Beiträge von BuddyBär26

    Hm ja ich bewundere es mittlerweile auch...aber er ist wirklich ein Anker für mich und in 10 Jahren war er dennoch das Schönste in meinem Leben und ich gebe ihn nicht deshalb auf. Nicht wenn er dann mit mir spielt und mir freudig den Ball bringt oder sich an mich drückt und unter meinen Beinen steht um gestreichelt zu werden. Da gehe ich lieber diese Kompromisse ein - Hund schläft auf der couch und essen gibt es draußen in seinem Außenraum

    Ich bin mal sehr direkt: ich finde das sehr unfair dem Hund gegenüber, der hat täglich mehrmals den Stress bzw den Modus dass er beißen muss weil er anders gar nicht mehr kann ( weil es schon so gefestigt ist).

    Also mehrmals täglich habe ich doch nie behauptet? Es passiert so alle 2 Monate mal, wenn überhaupt. Aber dann halt richtig. Und unfair: ja klar ist es blöd. Wir versuchen es ja. Wir wissen um unsere Fehler - die fehlende Konsequenz nach den Bissen. Aber es gibt auch Sachen, mit denen er bereits so zu uns kam und die wir nicht wieder rausbekamen wie das Futterproblem. Gerade deshalb versuchen wir ja jetzt, ihn gar nicht erst in diese Situationen zu bringen. Und das ist keine Lösung ja und wir arbeiten weiterhin auch daran mit Trainern, suchen auch einen neuen, aber er ist halt auch 10 Jahre alt und das macht es schwieriger, dass jetzt noch rauszukriegen.

    Glaub mir - ein schlechtes Gewissen habe ich zur Genüge selbst. Meine Fehler kenne ich wie bereits oben im Text erwähnt. Da jetzt noch eins reinzudrücken, während ich schon ständig eh emotional am Ende bin und mich selbst verurteile und anschuldige, hätte nicht sein müssen. Es wäre mir lieber gewesen, einfach die Frage zu beantworten oder es ganz zu lassen. Und ja, jeder kann seine Meinung hier kundtun, aber ich bin nicht hier, weil mein Hund mir egal ist und sein Leid mir egal ist - ich bin hier, weil ich ihn liebe und eine Lösung oder zumindest Kompromisse für die letzten Jahre seines Lebens finden will. In dem Sinne, sorry für die direkte und auch emotionale Nachricht und danke für deine Worte - ich fühle mich sowieso schon richtig mies und gebe mir die Schuld. Hätte jetzt nicht sein müssen. Viele andere hier haben deine Worte auch rübergebracht, aber als sachliche Kritik, um die ich gebeten hatte und nicht als Meinung was ich ja falsch mache und wie mein Hund unter mir leidet. Als wären wir alle perfekt.

    Gute Frage, wir wissen es nicht. Beim Tierarzt steht er stocksteif da und hat Angst - aber er beißt nie. Bei uns schon - vielleicht die fehlende Konsequenz? Weil er bei uns leider gelernt hat, dass er so in Ruhe gelassen wird

    naja, Tierarzt ist kein geschützter Bereich. Da backt man eher kleine Brötchen und lässt alles - evtl. bis zu einem bestimmten Punkt - über sich ergehen.
    Dass dieser Punkt ggf. erreicht wird, kann passieren, aber dafür habt ihr den MK ja immer drauf beim TA.

    Sicher hat er mit euch die Erfahrung gemacht, dass er mit dem Verhalten recht schnell erreicht, was er will. Offenbar kann er auch nicht gut aushalten, dass mal was doof ist. Oder gibt es Situationen, die er gut aushält, obwohl er eigentlich was anderes vorhat, als ihr? (ich denke da an "ich will gassi, macht schneller!" oder "ich will zu diesem Hund da!!")

    Ja er hört sonst ziemlich gut. Ein einfaches Nein oder Ah-Ah reicht aus und er lässt es. Auch wenn er bellt, reicht es kurz Aus zu sagen und dann ist auch gut. Er ist da sehr geduldig und lieb. Aber bei dem Rest stimme ich dir zu. Ich denke, er hat mit dem Verhakten gelernt, dass er dann in Ruhe gelassen wird. Also beim Futter: ah jetzt kann ich aufessen. Und beim Schlafen: ah sie lässt mich jetzt in Ruhe. Und bei Schmerzen auch. Das hat er durch unsere fehlende Konsequenz gelernt. Da war vor allem meine Angst in dem Moment größer als mein Durchsetzungsvermögen. Mit einer blutenden Hand gehe ich ja dann auch nicht erstmal zu ihm hin um ihm Konsequenzen zu geben. Nur später hat er es natürlich schon wieder gar nicht mehr auf dem Schirm. Aber wir hätten da frühzeitig anders eingreifen müssen, das war unser Versäumnis.

