Beiträge von MoniHa

    Ist das denn seltsam das leute bei 24.000 Euro Gewinn an einem wurf Welpen solche Gedanken haben?

    24.000 Euro für 2 Monate Arbeit, das verdienen wohl die wenigsten in ihrem 40std. Job 😁 und die Ausgaben betragen da für einen Wurf auch nicht plötzlich 20.000 Euro oder so. Da bleibt genug über und darf es ja auch, jeder entscheidet selber wie viel Geld er einem anderen für ein Tier geben will. Ist es zu teuer kaufe ich woanders.

    Aber man muss auch nicht so tun als wären 24.000 Euro nur peanuts.

    1. Es ist nicht so viel "Gewinn"

    2. 40 Stunden Job - tausch das gegen 24/7 Job. Wären für 2 Monate mit Mindestlohn 17.280 €

    Wenn Mutter oder Welpen nämlich etwas haben, dann haben die jetzt was. Nicht ganz bequem von montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr. Man bekommt auch keinen Feierabend, hat weder Wochenende noch Urlaubs- oder Krankentage.

    Und genau das sind die Denkfehler, dass Züchter mal eben so horrende Gewinne haben. Nein, seriöse Züchter reißen sich dafür den Allerwertesten auf.

    Man muss nämlich auch nicht so tun, als wären die meisten Menschen nicht schon mit einem einzigen Welpen manchmal an der Grenze des Nervenzusammenbruchs, weil übermüdet, fertig und oh Gott ist das anstrengend. Mit einem! 1!

    Aber das ist dann anstrengende Arbeit und wenn jemand einen ganzen Wurf samt der Mutter wuppt - ach, das ist doch nix.

    Nachtrag: Ich finde die Einstellung bezüglich Lebewesen schon interessant.

    Züchter dürfen nicht an ihrer Arbeit verdienen. Überhaupt wird die Arbeit ultimativ gerne vergessen. Das ist schließlich ein Hobby. (übrigens: mein Hobby ist nicht 35 mal am Tag Welpenkot aufsammeln, Urin nach Unfällen aufwischen, 1 Millionen Mal nein sagen, tagsüber permanent rausrennen, Milchstau ausstreichen oder Hunde melken - aber es gehört wie vieles andere zu meiner Entscheidung dazu. Nichtsdestotrotz ist es Arbeit.)

    Es geht schließlich um Lebewesen.

    Es geht um die gleichen Lebewesen, die aber bitteschön nicht so teuer sein dürfen, weil man zweibeinigen Lebewesen, die die ganze Vorarbeit gemacht haben, das Geld für ihren Aufwand nicht gönnt. :???:

    Und weil es ein Hobby ist muss man es sich doch nicht komplett über die erwartende Lebenszeit einer Hündin finanzieren lassen.

    Ich mag die Bezeichnung als Hobby nicht. Ja, laut Urteil eher Hobby als Job/Erwerb steuerlich betrachtet. Auf das Leben betrachtet: Zuchthunde und Welpen lassen sich nicht mal eben in die Ecke stellen, wenn man gerade keinen Bock hat.

    Davon abgesehen bezahlt man nicht "das Hobby" von anderen. Man kauft einen Hund für sich selbst. Und da kann man sich entscheiden: Wurde er ordentlich aufgezogen, hat er die beste Basis für ein gesundes Leben bekommen? Wurde mir damit schon Arbeit abgenommen?

    Dann wurde auch reichlich Aufwand reingesteckt. Dann hat jemand sein Hobby so derartig ernst genommen, dass er einen mehr als Vollzeitjob nebenbei gemacht hat und zwar Minimum 2 Monate (die Vorbereitung kehren wir mal unter den Teppich). Und wofür? Damit es andere möglichst einfach haben und genau das bekommen, was sie wollen.

    Warum genau sollte die Zeit, die Arbeit, das Wissen und das Können nicht bezahlt werden?

    Wenn ich mir überlege, wie viele Leute aufschlagen, weil ihr Welpe dieses und jenes Problem hat. Die erstmal zum TA rennen müssen oder Trainer anheuern oder die Wohnung in eine Festung verwandeln. Das kostet auch ne Menge. Zeit, Geld, Nerven. Aber wenn der Züchter genau sowas verhindert und dem vorbeugt, soll/darf das nichts wert sein?

    Falls das interessiert, kann ich mal meinen Aufwand mit den beiden Würfen letztes Jahr darstellen. Als Vergleich. Daran mal eben so zu "verdienen" schaffen eigentlich nur Menschen, die sich einen Teufel um die Eltern und die Welpen scheren und alles so billig und so unaufwendig wie möglich machen.

