Beiträge von MoniHa

    Und trotz all dieser mehr als eindeutigen - man sollte meinen idiotensicheren - Warnzeichen regen sich die grenzüberschreitenden Menschen auf, wenn sich die Herde und die Hunde in Bewegung setzen und Eindringlinge nicht wie im Disney-Film adoptieren, sondern richtig schnell und nachdrücklich entfernen wollen.

    Ja, das ist dann doof, aber wo ist der Zusammenhang zu den hier diskutierten Fällen?


    Ich kann mich nicht dran erinnern, dass es hier jemals drum ging, dass Leute von den Hunden eines Schäfers zerbissen wurden.

    Es ging temporär um Fehlverhalten, fehlenden Respekt und fehlendes Wissen. Darauf bin ich nur abschließend eingegangen, um deinen Einwurf zu beantworten. Mehr nicht.

    Das Beispiel ist symptomatisch für eine generelle Einstellung Tieren gegenüber, die vorher schon aufgeführt wurde.


    An dieser Stelle ist für mich der Pseudo-Austausch mit dir aber auch beendet, denn jedes Mal, wenn eine Antwort nicht passt, ist plötzlich der Kontext - auf den du dich gerade eben noch bezogen hast - angeblich nicht mehr gegeben.

    Die Begründung bzw. das schönreden der Züchterin mit der Gesichtsverletzung fand ich auch absolut absurd. Nein, so ein Verhalten ist nicht normal. Und zu behaupten das wäre nicht passiert wenn sie das Licht angemacht hat (wie hat sie ohne Licht überhaupt gesehen das sie auf dem Welpen liegt?) halte ich auch für mehr als fragwürdig.

    Mal meine 5 Cents dazu:


    Frischgebackene (Hunde-)Mütter sind hormonell herausgefordert, gelegentlich übermüdet und im Beschützer-Modus. Da können schlagartig an und für sich bekannte und normale Reize, zur Bedrohung werden. Bei sehr, sehr vielen Spezies.


    Hätte das ein Mensch gemacht: Da war im Dunkeln ein Geräusch, ich hatte Angst, habe mein Kind beschützt und zugeschlagen - das wäre doch verständlich, oder?


    Aber der Hund soll im Dunkeln, übermüdet, hormonell, eventuell aus dem Schlaf hochgeschreckt da aber mal richtig gediegen bleiben.... hmhm.


    Es gibt im übrigen Abstufungen zwischen zappenduster, dunkel, hell und hell hell. Nachtlicht, Mondlicht kann es gegeben haben. Dann ist es dennoch dunkel, aber blind ist man da nicht. Und aus meiner langjährigen Erfahrung: Ich wusste auch, wann ein Welpe unter der Mutter liegt - bevor die Mutter damit zurechtkam. Denn die Welpen fiepen gedämpft und gerade erst in der Mutterschaft angekommene Hündinnen wissen dann manchmal nicht, wie jetzt, wo jetzt und überhaupt sind sie erstmal irritiert und gestresst, bis sich das Problem löst. Ich brauch für die Feststellung kein Licht, weil es hörbar ist. Neue Hundemütter wissen selbst mit Licht nicht sofort, was gerade los ist und wie die Lösung lautet - dafür brauchen sie genau wie Menschenmütter Zeit und Erfahrung.


    Die Erklärung der Züchterin find ich absolut verständlich und ja, auch, dass sie sagt: Mein Fehler. Denn im Dunkeln nach ner Hundemutter und /oder ihren Welpen zu grabschen ist auch als vertrauter Mensch eine dumme Idee. Vorher ankündigen und sich vergewissern, dass es nicht als Bedrohung ankommt. Denn für die Hundemutter ist es in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmezustand und ihren Nachwuchs zu schützen ist evolutionär bedingt ein Erfolgsfaktor.

    Selbst das wäre in dem Ausmaß nicht nötig, wenn Menschen sich von Anfang an des Potenzials bewusst wären, die Grenzen der Tiere respektieren und besser auf Warnzeichen reagieren würden.


    Wenn Leute von den eigenen Hunde gebissen werden, ok, kann man evtl. so argumentieren.


    In Bezug auf Aussenstehende ist mir das wirklich zu viel der Täter-Opfer Umkehr.

    Nur mal als Beispiel:


    Hier um die Ecke wohnen Schäfer. Die Schafe sind zu Hause eingezäunt, es geht kein öffentlicher Spazierweg daran vorbei

    Dennoch kommen wirklich clevere Menschen immer wieder auf die Idee, ihre Kinder oder Hunde mal zu den putzigen Schäfchen zu setzen. Die Kinder, damit sie die flauschigen Schäfchen kraulen können, die Hunde, damit sie mal den Spaß des Hütens haben :ugly:

    Also wurde der Zaun mittlerweile dreimal so umgestaltet, dass da keiner mehr leichtsinnig auf die Idee kommt.

    Erhöht, verstärkt und verdoppelt, mit Brombeeren zwischen den zwei Einheiten.

    Eeeegaaaaaal! Da waten Leute durch und steigen drüber!


    Denn in manchen Köpfen ist das Allgemeingut. Nicht etwa Privatgrundstück, mit privat gehaltenen Tieren, die schon dreifach abgesichert sind. Mit Warnschildern und Hunden.


    Und trotz all dieser mehr als eindeutigen - man sollte meinen idiotensicheren - Warnzeichen regen sich die grenzüberschreitenden Menschen auf, wenn sich die Herde und die Hunde in Bewegung setzen und Eindringlinge nicht wie im Disney-Film adoptieren, sondern richtig schnell und nachdrücklich entfernen wollen. Das sind dann böse böse Tiere und unfähige Halter, angeblich. Weil das in Schweinchen Babe doch irgendwie anders aussah.


    Aber so generell ist es einfach immer ein multifaktorelles Geschehen, das aus Hund, Halter, Sicherheitsmaßnahmen und ja - auch Verhalten des Umfeldes besteht.

    In Bezug auf Aussenstehende ist mir das wirklich zu viel der Täter-Opfer Umkehr.

    Ich betrachte Tiere im Allgemeinen nicht als Täter.

    Das ist ein sehr menschliches Konstrukt.


    Zudem hast du beim Zitieren ganz aus Versehen den kompletten Teil weggelassen, in dem ich auf die Verantwortung des Halters eingehe.

    Ich weiß, es ist eigentlich OT, aber doch ein ganz wesentlicher Bestandteil der Gefährlichkeitsdebatte:


    Was irritiert dich an meiner Aussage, Hektorine ?


    Wären Menschen sich über das Potenzial der Tiere bewusster, würden sie das mehr respektieren - es gäbe weniger Vorfälle. Und da schließe ich alles ein. Sei es, das Kind auf die Schaf-, Rinder-, Pferdeweide rennen lassen, mit dutzidutzi den fremden Hund angrabschen oder ohne Schutz und ohne Ahnung mit Haien schwimmen, weil sie anscheinend zu oft Findet Nemo gesehen und "Fische sind Freunde, kein Futter" falsch verstanden haben.


    Schau dir mal an, wie oft in den Meldungen hier schon bekannt war, dass der Hund eben kein Deckchen ist, dass sich alles gefallen lässt und lammfromm reagiert. Allerallerallerspätestens das wäre der Punkt gewesen, wo man Sicherung des Hundes, Art der Führung und Schutz des Umfeldes entsprechend anpasst. Dem Hund und den Menschen zuliebe.

    Dann achtet man darauf, dass Leine, Halsband, Geschirr, Maulkorb wasauchimmer nötig ist, bombensicher sitzen, dass der Hund nicht wieder in die Situation kommen kann und, dass man ihn verdammt nochmal besser lesen kann. Und dann hält man andere fern.


    Selbst das wäre in dem Ausmaß nicht nötig, wenn Menschen sich von Anfang an des Potenzials bewusst wären, die Grenzen der Tiere respektieren und besser auf Warnzeichen reagieren würden.

    Halley kommt an, nüsselt ihre Nase in meinen Sweater. Den ich trage. Und niest. Aber mit Schmackes. Reibt sich die Nase noch an mir ab und ist im Begriff wieder zu gehen.


    Hab sie gefragt, ob ich sonst noch was für sie tun kann oder ihr meine Funktionen als Dosenöffner und Taschentuch reichen. Da kam sie zurück und wollte den Bauch gekrault haben. ... :roll:


    So ein Teil von mir fragt sich ja schon gelegentlich, warum ich ausgerechnet sie behalten habe.

    Aber dann denkt sich ein anderer Teil: Na weil sie doch so schlau ist und so selbstständig und selbstbewusst :herzen1:

    Aber eventuell ist dieser Teil auch Gedankenübertragung von Halley, die mir das telepathisch einredet. Mittlerweile traue ich ihr alles zu :skeptisch2:

    Aber, ich habe als Kind auch einige, ich sag mal, Vorsichtsmaßnahmen anerzogen bekommen, weil eben jeder Hund auch ein Tier ist und kein Plüschtier.

    Ja, und genau diese Maßnahmen und Lektionen täten unheimlich vielen Menschen wirklich gut.


    Seien es Haus- oder Wildtiere. Sie alle haben Krallen, Klauen, Schnäbel, Zähne und damit Potenzial und noch wichtiger eigene Verhaltensweisen, Sprachen und Grenzen.


    Aber viele Menschen heute gehen davon aus, wenn ich ein Tier sehe, ist es ein Streichelzoo, das kein Wässerchen trüben kann oder darf, egal, was ich damit anstelle. Es ist absurd, wie viel von Tieren erwartet wird und Menschen ist es schon zu viel, wenigstens grundlegendes Wissen und Respekt mitzubringen.