    Ein gestresster Hund kann anscheinend durchaus einen sleep startle reflex entwickeln, auch wenn der vorher nicht vorhanden war.

    Ich bin ehrlich, ich finde es befremdlich, dass ein Hund 10 Jahre mit großem Abstand zu seinen Besitzern essen muss, Leckerlis draußen nur auf Entfernung nehmen kann und ausgesperrt werden muss, wenn gegessen wird. Das allgemein klingt sehr stressig. Wenn jetzt noch das Alter, nachlassende Sinne und Zipperlein dazu kommen, finde ich es nicht ungewöhnlich, dass das Fass überläuft.

    Ein Quickfix wäre evtl. mit dem TA über Medikation gegen Stress zu sprechen. Ich habe in meinem Umfeld aktuell auch eine Hündin, allgemein vom sehr nervösen Typ, aber mit tollen Haltern, die jetzt mit ihren nachlassenden Sinnen null klarkommt und medikamentöse Unterstützung braucht.

    Ich würde mir dennoch überlegen einen fähigen (!) Trainer ins Haus zu holen.

    Und nochmal: All das nach einem ausführlichen Check up beim TA. Bringt ja nix, wenn du jetzt Schmerzmittel und was zur Entspannung gibst, der Hund aber ne Blasenentzündung oder Magenschleimhautentzündung (oder was auch immer) hat.

    Check ups machen wir regelmäßig inklusive Vorsorge. Trainer müssen wir echt mal wechseln. Wir schauen da mal.

    Und das ist nicht ganz so mit dem Essen. Er selbst isst immer schon draußen in seinem Raum sein Futter, das haben wir immer gemacht. Aber ansonsten saß er immer mit drin beim essen und Leckerlies kriegt er auch aus der Hand. Erst jetzt, nach diesen vermehrten Vorfällen was Essen betrifft, haben wir uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, ihn bei unserem Essen nicht mehr reinzulassen. Er kriegt aber in dieser Zeit auch immer ein Leckerli draußen.

    Das Alter hat wirklich einiges verändert. Extrem gestresst wirkt er zum Glück nicht, aber er ist etwas verwirrter - interpretiert Geräusche schnell falsch und bellt dann und sieht vor allem in der Dämmerung immer mal schlecht.

    Zu dem stress muss ich sagen: Ich denke da bin ich großteils auch Schuld. Ich bin durch meine Angststörung dauerhaft gestresst und das wird sich auch auf ihn übertragen haben. Vielleicht ist es ja also insofern meine Schuld, nur dass er diesen Stress anders ausagiert.

    Ich finde das auch schon echt eine heftige Reaktion. Ich sage jetzt nicht das Hunde verstehen das du schläfst und es versehentlich zur unerwünschten oder vielleicht schmerzhaften Berührung kommt, aber in 15 Jahren mit Hunden im Bett hat mich noch kein Hund gebissen und ich habe mich Nachts durchaus schon dabei erwischt grob übergriffig zu sein (aus Hundesicht), nicht das ich es absichtlich mache, ich werde z. B. mal davon wach das ich mir den Hund wie ein Plüschtier rangezogen (nicht am Fell oder so, aber offenbar energisch um den Brustkorb rum) habe. Hund wurde kurz wach, schnaufte und schlief weiter. Oder ich wurde auch schon mal wach weil Hund zappelte. Der lag unter meinen Beinen und hatte keinen Bock mehr darauf ein Kissen zu sein. Das passiert im Schlaf und sollte nicht dazu führen in die Notaufnahme zu müssen :hushed_face:

    Ich würde auch noch mal gründlich auf Schmerzen checken

    Wir sind da halt mittlerweile ratlos. Röntgen, Blut, Urin, Ultraschall, Tastuntersuchung etc. Alle Vorsorgeuntersuchungen immer regelmäßig. Und er ist so kerngesund außer halt die Arthrose in der Hüfte, die aber medikamentös behandelt wird (auch die dosis wurde immer angepasst )

    Okay ja die Angaben waren verwirrend. Also beißen im allgemeinen beim Futter tut er schon immer. Die anderen Sachen kamen dann dazu im Alter. Wir haben auch schon die Medikamente eingestellt und ausprobiert in Absprache mit dem Tierarzt und leider selbst auf der maximalen Dosis beißt er in diesen Situationen. Ich denke es hat früher tatsächlich mit Schmerzen oder ähnlichem zu tun gehabt, aber er hat durch unsere fehlende Korrektur gelernt, dass er uns nur beißen muss, um seine Ruhe zu haben.

    Allerdings klappt es komischerweise, dass er wartet bis wir ein signal geben zum Essen. Aber dann ist es seins und da ist er ein ganz anderer Hund plötzlich.

