Beiträge von WorkingDogs

    Ich hätte gerne mal eine Definition von 'reinballern', was versteht ihr denn darunter?

    Irgendwie erschließt sich mir 'ballern' nicht.

    Ein Hund der in hoher Erregungslage auf den eigenen Hund zugeschossen kommt und dabei sämtliche Kommunikation missachtet. Die Gründe können vielfältig sein: überforderung, antrainierte Erwartungshaltung, Stress machen.

    Mit Glück gehen sie ein paar Meter vorher in die Eisen und überlegen es sich nochmal ob die Idee gut ist.

    Eine Gemeinschaft die das ganze trägt und unterstützt ist richtig und wichtig, aber niemand kennt die eigenen Linien so gut wie der eigene Züchter und manche Entscheidungen sind im kleinen bessern.

    Für eine Britische Linie eigenen sich mit Sicherheit ganz andere Rassen und Charaktere als für die ehemaligen DDR-Linien (so ich meinen Hintern für verwetten würde, dass das nicht das erste Mal ist, dass DSH eingekreuzt wurde im laufe der Jahrzehnte). Ich denke das macht die Entscheidungsfindung innerhalb der Vereine auch so explosiv und wenig zielführend. Da sagt der eine Züchter zurecht "ne, der DSH passt null für meine Linie und meine Käufer" und der andere Züchter argumentiert auch völlig richtig "für mich und meine Käufer passt er aber perfekt, da passt kein sensibler Border Collie". Da müssen dann Züchter EINE Lösung finden, die ihre Linien selbst untereinander nie kreuzen würden und ganz andere Käufer bedienen. Ist doch kein Wunder dass es da keinen Kompromiss und keine Lösung gibt.

    Die Frage wäre halt, welche Rassen für die Briten in Frage kommen würden.

    Ich habe ja selber Deckrüden und hätte überhaupt nichts dagegen, mich an einem entsprechenden Projekt zu beteiligen. Denn auch, wenn ich einen bösen MDR1-/- Deckrüden habe, bin ich dennoch durchaus interessiert, die Rasse zu verbessern.

    Es geht beim rausselektieren ja auch nicht um Aktionismus, das ist ja leider meistens das nächste Problem.

    Ich persönlich finde ja zum Beispiel besagten Border Collie meiner Freundin da sehr ähnlich. Ist halt auch Showlinie aber im Grunde so wie von dir beschrieben.

    Müsste man aber, wie ja schon angemerkt wurde, auch erstmal testen ob das auch wirklich überhaupt weitweg ist.

    Die Realität ist ja leider, dass die Überschneidungen so weit zurückliegen, dass sie vergessen wurden und es am Ende gehüpft wie gesprungen und eine Soße ist. Augenwischerei. Leider. Man muss teilweise wirklich weit hinten schauen und wie gesagt: vor dem DNA-Verfahren sind Stammbäume eh mit vorsicht zu genießen.

    Am sinnvollsten wäre es, eine kompetente Uni und Forscher hinzuzuziehen und sich von optischen und "ähnlichkeiten" wirklich zu lösen. Das ist nach nur ganz wenigen Generationen nicht mehr sichtbar. Und eingekreuzt wurde immer, klar ist Labrador x Weimaraner auch nicht das, was der Begleithundehalter händeln kann, aber jagdlich finde ich das gar nicht so uninteressant, je nachdem welche Linien es sind. Bin ich ehrlich. Viele Labbis haben ja auch eine grausige Hinterhand (sagt die mit den DSH :D ) und das zieht sich da auch ziemlich durch. Aber klar, Abstriche muss man immer machen. Momentan macht man sie Gesundheitlich.

    Es braucht immer(!) eine Züchtergemeinschaft mit umfangreichen Wissen und dem Bewusstsein für die wissenschaftlichen Möglichkeiten und eine Käuferbasis, die sich der Vor- und Nachteile bewusst ist.

    Gibt es hier überhaupt auch nur ein erfolgreiches Beispiel für, bis auf den RSV?

