Beiträge von Angsthundborder

    Ich konnt machen und tun was ich wollte... der Hund schien draußen nichts lernen zu können... und im Nachhinein... wahrscheinlich war es auch so. Denn erst als der schlimmste Teil der Pubertät durch war, war er erst in der Lage zu lernen. Ab da wurde vieles zumindest irgendwie trainierbar.

    das klingt toll, wie viel ihr geschafft habt! ich hoffe, da komm ich mit meiner Maus auch mal hin. Den selben Spaziergang zur selben Uhrzeit in reizarmer Umgebung (mitten im Wald, einsam) haben wir jetzt seit Monaten versucht, und leider keinen Millimeter Veränderung... ich hoffe, dass die Psychopharmaka uns einen Fuß in die Tür setzen lassen. Zumindest so 1 Sek. länger, bevor Panik ausbricht, wo ein Lernen passieren kann. In meinem Kopf müsste sie ja nur kurz innehalten und überlegen, bevor sie in Panik verfällt, damit ich irgendwas positives in sie verbal oder essbarer Natur in sie reinstopfen kann. aber das ist natürlich leichter gesagt als getan :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Wenn du mal irgendwann Zeit/Lust hast stelle es doch gerne mal hier ein.

    Habe beim TA nach dem Befund mal per Mail angefragt, finde gerade nur Klinische Chemie/Hämatologie in meinen Chaos. Ist jetzt doch auch ein Zeitchen her. Aber es wurde laut TA t4, freies t4 und tsh getestet. Ich poste ihn hier rein sobald ich ihn habe!

    Theoretische Frage dazu: wäre die Ängstlichkeit bei einer Schilddrüsen Thematik nicht generell ein Problem, und nicht nur so partiell in nicht-umzäunten Bereichen? Kenne mich da nicht wirklich aus. Sie kann ja durchaus total relaxed und entspannt sein im richtigen Umfeld.

    Zu den Medikamenten kann ich dir meine Erfahrung mitgeben: Es gab bei uns zuerst Trazodon. Es gab keine positiven Effekte, ich hatte sogar das Gefühl dass er durchs duselig werden eher noch mehr Angst hatte. Ich hab das wochenlang durchgezogen weil es ja immer einige Wochen dauert bis sich der Spiegel komplett aufgebaut hat.

    das hatten wir auch verschrieben bekommen, Trittico bei uns. (Handelsname)
    Das haben wir 4 Wochen gemacht, und dann gewechselt. Beim Sertralin jetzt, weiß ichs nicht. Wie gravierend spürbar war die Veränderung denn? Kam die sofort? Wie war es vor Medikament/wie danach?

    Man sagt es braucht Minimum zwei Jahre unter den Medikamenten bis man sie wieder langsam ausschleichen kann. Also diese Angstgeschichten sind einfach ein Marathon und voller Aufs und Abs. Gerade wenn man keinen konkreten Auslöser hat, sondern die Angst vor der Angst. Das ist sehr zermürbend. Es gibt hier auch einen Angsthunde Thread, falls du dich da mal durchlesen willst.

    In den Angsthunde-Threat bin ich schon reingefallen, hab viel gelesen, war der Grund für die Anmeldung hier. Das ist echt toll, so viele Erfahrungen an einem Ort zu haben. Da hatte ich meistens jedoch (korrigier mich, falls falsch) Geschichten gelesen wo zumindest ein grobes Spazieren gehen an sehr reizarmen Orten möglich war, oder eher spezifische Ängste wie Fahrräder oder Gewitter.

    Hatte auch Kontakt mit Hundebesitzerin mit Angsthunden in meiner Gegend, bei denen war aber ein Spaziergang in irgendeiner Form irgendwo möglich, selbst wenn total abgelegen oder um 4 Uhr früh.

    Habe mich auch drauf eingestellt, dass sie vielleicht für immer eine "Hauskatze" bleibt, bei der Übernahme.
    Aber Hoffnung hat man halt immer, und gönnen würd ich es ihr halt anders, weil sie drinnen und im Garten so ein toller Hund ist...

