Beiträge von MoniHa

    Ich finde Hund = bester Freund des Menschen und Tiere müssen sich alles gefallen lassen eine brandgefährliche Einstellung. Für Menschen.

    Diese Einstellung vertrete ich ganz entspannt. Rundum.

    "Früher" war nicht alles besser. Heute ist nicht alles besser.

    Eine Welt, in der immer alles rund läuft, ist utopisch.

    Schade finde ich, dass manche hier gerade versuchen, meine Erfahrungen und mein Wissen klein zu reden oder mir sogar abzusprechen. Die Maschen kenne ich schon. Ändert nichts daran, dass ich beides habe und äußern darf. Gefällt euch nicht. Muss es auch nicht.

    In diesem Thread geht es um eine ganzheitliche Betrachtung. Oder geht es hier wirklich nur darum, mit dem Finger zu zeigen? Dann eröffne ich sofort einen Thread, in dem man sich tatsächlich unterhalten und reflektiert austauschen kann.

    Der vielseitigen Diskussion habe ich mich angeschlossen. Die "diachrone" Betrachtung ist ein Teil davon. Und so diachron ist die gar nicht, wenn mehrere Menschen hier einen einzigen Auszug, eine einzige Aussage brauchen, und nach dem Tod des Hundes schreien. Sich gleichzeitig aber darüber mokieren, das früher Hunde "verschwanden". Das ist doch dann exakt das, was hier die eine oder andere wieder will. Nicht darüber nachdenken, nicht allzu genau hinschauen, keine Hintergründe hinterfragen. Löst das Problem jetzt nicht an der Ursache, aber das sichert dann immerhin, sich nächste Woche über den nächsten Fall aufregen zu können.

    Ich erinnere mich an keinen Anspruch an die Umwelt, dass sie sich irgendeinem ominösem Allgemeinwissen folgend so zu verhalten hätte, wie es zum jeweiligen Hund passt.

    Mit dem jeweiligen Hund oder anderen Tier hatte das gar nichts zu tun.

    Es hatte etwas damit zu tun, dass Menschen den Tieren gegenüber generell ganz anders eingestellt waren. (bei uns) Tier, das sich freundlich nähert? Alles gut. Vorsichtig Kontakt aufnehmen. Immer noch alles gut.

    Aber: Immer noch ein Tier, das ich nicht kenne. Nicht mein Freund. Nicht mein Tier. Nicht kalkulierbar.

    Aber auf das Tier zugehen und der Meinung sein, dass ist mein allerbestester Freund, das hat zwar Zähne, aber wird niemals nimmer nicht beißen - nope.

    Fremdes Tier antatschen - nope.

    Es wurde deutlich mehr auf die Körpersprache (bei fremden Tieren) geachtet und es gab die Grenze: Mein Tier, oder fremdes Tier.

    Logisch. Man selbst wollte nicht, dass die eigenen Tiere mit jedem gut Freund sind und mal eben mit anderen mitgehen. Für gewöhnlich hatte man die nicht als Everybody's Darling, sondern für Aufgaben. Genauso wurde das auch begriffen.

    Jetzt ist es: Kindergärtnerinnen hetzen mir ihre komplette Gruppe auf den Hals, weil "Aaaawww, lauft mal zu den Wauwaus" und ich bin die Böse, wenn ich das nicht will, dass zig Kinder auf meine Hunde einfallen. Die Kinder können dafür gar nichts. Aber im Zweifelsfall sind sie die Opfer.

    Oder Spaziergänger tatschen mal eben drauf, und wenn sie dafür durch mich durchgehen müssen. Egal! Und meine Hunde müssen das abkönnen.

    Für mich geht es nicht um: Die eine Person hat sich doch nur einmal drüber gebeugt. Dass muss der Hund abkönnen. Für mich geht es um die 100 Personen, die vorher so dachten und um die begrenzte Anzahl an Beherrschung, die jedes Lebewesen hat. DAS wird vergessen. Weil man ganz dringend am besten Freund des Menschen festhalten muss. Und wenn ein Tier nicht immer der beste Freund von allen ist, sondern irgendwann austickt - tötet es. Damit hab ich ein enormes Problem.

