Das ist irgendwie ein viel zu weit gehender Egoismus-Begriff, der dem Wort auch jeglichem Sinn entzieht.
Für mich ist es das nicht. Für mich ist Egoismus aber auch nicht per se schlecht.
Altruistischer Egoismus ist durchaus ebenso vorhanden, wie andere Abstufungen - ohne, dass man es direkt pathologisieren muss.
Wir sind Rudeltiere und haben Empathievermögen
Ist nicht jeder. Hat nicht jeder. Schon gar nicht gleichermaßen.
haben wir das nicht, ist das eine diagnostizierbare Krankheit
Jupp. Und bis 1990 war Homosexualität laut WHO eine diagnostizierbare Krankheit. (Im DSM nur bis 1973). Wissen wir heute besser.
Und wie war das doch gleich mit der Hysterie, die ebenfalls eine diagnostizierbare Krankheit war und lustig behandelt wurde?
Auch, wenn das Label draufgepappt wird: Das macht es nicht unumstößlich wahr. Andererseits sind Sachen nicht erst problematisch, wenn jemand sagt: "Japp, das ist diagnostizierbar." Das ist reine Definitionssache und wissenschaftliche Anerkennung, aber nur ein verspäteter Abklatsch der Realität.
Zeiten und Diagnosen ändern sich, weil sie oft genug - gerade im Bereich der Psyche - zu sehr vom Zeitgeist durchsetzt sind. Da wird in manchen Fällen pathologisiert, was gerade nicht ins Weltbild passt oder was gerade trendet und anderes übersehen oder übergangen, was mehr als offensichtlich problematisch ist.
Und ja, für mich ist alles, was ich mache und was andere machen, egoistisch. Das schließt Empathie ebenso wenig aus, wie anderen einen Gefallen zu tun. Ich kann etwas machen, um anderen eine Freude zu bereiten - weil ich mich freue, wenn dieses Lebewesen sich freut. Win-Win. Egoistisch und altruistisch zugleich. Da verliert keiner der Begriffe einen Sinn. Der erweitert sich.