Beiträge von jenRpM

    Was ich mich in dem Alter zusätzlich fragen würde - kann es sein dass die Läufigkeit naht ? Oder ist die vorzeitig vom Tierschutz kastriert worden? Um den Zyklus rum können Hündinnen durchaus nochmal anders drauf sein, muss aber keinen Einfluss haben

    Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Piper war noch nicht läufig, die Zeit würde so langsam passen. Vielleicht steht das wirklich bald an und sie ist deswegen ein bisschen impulsiver als zuvor.

    Das Problem ist wahrscheinlich total vielschichtig, die Hormone könnten natürlich einen Teil davon ausmachen. Dazu kommen aber sicher auch Fehler meinerseits, ihre Biografie, etc.

    Piper wurde komplett durchgecheckt, inkl. Blut

    Dazu noch: Wenn die Attacken wirklich aus dem Nichts, ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren roten Faden kommen, dann reicht eine Allgemeinuntersuchung mit Blutbild nicht.

    Gerade einen so jungen Hund würde ich da wirklich komplett auf den Kopf stellen, wenn es finanziell irgendwie möglich ist. Umfassende Augen- und Ohrenuntersuchung (um Defizite in der Wahrnehmung oder auch sowas wie erhöhten Augeninnendruck auszuschließen), Röntgen und/oder CT (v.a. um Schmerzen im Bewegungsapparat auszuschließen), MRT und/oder Lumbalpunktion, um sonstige Ursachen im Gehirn, den Nerven, Tumore etc. auszuschließen. Und dann auch mal über Epilepsie oder sowas nachdenken.

    Denn wenn ein Hund tatsächlich willkürlich aggressiv reagiert (und nicht nur scheinbar willkürlich, weil der Mensch halt noch nicht dahinter gekommen ist, was der rote Faden ist), dann ist die Chance groß, dass da medizinisch irgendwas im Argen ist.

    Das ist ein guter Hinweis, so weit in die medizinische Richtung habe ich noch nicht gedacht. Vielen Dank für den Anstoß!

    Ich werde mal mit dem TA (den ich für absolut kompetent halte) sprechen, was er selbst leisten kann und wofür wir evtl zu einer größeren Praxis/Klinik müssen

    Das heisst, Du schaust sie unmittelbar an?

    Nein. Das habe ich vielleicht blöd formuliert. Sie macht ihr Ding und ich meins (Alibimäßiges Nüsse sammeln oder so). Aber ich habe sie dabei natürlich immer unauffällig im Blick


    Das kann Kontrollverhalten sein.
    Läuft sie Dir gelegentlich auch mal quer vor die Füsse oder steht im Weg?
    Schaut sie Dir nach, wenn Du woanders hingehst?

    Nein, sowas passiert überhaupt nicht. Dass sie versucht mich zu kontrollieren ist wohl der Fall, aber solche Begrenzung zeigt Piper nicht.

    Nachschauen tut sie mir nur, wenn ich in die Küche gehe, da folgt sie mir dann auch gelegentlich. Dann setzt sie sich vor ihre Leckerlieschublade, die wahrscheinlich auch der simple Grund für das gesteigerte Interesse an mir in der Küche ist.


    Nachdem Du mit der Änderung des Futters in Bezug auf Tryptophan schon eine leichte Besserung gesehen hast, probier mal aus, Piper für einige Tage mal fast ausschliesslich Kohlenhydrate zu geben. Es gibt HSH/-Mixe, die Temperamentsveränderungen durch einen "hohen" Proteinanteil (was für andere Hundetypen eine normale Proteinmenge wäre) durchmachen. Die können sehr reaktiv sein, aggressiv werden oder auch wie ein Pony, das zuviel Hafer gefressen hat, einfach "lustig" sein oder eine Kombination von allem, aber auch körperliche Symptome wie Ohrenentzündungen, Juckreiz, entzündete Pfoten bekommen. Versuchs einfach mal, ob ein Unterschied zu merken ist. Ein paar Tage machen auch einem noch wachsenden Hund nichts aus.

    Das ist ja spannend! Hundeernährung ist eigentlich seit langem total mein Thema, aber das ist mir neu. 50:50, weiter bin ich da bisher nie gegangen. Man lernt eben nie aus. Hast du dazu evtl einen Link oder eine Literaturempfehlung? Wie würdest du so einw Mahlzeit zusammensetzen?


    War bei den bisher zu Rate gezogenen Trainern einer mit hsh-/rümänische Hunde-Erfahrung dabei?

