Nun ich arbeite fast ausschließlich mit Hunden aus dem Tierschutz (schlechte bis gar keine Prägung und Sozialisierung, Traumata psychologischer und physischer Natur, unerzogenen, gefährlichen etc.) und ich bin sehr oft am Ende der Kette eines Verhaltens und ich arbeite auch sehr schonend für den Hund und noch schonender für den Halter. Ich arbeite grundsätzlich nur im Einzeltraining und das gezielt und ganz individuell auf Hund und Halter abgestimmt.
Aber ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, einem Halter zu sagen, hänge dir einen Fleischwurstkringel um den Arm und zeige sie dem Hund, wenn der Auslöser kommt. Warum? Weil die Menschen mich dann wohl etwas für bescheuert erklären würden und das zu recht.
Ich habe nichts gegen Futterbelohnungen und damit auch nichts gegen Fleischwurst, aber halt als Belohnung und jeder Hund zeigt ein Verhalten, das akzeptabel ist. Es liegt dann man Menschen es einzufangen und zu verlängern und das dauert gern etwas und wenn ein Hund auf einen Reiz/Auslöser reagiert, dann bin ich immer noch zu nahe dran und muss entsprechend den Abstand noch weiter vergrößern.
Kann ich den Abstand nicht vergrößern - ja kann es auch geben - dann kann ich gern in dieser einen Situation ablenken und damit Distanz zu schaffen, aber eben nur in dieser einen gerade entstehenden Situation. Viel besser wäre es da aber auch, das man die Situation ohne viel Aufsehen direkt wieder auflösen könnte in dem man wieder weggeht.
Einen Hund mit einem problematischen Verhalten führe ich auch nur in einer Gruppe, wenn alle anderen gefestigt sind und sich von dem Verhalten nicht anstecken lassen, da ich dann immer noch die volle Konzentration auf den einen Hund haben kann. Sind Hunde in der Gruppe, die sich anstecken lassen, dann geht man halt separat und zwar so lange, bis sich das Verhalten so gefestigt hat, das der Hund von sich aus Alternativverhalten zeigt. Und trotzdem wird jeder Hund nach seiner Art und nach seinen Ansprüchen gearbeitet und sich nicht an dem schwächsten orientiert. Jeder bekommt das was er braucht und jeder Hund wird nach seiner Motivation geführt und belohnt.
Möchte zum Beispiel einer meiner Hund zu einem anderen, erwarte ich eine Gegenleistung und in der Regel ist es erst mal ein "sitz" was mir meine Hunde anbieten, dann kann ich mit dem Halter kurz sprechen und wenn es okay ist, wird der Hund "freigegeben" und darf schauen gehen oder spielen oder was auch immer. Möchte der andere Halter es nicht, gibt es das Signal zu weiter gehen und der Hund darf sich - weil es bei diesem Hund die Motivation ist - mit einem voran rennen belohnen.
Auch hier habe ich mit einer Distanz angefangen, in dem es dem Hund möglich war, etwas anderes anzubieten und bin dann immer weiter und dichter ran. In dem Moment wo der Hund angefangen hat zu ziehen, bin ich stehen geblieben und habe gewartet und dann das was mein Hund mir angeboten hat bestätigt.
FluBen wurde der Hund schon mal von einem TA komplett durch gecheckt insbesondere die Schilddrüse? Es wäre schade, wenn du arbeitet und arbeitest und nicht vorwärts kommst, weil da ein ganz anderer Grund noch als Ursache mit in Frage kommt.