Beiträge von jenRpM

    Ich habe nicht viel beizutragen, aber du schreibst ja auch, dass sie das auch mal unvermittelt in der Wohnung macht, wie wär's mit einer Kamera? Einmal für dich, damit du dir in Ruhe angucken kannst, ob es nicht doch Anzeichen vor dem Angriff gab und dann für die Trainer oder für hier

    Das habe ich direkt mal umgesetzt. Eine super Idee!

    Ich sitze jetzt zwar nicht auf der Couch und warte auf eine Attacke 😅 aber falls etwas vorfällt wird es festgehalten.

    Ich lese hier auch nichts von einem erschrockenen HH - im Gegenteil jenRpM geht das doch überaus besonnen an.

    Und - was im Verlauf des Threads etwas untergeht: wir reden von einer gerade mal 10 Monate jungen Hündin. Wir reden von einigen wenigen Momenten am Tag.
    Geht man wie ich bei der Größe in dem zarten Alter, Herkunft und dem Aussehen von einem gewissen HSH-Anteil bei Piper aus, wäre das ein absolut typisches Verhalten für einen jungen HSH-/Mix, der seinen Platz noch nicht ganz gefunden hat, der situativ noch überfordert ist, der sich ausprobieren will, der noch nicht gelernt hat, wohin mit seiner genetischen Veranlagung (und da haben Mixe es eher noch schwerer, als reinrassige Hunde, weil die genetische Veranlagung auch gemixt ist).

    "Wenige Momente am Tag" klingt schon fast nach mehr, als es ist. Seit Dienstag Abend ist überhaupt nichts gewesen, was aber nicht heißt, dass es nicht heute abend schon wieder ganz anders aussehen kann.

    Gestern mittag habe ich einmal kurz die Zähne gesehen, während ich ihr Futter vorbereitet habe. Aber anders als bei diesen Attacken, nicht in meine Richtung. Ich hab sie sehr bestimmt in ihre Box geschickt, von wo aus ich dann deutliche Beschwichtigssignale erhalten habe. Also wieder eine ganz andere Situation.

    Das mit den Genen ist so eine Sache. Der HSH Anteil war mir bewusst, die genannte Schätzung des TA ist ja mehr ein munteres Raten. Piper zeigt einige Verhaltendweisen, die total unterschiedlichen Gruppen zuzuordnen wäre. Sie steht vor, der Mäuschensprung sitzt, die zeigt Ansätze von Hüteverhalten, kann aber auch eine Stunde lang konzentriert eine Ameise beobachten, sie bellt nur dann wenn sie angebellt wird (verkrümelt sich aber dann auch ganz schnell hinter mich) und sie bringt mir ständig zeug, mit Vorliebe Socken.

    Da hat wahrscheinlich so einiges mitgemischt und du hast völlig recht damit, dass Piper einfach selbst noch nicht genau weiß, wer sie ist. Das werden wir aber gemeinsam herausfinden.

    Ich höre oft "so ein schöner Hund - was ist das denn für eine Rasse?" Meine Standardantwort: sieht man doch, ein reinrassiger Kangal-Pudel-Collie-Terrier. Letztendlich ist es auch Wurst, was da alles drinnen ist. Piper ist, wie jeder andere Hund auch, ein Individuum. Bestimmte Gene beeinflussen wohl bestimmte Verhaltensweisen und Bedürfnisse (die es herauszufinden und zu verstehen gilt), aber von der Haltung, dass alle Hunde der Rasse X diese und alle der Rasse Y jede genau definierten Bedürfnisse haben halte ich recht wenig.


    Da fehlen nur Nuancen im Umgang, ich sehe das nun wahrlich nicht so, dass da gefühlt alles schief läuft.

    Vielen Dank, ein bisschen Balsam für die Seele zwischendurch tut echt gut 🙂

    Und genau da käme der hsh-/Rumänen-Mix-erfahrene Trainer ins Spiel. Um die Nuancen zu verbessern, die es braucht, um solch einen Hundetyp ihm verständlich gut anleiten und führen zu können.

    Wie schon geschrieben. Die hier vorgeschlagenen sind angetackert. Ich hoffe, dass einer der beiden die Kapazität für uns hat. Ich bin aber parallel auch weiter auf der Suche

    Zum Thema HSH kann ich nichts beitragen, lese aber immer sehr interessiert mit und bekomme mehr und mehr ein Bild dieses doch sehr speziellen Hundetyps, möchte ich auf keinen Fall haben. Um so mehr Respekt, dass Du dieser Aufgabe annimmst.

