Beiträge von Rosenrot

    Da ich in einem Bundesland lebe, in dem jedes Jahr 3 1/2 Monate lang überall Leinenpflicht herrscht (Freilaufflächen gibt es keine, da wir hier eher ländlich wohnen), ist eine 8m-Gurtflexi (am Geschirr) für den Hund meiner Meinung nach durchaus eine Alternative zur 1-2m Leine. 10m-Schlepp wäre auch denkbar, aber ich bin kein Freund von Schleppleinen.
    Freilaufersatz ist beides nicht wirklich, aber das ist ein anderes Thema.

    Innerorts ist die Flexi - wenn ich sie denn dort benutze - grundsätzlich auf Stopp gestellt und nicht länger als eine normale Leine. Das funktioniert problemlos und die Gefahr, dass die Stoppfunktion versagt dürfte nicht größer sein als ein gebrochener Karabiner oder Ring an einer herkömmlichen Leine. Und aus der Hand kann einem auch die Lederleine rutschen, wenn man mal nicht aufpasst und der Hund sich in die Leine wirft (und dabei dann man sich dann wunderbar die Hand am zweiten Karabiner einer verstellbaren Leine aufreißen - Unfallgefahren gibt es halt immer und überall ;)).

    Einen Kritikpunkt bzgl. Flexileinen kann ich aber bestätigen - sie sind etwas unhandlich und dadurch gewöhnungsbedürftig (zumindest die Gurtflexis für Hunde jenseuts der 20kg Grenze).

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    Ich habe einen Bordermix und sie fordert diese Bewegung!
    Und wenn sie diese braucht dann bekommt sie die auch PUNKT

    Ja, weil sie dieses Maß an Aktivität gewohnt ist ;).
    Mit der Rasse(mischung) hat das nichts zu tun, denn Border(mixe) sind eben gerade keine Hunde, die viel bespaßt werden sollten. Es ist eher so, dass die richtige Beschäftigung in Maßen (nicht Massen ) der Schlüssel ist. Alles andere kann nämlich gehörig in die Hose gehen.
    Deine Hündin ist lt. Signatur gerade mal 10 Monate alt und bekommt jetzt schon mind. 4 Std. Programm pro Tag. Was machst du mit ihr, wenn sie 2 Jahre alt ist? 5 Std.? 6 Std.?
    Ein Hund gewöhnt sich schnell an viel Aktivität (und fordert die dann auch gern mal ein - egal, ob das dann gerade so passt oder nicht) und wird mühelos zum Leistungssportler mit entsprechender Kondition. Der ist nicht "kaputt" zu kriegen (und körperlich ausgepowert heißt nicht zwnagsläufig ausgelastet).
    Natürlich kann ich verstehen, dass es dir Spaß macht, deine Freizeit fast komplett deiner Hündin zu widmen und letztlich ist es deine Entscheidung, was du tust und für das beste hälst, aber so ein tägliches Programm für einen nicht mal 1-jährigen Hund birgt - je nach Hundecharakter - durchaus Risiken in sich (nämlich den ewig fordernden, unter Dauerstrom stehenden Actionjunkie zu bekommen).

    Meine BC-Mix Hündin (2,5 Jahre alt) ist zur Zeit nicht weniger aktiv als sonst und sprintet durchaus gern durch die Gegend - vor allem, wenn danach Abkühlung im Bach lockt ;).

    An Arbeitstagen (ich arbeite seit einem halben Jahr Vollzeit , habe außerdem vier Kinder im Schulalter) gibt es 2x 45 Min., zwischendurch noch Gelegenheit zum Pieseln (außerdem kommt der Hund sonst immer mit, wenn es irgendwie machbar ist). Das muß nunmal reichen - und das klappt auch. 4 oder mehr Stunden würde ich aber ehrlich gesagt auch nicht durch die Gegend traben, wenn ich mehr Freizeit hätte - dazu bin ich dann wohl doch zu faul :hust: .

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    Meine Freundin hat einen prager rattler und der hat Schlapp Ohren, die vermuten er sei nicht reinrassig auf Grund der Ohren, alles andere ist aber normal, was meint ihr? Kann ein Reinrassiger auch Schlappohren haben?

    Nicht jeder reinrassige Hund entspricht dem Standard (ich kenne den Standard für Rattler aber nicht) - möglich ist also alles. Belegen läßt sich Reinrassigkeit aber nur mit entsprechenden Zuchtpapieren (und genaugenommen gilt ein papierloser Hund immer als Mix ;)).


    Mir persönlich ist egal, was die Leute in meinem Hund sehen und ob ihnen das Äußere gefällt. Die Geschmäcker und Ansichten sind eben verschieden.
    Meine BC/Labbi Mix Hündin wird oft für einen Münsterländer Mischling gehalten - nur weil sie gemottelt ist ;).
    Nun, dem Hund ist das völlig schnurz - und mir letztlich auch.

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    Also die beiden male waren Bösartig!!!

    Bösartigkeit erfordert Vorsatz - und damit ist es ein Verhalten, das dem Menschen vorbehalten sein dürfte ;).

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    Hector ist sehr Dominant!

    Dominanz ist KEINE Charaktereigenschaft!

    Allerdings wird sie liebend gern als Begründung für Fehlverhalten bzw. verhalte, welches der Mensch nicht wünscht, angeführt. Ist ja auch einfacher dem Hund die Schuld zu geben, als sich selbst zu fragen, ob man vielleicht Fehler macht (und die macht nunmal jeder).

    Ein 11 Wochen alter Welpe will weder die Rudelführung (es ließe sich ohnehin darüber streiten, ob Hunde und Menschen als unterschiedliche Spezies überhaupt in einer Rudelstruktur miteinander leben können), noch versucht er bösartig, seinen Willen (der da wäre???) durchzusetzen.

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    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es gut ist, wenn immer wieder Milch einschiesst, zwei Mal im Jahr, die dann eben nicht abfliessen kann. Gesund kann das ja nicht sein.

    Die Milch wird vom Körper resorbiert - das ist kein unnatürlicher Vorgang. Vom Körper wird alles mögliche resorbiert - Zelltrümmer, abgetötete Krankheitserreger, Sekrete u.ä..

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    meine Mutter hatte eben auch eine Hündin, die 6 Jahre lang immer wieder scheinschwanger wurde...sie starb dann an Tumoren, die bewiesen damit zusammenhingen...

    Es gibt - wenn man sich die wenigen Studien, die sich finden lassen, ansieht - keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen Scheinträchtigkeiten und erhöhtem Tumorrisiko. Das Wachstum vorhandener Tumore kann allerdings gefördert werden.

    Statistisch gesehen hat eine unkastrierte Hündin ein bis zu 4fach erhöhtes Risiko, Mammatumore zu entwickeln (meist im forgeschrittenen Alter). Aber nicht jeder Tumor ist bösartig und nicht jeder maligne Tumor führt letztlich zum Tod der Hündin.
    Gezeigt hat sich lediglich, dass eine Frühkastration das Mammatumorrisiko fast eliminiert und eine Kastration nach der 3.Läufigkeit keinen positiven Einfluss auf dieses mehr hat.

    Tumorentstehung ist kein Geschehen, dass sich formularisch auf einen bestimmten gemeinsamen Nenner bringen läßt (es wäre schön, wenn es so einfach wäre). Was Mammatumore bei der Hündin betrifft sind die hormonell bedingten Veränderungen des Drüsengewebes im Zyklusverlauf sicher ein Faktor, aber es kommen auch Dinge wie die Neigung zur Bildung von Ovarialzysten und (erstaunlicherweise , wie ich finde) Übergewicht im 1.Lebensjahr mit ins Spiel. Gerade letzteres scheint ein nicht unbedeutender Faktor zu sein.


    Ich persönlich finde es sehr schwer, die Frage nach Kastration im Falle von Scheinträchtigkeiten mit klinischer Symptomatik eindeutig zu beantworten. Meine eigene Hündin wird mit schöner Regelmäßigkeit scheinträchtig inkl. Milcheinschuss. Bislang war das immer recht problemlos und medikamentös wurde nie eingegriffen. Der Spuk war immer nach etwa 2 Wochen wieder vorbei.
    Aber das kann sich natürlich in Zukunft durchaus ändern und eine Hündin, die in dieser Phase wirklich leidet, würde ich kastrieren lassen (auch wenn der hemmende Effekt im Hinblich auf Gesäugetumore nicht mehr gegeben ist). Solange alles im bekannten Rahmen bleibt, gehört die Scheinträchtigkeit zum Zyklus meiner Hündin.
    Ob es nun die richtige Entscheidung ist, der Natur ihren Lauf zu lassen, kann ich natürlich nicht sagen.

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    Wie ist das mit dem Milcheinschuss? Kommt der zwangsläufig oder ist das ein "kann" aber kein "muss"? Kann es zu Entzündungen des Gesäuges kommen und wie würde ich das frühzeitig erkennen?

    Ein Milcheinschuss tritt nicht bei allen Hündinnen auf.