    Gerne :nicken:

    Entschuldige, das hab ich erst jetzt gesehen. Ganz grobe Aufstellung:

    Spoiler anzeigen

    Vorab: Ich bin kein Züchter, es waren auch nicht meine trächtigen Hündinnen und zudem Mixe. Ich hab mich erst nach dem Feststellen der Trächtigkeit gekümmert. Somit entfielen die Kosten und der Aufwand für:

    - Zuchtzulassung

    - Deckrüden

    - Verband

    Hier also eine enorme Ersparnis im Vergleich zum Verbandszüchter.

    Die folgenden Posten sind für einen Wurf VOR der Geburt:

    - Check-up der Mutter vor Geburt: 350 €

    - Futterzusatz für trächtige und säugende Hündinnen insgesamt: 75 €

    - Welpenmilch zum Zufüttern, Milchpumpe, Flaschen und Sauger: 160 €

    - Wurfbett und Welpenauslauf für den Anfang: 230 €

    - Ausstattung für die Geburt (Hilfsmittel für den Fall der Fälle, Verbrauchsmaterialien, Stärkung für die Hündin): 60 €

    Damit sind wir bei: 875 € (immer noch VOR der Geburt)

    An dieser Stelle ist nicht eingerechnet, dass die Hündin mir auch noch die Haare vom Kopf gefuttert hätte, ich bereits die Arbeit zurückschrauben musste, um mich um sie zu kümmern (musste öfter raus, musste öfter essen) und mein Aufwand, um das nötige Wissen zu erlangen.

    Nach der Geburt bis Abgabe (war nicht mit 8 Wochen):

    - Futter für Welpen und Mutter insgesamt (bereits aufgeführte Welpenmilch ausgenommen, nur Spezialfutter aufgeführt): 800 €

    - Geschirre und Leinen für die Welpen: 105 € für die erste Ausstattung, 280 € für Set aus Leine und Geschirr, das jeweils mitgenommen und weitergenutzt wird von den neuen Haltern

    - Kotproben: 210 €

    - Chippen und Impfen: 840 €

    Macht 2.235 € und damit insgesamt ungefähr 3.110 €. Geht, ne?

    Hier nicht mit eingerechnet sind:

    - Spielzeuge

    - Kaukram und Leckerlis

    - drinnen und draußen welpensicher gestalten

    - Futter außer speziellen Dosen (gekocht, roh, Gemüse, Trofu - damit sie alles kennenlernen und alles vertragen)

    - Umgestaltung des Autos

    - Benzin, damit sie sich ans Autofahren gewöhnen plus einfach so Fahrten zum TA, damit beides kein Schreckgespenst ist

    - Zeit und Aufwand für Baden, Bürsten und Gewöhnung an Schermaschine

    - nicht nur in der Meute laufen, sondern jeden Tag Einzelrunde für jeden an der Leine (x 7)

    - Grundprinzip der Stubenreinheit vermitteln, bis es ankommt

    - Verbrauchsmaterialien und Reinigungsmittel (Küchenrolle, Puppy Pads/Wickelunterlagen, Enzymreiniger)

    - die unzähligen Ladungen an Waschmaschinen

    - Strom und Wasser

    - generelle Sozialisierung

    - Sachen, die ich entsorgen musste

    - Organisation von Fremdbetreuung

    Ebenfalls nicht enthalten:

    Die Gespräche mit Interessenten. Das Kennenlernen. Dass ich bis heute der Treffpunkt für die "Welpen"stunde bin, Ansprechpartner und falls was ist - zurück an mich.

    Was die neuen Halter bekommen haben:

    Hunde, die nicht viel Aufwand benötigen, um ins moderne Leben zu passen. Sie laufen tippitoppi an der Leine, kommen mit anderen klar, können überall mit hin, kannten Grundkommandos, machen keinen Aufstand bei der Fellpflege, sind gediegene Beifahrer - erwarten aber auch, dass sie mit ins Bett dürfen und sind diskutierende Dickschädel, wenn es um das Aufenthaltsrecht auf der Couch geht.

