Zitat
Wir bemühen uns, auf andere und deren Reaktionen zu achten! Fehler passieren trotzdem - wir sind auch nur Menschen.
Den Satz werd ich mir aufs T-Shirt drucken!
Danke für diesen wunderbar ehrlichen und wahren Ausspruch -
denn genau das ist es ja; Um das gegenseitige Bemühen!
Dass impliziert für mich, dass man gleichermaßen die Rechte der Anderen als auch die eigenen achtet.
Dies gilt für Phobiker genau wie für Hundehalter.
Ich respektiere vollkommen, wenn jemand großen Respekt oder sogar Angst vor Hunden hat und versuche auch immer, mich möglichst konfliktvermeidend zu verhalten.
Andererseits bin ich weder Hellseher noch von der Heilsarmee und setze einfach voraus, dass man mit mir kommuniziert und nicht davon ausgeht, dass ich mit meinem Hund geflissentlich im nächsten Gulli verschwinde, nur weil sich eventuell jemand vor ihm fürchten könnte.
Wie oft ich mit einer solchen Erwartungshaltung seitens der Nicht-Hundemöger schon konfrontiert wurde, geht auf keine Kuhhaut.
"Wechseln Sie bitte die Straßenseite, meine Frau hat Angst!" gehört da noch zu den "höflicheren" Anweisungen, die man sich mit einem etwas größer geratenen Leinenende anhören muss.
Ich bin immer darum bemüht, mich freundlich und mit aller mir obliegenden Sorgfalt als gewissenhafter Hundehalter zu benehmen, darüber hinaus bin aber auch ich mit meinem Hund ein "Verkehrsteilnehmer", "Waldspaziergänger" oder "Kneipengast".
Wenn ich meine Pflichten ernst nehme, dann darf ich auch meine Rechte ohne Beschneidung auskosten.
Ich habe zwar den "Aufreger-Thread" von gestern erst im Nachhinein bemerkt, hätte aber einiges dazu zu sagen gehabt.... :motz:
Da ich zeitlebens mit großen Hunden gelebt habe, könnte ich zu diesem Thema einen Roman verfassen. Welche Frechheiten man sich unter dem Banner der angeblichen/eingebildeten/oder realen "Überangst" so alles gefallen lassen muss, ist unglaublich.
Eine junge Frau hat tatsächlich mal im Vorbeilaufen nach meinem letzten Hund getreten und sich - nachdem meine Mutter, die mit ihm draußen war, zur Furie geworden ist - darüber beschwert, er wäre nicht angeleint und daher "unberechenbar" für sie gewesen und sie litte unter fürchterlicher Hundeangst.
Der Hund war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt, halbblind und litt unter schwerer HD!!!
Ich selbst leide unter Klaustrophobie und würde auch nicht auf die Idee kommen, eine Karstadt-Angestellte zu bepöbeln, nur weil die Kabinen so eng sind!
Panikattacken und Phobien sind schlimm und des Verständnisses unserer Mitmenschen wert, dennoch sind sie auf jeden Fall behandel- und vor allen Dingen kontrollierbar!
Eine Phobie zum Anlass zu erheben, seinen Mitmenschen auf die Nerven zu gehen oder anderen durch seine Ängste seinen Willen aufzuzwingen halte ich für absolut daneben. Auch ist eine Phobie auf gar keinen Fall eine Entschuldigung für Gewalttaten - wenn ich schon weiß, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle haben werde, sobald mir das Objekt meiner Ängste gegenübersteht, dann hole ich mir Hilfe.
Ich sehe Angststörungen jeglicher Form als persönliche Defizite an, die man nicht als Vorwand verwenden darf, um andere zu belästigen (da nehme ich mich nicht aus!) - schließlich wird ja auch von Hundehaltern genau das verlangt: Dass ihr Hund niemanden belästigt.
Wenn sich nur jeder daran halten würde, könnte man so wunderbar miteinander auskommen...
Liebe Grüße aus Utopia,
Sub.