehen hat, aber nicht die Ursachen.

    Nun es gibt ja den schönen Absatz im Tierschutz gesetzt, in dem eine unsachgemäße Anwendung verboten ist. Also was einem Tier unnötige Leiden oder Schmerzen zufügt. Damit fällt Lieschen Müller von neben an schon mal raus, ein solches Teil zu verwenden, weil man ja schon sehr gut davon ausgehen kann, das eine sachgemäße Anwendung von dieser nicht möglich ist - schon allein was Timing und Dosierung angeht.
    Aber ein Trainer sollte dort doch schon so weit sein, das er mit einem Tier entsprechend Arbeiten kann und darüber auch für den sportlichen Ehrgeiz ein Level erreicht und dazu keine dubiosen Hilfsmittel benötigt, die auch bei einer sachgemäßen Anwendung einiges an Gefahren lauern kann - nein eher lauert. Da unter unnötige Leiden ja auch noch das psychische Leid kommt, stelle ich mir das sehr schwierig vor, das wirklich sachgemäß einzusetzen. Dann doch lieber ganz darauf verzichten und den längeren Weg nehmen. Zwar ist dann ein Problem nicht in 2 Trainingseinheiten gelöst, aber wenn man dann die Basis hat, dann hat man sie dauerhaft.

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    Wie ja wohl gerade den Kritikern klar sein sollte, sollten solche Trainingsmaßnahmen nur von kompetenen Leuten angewendet werde. Ich werde mich hüten, hier eine Anleitung zu geben.
    Wann ich was wozu gebrauche, habe ich schon gesagt.

    Kompetente Leute, die sich mit Verhaltensweisen und -ketten auskennen brauchen solche Hilfsmittel nicht und können Hund und Halter auf andere Art und Weise sehr gut helfen.

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    Du hast gefragt, ob das zu allen Maßnahmen berechtigt.
    Meine Antwort: Nein.
    Sorry, aber du glaubst doch nicht, dass ich Dir jetzt hier öffentlich im Forum erkläre, wie und wann ich ein Sprühhalsband einsetze.

    LG
    Anja

    Als Trainer, der hinter seinen Maßnahmen steht, sollte das doch kein Problem sein oder? Ich meine es muss ja einen Grund geben, wenn der Hund ansonsten einen Grund gehorsam hat und Jagdtrieb kann man wie schon gesagt, nicht wirklich damit arbeiten. Der Hund wird über kurz oder lang dort auch abstumpfen und dann trotzt des Dinges rennen und was kommt dann?

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    Ich würde es aber nicht bei jeden Hund und auch nicht bei Hunden anwenden, die nicht "ansonsten" über einen guten Gehorsam verfügen.

    Wenn ein Hund einen guten Grundgehorsam hat, wofür braucht man dann noch ein Sprühhalsband? Vor allem in welchen Situationen?

    Woran es liegt kann hier keiner sagen.
    Das kann nur jemand, der euch begleitet und sich das live in Farbe und in Bewegung anschaut.
    Es kann so vieles sein.

    Einen Fall in der Art - Hund im freien Spiel ohne Leine und nicht mehr anleinen lassen und immer weg, wenn Besi zu dem Hund ran - hatte es am allgemeinen Umgang gelegen. Zuviel Druck (nach vorne gebeugte Haltung und so auf den Hund zugegangen), viel gerucke und gezerre an der Leine, viele taktile Reize in Richtung Hals und Kopf des Hundes und noch das eine oder andere. Das Problem besteht noch immer und wird sich da auch nicht lösen lassen, solange der Besi den generellen Umgang mit dem Hund nicht ändert.