Beiträge von Lenti

    Da schuldet mir keiner eine Backstory zu seinem Hund, keinen Kurzlehrgang über Hundeverhalten und Körpersprache, nix. Ich hasse es, wenn jemand bei mir klingelt. Ich will keinen Smalltalk und ich will erst recht nicht das Gefühl haben, mich vor irgendeinem Nachbarn (der nichtmal nebenan wohnt und legitimen Grund, sich über Gebell aufzuregen) rechtfertigen zu müssen. Und das Gefühl hätte ich auf jeden Fall, egal wie "nett" da jemand an meine Tür kommt.

    Was ich daran nicht verstehen: seit wann ist ein nettes Gesprächsangebot (seitens der ängstlichen Person, die da klingelt und sich informieren möchte, sofern(!) das Gegenüber dazu bereit ist) eine verlangte "Rechtfertigung" bzw. "schuldig sein"?

    Sonst heisst es immer: " Wer spricht, dem kann geholfen werden."

    Und hier soll ein Versuch der Kontaktaufnahme garnicht erst unternommen werden, weil der Beklingelte ggf. zu wenig sattelfest ist oder an sich appeliert fühlen _könnte_? :woozy_face:

    Liebe Ahnungslose, an meiner Tür dürftest du nett nachfragen. Wenn grad die Milch überkocht oder ich schlicht keine Lust auf einen Austausch habe, werde ich dir das höflich sagen und damit hat sichs.

    PS: Ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Ich mag es idR, wenn Leute sich informieren möchten. :)

    BieBoss, deine Übersetzung von Management auf Gast und Abi ist so herrlich greifbar. :beaming_face_with_smiling_eyes:Bleibt im Kopf.

    Für die Organisation muss ich jetzt doch fairnesshalber in die Bresche springen. Nicht wegen des Labrador-"Mixes"..., aber zumindest wegen des angeblich netten Verhaltens. Denn ich hatte, wie gesagt, Videos auch an eine Hundetrainerin geschickt. Deren Spezialgebiet sind witzigerweise aggressive Hunde, und auch sie sagte: "Soweit auf dem 5-Minuten- Videomaterial ersichtlich*: ein netter Hund." :)


    * mehrere Schnippsel seines Verhaltens in verschiedener Situationen, alle "leider" in fremder Umgebung, mit fremden Leuten und Hunden agierend, daher natürlich trotzdem beschränkt in der Aussagekraft

    @Langstrumpf:

    Ich hätte mir _gewünscht_, dass er bleibt& Ruhe findet, konnte aber auch gut damit leben, dass er nach 10 Sekunden wieder aufsteht.

    @Empathie und je-nach-Tier: Ja freilich geht das. Aber so, wie anbinden offenbar ein No-Go für sogut wie alle Hunde ist,

    könnte es ja noch mehr "Tu dies auf keinen Fall!"-s geben. Egal, wie der Hund drauf ist. Ein paar Sachen, wo ich wiedersprüchliches gelesen hatte, wollte ich gern darauf " abklopfen". :)

    Zumal die Verschiedenheit der Hunde ja auch erst so richtig greifbar wird, wenn man mehrere(!) hinreichend gut kennt.

    Jetzt sind meine Fragen soweit durch und der Thread kann meinerseits gern geschlossen werden. :)

    Ein Wort noch zum Umgang:

    Den Ton der Meisten finde ich sehr nett.

    Ich denke, es ist bei der Mehrheit auch angekommen, dass ich das Beste wollte (und gescheitert bin, aus o.g.Gründen) und ich definitiv noch mehr Wissen und Erfahrung sammeln möchte vor nem Neustart.

    Klar, Missverständnisse kann es immer geben.

    Beispiel: wer schon ewig mit Hunden zu tun hat, kann sich eventuell garnicht ausmalen, was für dumme Fehler möglich sind aus Unwissen. Weil es für einen selbst einem Naturgesetz gleichkommt, XY doch auf keinen Fall zu tun.

    Könnt ich mir zumindest vorstellen, geht mir im Forum zu den Kleintieren auch oft so. (Und ich bin grad froh, den Neulingen immer respektvoll gegenüber getreten zu sein. ^^)


    Und wiederum einige andere haben entweder Probleme mit verstehendem Lesen, sind sehr gefangen in ihrer bisherigen Lebenserfahrung und kommen aus den Schubladen nicht mehr raus. Oder möchten sich selbst erhöhen. Das (respektloser Tonfall und Unterstellungen) können sie gern machen, ist halt ihr Problem und dürfen sie gern behalten; ich will's nicht haben. :smirking_face:


    In diesem Sinne: Danke nochmal an alle hilfreichen Tippgeber. Ich melde mich aus der Versenkung, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. Ciao! :-)

    BellaMN: Für mich klingt das auch nicht gut, aber vor allem war's so, wie du es beschreibst, auch nicht. ;-)

    Draussen war nicht _nur_ Abstand, sondern auch gemeinsames Nebeneinandersitzen auf dem Rasen.