    Ich möchte nur einen Punkt nochmal aufgreifen, da er für uns der Schlüssel zur Lösung war- den Unterschied zwischen Dressur und Erziehung. Leider wird das auch von vielen Trainern nicht klar getrennt und kommuniziert, ja ich wage zu sagen, auch zum Teil nicht verstanden. Da wird stundenlang an der "Dressur" gearbeitet und es verändert sich genau gar nichts. Und dann sind alle Beteiligten frustriert, weil der Hund alles Gelernte perfekt präsentiert aber im entscheidenden Moment doch nicht das gewünschte Verhalten zeigt. Uns hat geholfen, unseren Hund als Wesen mit Charakter zu verstehen, möglichst wenige aber dann definitive Regeln aufzustellen . Und wir hatten am Ende einen Trainer, der unseren Hund verstanden hat und - wir sind Anfänger - das Problem für uns mit ihm ausdiskutiert hat, sehr deutlich- nicht falsch verstehen nicht gewaltsam!- , sehr nachhaltig. Daür haben wir viele Trainerstunden gebraucht , schon einige, damit der Trainer das Problem erst mal richtig verstehen konnte, dann Alternativverhalten anbieten und wochenlang "aufdressiert" und dann hat er es " geklärt". Unser Verhalten ließ sich allerdings provozieren, das macht es natürlich sehr viel einfacher als bei Dir, wo es ja so unberechenbar ist.

    Ich drücke die Daumen, wünsche Geduld und Kraft.

    Dass lustige "Tricks" nichts mit Erziehung zu tun haben, ist hoffentlich allen klar. Manches hat sich bei Piper einfach aus der mentalen Beschäftigung heraus ergeben, weil ich den Eindruck habe, dass die Spaß daran hat. Natürlich haben gewisse Grundregeln Vorrang, aber das eine hat sich z.T auch aus dem anderen ergeben. "Sitz" wurde ganz von allein auch zu "warten", das sie auch ohne konkrete Anweisung macht, z.B. wenn es klingelt (da geht sie direkt auf ihren Platz, wenn ich unterwegs jemanden treffe und mich kurz unterhalte, wenn der Kofferraum sich öffnet (und sie eben nicht mehr direkt lossprintet). Wir haben auch nicht viele Drinnenregeln, aber die eben sehr konsequent und auch (bis zu einem gewissen Grad gegenseitig), jeder lässt die Finger vom Futter des anderen, der Schlafplatz des anderen ist tabu, etc.

    Klar besteht ein großer Unterschied zwischen Dressur und Erziehung, das heißt aber nicht, dass das eine nicht vom anderen profitieren kann.


    Für das hier erklärte Problem hoffe ich sehr, endlich den richtigen Trainer zu finden. Der Rest funktioniert mMn. gut (für den kurzen Zeitraum sogar besser als mit dem Huskys)

    Ich habe nicht viel beizutragen, außer danke an McChris für diese wohlwollenden, konstruktiven, wirklich hilfreichen und differenzierten Beiträge, ohne etwas zu dramatisieren oder zu verharmlosen :winken:

    Dem kann ich nur zustimmen. Von McChris konnte ich hier definitiv am meisten mitnehmen. VIELEN DANK DAFÜR ❣️

    @TE: auch du klingst besonnen und reflektiert - Ich bin mir sicher, ihr bekommt das mit entsprechender Unterstützung hin! Alles Gute für euch 🍀

    Danke. Es sind ja doch einige Ideen und Ansätze dabei gewesen.

    Ich habe den MK drinnen überdacht, die Ernährung noch weiter Richtung KH verändert, einen weiteren, ausführlicheren Termin beim TA und Trainer kontaktiert, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte.


    Wir schaffen das, egal wie lange es dauert 💪

    Das findet auch Piper, die gerade neben mir liegt und schnarcht wie ein Elch 😴

    Nein, einen Link oder so hab ich nicht. Ich bin in der herdenschützenden Weidetierhalterszene gut vernetzt und dort natürlich hauptsächlich in Bezug auf die HSH. Das sind Erfahrungswerte, die viele HSH-Halter gemacht haben - und wenn man dann mal Rücksprache mit rumänischen Schäfern hält, sich deren Lebensbedingungen anschaut und die Mengen an nötigen HSH, ist klar, dass unsere Zivilisationsfütterung von Hunden da nicht die Norm sein kann. Viele arbeitende HSH in Ursprungsländern werden mit z. B. in Molke (beim Käse machen reichlich vorhanden) eingeweichtem Getreideschrot (als Viehfutter vorhanden) und Schlachtresten gefüttert, reines Muskelfleisch gibts da eher dann, wenn ein Schaf verendet ist und das Fleisch für den menschlichen Verzehr nicht genutzt wird und alles, was im Rahmen der "Selbstversorgung" der Hunde anfällt. Solche Hirtenhundrassen/Gebrauchsmixe sind da sei tausenden von Jahren an eine recht karge tierische Fütterung adaptiert.

    Das ist super spannend. Ich werde es auf jeden Fall testen. DANKE!

    Solange Dir klar ist, dass das reines Management ist und Piper da nichts bei lernt, ist das als eben das - Management - erst mal ok.

    Irgendwie sollte Piper lernen dürfen, dass es nicht ok ist, in ihr Teammitglied reinzubeissen. Und schon gleich dreimal nicht als Maßregelung (von Deinen Beschreibungen her komm ich immer mehr dahin, dass es sich hauptsächlich um Kontrollverhalten und Maßregelung handelt, das machen junge, übeforderte HSH an der Herde auchöfter mal, da aber mit den Weidetieren)

    Klar ist mir das bewusst. Aber nach so vielen "tollen Tipps" die ich bekommen und aus Verzweiflung auch ausprobiert habe, möchte ich jetzt erstmal eine klare Richtung festlegen. Die hier vorgeschlagenen Trainer habe ich schon angeschrieben. Bis dahin keine Experimente mehr, von denen ich theoretisch ja sogar weiß, dass sie Käse sind. Der Termin beim TA steht auch nächste Woche an, um nochmal genauer hinzuschauen, ob es vielleicht doch irgendeine Ursache gibt, die das Problem begünstigt.

    Ich kopier hier mal einen Abschnitt aus meinem Pfoto-Thread rein:

    "Egal, wie knifflig es wird - das A und O ist Gelassenheit. :gott:
    Heut vormittag lief es überwiegend grossartig - bis der Moment kam, in dem Bingo (=Ochse) beschlossen hat, sich Yassi (= neue, sich noch in der Integrationsphase befindende Hündin) jetzt mal näher anzuschauen und Yassi es geschafft hat, sich aus dem wirklich maximal eng gestellten Halsband rauszuwinden. McGee und McGyver (= meine Rüden) haben mir Bingo von der Pelle gehalten, aber Yassi hats in den falschen Hals gekriegt und dachte, das müsse wohl so sein, dass die Hunde die Rinder anbellen - Chaos hoch 10 :lol: Ich hab ein paar Brüller losgelassen (anders kommt man gegen das Bellen ja nicht an), so dass nicht nur die 3 Hunde und die 5 Rinder, sondern auch die Bauarbeiter, die grad Wasserrohre nahe den Flächen verlegen, stramm gestanden haben.... :pfeif:"

    Ich hab eine recht tiefe Stimme für eine Frau und ich brülle dann so Sachen wie "Himmelarschundzwirn habt ihr einen an der Waffel, Schluss jetzt" und gerade, weil ich sonst ein doch recht ruhiger und gelassener Mensch mit enorm viel Humor (den braucht man bei Rindern und Kangals) bin, kommt sowas natürlich bei allen Beteiligten (und im obigen Fall bei den Bauarbeitern auch Unbeteiligten |)) an und zwar in einer Form, die sowohl der sturste Ochse als auch der aufmüpfigste Kangal versteht. Das hat in solchen Momenten nichts mit der sonstigen Alltagskommunikation zu tun.

    Also, ich sags mal so: Du darfst ruhig ein wenig aus Dir herausgehen, wenn Dir so ein Hund im Arm hängt. Der hat doch sonst keine Chance, zu merken, dass das sowas von kacke war. Sobald alle so :emoticons_look: gucken ist auch gleich alles wieder fein. No regrets.

    Danke dafür, tolles Beispiel 😊 beim "Grundtraining" arbeite ich viel mit der Stimme, aber den Bogen zu dem Problem habe ich bisher irgendwie nicht zustande bekommen.:person_shrugging: Eigentlich total simpel und logisch. Ich habe bei diesen Aussetzern aber langsam auch das Wald-Bäume Problem 🙄

    Hund ohne mütterliche Sorge und Erziehung. Shelter, hsh, Pubertät, laufigkrit und anscheinend nahe null Basiserziehung. Puh. Wie baust du denn euer Leben und miteinander auf?

    Welche Aussage bringt dich auf "null Basiserziehung?