    Wie waren die Schilddrüsenwerte denn? Hast du die vorliegen? Ich sehe hier das Problem zwar auch vermutlich eher in irgend einem traumatischen Erlebnis aber man sollte natürlkich alles zusätzliche ausschließen. I

    Ja, die Schilddrüsenwerte waren alle normal, ich kann sonst mal den Befund suchen. Wurde von meiner Haustierärztin angeschaut und von der Verhaltenstherapeutischen Tierärztin, also da sollte alles passen. Ich hätte die Medikamente nicht bekommen, wenn körperlich irgendwelche Sachen noch unklar gewesen wären, da hat sie sehr stark darauf geschaut. Das kann eigentlich zu 100% ausgeschlossen werden.

    Ich habe auch einen stark verhaltenauffälligen Border aus dem Tierschutz mit dem man nicht Gassi gehen kann. Die Problematik ist aber eine ganz andere, er kann Reize absolut gar nicht filtern und ist völlig reizüberflutet. Mit richtig krassen Angsthunden habe ich keine Erfahrung.

    Ich glaube, das spielt ehrlich gesagt aber auch ein wenig dazu. Da wo sie herkommt, sind "angeblich" viele Hunde verhaltensauffällig und unter medikamentöser Betreuung, aber, soweit ich weiß, nicht wegen so krassen Angst-Themen, sondern auch genereller Reizoffenheit, und Hang zur Nervosität/Ängstlichkeit. Vielleich in Kombi mit Trauma Explosiv? Einer ihrer Geschwister wiederum ist "angeblich" auch im Rettungsdienst, und auch einige Hunde von dort nervenstark, sicher und gut vom Temperament. Ob von gleicher Mutter, weiß ich nicht.

    Wie sehr das bei ihr jetzt mitspielt, kann ich auch nicht sagen. Sie wirkt grundsätzlich wie ein neugieriger, mutiger Hund, wenn da nicht die Angst wäre. (Das widerspricht sich zwar grad, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine). Sie lernt gut, und kann sich im Garten auch konzentrieren, selbst wenn man Autos von der Straße hört. Sehen tut sie nichts, der Garten ist nach hinten raus. Wie sie da reagieren würde, weiß ich nicht.

    Wie äußert sich das bei deinem?

    Das ist wahnsinnig motivierend zu hören! Gerne mehr per PN!

    Ich glaube, Menschen per se sind gar nicht so ihr großes Problem.
    Sie findet sie schon gruselig, kommt im Garten aber recht schnell zu Besuch, ist neugierig, lässt sich auch Leckerli geben nach kurzer Zeit, je nach Person natürlich auch.

    Ich mache nebenbei ab und an Hundesitting, was natürlich für sie auch gut ist, für mehr Abwechslung.
    Wir hatten auch eine Art "Hundezone" probiert (bin eig. kein Fan) da sie total sozial kompetent ist mit Hunden, und ich gehofft habe, dass sie das bisschen raus holt. Nur mit Schlepp, bei uns in der Nähe gibt's keine Hunde-Zonen die umzäunt sind, in ruhigen Gebieten.
    Da ist dann aber leider nur Übersprungshandlung Hüten durchgekommen vom Stress, ansonsten lag sie unter dem Tisch.

    Vielen Dank für die Antwort erstmal!

    Ja leider, so wirkt es. Aber im Endeffekt darf ich mich da nicht zu sehr drauf aufhängen, Ursachenforschung zu betreiben, das macht mich nur wütend :D

    Wir machen daheim "Mut-Übungen", wo sie selber Sachen bewirkt (Wobble-Kong (noch mit 3m abstand weil komisch), Karton berühren, selber mit etwas rascheln usw) und das geht seeeeehr langsam voran, die Ängste sind teilweise sehr... unkalkulierbar.
    Bis jetzt habe ich wirklich kein System erkennen können, eher nach Tagesverfassung und wie ihr Nervenkostüm an dem Tag drauf ist.
    Irgendwann übersteuert ihr Nervensystem einfach. Wir machen ganz kleine schritte, belohnen schon winzige richtige Sachen. Und indoor machen wir auch stetig Fortschritte, muss ich sagen. Sie gewöhnt sich auch sehr schnell an andere Häuser/Wohnungen.