    Nein, keine Gebrauchskreuzungen die eh außerhalb der FCI gezüchtet werden. Da gibt es ja sogar Beispiele dafür, wie Züchtergemeinschaften die Projekte kaputt gemacht haben und auch gute Beispiele für erfolgreiche Einzelprojekte.

    Die Hunde könnten 6 Beine haben und man würde als Lügner hingestellt werden, wenn man das Problem anspricht.


    Das sind auch beides Rassen, die ich so schon nicht bei einem Otto normal Hundehalter sehen wollen würde....

    Warum nicht? Einer Freundin habe ich zum Beispiel genau das empfohlen: einen Border Collie. Was wurde sie dafür zerpflückt, wie kann man sich SOWAS nur ins Haus holen als normalen Begleithund und als Ersthundehalterin.

    Sie ist super happy und der Hund ist absolut das was sie gesucht hat. Aber wir haben natürlich auch nach einem bestimmten Typ gesucht und nicht bloß nach irgendeinem Border Collie.

    Manchmal sind Linien innerhalb einer Rasse weiter auseinander als zwei passende Linien aus verschiedenen Rassen.


    Wenn ich hier so querlese haben ja auch viele Halter den falschen Collie für sich gekauft und mussten sich da auch erstmal finden. Und bei den Linien wie schwarzes Feuer, Bopparder Hamm, usw. spricht überhaupt nichts gegen DSH, schon vom Wesen her. Für andere Linien (wie du sie wahrscheinlich hast) wären andere Rassen passend. Aber wahrscheinlich käme deine Züchterin auch ohne Kreuzung nie auf die Idee, einen Rüden vom schwarzen Feuer einzusetzen, andersrum genauso und du würdest auch immer wieder aus deinen Linien kaufen. So können auch erstmal mehrere Rassen infrage kommen, und jeder ist auf seine Art und Weise glücklich, weil geschmäcker verschieden sind.

    Für mich brauchts generell keine Leine, wenn die Hunde erzogen sind und im Gehorsam stehen.

    Meinen Malinois habe ich letztens auf meinen Wiesen vergessen, wenige Meter vom Fußweg entfernt. Ich hab den da abgelegt, den Zaun neu gesteckt und dann den Hund vergessen.

    Der lag da einfach und gut war (mein Partner hat ihn beobachtet und hätte notfalls auch eingreifen können). Andere Hundehalter, Radfahrer, Autos sind passiert und das interessiert den nicht. Hab ihn immer dabei wenn ich die Tiere versorge, er läuft immer ohne Leine. Der horcht und läuft einfach nicht zu anderen Menschen oder Hunden und jagen tut er auch nicht, wir gehen jeden Abend im dunklen am Rehwild vorbei, die schauen kurz hoch und fressen dann weiter. Mit Erziehung geht ganz viel.

    Ist auch einer mit dem man problemlos mit anderen Hunden Gassi gehen kann und er zeigt auch null anstalten andere Hund kontrollieren oder sich einmischen zu wollen. Lediglich wenn er selbst angegangen wird setzt er sich natürlich zur wehr. Er spielt mit Fremdhunden aber auch nicht, sondern möchte seine Ruhe haben. Das ist für mich ein sozialer, verträglicher und unkomplizierter Begleiter. Und das würde ich mir nicht von übergriffigen und unerzogenen Hunden kaputt machen lassen wollen. Sicherlich würde er anders werden, wenn er dauernd schlechte Erfahrungen machen müsste.

    Mal eine Frage an euch: Hättet ihr Lust, alle (im Schnitt) 50m anhalten zu müssen und andere Hundehalter dazu aufzufordern, ihre Hunde anzuleinen?

    Lust? Nö. Ich hab auf vieles keine Lust, danach gehts halt nicht immer im Leben.

    Für mich brauchen andere Hundehalter auch nicht anleinen, mir reicht wenn sie ihre Hunde unter Kontrolle haben und nicht ungefragt zu uns laufen lassen. Aber daran scheitert es erfahrungsgemäß, so "viel" Kontrolle haben viele leider nicht.