    Ich weiß, meine Meinung ist hier nicht populär, aber für mich darf ein Hund schon noch Hund sein!

    Aber was willst du damit sagen? Dass der Hund sich frei entfalten darf, auch wenn eine ungewollte Grenzüberschreitung dazu führt, dass der Hund jemandem ins Gesicht beißt?

    Tiere haben Grenzen, wie Menschen auch.

    Das hat nichts mit freier Entfaltung zu tun.

    Aber genau diese Vorstellung: Hunde müssen immer zu allen nett und lieb sein und sich alles gefallen lassen, ist es, die gefährliche Situationen provoziert.

    Mir ging es nicht um das "ominöse, angeblich idyllische früher", habe ich auch extra auf "mein Früher" eingegrenzt und dazu geschrieben, wie das aussah. Es war eben Land, jeder hatte (in meinem Früher) Tiere, weil Land, ja, es gab ein Grundverständnis dafür, dass Tiere eben tierische Sachen machen. Es gab weniger Lebewesen auf mehr Raum.

    Hab ich extra dazugeschrieben. Nachlesbar.

    Deswegen waren das Mitnichten alles Tierversteher, es war bei Weitem nicht alles toll, ebenso wenig wie jetzt alles toll ist. Aber es gab ein anderes Verständnis von Eigenverantwortung, fremdem Besitz und dem Potenzial der Tiere.

    Zu deinem "die Katzenbabies fluten heute noch".... sowas gab es nicht in ganz explizit meinem Früher. Absolut nicht. Da wurden unerwünschte und überzählige Kitten nicht in die ohnehin nicht wirklich vorhandenen Tierheime gebracht. Da wurden die Nachkommen ausgewählt, die man selbst behalten wollte oder losbekommen hat. Der Rest: Tonne auf, Kitten rein, diverse Sachen hinterher, Tonne zu. War so. Nix da mit überfüllte Tierheime.

    Du vermischst da gerade sehr viele Sachen, die ich explizit getrennt habe. Ich habe niemanden als Held bezeichnet, sondern spezifisch meine Situation und meine Sicht mitgeteilt. Die ist logischerweise auf mein Erleben und mein Wissen begrenzt. Wie die von allen anderen auch. Was ich ebenfalls angemerkt habe.

    Und nochmal: Nein, früher war nicht alles besser. Heut ist auch nicht alles besser. Aber: Alles Frühere zu verteufeln, ist genauso sinnfrei, wie alles Heutige in den Himmel zu heben.

    ICH vermisse diesen Aspekt, wo ich nicht meine Tiere vor Menschen schützen muss, weil es sich in MEINEM Früher von selbst verstand, dass nicht jeder danach grabscht. Wo ich Leuten nicht erklären musste, dass sie ihre Kinder nicht auf meine Hunde schicken sollen. Wo einfach allen klar war, dass Hunde beißen können, Katzen kratzen und beißen können, und man nicht mehr von den Tieren als von der Krone der Schöpfung, den Menschen, erwartet hat. Wo man sich nicht hinstellen und erklären musste, warum der Hund bitte nicht auf die Heuwiese kackt, die Rinderweide tabu ist und meine Tiere kein kostenloser Streichelzoo für alle sind.

    Dass es heute mehr Beißvorfälle gibt/ zu geben scheint ist ein multifaktorielles Geschehen. Einer dieser Faktoren ist (nebst höherer Menschendichte und Tierdichte, etc.), dass Menschen Extremes von Tieren abfordern und vergessen möchten, dass Tiere sich wehren können. "Bester Freund des Menschen" ist schön und gut. Bester Freund seines Menschen wäre als Wissen für alle besser.

    auch wenn es anscheinend als immer normaler betrachtet wird, daß Hunde beißen und verletzen

    Das ist der Gegenpol zum "früher".

    In meinem Früher war das die normale Annahme, dass ein fremder Hund bei Fehlverhalten des Menschen so reagiert. Es war normal zu wissen, dass Tiere zu tierischen Dingen in der Lage sind.

    Es waren keine Spielzeuge, die mal eben jeder antatscht.

    Was vollkommen unnormal war: Leuten erklären müssen, dass sie ihre Finger bei sich behalten sollen, wenn sie sie behalten möchten. Dass sie nicht auf Weiden steigen, über oder durch Zäune greifen. Dass es eine richtig dumme Idee ist, so knapp wie möglich neben einem Hund auf dem Fahrrad vorbei zu fahren oder vorbei zu rennen und sich vorher nicht anzuzeigen.

    Gebissen wurden? Was hast DU gemacht?

    Nicht, was hat das Tier gemacht.

    Aber mein Früher war ländlich mit jeder hat Tiere, jeder hat Grundverständnis von Tieren und ihren Grenzen und ganz wichtig: Viel weniger Menschen und Tieren auf viel mehr Fläche.

    Dennoch war das die komplett normale Annahme, ohne deswegen panisch durch die Gegend zu rennen. Es war "Wenn ich mich vernünftig benehme und die Grenzen achte, geb ich dem Tier keinen Grund" :ka: So simpel. Genau wie niemand davon ausgeht, dass er täglich im Straßenverkehr dreimal überfahren wird, WENN er sich an die Regeln hält und vorsichtig ist. (Passieren kann es dennoch, aber das Risiko sinkt deutlich)

    DAS fehlt mir heute ungemein. Es wird unglaublich viel von Tieren erwartet, in Bezug auf das "Funktionieren" und bloß immer schön einstecken. Aber der Eigenanteil wird fürchterlich gerne vernachlässigt von den Menschen. Ihr eigenes Verhalten gegenüber Tieren, die schon lange zu unserem Leben gehören. Da wird lieber gesagt "Woher soll denn ein Mensch wissen, dass Individualdistanz wichtig ist?" als zu sehen, dass Tiere auch nur Lebewesen sind, die das aber gefälligst alles perfekt machen sollen.

    Das ist für mich eine vollkommen verquere Ansicht.

    Was genau hat dein Hund? Beeinträchtigt das auch die Blase/Pinkelhäufigkeit?

    Vor einigen Jahren war ja unklar, was genau die Ursache ist. Wenn ausreichend häufige Gassigänge nicht mehr möglich sind, weil dein Hund tröpfelt, sehr häufig Harn absetzt oder nach dem Aufstehen schnell muss, gibt es verschiedene Lösungen.

    Sag einfach mal Bescheid, wie es bei euch genau aussieht. Dann kann ich dir auch gezielt etwas empfehlen.

    Das tue ich nicht mehr.

    Jemand, der dort in der Praxis arbeitet, wäre besser.

    Ich war immer jemand, der was gesagt hat. Aber wer bin ich, um anderen etwas vorzuschreiben?

    Dazu habe ich auch kein Recht, habe ich mir dieses Jahr gesagt.

    Die Leute werden bloß böse und sagen, das gehe einen nix an.. und fragen wer ich denn bin und werden laut und machen demonstrativ weiter.

    Kann ich nachvollziehen, wenn diese Reaktionen kamen.

    Oft kommt man weiter, wenn man das etwas hinterfuchsiger macht.

    Zum Beispiel:

    "Oh, soll ich Ihnen helfen? Sie haben wohl mit dem Rücken?"

    oder

    "sssssss, wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Meine Bekannte hat ihren Hund auch immer so gehoben - Sie glauben ja gar nicht, was Sie dann an Tierarztkosten hatte, weil dadurch der Hunderücken kaputt geht! Man denkt sich ja nichts dabei, aber das kann ganz schnell etc...."

    Also nicht von oben herab oder ich schreib Ihnen was vor, sondern "unter uns Hundehaltern"