    Volles Blutbild mit allen Schilddrüsen-Werten und Physiotherapie haben wir schon gemacht, auch wegen Medikamenten- Gabe.
    (Physio nicht schlimm weil Innenraum - kein großes Problem, nach Eingewöhnung. Waren mit dem Rüden dort und sie hat uns 1,2 mal begleitet am Anfang und konnte dann auch schon angegriffen werden) Also körperlich ist alles durchgecheckt, sie ist super bemuskelt, zeigt keine Schmerzen oder Verspannungen, sieht gut, und hört gut. Blut ist komplett normal.

    Sind jetzt gerade beim 2. Antidepressiva, 1. war Trittico. Ich hoffe, dass Sertralin jetzt zumindest irgendeine Veränderung bewirkt, Trittico hat wirklich garnichts gebracht, weder positiv noch negativ. Wie ist da eure Erfahrung, wie lange sucht man da? Wie hoch ist die Erfolgsquota? Sind jetzt knapp bei 4 Wochen voller Dosis. Sie kommt mir einen ticken offener vor, was Körpernähe angeht. Aber es hieß, wir sollen 6-8 Wochen mal volle Dosis machen, bevor man Veränderung sieht.

    Auch bei Besuch taut sie recht schnell auf, nach 1-2h. will spielen und Körperkontakt stört sie nicht.
    Generell empfinde ich sie als nicht ultra sensibel für einen Border, sie kann gscheid frech sein, hinterfragt gerne auch mal,
    mein Rüde ist da um einiges empfindlicher was Körpersprache und Lautstärke angeht.
    Ihr ist die Motorsäge im Nachbargarten oder Presslufthammern draußen durchs Fenster komplett egal.
    (Bis auf Kinder, die sind ihr Albtraum. Wenn sie die auch nur durchs Fenster hört, rennt sie)

    Wir waren auch mal probe-mäßig hüten, um zu schauen ob der Arbeitstrieb die Angst überlagert, aber leider keine Chance.

    Arbeite natürlich auch in Kombi, dh mit unserer Trainerin zusammen. Aber manchmal macht sich schon die Verzweiflung breit...

    Hi, ich bin auf der Suche nach persönlichen Erfahrungen und im besten Falle motivierenden Erfolgsgeschichten.

    Ich habe eine bald zweijährige Border Hündin, die extreme Angst vor der Angst hat. Ich habe um die 10 Jahre Hundeerfahrung, mit shelties und Schäfern ausm Tierschutz, aber vor allem mit Hütehunden, mit denen ich gut arbeite, agility/hoopers/obedience, wir haben schon vieles gemacht und ich würde mich nicht unerfahren im hundetraining einstufen. Vor 3 Jahren ist ein Border Rüde bei mir aus dem Tierschutz eingezogen, auch „Angsthund“, aber eher einfach missverstanden, weil border-typisch. Der ist mittlerweile die Ruhe in Person, total souverän und gechillt. Nun ist vor knapp 7 Monaten eine Border Collie Hündin bei mir eingezogen, übernommen von den Erstbesitzern, ursprünglich aus einer „Zucht“. Dort ist sie mit ungefähr 10 Monaten vermittelt worden, kannte dort nur Weide und Kuhstall/eine Person. Von dort in die Stadt vermittelt, zwar zu lieben, aber unerfahrenen Menschen. Dort war sie knapp ein halbes Jahr. Dort ist sie in den ersten Wochen paar mal abgehauen aus dem Garten, von selber wieder gekommen. Wie lange sie weg war, wie oft und wie sie wiedergekommen ist, da widersprechen sich die Aussagen von „Züchterin“ und Erstbesitzern. Ist aber auch irrelevant, mir gehts vorrangig um ihre jetzige Situation. Nach Absprache mit Trainerin und Verhaltenstherapeutischen Tierärztin, wird sie gerade eingestellt auf Sertralin, Trittico hatte leider garkeine Wirkung.

