Spazierenstehen hat hier leichte Verbesserungen gebracht. (Wir hatten keine andere Wahl. Sky hat fast drei Jahre gebraucht um Autofahren zu können. Also raus gehen/ fahren. Stehen bleiben und vor der Panik wieder rein. Ist Natürlich ein riesen Aufwand für vielleicht 2 Minuten irgendwo hin zu fahren. Aber ich würde es versuchen, ob man damit weiter kommt
wir sind die ersten 2 monate eigentlich nur im auto gesessen, am ende dann mit offener Türe, bis sie mir mal mehr schlecht als recht überhaupt aussteigt. stehen verschlimmert die Situation für sie um ein 1000-faches, da kann man ihr zuschauen, wie sie sich langsam in die panik reinarbeitet, bis sie irgendwann aufgibt. (fluchtversuche, dann anpinkeln, erstarren) Bewegung hilft ihr beim stress-abbau.
Wäre es mein Hund, würde ich ihn unter guter Betreuung an Schafe antesten lassen.
das habe ich schon gemacht, gehe mit meinem rüden hüten. sie hat zu viel panik, beamt sich weg. (weil draußen)
Läuft der Hund im Garten oder eingezäunten Gebiet ausschließlich frei oder geht da auch mit Leine oder Schlppleine laufen?
Die leine nimmt sie nur als problem wahr in panik-momenten. also in umgebungen ohne zaun. leine im garten geht gut, solange keine panik (was im garten so gut wie nie vorkommt) - mit schlepp gehts besser weil sie sich "freier" fühlt. ob das trainings-zuträglich ist, kann ich noch nicht sagen, weil ich, seit ich sie habe, keine einzige veränderung mit ihr unumzäunt gesehen habe...
Wenn angeleint sein in sicherer Umgebung funktioniert würde ich da z.b. bei geöffneter Gartentüre an der Leine oder Schleppleine das gliche machen wie sonst anfangs komplett ohne Absicht den Bereich zu verlassen. Und dann eben langsam weiter vortasten. Alternativ oder parallel kannst du auch an fremden aber eingezäunten Orten üben bzw die Stabilität der Einzäunung langsam zurückfahren.
das hatten wir auch geübt- tür auf, in entfernung von 7,8 metern sitzen. hinschauen belohnen, interaktionen belohnen. solange sie in der wohnung von der türe entfernt ist, gehts. wir üben das mehrmals wöchentlich, aber keine Veränderung. ohne zwang, druck, nur wenn die geistige Kapazität da ist natürlich.
dazu muss ich generell sagen, der wald funktioniert noch am "besten" im sinne von, sie pisst sich in der "stadt" sofort an. Habe in dem Kontext auch Wald umgangssprachlich verwendet, wir gehen zwecks Vorhersehbarkeit mehr für mich auf große wiesenflächen, das funktioniert "am besten". Für sie macht wald oder wiese keinen unterschied.
Wenn dein Hund zuhause und im Garten entspannen kann, denke ich schon dass es möglich ist, das langfristig auszuweiten. Besteht denn die Chance, einfach (ohne den Gedanken "Wir gehen jetzt spazieren") vor die Tür zu gehen (ich meine nicht den Garten) und einfach rumzustehen oder rumzusitzen. Quasi zur Desensibilisierung? Das evtl. nachts wenn gar nichts los ist.
das ist genau das problem, der moment, selbst die sekunde, des "rausstellen" existiert nicht. sie geht nicht freiwillig bei der tür raus. obwohl wir seit monaten vor eingangstür positiv aufbauen und üben. sie reagiert nicht bei einem reiz über, die schwelle des nicht-lernen-könnens ist in der millisekunde überschritten, wo sie merkt, wir sind der eingangstür zu nahe. die distanz verringert sich nicht.
Die Verhaltenstrainerin die ich habe, hatte mir da Ansätze nahe gebracht, die tatsäclich für uns die größten Erfolge brachten. U.a. eben auch, seine Erwartungshaltung zu ändern und an Reizpunkten herumzustehen und gar nichts zu tun, damit der Hund Zeit hat seine Umgebung wahrzunehmen und einzuordnen. (Da tagsüber das Risiko zu groß war, das dort plötzlich ein fremder HUnd auftaucht, haben wir das nachts gemacht und sind tagsüber nur zum pinkeln weiter rausgefahren)
und selbst in der nacht, muss ich -raus- mit ihr. es liegt bei ihr nicht an reizen, oder triggern. das "rausgehen" ist ihr trigger.
Eine weitere Parallele die mir, zu deinem Hund, auffällt: In seinem getakteten Alltag wirkt Yoshi wie ein ganz normaler HUnd. Ist frech und witzig. Er hat z.B. auch keine Angst vor Feuerwerk, das draußen knallt. Oder vor einer großen Plastiktüte dich ich auspacke.
das klingt ihr sehr ähnlich! unsere therapeutin meinte das lässt sich auf den konstanten stress-pegel zurück führen, dass der hund sozusagen in einem alarm-modus andauernd ist.
Wald ist für meinen Hund z.B. sehr schwer. Ich taste mich da gerade heran aber richtig spazieren kann ich mit ihm da auch (noch) nicht. Am einfachsten fällt ihm tatsächlich Feld. Da kann er weit sehen und hat nicht das Gefühl, er könnte hinterrücks überrascht werden.
das macht sehr viel sinn, bei ihr aber leider irrelevant. teilweise eskaliert sie mir nicht mal wenn dann 10 radfahrer vorbei fahren. sie rennt einfach stur hechelnd an der leine geradeaus, mit eingeklemmten schwanz. sie probiert nicht vor menschen, fahrrädern oder autos zu flüchten. sie rennt freiwillig in fremde häuser, oder gärten, wenn man sie lassen würde, hauptsache wieder rein.
ja, mehr reize führen dazu das sie schneller zum maximum an stress kommt, ergo anpinkeln. weniger reize sorgen dafür das sie draußen sein länger aushält. aber halt aushält, keine erfahrungen werden gemacht, ich komme nicht mal mit ihr vor die tür. sie nimmt kein essen mehr bei eingangstüre wenn sicherheitsdistanz unterschritten ist.
sie liebt zb auch aus dem fenster zu schauen. Krankenwagen mit alarm, baustelle usw, sie schaut bei allem ganz interessiert zu. ich belohne aktiv interesse und Neugierde, aber sobald sie denkt ok jetzt gehen wir raus, oder kommen der tür zu nahe, zack kein essen mehr, flucht.