    Würde ich mir auch nur den Mindestlohn für meinen zeitlichen Aufwand bezahlen, bzw. das den Haltern in Rechnung stellen: Da sind wir bei den vier Monaten ganz fix in anderen finanziellen Dimensionen. Konservative Rechnung: Vier Monate, sagen wir sechs Stunden täglich rechne ich mir an (zufüttern, aufpassen, Gassi, putzen, sozialisieren etc. pp.) a 12 € = um die 9.000 € (insgesamt also über 12.000 €). Und da hab ich immer noch nicht eingerechnet, was unter "sonstigem" lief, obwohl das nicht wenig Geldwert ist. Mal ganz zu schweigen von meiner eigentlichen Arbeit, die ich zurückgefahren habe, und bei der ich deutlich mehr verdiene als beim Stubenreinheitstraining.

    7 Welpen, ich habe gemacht und getan und bin weiterhin für sie und ihre Halter da.

    Insgesamt mit meiner angerechneten Arbeit um Mindestlohnsatz hätte ich für jeden 2.000 € verlangen können, einfach, um meine Ausgaben zu decken. Hab ich nicht gemacht. Aber richtig stolze Summen verdient hätte ich nicht einmal dann, wenn der Preis so hoch gewesen wäre.

    Demgegenüber: Welpenauslauf aufbauen, Mutter und Welpen rein, billigeres Futter, Welpen chippen und einmal impfen lassen, sie mit 8 Wochen rauskehren - komplett andere Geschichte. Da fährt man ordentlich Gewinn ein. Hunde, die nicht rauskommen, tragen auch keinen Dreck rein. Gassi, Leinenführigkeit und Putzen entfallen. Kein Benzin, keine Geschirre und Leinen usw. Andersrum ebenso: Zwinger, alle da rein, muss ich auch bedeutend weniger machen, wenn ich sie so zeitig wie möglich verkaufe. Schon ist das Ganze lukrativ.

    Mir ist egal, was jemand damit verdient oder nicht.

    Mir ist auch egal, ob VDH drauf steht oder nicht. Mittlerweile bin ich bei dem Verein tatsächlich sehr skeptisch. Unter anderem aus genannten Gründen.

    Ebenso wie der Preis sagen Verein und Intention erstmal nichts darüber aus, wie die Hunde gehalten werden. So richtig faktisch im Alltag, für erwachsene Hunde, Welpen und die neuen Halter relevant versorgt und gehalten werden.

    Das ist für mich einzig und allein ausschlaggebend.

    Es gibt sowohl bei Verbandszüchtern als auch bei "Vermehrern" als auch im TS Gier, fehlenden Sachverstand und reichlich Dinge, die definitiv nicht im Sinne der Tiere sind.

    Wenn alles ordentlich gemacht wird, gutes Futter, Fürsorge, Anschluss, ärztliche Versorgung, Vorbereitung, bedachte Auswahl der künftigen Halter, weiterhin Ansprechpartner für sie: Dann kann derjenige sich meinetwegen 50 güldene Quietscheentchen kaufen, die ihm beim Baden im Geld Gesellschaft leisten. Denn den Hunden geht es gut.

    Möglichst geringer Preis: Auch da kann ich dann wieder fragen: Wird das über das Volumen wettgemacht? Kommen die Hunde dann nicht so schnell zum TA, wenn was ist? Wird beim Futter gespart?

    Also unterm Strich: Der Preis ist der Preis. Was dahinter steht und gemacht wird ist entscheidend. Darüber sagt der Preis erstmal genau gar nichts aus.

    Gibt aber doch auch außerhalb dieser Clubs genauso gute und seriöse Züchter dieser Rasse oder nicht?

    Das ist auch etwas, das mich ganz immens stört. Der Glaube: Da steht FCI/VDH/GRC drauf, das muss gut sein und der Rest taugt nicht.

    Es wird ja auch ohne Ende weiterverbreitet, dass es sich dabei um das Nonplusultra handelt und alles andere ist automatisch minderwertig. Zum einen läuft auch mit dem Siegel VDH jede Menge Mauschelei ab. Zum anderen kann man sich mal anschauen, was mit diversen Rassen und ihren Standards passiert ist MIT diesem Gütesiegel und unter dem Deckmantel der angeblich seriösen Zucht. Drittens gibt es einige Züchter, die steigen genau wegen solcher kritischen Punkte aus und kümmern sich rundum und bestens um ihre Hunde, stehen also definitiv nicht hinter den Ansprüchen zurück.

    Man kriegt dann einen völlig verwurmten Hund mit schlimmsten Fall Durchfall, wenn dieser nicht regelmäßig entwurmt wurde mit unterschiedlichen Mitteln die zb auch gegen Giardien helfen.

    Ich hab hier von zwei Würfen nicht einen einzigen Welpen entwurmt, sondern ebenfalls gesammelt und kontrollieren lassen.