    Die Hündin wurde mit Windeln geliefert, weil sie sich auch in der wohnung vor Angst angepisst hat, mittlerweile ist sie in wohnung und Garten so gut wie normal, Karton und fremde Menschen aber noch sehr gruselig, jedoch trainierbar und Verbesserungen zu erkennen. Die Baustelle sind nicht-umzäunte Orte. Eingezäunte Wiese neben Schnellstraße? Kein Problem nach eingewöhnungszeit, solange nicht viele Menschen drum rum gehen. Auch Besuch bei Freunden, ist Garten und wohnung, solange ruhig und kalkulierbar, kein Problem, nach Eingewöhnung. Aber sobald das Gefühl eines „Spaziergangs“ aufkommt (gehen an Leine), setzt Panik ein. Dh schon im Hausflur Beginnt es. Wir haben ein „gutes“ Geschirr aufgebaut, dass positiv verknüpft ist, weil sie mit dem noch nie draußen war und nur lustige Sachen macht. Kommt das „draußen“ Geschirr, friert sie sofort ein. Schon im Hausflur werden keine Leckerlis genommen, trotz monatelangem üben. Selbe Situation ohne Leine/geschirr? Wesentlich entspannter. Sobald aber das Gefühl einer „trainingssituation“ aufkommt, ists wieder scheiße. Und es scheint schier unmöglich, alles so zu machen, dass der Stress nicht sofort hoch schießt. Selbst mit Ritual von komplett anziehen, und dannNICHT rausgehen. Sie erkennt natürlich als schlaue Maus sofort den unterschied wenn’s ernst wird. Einzelne trigger sind da garnicht mal so das Problem, sie rechnet einfach immer nur damit , dass gleich was schlimmes passiert. Selbst mitten im wald, auf einsamer Waldhütte, ohne Nix. Sie beamt sich weg, kein Essen, kein Spielzeug, kein anreden hilft, durch alles wird „durchgeschaut“. Wir haben begonnen mit nur Auto sitzen und schauen, haben uns langsam an Spaziergänge im nichts gewagt, immer die selbe Strecke zur selben Zeit. Aber keine Verbesserung. Sie läuft mit, aber findets konstant Scheiße und gruselig. Bei zu langem stehen (mehr als 2min) steigert sie sich komplett in die Angst, bis sie sich anpisst. Mein Verdacht, es stresst sie die Leine auch, durch „nicht-fliehen-können“

    Nach paar Monaten ohne jeglichen Fortschritt sondern eher Bestätigung des schlimmen Gefühls, da kein Spaziergang jemals auch nur „neutral“ war, sind wir zur Verhaltenstherapeutin, und schleichen gerade das Sertralin ein, um sie in einen Zustand zu bringen, der lernen ermöglicht. Spaziergänge machen wir momentan nicht; nur Garten und Kopfarbeit, um mal ihren stresspegel zu senken. Mit wirksamen meds fangen wir dann wieder bei 0 an. Leider eben ist selbst komplett reizarme Gegend KEINE Hilfe für sie, da sie eher Angst davor hat, was kommen KÖNNTE, ohne direkt vor etwas spezifischen Angst zu haben. (Denke mal durch schlechte / keine Sozialisierung und traumatischen Erfahrungen durch weglaufen). Am besten in Innenräumen bei Ängsten funktioniert bei ihr komplett ohne Zwang, belohnen für trigger anschauen auf Distanz, locken führt zu Angst vor leckerli nehmen- weil Verbindung mit trigger.


    Gibt es hier jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Meistens finde ich nur Leute, deren Hunde zwar Angst haben, aber durchaus ein Spaziergang unter gewissen Vorraussetzungen möglich ist. Gibt es leute, bei denen es so war/ist wie bei uns? Was sind eure Tipps/tricks? Eure Erfolgsgeschichten? Es ist einfach sehr zermürbend, weil der Prozess so langsam ist. Könnte ein paar Erfolgsgeschichten gut gebrauchen. Drinnen lernt sie super, ist ein total cooler Hund, kommt gut zur Ruhe, hat guten Hütetrieb und ich würde sie sogar als „mutig“ bezeichnen. Laut Geschwisterbesitzern war sie damals auch der mutigste Welpe.