    Und drin war ausschliesslich die Badtür zu, sonst durfte er mir überall folgen.

    Du kannst nur auf das eingehen, was ich schreibe. Stimmt.

    Aber sei doch so gut und geh _wirklich nur auf das_ ein. Nix erfinden.


    ("Zu wenig" kann es natürlich trotzdem gewesen sein, das ist möglich. )

    @Javis: Ich hab lange Jahre Erfahrung mit Säugetieren, allerdings flüchtenden, also Anfang der Nahrungskette. (Und ja , Erfahrung heisst nix, man kann seine Sache auch 30 Jahre schlecht machen. Mir wurde aber von ebenfalls langjährigen Haltern bestätigt, dass die Halting passt. Bleibe auch auf dem neusten Stand usw.)

    Freilich, Empathie und "Tier nicht vermenschlichen" und Verantwortung sind übergreifend.

    Aber grad die Ausgestaltung von Empathie ist zwischen Hund und "meinen" Flüchtern noch mal ne andere, sonst hätt ich ja nicht so galant ins Klo gegriffen mit meinem Verhalten ggü dem Hund. :see_no_evil_monkey:

    Murmelchen: Magst eines der guten, teuren Seminare (für Beginner) namentlich empfehlen? Wäre interessiert. :)

    So viele detaillierte und hilfreiche Antworten zu Vorgehensweise, Yt- und Buchtipps usw, super! Ich freu mich! :hugging_face:

    Freut mich weiters, dass offene Fehlerkultur hier von den meisten erkannt und auch gewertschätzt wird und nur einige Wenige es verwechseln mit: "Guck mal, da hat einer zugegeben, dass was schief lief. Auf ihn mit Gebrüll!"


    "Aber gerade in der Situation des Anbindens hat der Hund sich nicht falsch verhalten. Es ist auch im Grunde egal, warum genau er sich so verhalten hat."

    Nicht egal. Wenn ich es verstehe, kann ich es das nächste mal besser machen. Habs verstanden.


    Zum Thema "Kann Körbchen"

    Dass er es bei mir nicht kann oder dass es ein Rauschen gibt, Ablenkung usw. das leuchtet mir ein.

    Die Situation war (an Tag 1, wo es klappte):

    Das Körbchen steht neben dem Sofa. Also wirklich direkt daneben. Couch hört auf, Körbchen fängt an.

    Hund will 4x Pfote aufs Sofa stellen. Ich zeige nach dem 4.Mal ins Körbchen, sass dabei auf dem Sofa. Neben dem Körbchen.

    Das hat 5 von 5 Malen geklappt. Fand, so sehr nach Zufall sieht das nicht aus und Ortswechsel gab es auch nicht.@Kontextbezogenes Lernen.

    War es trotzdem Zufall? (ernst gemeinte Frage)

    Dass ansonsten Signale bei mir nochmal neu aufgebaut werden müssen: Gecheckt.

    Erste Tage gestalten: Danke für die vielen Beschreibungen. :) Ich denke auch, dass ich eine Begleitung ranorganisieren werde, wenn es einen neuen Versuch gibt.

    Anscheinend ist die Verunsicherung der Hunde durch den Umzug viel größer, als ich sie mir vorgestellt hatte. So um den Faktor 10...*hust!*

    @Langstrumpf: Die Antwort auf:"Warum denn überhaupt drohen? Du fandest es auch sehr unangenehm, von deinem Hund bedroht zu werden - aber du hast damit angefangen. Warum"

    Wenn fremde Kinder neben deiner Antiken Vase spielen, sagt man denen auch auch mal: "Dort bitte nicht." Geraten sie dann wieder hin, sagt man: "Ey, ich meins ernst. Dort bitte wirklich nicht."

    Das war die Intention. Keine echte Drohung, nur ein leichter Nachdruck. (Daher auch keine Idee von Grundsatzdiskussion.) Dass das maximal schief ging: siehe Seite 3: ist angekommen.

    @Langstrumpf die 2.

    "Du verwechselst auch noch "Hingehen" mit "Dort Bleiben", das sind aber VÖLLIG verschiedene Sachen."

    Nee, tu ich nicht, keine Sorge. Habe nicht erwartet, dass er dort bleibt.

    @Langstrumpf die 3.

    " Und schon gar nicht sollte das Körbchen als Strafmassnahme in irgendeiner Weise genutzt werden."

    Wo nimmst du das her? Strafe war nicht meine Intention (höchstens die Wirkung auf den Hund, das kann leider sein). Gemeint war es eher als ein: "Komm dort mal zur Ruhe, Großer."


