Hm ich weiß nicht, warum man ein Knöpfchen braucht um inen Hund sicher durch in wildreiches Gebiet zu führen.
Als wir noch in Berlin wohnten war das Thema Jagen für uns keines. Nach dem Umzug nach Bayern wurde es eins und nun nach einem weiteren Umzug ist es nur noch bedingt eins.
In Bayern habe ich den Großen in kurzer Zeit dazu gebracht nicht nach zu hetzen und vor allem auf den Wegen zu bleiben. Bis das sicher war, war er an der Schlepp und das waren ganze 6 Monate. Der kleine Terrier ist in der Richtung etwas griffiger und macht auch vor dem mäuseln nicht halt wenn er könnte oder würde auch dem Hasen und dem Reh abends gerne etwas näher kommen. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass das Wild am Hof vorbei geht oder auf der Straße steht oder direkt neben uns aufgeht. Der Terier darf inzwischen auch an der Schlepp laufen, weil er inzwischen gelernt hat auf den Wegen zu bleiben, Wild anzuzeigen und sich zu mir umzuorientieren um dann mit mir gemeinsam was zu machen. Effektiv arbeite ich mit dem Knopf an dem Problem noch keine 4 Monate. Streckenweise kann er sogar ohne Leine laufen.
Warum habe ich das ohne Knöpfchen geschafft? Weil ich mich auf meine Hunde einlasse und mit ihnen gemeinsam Erlebnisse schaffe, die in der Situation viel spannender sind als das Wild, weil ich mich damit auseinander gesetzt habe, welche Art der Belohnung wann und wie am besten greift und weil ich einfach Konsequent war und auf einen sehr guten Grundgehorsam mit Impulskontrolle und Frustrationsmanagement wertlege.
Von daher wenn ein Hund ein guten Grundgehorsam hat, warum braucht es dann einen Sprüher? Mein Hund kann auch schon 10 m hinter was hergesprungen sein, weil wir zum Beispiel von einem Reh auf der Wiese überrascht wurden, aber wenn ich rufe, kommt er zurück. Ist es nicht so, dann ist der Grundgehorsam wohl doch noch nicht so gut und sollte nicht als solches bezeichnet werden.
Von daher finde ich es immer noch besser den Hund dazu zu Motivieren, mit dem Menschen etwas gemeinsam zu machen und dazu muss ich generell mehr mit meinem Hund machen und zwar spannende Sachen, damit der Hund sich dann auch von dem spannenden Reiz eines Wildtieres abwenden kann und in die Interaktion mit dem Menschen kommt.
Zum Thema ach so tolles Sprühhalsband: Ich hatte mal mit einem Hund zu tun, der sehr aggressiv reagierte und auch Leute verletzt hat, die sich seinem Hals nähern wollten. Normales streicheln oder andere Aufmerksamkeiten waren gar nicht möglich. Warum, weil der Besitzer auf Anraten eines Trainers mit einem so tollen Sprühhalsband gearbeitet haben und den ohnehin ängstlichen Hund noch mehr verängstigt hatten und auf alles was in die Nähe seines Hals kam mit Abwehrverhalten reagierte. Das Grundproblem, warum dieses Halsband angeschafft und an dem Hund befestigt wurde, wurde damit übrigens nicht gelöst, wie auch, wenn der Trainer das Symptom gsehen hat, aber nicht die Ursachen.