    Mittlerweile sind sie 8 und 6 Monate alt. Keiner hat Würmer. Genauso wenig wie meine Hunde, die schon seit Jahren kein Wurmmittel mehr gesehen haben, sondern wo regelmäßige Kotproben kontrolliert werden.

    Also: kontrolliert auf Entwurmung verzichten = völlig verwurmter Hund ist Schwachsinn.

    Aus einer anderen Warte betrachtet:

    Zum VDH gehen die meisten u.a. in der Annahme, dass der Hund körperlich gesund ist. Also weniger Folgekosten beim Tierarzt generieren wird. Man verspricht sich davon auch, dass er keine Baustellen im Verhalten mitbringt, für die ein Trainer oder auch mehrere nötig sind. Man geht von guter Aufzucht und Versorgung aus. Möchte also die eigenen Probleme und den eigenen Aufwand so gering wie möglich halten und kauft deswegen ein hochwertiges Produkt.

    Gute Aufzucht und Versorgung bedeutet auch, dass da Zeit und Geld seitens des Züchters aufgebracht wurden. Wie viel, variiert stark. Ja, auch im VDH und auch hier ist nicht alles seriös. Aber dennoch setzt sich das aus deutlich mehr zusammen als Tierarztkosten und Futter. Das ist eine lange Liste von Ausgaben und Aufwand, die die meisten nicht einmal im Ansatz auf dem Schirm haben. Unzählige Kleinigkeiten - aber die läppern sich.

    Zudem verstehe ich auch nicht, warum es ein Nullgeschäft oder gar Verlustgeschäft sein soll. Der Züchter bringt eine Leistung oder besser gesagt eine ganze Reihe von Leistungen. Und dann soll er die Welpen aber genau so abgeben, dass er keinen Euro zu viel bekommt? Nachher steckt er das noch in das Futter für die Elterntiere oder den neuen Welpenauslauf, der nötig wäre :face_screaming_in_fear: Oder legt das zurück, falls ein Welpenkäufer seinen Hund wieder abgibt.

    Genaues Hinschauen ist unheimlich wichtig. Jemand, der diese Summe verlangt und die Welpen kennen genau gar nichts? Das ist Abzocke. Jemand, der die hegt, pflegt, an einiges gewöhnt und rundum aufs Leben vorbereitet? Der hat da neben Herzblut auch reichlich Geld, Aufwand und Zeit reingesteckt und da ist es gerechtfertigt, diesen Aufwand (den man als neuer Halter nicht mehr in dem Ausmaß hat) zu würdigen und zu bezahlen.

    Ich persönlich würde keine € 2.400.-- zahlen wollen. Bis € 1.500.-- würde ich noch mitgehen, wenn die Elterntiere alle erforderlich mögliche Untersuchungen hätten.


    Bei 6 Welpen sind das immerhin € 20 400.-- Einnahmen. Stolze Summe!

    :???: Da hast du dich verrechnet. 6 á 2.400 sind 14.400.

    Einnahmen ist auch so eine Sache. Denn bevor der Welpe an den neuen Halter geht, stecken da auch (sofern eben ordentlich aufgezogen) schon Geld, Zeit und Aufwand drin.

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    Falls das interessiert, kann ich mal meinen Aufwand mit den beiden Würfen letztes Jahr darstellen. Als Vergleich. Daran mal eben so zu "verdienen" schaffen eigentlich nur Menschen, die sich einen Teufel um die Eltern und die Welpen scheren und alles so billig und so unaufwendig wie möglich machen.

    Ja, mittlerweile ist das nicht mehr ungewöhnlich.

    Ich kann die Züchter auch verstehen und es geht den meisten nicht nur um gestiegene Kosten für TA und Futter.

    Manchen ist wichtig, dass sie damit die Hemmschwelle zur Anschaffung erhöhen.

    Gut, funktioniert nur so semi. Wie man während bzw. nach Corona sah.

    Zu der Zeit wurde aber auch sehr offensichtlich, wie viel Geld Leute für einen Welpen zu zahlen bereit sind, dessen Eltern nicht einmal im Ansatz untersucht wurden, der mit Billigfutter ernährt wurde und nichts kennt. Gute, seriöse Züchter machen eine ganze Ecke mehr. Warum sollten sie also nicht auch mehr verlangen? Wenn euch Hunde und Aufzucht gefallen, ihr euch sicher seid, dass da alles mit rechten Dingen zugeht, Züchter auch weiter Ansprechpartner ist - dann finde ich den Preis mittlerweile vollkommen gerechtfertigt.