    "Ob das Umkreisen wirklich Drohen war oder ob der beschwichtigt hat, kann man deinen Schilderungen nicht entnehmen."

    Steife Rute, fixierender Blick und steifbeiniges Umkreisen kann auch Beschwichtigen sein? (Ernst gemeinte Frage, da bisher immer anders gelesen)

    Javik

    "Vorzugsweise im Beisein von Leuten die wissen was sie tun (also wirklich wissen und das nicht nur behaupten)."

    Woran erkennt man die? (Als Beginner)


    BellaMN

    "...und bei euch war dann wegschicken, wegschicken, anbinden und noch mehr wegschicken angesagt. Mir fehlt da wirklich vollkommen, was ihr dem Hund geboten habt, in Hinblick auf Kontakt und Bindung."

    "Das fehlt mir übrigens ganz oft bei "Neuer Hund ist eingezogen" - das Augenmerk darauf, dass der Hund sich wohlfühlt und einen Gewinn hat. Und den hat er nun einmal nicht, wenn es zwar zig Regeln und Gegängeltwerden gibt, aber außer nem neuen Korb und regelmäßig Essen nichts."

    Falsch. Dazu steht eigentlich was in meinem Post auf S.3. Klar bekam er auch Leckerlies und Streicheleinheiten. Willst du noch was Spezielles wissen?

    Fand es nicht sinnig, hier lang und breit zu schreiben, inwiefern ich lieb zu dem Hund war, da ich ja wissen wollte, was ich FALSCH gemacht hab. ;)


    @Juno2013

    "Darf ich fragen, warum Du einen Hund haben möchtest?Was erwartest Du von einem Hund?"

    Das steht eigentlich im ersten Post ganz oben. Möchtest du darüber hinaus noch was Spezielles wissen?

    " Wie stellst Du Dir das Zusammenleben vor?"

    Ganz viel zusammen rausgehen, radeln, Tricks gemeinsam erarbeiten, sich von den Ideen des Hundes überraschen lassen. Abends kuscheln, sofern Hund was damit anfangen kann.

    Vrania

    "Ein Kern der Hundehaltung ist Management. Natürlich KANN man am ersten Tag schon anfangen zu diskutieren, ob der Hund jetzt auf sie Couch darf. ODER man macht eine Leine an den Hund und vermeidet den Konflikt die ersten Tage einfach. "

    Guter Punkt. Sehr guter Punkt sogar. Dachte, eine Korrektur kann ja nicht so wild sein, ich werf ja keine Steine nach ihm. Aber ist sie in den ersten Tagen eventuell (je nach Hund), weil alles super fragil. Und Überbeugen ist nahe Steine werfen. Angekommen.

    Werde versuchen, Management und positive Verstärkung zur Haupsache zu machen.

    Die vielen Buchtipps werden dabei helfen. Besonders, wenn man sie nicht als den heiligen Gral betrachtet, sondern sich am Hund orientiert. Ok.

    Webinar zur Körpersprache der Hunde klingt auch gut. :)


    Sehr spannend für mich auch die detailreichen Berichte der Neuhundebesitzer. :) Hampelinchen: Ja, so geht es mir auch. Wenn man mit Hunden nicht aufgewachsen ist, gibt es kein Bauchgefühl.


    @ "Befass dich bitte richtig mit Hunden, ihrer Kommunikation, den 4 F, usw."

    Wie dem geneigten (aber auch nur dem..) Leser sicher nicht entgangen ist, habe ich mich informiert und u.a. 2 Bücher durchgelesen.

    Waren nicht die richtigen für meine Situation. Hatte ich durch die zig Antworten hier bereits gecheckt und auf S.3 nach Empfehlungen gefragt.

    Klar kann man dann als x-te im Bunde sagen: "Dir mangelt's an den korrekten und ausreichend lückenlosen Grundlagen." Oder man beantwortet auch die Frage danach, was dann wohl bessere Literatur wäre...


    LaBellaStella:

    "Da bleibt mir nur zu hoffen, dass sich die TE das alles noch ein paarmal durchliest, in sich geht und gut drüber nachdenkt. So ein bisschen in die richtige Richtung denkt sie ja bereits. "

    In sich gehen? Ja da sei der liebe Gott vor. Eigentlich schreibe ich hier nur, um Bestätigung zu bekommen, dass ich armes Hascherl nix dafür kann. :rolling_on_the_floor_laughing:


    wildsurf

    Freut mich, dass auch du nicht Pflegestellenfrauchens: "Hast du seine Drohungen etwa ernst genommen?" teilst. ;) Ansonsten bin ich schon so ein bisschen enttäuscht, dass ein Hund nicht der untertänige Hirnlose ist, den ich mir für meine Diktatorenpläne erhofft hatte. :zany_face: