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Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es gut ist, wenn immer wieder Milch einschiesst, zwei Mal im Jahr, die dann eben nicht abfliessen kann. Gesund kann das ja nicht sein.
Die Milch wird vom Körper resorbiert - das ist kein unnatürlicher Vorgang. Vom Körper wird alles mögliche resorbiert - Zelltrümmer, abgetötete Krankheitserreger, Sekrete u.ä..
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meine Mutter hatte eben auch eine Hündin, die 6 Jahre lang immer wieder scheinschwanger wurde...sie starb dann an Tumoren, die bewiesen damit zusammenhingen...
Es gibt - wenn man sich die wenigen Studien, die sich finden lassen, ansieht - keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen Scheinträchtigkeiten und erhöhtem Tumorrisiko. Das Wachstum vorhandener Tumore kann allerdings gefördert werden.
Statistisch gesehen hat eine unkastrierte Hündin ein bis zu 4fach erhöhtes Risiko, Mammatumore zu entwickeln (meist im forgeschrittenen Alter). Aber nicht jeder Tumor ist bösartig und nicht jeder maligne Tumor führt letztlich zum Tod der Hündin.
Gezeigt hat sich lediglich, dass eine Frühkastration das Mammatumorrisiko fast eliminiert und eine Kastration nach der 3.Läufigkeit keinen positiven Einfluss auf dieses mehr hat.
Tumorentstehung ist kein Geschehen, dass sich formularisch auf einen bestimmten gemeinsamen Nenner bringen läßt (es wäre schön, wenn es so einfach wäre). Was Mammatumore bei der Hündin betrifft sind die hormonell bedingten Veränderungen des Drüsengewebes im Zyklusverlauf sicher ein Faktor, aber es kommen auch Dinge wie die Neigung zur Bildung von Ovarialzysten und (erstaunlicherweise , wie ich finde) Übergewicht im 1.Lebensjahr mit ins Spiel. Gerade letzteres scheint ein nicht unbedeutender Faktor zu sein.
Ich persönlich finde es sehr schwer, die Frage nach Kastration im Falle von Scheinträchtigkeiten mit klinischer Symptomatik eindeutig zu beantworten. Meine eigene Hündin wird mit schöner Regelmäßigkeit scheinträchtig inkl. Milcheinschuss. Bislang war das immer recht problemlos und medikamentös wurde nie eingegriffen. Der Spuk war immer nach etwa 2 Wochen wieder vorbei.
Aber das kann sich natürlich in Zukunft durchaus ändern und eine Hündin, die in dieser Phase wirklich leidet, würde ich kastrieren lassen (auch wenn der hemmende Effekt im Hinblich auf Gesäugetumore nicht mehr gegeben ist). Solange alles im bekannten Rahmen bleibt, gehört die Scheinträchtigkeit zum Zyklus meiner Hündin.
Ob es nun die richtige Entscheidung ist, der Natur ihren Lauf zu lassen, kann ich natürlich nicht sagen.