    Angeblich ja, aber ich zweifle das inzwischen ein bisschen an. Ich habe mir mal die Tipps, die hier geschrieben wurden angeschaut und dort mein Problem geschildert. Vielleicht finden wir ja endlich "den Richtigen"


    Mein Rat für Dich wäre, Dir sicherheitshalber (weils nur eine begründete Vermutung ist, dass da eine ordentliche Portion HSH durchschlägt) einen hsh-erfahrenen Trainer zu suchen und mit dem über längere Zeit (ihr habt in der kurzen Zeit so viel probiert) zusammenzuarbeiten und Piper dauerhaft einen gut sitzenden, angepassten MK tragen zu lassen, bis ihr Fortschritte merkt - wenn Piper solche Attacken ausbaut und das mit 12, 14 Monaten mit Dir macht, dann bist Du sonst ernsthaft verletzt.

    Für mich klingt das momentan erstmal nach einem führungslosen HSH-Mix, das sind so richtig typische Verläufe, wenn was im Mensch-Hund-Team nicht richtig läuft und der sehr eigenständige, gleichzeitig altersbedingt überforderte Hund meint, den Menschen maßregeln zu müssen - da ist nicht Hopfen und Malz verloren, wenn ihr einen gescheiten Trainer findet.

    Draußen trägt sie den MK. In der Wohnung kämpfe ich da ein bisschen mit mir. Bisher schicke ich sie in ihre Box, bei den kleinsten Anzeichen von Unruhe, auch bei offener Tür bleibt sie dort dann auch liegen bis ich sie herausrufe. Aber ich habe dem MK zur Sicherheit immer in Griffnähe.

    Die Trainersuche läuft. Ich hoffe wirklich, dass wir bald Hilfe bekommen, um eine langfristige, konsequente Lösung zu erarbeiten

    Kurzer Nachtrag, falls das nicht deutlich wurde:


    Mir ist die Ernsthaftigkeit des Problems sehr bewusst! Ich weiß, dass das kein Spiel und Spaß machen mehr ist und ganz dringender Handlungsbedarf besteht.

    Da ich selbst eine Ausbildung zum Trainer mache (allerdings noch ganz am Anfang, Fachwissen und Erfahrung sind also noch nicht vorhanden) habe ich Kontakt zu mehreren erfahrenen Trainern, die ihre Hilfe angeboten haben. Leider war einfach noch nicht die passende Vorgehensweise dabei.

    Das mit dem Bild bekomme ich nicht gebacken 🫣 ich habe hier mal das Profilbild geändert.

    Beschreib doch bitte die Situationen, in denen es zu solchen Attacken gekommen ist, mal genauer.

    Ich nenne mal ein paar Beispiele, die schon häufiger passiert sind:

    - Piper läuft gemütlich an der lockeren Leine neben mir. Die Strecke ist bekannt, kein anderer Hund in Sicht, ich halte sie nicht vom Schnuppern etc ab, habe nichts anderes in der Hand als die Leine, mein Fokus liegt auf ihr, aber ich quatschen sie nicht voll. Dann springt sie mir plötzlich von der Seite an den Arm

    - Wir haben einen großen Garten, der gut gesichert ist. Dort darf sie sich frei bewegen und "ihr Ding" machen. Ich sitze dann meistens in der Ecke auf einem Stuhl und beobachte, aber halte mich komplett zurück. Sobald sie gepinkelt hat, stürmt sie los und hängt an meinem Arm. Das passiert nicht jedesmal, aber zu 50%

    -Ich liege auf dem Sofa (Buch, TV oder Hörbuch), sie schläft in ihrer Box oder auf dem Boden. Dann kommt sie irgendwann zu mir, legt sich an meine Beine, den Kopf meist auf mir. Ich ignoriere das meist, sie schnarcht weiter. So kann sie 5 Minuten oder zwei Stunden liegen, doch plötzlich springt sie mich wieder an. Ich kann nicht garantieren, dass ich mich nicht minimal bewegen, aber ich mache nur das weiter, was ich auch vorher tat.


    Korrektur ist meist ein "Stop", was in allen anderen Situationen super zuverlässig funktioniert. Wenn es um die Richtung beim Gassigehen geht, oder sie an etwas nicht dran soll, stelle ich mich dazwischen, bzw. "In den Weg". Auch das klappt super und sie fügt sich. Nur eben in diesen 3 Minuten am Tag nicht.


