Die meisten nörgeligen Fresser werden selbst gemacht!
Viel wichtiger als Geschmacksverstärker über das Futter zu geben ist die richtige Fütterungstechnik. Je nachdem wie häufig ihr den Hund füttern wollt (in der Regel Welpen anfangs 3-4 mal pro Tag), sollte dies nach der Bewegung und dem Toben geschehen. Der Appetit ist dann grösser und Magenirritationen durch zu starke Bewegung mit vollem Bauch können so vermieden werden.
Dem Hund sollte dann das Futter in einer ruhigen Umgebung für ca. 5-10 Minuten angeboten werden. Wichtig ist, dass der Hund nicht durch spielende Kinder, allgemeine Hektik oder sonstiges (Welpen aber auch erwachsene Hunde lassen sich auch gerne vom Frauchen oder Herrchen ablenken) abgelenkt wird.
Am besten entscheidet man sich für einen bestimmten Raum, in den das Futter gestellt wird und lässt den Hund dann wirklich für diese Zeitspanne ganz allein. So lernt der Hund ganz schnell, dass er in aller Ruhe fressen soll und auch kann und dass er keinen "erpresserischen" Einfluss auf seinen Besitzer ausüben kann, indem er erst einmal sein Futter verweigert und wartet, ob noch etwas besonders Leckeres anstelle seines Futters aufgetischt wird.
Nach 5-10 Minuten (abhängig von der Fressgeschwindigkeit und der aufzunehmenden Futtermenge) entfernt ihr den Futternapf. Hat euer Hund etwas übrig gelassen, so kürzt ihr die Ration zu dieser Tageszeit genau um die übergelassene Menge. Hat der Hund alles aufgefressen und kann er vom Futterzustand noch mehr Futter vertragen, so erhöht man die Futtermenge zu dieser Tageszeit in kleinen Schritten, bis er zum ersten Mal etwas übrig lässt.
Lässt er etwas übrig, kürzt man die Futtermenge wieder etc.. Wichtiger Grundsatz ist, dass der Hund nach dem Fressen immer vor einem leeren Fressnapf steht. Das ist der beste Garant für einen stets guten Appetit.
Fangen z.B. Welpen an, zu einer bestimmten Tageszeit kein oder nur noch sehr wenig Futter aufzunehmen, so kann man, vorausgesetzt der allgemeine Futterzustand ist in Ordnung, ohne Bedenken diese Mahlzeit auslassen. Für ein gesundes Wohlbefinden ist eine längere Ruhephase nach dem Fressen stets einzuplanen. So können gefährliche Magendrehungen aber auch andere Magen-Darmprobleme von der fütterungstechnischen Seite am besten ausgeschlossen werden.
Nun noch etwas zum Kot fressen!
Kot- und Erdefressen beim Hund sind nicht, wie fälschlicherweise immer wieder vermutet, ein Zeichen einer Mangelversorgung mit Nährstoffen, sondern deuten in der Regel auf eine gestörte Mikroflora des Darms hin.
In den meisten Fällen ist es v.a. durch die Einseitigkeit eines Futters zu einer Verarmung der Mikroflora des Darms gekommen, so dass die Verdauung solange Probleme bereitet bis die Mikroflora sich neu aufgebaut hat.
Das Vorhandensein einer breiten, vielfältig aufgebauten Darmflora ist u.a. für ein gesundes stabiles Immunsystem unabdingbar. Nur mit einem intakten Immunsystem kann der Organismus sich erfolgreich gegen Erkrankungen wehren.
Dauert das Aufnehmen von Kot und/oder Erde länger an, so sollte der Gesamttagesfutterplan überprüft werden. Häufig kommt es zu diesen lang anhaltenden Fällen aufgrund einer permanenten Eiweissüberversorgung z.B. durch das zusätzliche Verfüttern von eiweisshaltigen Leckereien zum Hauptfutter, ohne dass ein angemessener Energieausgleich geschaffen wird. In diesen Fällen 'kippt' die Darmflora aufgrund der hohen Eiweissmenge um, so dass der Hund das Bedürfnis zeigt, durch Aufnahme von Kot oder Erde einen Ausgleich zu schafffen, was aber leider nicht gelingt.
Darüber hinaus kann natürlich jede chemische Belastung z.B. durch Antibiotikagaben oder chemische Wurmkuren eine Störung der Mikroflroa des Darms nach sich ziehen. Dies sollte man bei der Ursachenforschung nicht vergessen.