    Ich finde ja, dass dieses "ich gebe das Essen frei" eine unnötige Höherbewertung der Ressource Futter erzeugen kann. Ja, Impulskontrolle aufbauen ist gut und dem Hund beibringen, einem nicht den Napf aus der Hand zu reißen auch, aber das Wartenlassen "üben" kann die Ressorce (die einem Labrador vermutlich ohnehin sehr wichtig ist) noch mal wichtiger machen, als sie sein sollte.

    Naja wir mussten es so machen, damit wir halt Abstand haben wenn er frisst.

    Hm. Ich bewundere eure Leidensfähigkeit. Irgendwie.

    Ansonsten Hund im Wohnzimmer schlafen lassen und beim Fressen aus dem Zimmer gehen.

    Hm ja ich bewundere es mittlerweile auch...aber er ist wirklich ein Anker für mich und in 10 Jahren war er dennoch das Schönste in meinem Leben und ich gebe ihn nicht deshalb auf. Nicht wenn er dann mit mir spielt und mir freudig den Ball bringt oder sich an mich drückt und unter meinen Beinen steht um gestreichelt zu werden. Da gehe ich lieber diese Kompromisse ein - Hund schläft auf der couch und essen gibt es draußen in seinem Außenraum

    Wobei mich echt grübeln lässt, ob das mit dem "Schmerzen sind völlig abgeklärt" so hinhaut.

    Also dass ein Hund abschnappt und da mal ordentliche Kratzer und Druckstellen in die Haut gehen - ok. Aber dass des nachts wegen einer simplen Berührung unter der Decke direkt blutig gelöschert wird klingt schon nach einer heftigen Vehemenz.
    Wieso ist der Hund mit seinen Mitgliedern des Sozialverbands so doll?

    Gute Frage, wir wissen es nicht. Beim Tierarzt steht er stocksteif da und hat Angst - aber er beißt nie. Bei uns schon - vielleicht die fehlende Konsequenz? Weil er bei uns leider gelernt hat, dass er so in Ruhe gelassen wird

    An sowas wir Käfige lässt er sich leider gar nicht mehr gewöhnen. So hat er im Wohnzimmer die komplette Freiheit: Couch, weiches Körbchen oder schön vor dem Kamin auf dem Boden - er hat eine große Auswahl.

    Auch ältere Hunde können neue Dinge lernen.
    Wenn ich das richtig rauslese, beißt der Hund schon länger und in verschiedensten Situationen?
    Maulkorb drauf und zu einer Trainerin, die sich mit der Thematik auskennt.

    Edit: hat sich überschnitten. Das klingt für mich nicht nach Lösungen sondern nach Management. Eine Lösung wäre: Hund hat gelernt, dass beißen nicht erwünscht (bzw richtig scheiße ist) . Ein Hund der aber für sich als Lösung "beißen" gelernt hat, wird diese Lösung wahrscheinlicher auch in anderen Situationen finden (früher oder später).
    Er hat das ja schon gut generalisiert.

    Ja das ist wahr. Wir hoffen, dass es nicht mehr wird, aber man weiß es natürlich nicht. Das Beißen wieder abzutrainieren ist denke ich einen Versuch wert, aber beim Essen wurde das schon versucht. Da ist er aber wie ein anderer Hund und rastet aus. Wir wissen da leider nicht wo das herkommt, aber haben etliches professionelles Training versucht. Wenn er das essen hat, ist es vorbei. Allerdings klappt es komischerweise, dass er wartet bis wir ein signal geben zum Essen. Aber dann ist es seins und da ist er ein ganz anderer Hund plötzlich.

    Wir haben nie richtig reagiert, wenn er gebissen hat, weil wir natürlich erstmal Schmerzen hatten

    Dass man in so einer Situation nur noch den Rückzug antritt ist klar und richtig.

    Das blöde ist, dass ihr schon viel früher falsch reagiert habt. Ich gehe fest davon aus, dass euer Hund euch Zeichen gegeben hat, dass ihm da was nicht passt und ihr seid entweder bewusst drüber hinweggegangen oder unbewusst.

    Dass ein Hund steif wird körperlich, einen starr anblickt sind schon deutliche Signale. geht man dadrüber weg, fehlen dem Hund Eskalationsstufen. Die hat er sich ggf. im Lauf der Zeit auch abgewöhnt, sodass man in der Folge eigentlich nicht mehr früh genug handeln kann sondern nur noch reagiert.
    Schimpft man den Hund oder wird laut/grob, weil er knurrt oder brummt, erzieht man ihm die Warnung vor dem Beißen ebenfalls ab. Kann ich jetzt nicht einschätzen, was bei euch vorliegt, soll auf keinen Fall eine "Unterstellung" sein.
    Mich wundert, dass eure Trainerin da keinen Fuß in die Tür bekommen hat.

    Ja da gibt es schon Signale, die wir jetzt -zu spät aber immerhin- auch gut deuten können. Wie bei bestimmten Blicken seinerseits. Beim essen leider seltener. Da geht alles ganz schnell. Er knurrt leider gar nicht, er beißt sofort. Schon immer.