    Piper bekommt 60:40 (Protein:KH) frisch gekocht. Aktuell noch mit einem Anteil von 35% des Trockenfutters, das sie aus Rumänien und der Pflegestelle gewohnt war. Das ist leider nicht das beste (Bosch Junior Maxi), aber ich wollte mehrere Umstellungen vermeiden, wenn das das Welpenfutter ausgedient hat. Eine Fütterung der KH nach den Proteinen und nicht als eine Mahlzeit hat leichte Besserung gebracht.


    Den Körperkontakt sucht Pipernaktiv. Z.B. indem sie sich zu mir legt und den Kopf auf meinen Beinen ablegt. Auch beim Spaziergang und im Garten kommt sie immer wieder näher und stupst mich kurz mit der Nase an. Auch Blickkontakt sucht sie immer wieder in jeder Situation. Wenn ich weg war (aktuell maximal eine Stunde) werde ich beim zurückkommen entweder fast umgeworfen und die Zunge ist überall oder ich werde komplett ignoriert, woran Piper entscheidet, wie sie reagiert, konnte ich noch nicht ausmachen.


    Die Attacken kündigen sich überhaupt nicht an. Kein Stehenbleiben, kein Knurren, Starren etc. Unterwegs passiert es direkt aus dem Gehen heraus. Ein Trainer war bei so einer Attacke dabei, die Aussage war "keine Vorzeichen". Wenn es dann schon im Gange ist, ist Pipers Blick total verändert. Als würde sie gar nichts mehr mitbekommen. Ansprechbar ist sie dann auch nicht mehr.


    Ich hoffe, das hat alles ausreichend beantwortet

    Hallo,

    Ich lese hier im Forum schon lange immer mal wieder mit, nun habe ich aber ein konkretes Problem, das mich verzweifeln lässt.


    Meine Hündin Piper ist 10 Monate alt, kommt aus Rumänien und lebt seit drei Monaten bei mir. Inzwischen ist sie 62cm hoch und 23kg schwer. Rassen sind gänzlich unbekannt, der TA tippt auf karelischer Bärenhund. 98% des Tages ist sie ein toller Hund, sie lernt schnell und hört gut. Abbruchsignal, Rückruf und die üblichen Grundkommandos sitzen nahezu perfekt, Bedürfnisse äußert sie ganz klar (z.B. an die Tür setzen, Rückzug in ihre Box). Piper sucht sehr viel Nähe und Körperkontakt. Sowohl zu Menschen, als auch zu anderen Hunden ist sie freundlich, bei Fremdem eher zurückhaltend.


    Zum Problem:

    Piper hat plötzliche Beißanfälle. Zu Beginn waren die eher zurückhaltend und sie ließ sich durch ein einfaches "Sitz" davon abbringen. Inzwischen ist dieses Beißen aber deutlich ernster geworden, sie tut mir richtig weh und lässt sich auch durch nichts davon abbringen. Diese Attacken kommen urplötzlich und in den unterschiedlichsten Situationen. Oft draußen, nachdem sie gewinkelt hat, manchmal, nachdem sie korrigiert wurde, aber auch, wenn sie neben mir auf dem Sofa liegt und absolut nichts passiert. Ich bin absolut ratlos, sowohl was den Auslöser angeht, als auch wie ich sie stoppen kann.

    Ausprobiert haben wir:

    - Aus der Situation bringen: nach 15 Sekunden hängt sie wieder an meinem Arm und ich muss eine neue Leine kaufen (bei "bisssicheren" Leinen dauert es 30 Sekunden länger)

    - Auf die Leine treten und wegdrehen: dann nimmt sie eben das Bein

    - Mehr Bewegung und mentale Auslastung

    - Weniger Bewegung, "langweilige" Gassirunden ohne viel Action

    - Mit etwas anderem Ablenken (Leckerlies, Signale, laute Geräusche, "schau da")

    - zuhause direkt in die Box schicken: das klappt manchmal, wenn sie noch ein bisschen ansprechbar ist

    - Immobilisierung: keine Chance, irgendein Körperteil erwischt sie, egal mit welchem Griff

    - Ernährungsumstellung zugunsten der Tryptophan-Aufnahme (leichte Besserung, es passiert seltener)

    - Maulkorb: sie versucht es trotzdem weiter. Der MK schützt mich zwar vor weiteren Besuchen Chirurgie zum Nähen, aber löst das Problem für Piper nicht.


    Ich bin langsam echt ratlos. Ich möchte nicht, dass der Maulkorb irgendwann zum Standard wird, weil Piper bis auf diese 3 Minuten am Tag wirklich super freundlich ist.

    Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Situation?