    Meine Hündin zeigt 8-9 Wochen nach der Hitze Verhaltensveränderungen (sie wird anhänglicher, verweigert Futter, reagiert etwas zickiger auf Artgenossen und läuft auch mal jaulend durchs Haus) und regelmäßig auch einen Milcheinschuss. Probleme hat dieser bislang nie gemacht (sie war jetzt 4x läufig und zeigte 4x klinische Symptome der Scheinträchtigkeit), sie manipuliert die Zitzen auch nicht selbst.
    Medikamentös oder homöopathisch habe ich bis jetzt nie eingegriffen, ich war mit meiner Hündin in der Scheinträchtigkeit auch nie beim TA.
    Natürlich lassen sich Probleme nicht ausschließen, aber ich sehe die Scheinträchtigkeit mittlerweile relativ gelassen (solange alles im bereits bekannten Rahmen bleibt).

    Entzündungszeichen wären übrigens : deutliche Schwellung (mit Verhärtung), Rötung, Überwärmung.

    Bandwürmer sind platt (für mich wirkt das auf dem Bild eher rund und dick) und es lassen sich einzelne Glieder erkennen (eben jene Anteile, die auch regelmäßig ausgeschieden werden und Eier enthalten).

    Es gibt übrigens Bandwurmarten, die mehrere Meter lang werden ;).

    P.S.: Und wenn denn ein ganzer Wurm tatsächlich im Kot auftauchen würde, dann wäre das Problem ja damit aus der Welt ;) (denn der Wurm wird nur ganz ausgeschieden, wenn er tot ist).

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    denn natürlich war das Ergebniss des Familienrates vorher schon klar: Niemand wollte den Hund wirklich wieder abgeben.

    Das klingt zu 100% anders als das, was du vorher geschrieben hast (und das finde ich jetzt sehr positiv!). Und vielleicht liegt darin das Problem - das geschriebene Wort kommt häufig anders rüber als der Schreiber es beabsichtigt. Und dann kommt es zu Diskussionen, die für Foren ganz normal sind.

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    Einem neunjährigem Kind, das genau wie seine Eltern einen Hund haben wollte, bereits 2 Bücher über Hunde gelesen hat und einen Vertrag mit uns abgeschlossen, wie es sich wenn der Hund dann da ist kümmern will, dann aber nur vom Hund angesprungen wird und gebissen, das völlig verzweifelt ist, kann ich nicht einfach sagen, dass der Hund jetzt da bleibt und basta. Dann tagt eben der Familienrat und regelt das.

    Da frage ich mich, was das denn für Bücher waren, denn so richtig hattet ihr ja nun doch keine Vorstellung davon, was es bedeutet, sich einen Welpen ins Haus zu holen. Denn der kommt nun mal nicht mit "Grundgehorsam 1.0" und der Weg zum alltagstauglichen Hund ist lang und manchmal hart. Eine Welpe bringt Unruhe ins Haus, das läßt sich nicht vermeiden.
    "Welpenspinnen" ist genauso normal wie demolierte Einrichtungsgegenstände und dank spitzer Welpenzähne lädierte Familienmitglieder. Der Hund unterscheidet nicht zwischen 9jährigem Kind und Erwachsenem. Da ist dann der Erwachsene gefragt, dem Hund zu vermitteln, dass "Beißen" unerwünscht ist. Und das braucht - wie so vieles in der Hundeerziehung - durchaus Geduld.
    Ein 9jähriges Kind ohne/mit wenig Hundeerfahrung kann unmöglich abschätzen, was es heißt, sich um einen Hund zu kümmern bzw. einen Welpen zu erziehen. Damit ist ein Kind in dem Alter völlig überfordert. Denn zwischen angelesenem Wissen und der praktischen Umsetzung klafft nicht selten eine gewaltige Lücke.

    Und ich kann ähnlich wie Terrorfussel nicht ganz nachvollziehen, wie man ernsthaft überlegen kann, einen Welpen wegen normaler Anfangsschwierigkeiten gleich wieder abgeben zu wollen. Da fehlt es schlicht an Information.
    Welpenerziehung bringt so ihre Herausforderungen mit sich, beim Junghund wird es nicht leichter (die Probleme sind dann nur anders gelagert). Dessen muß ich mir als Welpenkäufer bewußt sein bzw. mir das ganz schnell bewußt machen. Gute Absicht allein bringt einen da nicht weiter.

    Mag sein, dass du das jetzt alles so nicht hören wolltest, aber das ist eben das Leben auf das man sich einlässt, wenn man sich einen Welpen ins Haus holt ;).