Beiträge von 15027

    Und ich mache mal eine kleine Vorstellung :)


    Das ist meine älteste Katze, Rosa (*2012). Sie stammt aus einem "Ausversehen"-Wurf, eigentlich sollte sie eine Freundin nehmen und das ging dann aber nicht. Ich habe sie mit 14 Wochen abgeholt und dann sehr naiv in eine EInraumwohnung gesperrt, in Einzelhaft. :( Sie ist zum Glück wirklich gut sozialisiert, und ist durch fast fünf Jahre in dieser Haltung nicht verkorkst und eine für-immer-Einzelkatze.

    Es war mir relativ schnell klar, dass das so nicht in Ordnung ist. Rosa ist sehr verspielt, noch jetzt, mit 12 Jahren. Aber eine Katzenzusammenführung in einer Einzimmerwohnung erschien mir nicht machbar. Zudem war die Wohnung zu klein für mehrere Katzen. Ich fragte sogar eine Katze aus dem TS an, aber nachdem mir die VK/Pflegestelle kaum Infos zu einer möglichen Zusammenführung machen konnte, habe ich doch einen Rückzieher gemacht. Aber es stand fest, dass ein zweite Katze dazukommt, sobald ich eine größere Wohnung bewohne.




    Als ich dann umzog, zog auch meine Mutter um, aufs Land. Dort lebten zwei herrenlose Katzen: die eine gebahr jedes Jahr im Carport der Nachbarn Kitten, die leider alle starben, weil sie sie nicht versorgen konnte. Die Nachbarn scherte das aber nicht. Die einzige, die überlebte war die zweite Katze.

    Meine Mutter beschloss dann kurzerhand und mit Unterstützung des Ordnungsamtes, die beiden zu fangen und zu kastrieren. Und ich verliebte mich unsterblich, anhand einer s/w-Nachtaufnahme einer Wildtierkamera ;)

    Ich nannte sie Isabelle und bekam sie dann kurz nach der Kastra: eine Katze, 1 Jahr alt, komplett fernab vom Menschen im Wald aufgewachsen. Meine Mutter meinte, sie würde für immer scheu bleiben, ich bewies ihr innerhalb von recht kurzer Zeit das Gegenteil. Auch ihre Mutter ließ sich irgendwann anfassen – zumindest von meiner Mutter (oder wenn sie uns beide verwechselte), und lebte bei ihr bis zu ihrem Lebensende 2022.

    Isabelle ist sozial etwas inkompetent ggü. anderen Katzen, und bei vielen Menschen braucht sie erstmal, um sich blicken zu lassen. Bei meinem Freund und mir merkt man von ihrem Scheukatzendaein aber nichts mehr.


    Die letzte im Bunde ist Naranja, kurz Nara. Sie ist Anfang 2022 eingezogen, eigentlich als Pflegekatze, aber sie erfüllte bei mir irgendwie einen Herzenswunsch – sie ist für mich genauso frech, schmusig, ulkig, sozial, wie ich mir Katzen immer vorstellte. Das klingt fies den beiden anderen gegenüber, aber so fühlt es sich an. Rosa begleitet mich nun schon so ewig und "wacht" immer über mich, Isabelle ist mein kleines Baby, und Nara ist wohl sowas, was man Seelentier nennt.
    Optimal ist die Dreier-Gruppe nicht, aber es passt mit meiner "Moderation". Nara macht mit mir häufiger Ausflüge und besucht bspw. meine Großmutter, sie ist gerne in neuen/anderen Orten und fährt problemlos Auto.





































    Isabelle legte quasi den Grundstein der Pflegestelle meiner Mutter. Sie hat mittlerweile rund 40 Katzen vermittelt, alle wurden draußen eingefangen, waren wild oder halbwild; teilweise an Futterstellen assoziiert und teilweise nicht. Im letzten Herbst habe ich selbst eine kleine Familie entdeckt, die eingefangen werden konnte. Die Mutter und die beiden mittlerweile etwa 5 Monate alten Kitten warten noch auf Vermittlung. ;) Wenn jemand einen Link zur Pflegestelle haben will, schicke ich den gerne zu!


    (Ich stelle mich etwas doof an mit der Platzierung der Bilder im Text. Sorry – ich hoffe, das passt jetzt so.)

    Das Thema Freigang vs. Wohnungshaltung ist so alt wie die Menschheit. Dahinter steht letztlich die Frage, was ein schönes Leben ist: ein ggf. deutlich verkürztes Leben in "Freiheit" oder ein langes, meist gesünderes Leben in der Wohnung (mit artgerechter Bespaßung!). Es erleidet in D leider circa jede dritte Katze einen Autounfall, bei dem sie entweder sofort verstirbt oder an den Folgen dessen eingeschläfert werden muss.


    Ich bin im Katzenschutz sehr aktiv, meine Mutter hat eine Pflegestelle und ich helfe ihr dabei. Da stößt man auf Katzen, die definitiv wieder in den Freigang müssen: die sitzen viel am Fenstern, tigern herum, sind unzufrieden, können/möchten nicht spielen und so Jagdtrieb ausleben etc. Da ist das total klar, wohin sie vermittelt werden.

    Es gibt aber auch Katzen, die – aus unserer Perspektive – gar nicht mehr in den (ungesicherten) Freigang sollten, da sie bspw. Behinderungen haben oder traumatisiert sind.

