Alles anzeigenBeneidenswert...
Jaein.
Also, grundsätzlich ist das sicher nützlich. Aber das macht's für mich persönlich auch schwierig, mich in andere reinzufühlen. Ich kann auf logischer Ebene nachvollziehen, warum Umstand X jemanden sauer oder traurig macht - weil ich die Situation dann recht nüchtern betrachten kann, kann ich häufig das "big picture" betrachten und dementsprechend dann auch aktiv zuhören, ohne dass meine eigenen Emotionen da irgendwie eine Rolle spielen. Für manche Leute in meinem Umfeld ist genau DAS ein Gamechanger.
Aber in der Vergangenheit hat mir genau das häufig Probleme bereitet, weil manche Leute mit dieser Rationalität meinerseits nicht so wirklich klar kamen. Man kommt halt super häufig als kalt und emotional distanziert oder sogar desinteressiert rüber, auch wenn man das gar nicht ist. Ich glaube, genau das hat auch oft dazu geführt, dass ich bei vielen Jobstellen nicht weiter berücksichtigt wurde.
Rein wegen dieser Stumpfheit könnt ich mir eigentlich gut vorstellen, so emotional anspruchsvolle Jobs wie z. B. Auswertung von Videomaterial für div. Kriminalfälle auszuüben. Weil's mich emotional halt nicht tangiert - ich bin nicht selbst betroffen, also isses mir gelinde gesagt wurscht. Klar, das was da passiert, ist für die Betroffenen schlimm, keine Frage...
Birgt aber auch die Gefahr, dass man sowas irgendwann als völlig normal wahrnimmt, glaub' ich.
Und emotional abgestumpft sein heißt ja nicht unbedingt, dass man völlig gefühlskalt ist. Es gibt durchaus Dinge, die in mir heftige Emotionen auslösen, so isses nicht. Und mit diesen Emotionen dann sinnvoll umgehen ist auch wieder ein Thema für sich.
geht mir genauso, schön zu wissen, dass es anderen auch so ergeht.
Liegt vielleicht auch son bisschen am bereits Erlebten, dass einen nix mehr schocken kann. Bei mir jedenfalls...