Beiträge von Cerridwen

    Da Mensch und Hund zwei unterschiedlichen Gattungen angehören, können sie kein Rudel bilden und so kann auch der Mensch weder der Rudelführer noch das Alphatier sein. Mensch und Hund leben in einer Gemeinschaft und die lebt durch gegenseitige Kommunikation, gegenseitiger Respekt, gegenseitiges beachten von Bedürfnissen und viel Spiel und Spaß (man könnte es auch Training oder Übungen nennen, aber das klingt so verbissen)

    Wenn der Hund Torten liebt, dann agiere ich bevor der Hund an die Torte geht. Ist er an der Torte, habe ich als Mensch den Fehler gemacht nicht der Hund. Wenn ich einen Hund habe, der einfach mal auf die Anrichte klettert, dann muss ich auch da entsprechend agieren und zwar bevor der Hund drauf ist. Warum? Weil jedes mal wenn er die Torte erreicht oder auf der Anrichte steht, hat er Erfolg gehabt, ob ich ihn nun da weghole, strafe, korrigiere oder was auch immer. Fressen ist selbstbelohnend, da bedürfnisstillend und da ist dann alles andere egal.

    Wenn Hunde im Stress sind - wie schon erwähnt, müssen sie, auch wenn sie halten könnten, haben sie das Bedürfnis sich zu lösen. Stress hat viele Gesichter und ist manchmal nicht unbedingt gleich zu erkennen. Das Pinkeln ist in dem Moment dann doch wieder eine Bedrüfnisbefriedigung und eine Erleichterung und damit selbstbelohnend. Wenn der Hund schon pinkelt ist es zu spät. Chance verpasst. Sucht er sich gerade einen Platz, dann kann man es noch verhindern in dem man raus geht, aber ansonsten - leider verloren.
    Da das Problem - so wie ich es verstanden habe - in der Hauptsache auftritt, wenn die Besitzer nicht zu Haus sind, nicht im selben Raum oder im selben Raum und für den Hund nicht sichtbar, würde ich genau diesen Punkt mit in die Gedanken mit einbeziehen und es nicht allein auf das Pinkeln fest machen, sondern die gesamte Situation mit einbeziehen. Nur leider ist die genaue Ursache schlecht über das Netz zu analysieren, aber meistens sind in solchen Fällen Trennungsangst oder Kontrolletitum am Werk und dann müsste man dort ansetzen.

    Leute macht doch aus dem Rückruftraining ein Spiel, da Spiele auch die Regel haben, das es einen Gewinner und einen Verliere geben muss, muss man auch mal verlieren können und wir verlieren ja nicht gegen den Hund sondern gegen die Umwelt, die einfach interessanter war als wir oder die von uns erwartete Belohnung zu langweilig.

    Nun da pinkeln - oder sich generell entleeren - kein Verhalten als solches ist, sondern eher ein Bedürfnis wie fressen, schlafen und so weiter, welches Lebensnotwendig ist, kann man das wohl so nicht vergleichen. Das wäre so, als wenn du einem Kleinkind ständig strafst, weil es neben dem Töpfchentraining doch noch mal in die Windel oder Hosen macht.
    Man lernt oder verlernt auch, wenn man etwas häufiger oder weniger häufig macht.
    Wenn jetzt der Hundehalter, beginnt seinen Hund wie einen Welpen zu behandeln und entsprechend häufig rausgeht und beobachtet und so weiter und sofort. Der Hund dann draußen für das Lösen auch noch vermehrt Aufmerksamkeit bekommt oder was tolles passiert und das im Haus aber eben nicht erfolgt, wenn doch mal was reingeht, dann wird der Hund das auf bemerken und das aufbauen. Wenn ein Hund im Training für die Stubenreinheit ins Haus macht, hat nicht der Hund einen Fehler gemacht, der korrigiert werden müsste, sonder der Halter - denn er war schlicht unaufmerksam, zu langsam oder was auch immer. Also muss an der Stelle nicht der Hund sonder der Mensch korrigiert werden.

    genau und das hat auch nichts mit Dominanz zu tun - weil Dominanz ist keine Charaktereigenschaft, sondern bezieht sich auf Objekt, Zeit, Ort und noch so einigen situativen Dingen.

    Wenn man mal keine Zeit oder Lust auf die angebotenen Interaktion hat, dann geht man halt nicht drauf ein. Aber wenn ich meinen Hund zu mir hole oder zu ihm hingehe und er bietet das an, warum nicht.

    Streicheln und leichte Massagen können auch beruhigen.

    Nun und jetzt hast du einen Hund dem einmal zeigen das unbedenklich ist nicht ausreicht oder der das selbe Objekt an andere Stelle wieder gruelig findet. Was dann? Das kann auch passieren, wenn man souverän herangeht, eine vertrauensvolle Basis hat und ruhig/gelassen im Verhalten ist.
    Dann zeigt man noch mal.
    Nimmt man sich die Zeit und gibt dem noch einen Namen, dann kann man es sich unter Umständen sogar einfacher machen, weil Namen ja schon mit einer Alternativ - außer Flucht, Hetzen, Brüllen oder was auch immer - verknüpft ist und wenn es nur das umdrehen zu dem Menschen ist.
    Nicht jeder Hund versteht beim ersten mal das eine Kuh nur eine Kuh ist und das die Kuh nichts macht - zum Beispiel. Und wenn die eine Kuh eine schwarzbunte ist, dann ist die braune oder ganz schwarze aus Hundesicht noch lange nicht gleich. Oder wenn das große Pferd okay ist, dann kann ein Pony oder ein Fohlen schon wieder unheimlich sein.

    Das rankuscheln, schlecken, winden und Co machen meine beiden (fast 5 und 6) heute immer noch und wir genießen es alle, das ist eine wunderschöne soziale Interaktion. Warum sollte ich das unterbrechen oder gar aus der Situation gehen.
    Im pubertären Alter dem Hund beibringen das er mit Zähnen und Krallen aufpassen soll und dann geht das ganz gut und für uns hier gibt es nichts schöneres.