    Sie lässt sich abrufen, auf ihren Platz schicken, das Abbruchsignal ist nahezu sicher, an der Leine gehen funktioniert und (das war bei ihr echt schwierig) sie kann sich auch draußen zurücknehmen und sitzend warten, bis sie wieder ab der Reihe ist.

    Das ist natürlich alles noch lange nicht perfekt ausgereift, aber nichts davon kam vor drei Monaten einfach als Werkseinstellung mitgeliefert :thinking_face:

    Wie begegnest du ihr denn grundsätzlich. Wie vermittelst du ihr Hausregeln , wie sieht euer Training aus?

    Grundsätzlich habe ich tatsächlich einfach das gemacht, was sich bei meinen früheren Hunden bewährt hatte. Viel positive Verstärkung, Arbeit mit der Stimme (sowohl in die positive, als auch in negative Richtung), mit deutlicher Körpersprache gesagtes untermauern.

    Ja, da habe ich wohl einfach das Standard-Hundeschule-Schema F übernommen. Aber auch bei Piper klappt das. Sonst würde wohl nicht schon vieles funktionieren. Erinnerung: 3 Monate

    Husky Erfahrung etc klingt ja erst mal nach relativ guter ausgangsbasis. Ich habe aber bisher wenig von deiner Beobachtung oder Umgang gelesen. Anbinden an der Laterne und ausrasten lassen ist ja kein Anfang.

    Das Anbinden war ein Beispiel der Dinge, die mir inzwischen schon geraten wurden und das ich aus Ratlosigkeit ausprobiert habe. Natürlich ist das keine Erziehung, sondern in erster Linie Selbstschutz.


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    Kurzes Statement zu den Kommentaren der Sorte "zurückgeben", "kein roter Faden", "der Hund darf tun und lassen was er will":

    Möglicherweise habe die die besonderen Bedürfnisse dieser Hündin mit so einer Geschichte unterschätzt. Das ist mir durchaus bewusst.

    ABER: woher haben die Leute hier mit HSH Erfahrung ihre Erfahrung? Kann man die irgendwo auf ebay finden? Hatten die niemals "den ersten" HSH?

    Ich habe mich vorab bei der Tierschutzorganisation, die Piper vermittelt hat und auch bei der Pflegestelle informiert. Ich wusste vorab, dass dieser Hund nichts für Anfänger ist. Die Problematik, um die es hier in meiner eigentlichen Fragestellung geht, war niemandem bekannt. Da ich bisher die unterschiedlichsten Charaktere, von Couchpotatoe bis überdrehter Leinenpöbler, am anderen Ende der Leine hatte und letztendlich mit allen deren Problemen zurecht gekommen bin, war mein Gedankengang dahinter: die "einfachen Anfängerhunde" haben super Chancen vermittelt zu werden. Ich habe durch die Selbständigkeit Zeit und Flexibilität, ein hundeerfahrenes Umfeld, durch die Trainerausbildung (die übrigen nicht das Ziel hat, tatsächlich als Trainer zu arbeiten) Zugang zu viel Wissen und Erfahrungsaustausch und selbst schon Erfahrung mit verschiedenen Hunden. Da gebe ich doch einer Seele eine Chance, die sonst vielleicht keine bekommt.

    Und es funktioniert ja auch. Bis auf dieses eine Problem, das mich zum verzweifeln bringt. Das hat mir meine Glaskugel leider nicht angekündigt. Aber es ist jetzt nunmehr da und muss bearbeitet werden. Dieses Problem ist aber kein Grund direkt aufzugeben. Momentan schütze ich mich bei diesem Beißattacken einfach nur selbst und versuche irgendwie durch diese zwei Minuten zu kommen, dass Piper dabei nichts lernt, ist mir klar. Ich habe noch keinen Ansatz, wir ich an die Sache rangehen könnte. Den suche ich aber.

    Da mir bisher niemand vor Ort helfen konnte, habe ich auf dieses Forum gehofft. Nicht, um eine Pauschallösung zu erhalten, sondern für Denkanstöße und die richtigen Fragen auf die ich selbst noch nicht gekommen bin. Auch für die beiden Tipps zu Trainern in meiner Region bin ich super dankbar.

    Hattest du bisher eigentlich das Gefühl, dass du die "Ausraster" währenddessen in irgendeiner Form beeinflussen kannst? Wenn nicht zum besseren, dann zum schlechteren oder in Bezug auf die Dauer? Spielt es irgendeine Rolle, wie du dich verhältst?

    Wie enden die Situationen? Wie verhält sie sich unmittelbar danach?

    Ich versuche währenddessen ruhig zu bleiben (eine kurze hektische Bewegung im Schreckmoment lässt sich nicht immer vermeiden). Keine Hektik, kein Zerren, keine laute Stimme. Am besten funktioniert aktuell, ruhiges stehen bleiben, auf die Leine treten (um springen zu verhindern, nicht auf dem Boden drücken!) und ruhig das Körperteil ihrer Begierde, meistens die Unterarme und Handgelenke, aus ihrer Reichweite zu nehmen.

    Wenn ich versuche Abstand zu schaffen (z. Durch anleinen an eine Laterne etc, und aus ihrem Radius zu gehen) scheint sie das noch weiter anzuheizen. Auch laute, hohe Stimmen machen es schlimmer, schwierig, weil ich schon zweimal die Situation hatte, dass Leute "helfen" wollten.


    Nach dem ersten hochdrehen beruhigt sie sich schnell wieder, wenn ich wie o.g. reagiere. Das kann nur ein paar Sekunden dauern, mit zusätzlichen Reizen aus der Umgebung auch mal zwei Minuten. Das Ende ist deutlich in der Veränderung Ihres Blickes erkennbar, dann bekommt sie ein "Sitz" und wir machen kurz Pause, in der nichts weiter passiert. Meistens folgt dann ein kurzes Schütteln und sie geht wieder ganz entspannt mit mir weiter

    Draußen trägt sie den MK. In der Wohnung kämpfe ich da ein bisschen mit mir.

    Kleines Trigger Thema von mir. Ich kenne einen Trainer, dessen Hund bereits mehrfach zugebissen hat und den Hund einer Freundin um ein Haar getötet hätte. Erst nach vermutlicher Standpauke vom Vet oder OA, trägt dieser den MK öfter (aber eben auch nicht immer in Trainingssituationen). Gerade als (angehende) Hundetrainerin, finde ich, sollte man sein Stigma Maulkörben ggü loswerden. Die sind zum Schutz für Menschen, andere Tiere und letztendlich den Hund selbst. Nicht, weil ein Hund böse ist oder man Angst hat sondern, weil man verantwortungsvoll ist (wie ich dich auch wahrnehme). Fern von diesem Thema hat ein Maulkorb ja auch noch andere Hintergründe zB Fressen vom Boden zusätzlich zu verhindern.

    Du siehst aktuell den Maulkorb als Einschränkung, habe ich das Gefühl. Dabei hat der Hund mit Sicherung ja eigentlich sehr viel mehr Freiheit und auch du. Vor allem macht es die Situation für deine Hündin mit jedem Biss in dich auch nicht leichter.

    Da hast du absolut recht. Und in der Theorie weiß ich das auch alles. Aber ich kämpfe doch sehr mit der Umsetzung zuhause 🫣 mir ist total bewusst, dass dieses "schlechte Gewissen" dem MK auch in den eigenen vier Wänden zu nutzen total irrational ist, v.a. da Piper ihn problemlos akzeptiert. Ein rein menschliches Problem "mk = bösartiger Hund". Ich arbeite daran und versuche mir immer wieder die Vorteile für Piper vor Augen zu halten...

    Etwas das mir grad noch einfällt ( sry falls ich es überlesen haben sollte) : Hat der Hund nen eigenen Bereich oder ist er immer in erreichbarer Nähe zum Menschen?

    Ich denke dass es auch ne gute Portion Entspannung rein bringt wenn man den Hund auch separieren kann wenn man grad mit der Aufmerksamkeit woanders ist, bspw damit man abends auch mal in Ruhe auf der Couch liegen kann oä. Zumindest wurde ja beschrieben dass das bspw auch eine durchaus kritische Situation ist, nun kann man aber auch nicht raten schmeiß den Hund von der Couch runter ( das kann ganz böse in die Hose gehen).

    Sie hat ihre Box. Die Steht im Wohnzimmer, das am wenigsten genutzte Zimmer über den Tag gesehen, etwas abseits. Sie hat aus der Box heraus zwar einen Teil der Wohnung im Blick, kann aber nicht alles (v.a. Wohnungstüre und meinen Arbeitsplatz) überblicken. Die Box nutzt sie gerne als Rückzugsort, ich lasse sie komplett links liegen, wenn sie dort drinnen ist.

    Sie lässt sich auch wenn sie auf dem Sofa liegt in die Box schicken, also "runter vom Sofa" ist problemlos möglich. Nur eben nicht, während so einem Aussetzer 🫣