    Und dann gibt es auch viele, wo es offen ist. Und wenn Freigang geplant ist, schauen wir halt, dass es nicht gerade am Zubringer zur Autobahn liegt (und auch, wie die Katze so drauf ist). In Berlin würde meine Mutter nirgendwo eine Katze in den Freigang lassen. In Potsdam kommt es drauf an.


    Ich habe vor zehn Jahren einen Kater als Kitten auf der Straße gefunden, der bei meiner Mutter lebt. Sein Gesundheitszustand ist deutlich bestimmt davon, dass er seit acht jahren im Freigang ist und sich zum Haudegen entwickelt hat. Durch Gräseallergie und Cortisonnahme ist er aufgeschwemmt und kommt mit den Katerkämpfen nicht mehr so gut zurecht; nun hatte er einen Sturz – Brustbein ist gebrochen. Wäre er in Wohnungshaltung verblieben, wäre sein Gesundheitszustand sehr viel besser! Nur mal als Beispiel.


    Ich habe dazu keine gefestigte Meinung. Lange habe ich gesagt, dass meine Katzen niemals in den Freigang gehen, bis ich ein Exemplar bekommen habe, bei der ich weiß, dass sie a) sehr viel besser ausgelastet wäre, der ich das b) zutraue und c) sie auf ihren Namen hört und auf mich sehr bezogen ist. Leider wohne ich halt in Berlin, Innenstadt, und kann das auch nicht so einfach ändern.

    Hm, also so zerstörerische Handlungen und wenn es dann noch andauernd ist, da würde ich schon mal raufgucken. Und man kann auch Katzen ein Stück weit erziehen. Meine Katzen zerfetzen zB. keine Pappe (mehr!) und klauen auch kein Essen (wobei ich das jetzt auch nicht ewig unbeobachtet stehen lassen würde).

    Kommt ja auch drauf an, inwiefern es die Katze tatsächlich stresst und wie es ihr geht.

    Ja, Freigang ist natürlicherweise häufig eine Lösung für auffälliges Verhalten. Einfach, weil die dann k.o. sind, wenn sie wiederkommen und das Haus/Wohnung vorwiegend zum Schlafen nutzen. Das ist ja, wie karow sagt, aber nicht immer möglich. Insofern geht nur mehr Auslastung (verschiedene Spiele) bzw. schauen, was er braucht und ihm das geben, wenn irgendwie möglich. Wenn er tatsächlich einfach Ressource Mensch will und Schlafzimmer nicht geht, dann reicht es ggf. auch, wenn man ihm gezielt & getrennt von den anderen ein bisschen Exklusivzeit widmet oder ihn bspw. eher mal mit ins Arbeitszimmer nimmt.

    Okay. Klingt für mich ehrlich gesagt so, wie du es ja auch einschätzt, dass er einfach menschliche Nähe will. Vielleicht ist er so sozialisiert und braucht das eben. Wäre es möglich, nur ihn morgens ins Schlafzimmer zu holen?


    Wegen der Schilddrüse: meine Älteste hat schon immer recht häufig erbrochen, also so 3-4x/Woche. Im Alte ist sie jetzt anhänglicher geworden und fordert das mit Schreien ein. Dachte ich. Sie hat aber eine Schilddrüsenüberfunktion dagnostiziert bekommen und seitdem sie eingestellt ist, kotzt sie deutlich weniger (1-2x/Woche) und schreit kaum noch, ist insg. wieder entspannter und kommt halt einfach ohne laute Einforderung auf meinen Schoß.

    Ich würde es vielleicht einfach mal abklären.

    Kann er sich gut orientieren oder schreit er, wenn er wacht wird, tatsächlich sofort? Ist er weiß/ hat viel weiß? Schreien kann symptomatisch für schlechtes Hören/ Taubheit sein.

    Wurde mal ein Blutbild gemacht, wie sehen die Blutwerte aus? Speziell Schilddrüse?


    Spielt er mit euch, wenn ihr ihn von den anderen Katzen separiert und ihm die volle Aufmerksamkeit widmet? Das würde ich mal versuchen, jeden Abend vorm Schlafen, und dann am besten auch noch ein Fummelbrett hin.


    Wenn ihr dem Schreien nachgebt und ihn ins Schlafzimmer lasst oder ins Arbeitszimmer, was macht er dann? Kuscheln, Schmusen, Raum kontrollieren?

    @Yelly Danke für Deinen Beitrag inkl. Spoiler ;) Ich denke auch, dass Vorwarnungen besser sind, als das zu larifari zu sehen. Ich dachte nur eben, dass es vielleicht sinnvoll ist, die Erfahrungen zusammen zu tragen, um sich ein Bild machen zu können.


    Und: ich finde das auch so schwer einschätzbar in dem Bereich, was "anstrengend" oder "problematisch" ist und was nicht. Ich stecke sehr tief im Tierschutz drin und da werden Sachen oft auch von außen total problematisiert und als "anstrengend" o.ä. bezeichnet, die für mich totale Normalität sind. Katzenzusammenführungen mit Gittertür bspw.

    Ich hab mittlerweile viel gelesen und zur Kenntnis genommen, dass Direktimporte oft hochgezogene Augenbrauen bis hin zu heftigen Kopfschmerzen auszulösen scheinen. Deswegen dachte ich, vielleicht könnten wir Erfahrungen zusammentragen?

    Egal ob als Endstelle, Pflegestelle oder PSV:

    Woher kam der Hund, wie wurde er vorher beschrieben, inwiefern entsprach das dann der Realität? Was waren eure Sorgen und Bedenken vorher? Was waren die vorherrschenden Probleme und wie gut waren diese händelbar?

    Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte.