Beiträge von 15027

    Ich frage mich auch immer, was das "Auspacken" bedeutet. Also sicher ist es oft ein "Auspacken". Aber vielleicht ist es ja zumindest manchmal auch einfach so, dass die Menschen nicht so viel Ahnung haben und der Hund dann halt bestimmte Verhaltensweisen zeigt, die eben darauf reagieren. Die aber nicht viel mit seiner Vergangenheit zu tun haben.

    Es hieß ursprünglich "Köfferchen auspacken". Das bedeutet, dass viele Tierschutzhunde durch den Kulturschock und ihr Trauma eingeschüchtert, gehemmt und erst mal sehr angepasst sind. Sie wollen nicht negativ auffallen und gehen erstmal auf Nummer sicher. Nach und nach, wenn sie sich eingelebt haben, Bindung aufgebaut haben und sich sicher fühlen, zeigen sie sich dann so, wie sie wirklich sind. Und dann kommt es halt vor, dass der Hund plötzlich nicht mehr so unkompliziert ist, wie es anfangs schien. Stimmt wahrscheinlich, dass je weniger man einen Hund lesen kann, umso überraschter man dann ist. Ist aber auch so, dass Hunde sich wirklich von Situation zu Situation ganz anders zeigen können.


    Ich kenne übrigens auch Direktimporte die total unkompliziert sind.

    Ja, das ist ja logisch und mir völlig bewusst. Aber das dann auftretende "komplizierte" Verhalten ist doch immer in Resonanz mit dem (aktuellen) Hundehalter(in)? Der Hund packt das ja nicht im Vakuum aus, sondern immer in Reaktion mit dem "Gegenüber". Und da können ja blöde Verstärkungsreaktionen etc. hervorgerufen werden.

    In den Schilderungen klingt es aber immer so, als würde der Halter/ die Halterin alles richtig machen und dann packt der Hund einfach so schlimmste Verhaltensweisen aus.


    Danke für den Erfahrungswert.

    Ich muss sagen, dass das Forum es "geschafft" hat, dass ich, noch bevor ich jetzt frisch Pflegestelle für einen Direktimport werde, denke, das mache ich nie wieder. Selbst wenn die Hündin nett ist, dann sind ja scheinbar alle anderen ne Katastrophe

    Nein. Meiner nicht 😂 siehe Text. Es kommt sicher auf die Anforderungen an einen Hund an. Ich würde nur nicht mehr zwingend zu einem Direktimport neigen, da ich mit Katzen und Großstadt einfach Anforderungen an einen Hund habe, die evtl. der nächste Hund nicht erfüllen könnte. Bei Tieren auf PS könnte man manche Dinge einfach vorher ausprobieren. Bei mir würde es aber zb auch kein Welpe (eh nicht) vom Züchter werden. Ich mag erwachsene Hunde und ich mag mich auch mit Baustellen beim Hund beschäftigen. Nur ein paar Dinge müssen eben gegeben sein.

    Nun, diese Anforderungen habe ich auch. Und werde jetzt dennoch Pflegestelle.

    Und als Pflegestelle muss man ja auch irgendwo anfangen...

    Zitat

    Ganz einfach: jeder Mensch lebt doch anders, hat andere Erfahrungen und Ansprüche. Was wir z.B. komplett gelassen sehen, ist für andere Menschen eine Herausforderung.


    Ne halbwegs seriöse Pflegestelle kann das aber auch abstrahieren. Ich kann zum Beispiel Jagdtrieb gut händeln, aber hätte wenn ich meinen Hündin damals vermittelt hätte schon sehr darauf geachtet, das sich die neuen Besitzer bewusst sind, das sie sich da einen jagdlich interessierten Terrier ins Haus holen und kein 4 kg Schoßhündchen. Auch das sie von Typ her zur Unsicherheit neigt und deshalb klare Strukturen braucht an denen sie Halt findet und nicht selbstbestimmt mitlaufen kann war mir klar. Für mich beides kein Thema, aber schon was wovon ich weiß das es in anderer Umgebung zum Thema hätte werden können. Also ich kann das selber gelassen sehen und trotzdem wissen das es für andere ne Herausforderung sein kann.

    Die Sache ist: ich kann auch Verhaltensweisen abstrahieren und habe genug Erfahrungen mit Tieren und auch Hunden, um sowas einschätzen zu können, würde ich sagen.

    Aber die Bewertung dessen, also was als "schlimmer Problemhund" bezeichnet wird und was nicht so schlimm ist etc., das ist mir halt völlig fremd. Damit komme ich hier im Forum das erste Mal in Berührung, gefühlt.

    Ich kann ehrlich nicht verstehen warum du dich da so schnell verunsichern lässt. Klar wirst du wenn du im Internet fragst auch kritische Stimmen hören. Was hast du denn erwartet? Die kannst du von mir aber auch bekommen wenn es ein Welpe vom Züchter sein soll ;)

    Ich muss sagen ich kenne inzwischen massig Hunde aus dem Auslandstierschutz. Der allergrößte Teil davon sind tolle Alltagsbegleiter. Einige sind ne lebenslange Aufgabe. Genau wie bei denen die seit Welpe in ihrem Zuhause sind.

    Ich kennen z.B. drei Hunde in meiner nähren Umgebung die absolut nicht alleine bleiben können: ein Pudel aus Verbandzucht, ein Schäferhundmischling der als Welpe übernommen wurde und ein Podenco aus dem Auslandstierschutz. Welche Rückschlüsse lässt das zu?

    Wenn du mit den rumänischen Hundeschlägen gut zurecht kommst und dir Grundsätzlich die Aufgabe als Pflegestelle zutraust: Was spricht denn dagegen?

    Also, mir ist bewusst, dass ich mich eh schnell verunsichern lasse.

    Ich kann mir halt einfach keine umfassende Meinung bilden, weil ich nur extrem wenige Hunde im Umfeld habe. Die Aussage "der allergrößte Teil davon sind tolle Alltagsbegleiter" klingt gut, lese ich hier aber eben das erste mal.

    Ob ich mit den Rumänen zurechtkomme, weiß ich nicht und werde ich nach der einen Erfahrung auch nicht wissen.

    Ich muss sagen, dass das Forum es "geschafft" hat, dass ich, noch bevor ich jetzt frisch Pflegestelle für einen Direktimport werde, denke, das mache ich nie wieder. Selbst wenn die Hündin nett ist, dann sind ja scheinbar alle anderen ne Katastrophe. :face_with_head_bandage:

    Naja. Egal welcher Haushalt. Zwei sind niemals gleich. Es gibt durchaus Ähnlichkeiten, aber selbst wenn ich nur das Leben meiner früheren und meiner jetzigen Hunde vergleiche, viele Gemeinsamkeiten hatte das nicht.

    Achso, ok. Aber dann würde die Aussage ja heißen, dass man Hunde niemals irgendwie einschätzen kann.

    Ich frage mich auch immer, was das "Auspacken" bedeutet. Also sicher ist es oft ein "Auspacken". Aber vielleicht ist es ja zumindest manchmal auch einfach so, dass die Menschen nicht so viel Ahnung haben und der Hund dann halt bestimmte Verhaltensweisen zeigt, die eben darauf reagieren. Die aber nicht viel mit seiner Vergangenheit zu tun haben.

    Von daher würde ich auch deren Einschätzung sehr kritisch sehen.

    Magst du das vielleicht noch erklären, was du damit meinst? Inwiefern unterscheidet sich das Leben der Pflegestellen bzw. das Leben der Hunde bei den Pflegestellen von deinem?


    Und gibt es noch ein paar Rumänien-Erfahrungen?

    Ja, sowas ist natürlich total blöd. Hast du angeboten, dass ein Pflegestellenvertrag und entsprechend auch Vorkontrolle etc. machst?


    Ich bin SO hibbelig. Und versuche dem mit viel Lesen und informieren zu begegnen, was mich dann aber noch hibbeliger werden lässt :D

    Aber der war doch auch nur fünf Wochen bei dir, soweit ich das im Kopf habe?

    Er kam nochmal 2 Wochen zurück (die Rüden mochten sich nicht) und hat dann ein anderes zuhause gefunden. Das war aber noch in der Hundeboomzeit. (und trotzdem gabs wirklich kaum Anfragen). :hundeleine04: Jetzt ist es meiner Meinung nach schon kniffliger, wen zu finden. Gerade auch ältere Tiere verbindet man gedanklich ja doch schnell mit Tierarztkosten.

    Ah, verstehe. Da hatte ich scheinbar aufgehört zu lesen, sorry!!

    Und eine Anfrage reicht ja theoretisch. ;) Bzw. gibt es da ja tausend Abstufungen, wie ernsthaft eine Anfrage ist.

    Sie wird als 6 Jahre eingestuft. Also sooo alt ist das noch nicht.