Beiträge von wienerwurst25

    Guten Morgen,

    Mit meinem kleinen Dackel (knapp 13 Wochen alt) läuft einiges mittlerweile schon recht gut. Bis auf 2 Mal ist er immer draußen Pipi machen gegangen, er kennt mittlerweile die Schlafzeiten und bis auf einmal kurz rausgehen zum lösen schläft er durch und mittlerweile läuft es auch besser mit dem Spazieren gehen - zumindest an schleppleine. Mit unserer Katze baut er auch langsam eine Bindung auf.

    Das einzige, das mir etwas Sorge bereitet - er kennt keine Grenzen und egal, wie beharrlich ich versuche, sie zu setzen, er überschreitet sie ab einem bestimmten Level IMMER. Wir hatten mittlerweile Kontakt zu den Hunden unserer Eltern. Eine betagte zwergschnauzer Hündin und ein betagter labrador rüde.

    Die Hündin wird ständig gejagt, obwohl sie ihm sehr deutlich macht, dass sie das nicht will. Er knafft ihr in die Hinterläufer und hängt ständig an ihr dran. Schneidet ihr den Weg ab, drängt sie aus ihrem Körbchen, geht beim fressen einfach an ihren Napf. Wir können tausend mal nein sagen, ihn "an der Schulter wegschieben", wie mir hier schon geraten wurde oder uns vor ihm aufbauen. Er lässt nicht von ihr ab. Meistens Leine ich ihn irgendwann an, damit alle Mal ihre ruhe haben.

    Mit dem rüden ist es so, dass er ihm wirklich STÄNDIG an den lefzen leckt. Der labrador ranzt ihn in regelmäßigen Abständen an, doch er hört mit dem gelecke nicht auf, bis der herr irgendwann nur noch resigniert vor ihm weggeht. Auch da binde ich ihn ab einem bestimmten Punkt an.

    Wegen der Urlaubzeiten war er bisher erst einmal in der welpenstunde und beim freien Spiel auf dem Arm meines Mannes, weil nur große Hunde da waren. Ich hoffe, dass da mal ein Hund ist, der nicht alles mit sich machen lässt... auf uns hört er überhaupt nicht, wenn wir ihm in diesem Verhalten Grenzen setzen wollen.

    Das nächste, was mir mittlerweile Gedanken macht ist, dass er mir in die Hände beißt und egal, wie ich darauf reagiere, er lässt es nicht. Ich gehe weg - er folgt mir und beißt mir in die Füße. Ich werde deutlich und schiebe ihn weg - er beißt einfach weiter. Ich baue mich vor ihm auf - die Füße sind wieder dran. Er gibt sich nicht "geschlagen", fast so, als ob er denkt, alles ist nur ein lustiges miteinander rangeln. Er lässt nicht von mir ab. Das macht er bei meinem Mann (der wirklich ein strenger Hundehalter ist und immer war), bei mir und bei meiner Mutter. Meinen Sohn lässt er Gott sei Dank in Ruhe, mit dem spielt er ganz zauberhaft (natürlich unter meiner aufsicht).

    Er geht gerne stiften. Sobald andere Menschen oder Tiere in der Nähe sind, sagt er ciao kakao und rennt den fremden nach. Er folgt denen dann, als wären die seine Herrchen. Ich würde niemals ohne Leine mit ihm gehen, denn er kommt dann auch nicht zurück.

    Wenn er kaum zu bändigen ist, werfe ich ihm seine kuscheldecke hin. Er juckelt sie kurz (was ich auch immer unterbinde), knabbert winselnd an ihr und fällt dann wie ein Baby in Schlaf.

    Meine Frage- wie würdet ihr auf all das reagieren? Habt ihr Tipps, wie ich Grenzen durchsetzen kann? Ich will nicht den ganzen Tag "nein" sagen oder ihn sanktionieren. Es raubt mir und auch dem Hund die Freude und kein Wunder, dass er jedem dahergelaufenen Spaziergänger nachrennt und bei mir keinen folgetrieb hat.

    Viele Grüße,

    Die wienerwurst

    hey Leute,

    Danke für die vielen Tipps und Infos. Ich hab es jetzt doch mal mit einer schleppleine versucht, länge an die Situation angepasst und siehe da - es funktioniert. Ich werde es jetzt erstmal so lassen. Am Anfang der Route kurz halten und wenn wir dann in Wald und wiesen sind, mehr Spielraum geben.

    Ein schönes Wochenende euch!

    Danke für die ehrlichen worte. Ich werde einen gang runterschalten, auch weil das für mich mittlerweile recht anstrengend ist. Ich wünsche ein schönes wochenende! :smiling_face:

    hey, hier schon wieder die Wienerwurst.

    Ich hatte gestern schon ein paar Fragen gestellt und wertvolle Infos erhalten. Nun habe ich aber noch zwei.

    1: ich verstehe das Verhalten meines Hundes nicht. Meine Nachbarin hat einen jungen Labrador und wir gehen eigentlich täglich Spazieren. Zwar ist der Labi ein bisschen stürmisch, aber alfons findet ihn trotzdem cool und dackelt immer hinter ihm her. Wenn es zu stürmisch wird, trennen wir die Hunde. Aber insgesamt klappt es ganz gut. Ich hatte vor ein paar Tagen schon mal wegen gassiproblemen erzählt. Alfons mag es nicht, will eig nur heim. Nicht aber, wenn der Labi dabei ist. Soweit so gut. Was mich ein bisschen frustriert ist, dass er einen sehr guten Bezug zu meiner Nachbarin hat. Er freut sich tierisch, sie zu sehen und will gar nicht mehr weg, wenn wir bei ihr sind. Wenn ihr labi zu stürmisch ist, versteckt er sich hinter ihr und nicht hinter mir. Er reagiert nur sporadisch auf seinen Namen, kommt mal, öfters aber auch nicht. Wenn meine Nachbarin ihn ruft, kommt er eigentlich immer.

    Was bedeutet das? Es ist schon ein bisschen frustrierend... natürlich soll man keine mega hohen Erwartungen an sein Tier haben, ist ja noch klein und hat eben seinen eigenen Kopf, aber trotzdem...

    2: kann man einem Welpen zu viel Aufmerksamkeit schenken? Bedrängt oder nervt ihn das? Ich ertappe mich schon dabei, wie meine Augen an ihm kleben und ich spiele sehr viel mit ihm. In den wachphasen wird gezockt, Gassi gegangen (so gut das eben geht) und getüftelt (schnüffelspiele; Kommandos gehen noch gar nicht. Er ist nicht auf mich fokussiert). Dann pennt er wieder. Ansonsten gucke ich immer, dass er keinen Quatsch macht / irgendwas ankaut und halte ihn davon ab. Kann es sein, dass er von mir genervt ist und sich daher meine Nachbarin als bezugsperson aussucht? Soll ich ihn mal alleine erkunden lassen? Info: meine Wurst sieht meine Nachbarin eig nur einmal am Tag, 20 min Gassi gehen. Gestern war ich mit ihm mal bei ihr zuhause für eine 3/4 Stunde. Er sieht sie regelmäßig, aber jetzt nicht stundenlang oder so. Beim Gassi gehen ist sie auch eher mit ihrem Hund beschäftigt, denn der ist sehr wild.

    Ich würde mich über Rückmeldungen freuen und hoffe, ich stelle nicht zu viele Fragen :see_no_evil_monkey:

    Ein schönes Wochenende!

    An der Leine laufen lernt man nicht über Nacht und braucht viele Monate Training. Ist für die meisten Hunde ein überaus schwieriges Konzept.

    Ich halte diese Aussage ehrlich gesagt für schwer übertrieben. Im Gegenteil, die meisten Welpen lernen das Laufen an der Leine erstaunlich schnell, wenn man es von Anfang an richtig angeht und individuell auf den Hund eingeht. Für mich gehört das einfach ganz normal zum Alltag dazu, genauso wie an der Straße stehen zu bleiben oder mir nicht das Futter aus der Hand zu schlagen.

    Ich wohne in einer kleinen Stadt, da müssen meine Hunde ziemlich schnell lernen, ordentlich an der Leine zu laufen. Und das hat bisher bei jedem einzelnen problemlos funktioniert. Ich trage sie anfangs viel und lasse sie nur dann an der Leine laufen, wenn der Kopf gerade ruhig genug ist und der Körper nicht vor Bewegungsdrang platzt, oder wir einfach nicht gerade an der aufregenden straße entlang laufen.

    Selbst bei Besuchshunden, die zu Hause kaum Leinenführigkeit kennen, klappt das hier meistens innerhalb weniger Tage, einfach, weil es in meinen Alltag integriert ist und gar nicht erst zu einer großen Sache gemacht wird.

    Es ist schön, dass du deine hundis so gut im griff hast und die das schnell raus haben bei dir. Bei uns ist das nicht so leicht... dass er nicht durch leckerlies oder lob bestechlich ist, macht es noch schwerer.

    Vielleicht wäre es erst mal interessant zu wissen ob dieser Hund einen normalen folgetrieb hat. Denn dann gibt es doch nichts schöneres als dem Hund das herkommen und da bleiben zu lernen. Völlig ohne verwirrende Leine. In dem Alter versuche ich das zu fördern. Wenn er die ersten Wochen noch nicht vom Haus weg will, trage ich ihn zu der Stelle wo er sich lösen kann und ermuntere ihn ein paar Schritte zu laufen. Wenn er nicht will, will er nicht. Früher oder später wird er alles erkunden wollen. Und habe ich da seinen Folgetrieb vorab genutzt, habe ich dann leichtes Spiel in ab zu rufen. Ich brauche bis heute keine schleplleine.

    Hey Zickbert, sein folgetrieb ist nicht sehr ausgeprägt. Ich weiß nicht, ob er nicht sofort wieder richtung heimat rennen würde. Sich mit leine vom haus wegzubewegen, ist kaum möglich. Ich tragen ihn sehr viel, mache mit ihm 20 Schritte und dann will er wieder heim. Und heimwärts läuft er auch richtig gut. Aber eben nur heimwärts.

    Ausnahme ist, wenn wir zusammen mit einem anderen Hundebesitzer gehen. Da will er gar nicht mehr aufhören, dackelt artig hinter dem Hund her und ich kann ihn kaum zur Heimkehr bewegen. Ich habe das Gefühl, er vertraut mir nicht :crying_face:

    Das klingt schlüssig. Ich werde es versuchen. Auch danke für den hinweis mit der box, das wusste ich wirklich nicht. Mit unserem vorherigen dackel hatten wir das nachts tatsächlich auch so gehandhabt. Da war das aber weniger ein Problem. Solange wir wach waren, durfte sie bei uns liegen - auch im bett - aber wenn wir schlafen wollten, haben wir sie dann in die box getan. Man lernt nie aus.

    Wenn man einen älteren, erzogenen Hund gewohnt war, dann ist ein Welpe erst mal was ganz anderes.

    Lies mal hier, vielleicht hilft Dir das schon mal ganz gut weiter:

    https://flying-paws.de/das-erste-trau…s-neue-zuhause/

    Zum Thema Abbruchkommando: Das übe ich tatsächlich bei Welpen mit als erstes. Wie ich das aufbaue, habe ich hier beschrieben:

    flying-paws
    1. Dezember 2020 um 19:23

    Vielen lieben dank!