Dass dein Knirps draußen nicht macht und dann sofort drinnen eine Pfütze hinterlässt ist ein Klassiker 😁 du bist keinesfalls alleine.
Draußen ist die Welt einfach noch recht aufregend
Letzteres kann ich so bestätigen - auch wenn wir ein inzwischen 23-Wochen-altes Exemplar haben, das einwandfrei stubenrein von Beginn an war. Der vergisst heute noch das Erleichtern draußen, wenn Hund/Kind/Mensch mit Kinderwagen/Wind/Meise/... im falschen Moment vorbeikommt. Führt dann schon mal dazu, dass wir reinwandern und 15-30 Minuten nochmal rausgehen, weil ihm dann einfällt, dass er ja eigentlich mal gemusst haben wollte.
Welpenblues hatte ich tatsächlich auch nach ein paar Wochen. Der Auslöser war gar nicht so sehr der Hund, sondern dass ich das Gefühl von Druck von allen Seiten verspürte und ich Angst hatte, alles falsch zu machen. Das Collie-Kind war die reinste Schnappschildkröte zu dem Zeitpunkt, rannte wie ein Irrer draußen stets in die Leine und nebenbei musste ich noch Haushalt und Arbeit unterkriegen. Die Tipps und Übungen aus der Hundeschule haben mich mehr verunsichert als geholfen, weil ich andere Dinge zu dem Zeitpunkt einfach viel wichtiger fand. Und dann gab es auch noch (vorzugsweise von Nicht-Hundehaltern) mega kluge Ratschläge.
In der Retrospektive hätte mir vor allem eines geholfen: Zu wissen, dass noch Zeit ist und dass alles wird. Wichtig war für mich, ihn genau zu beobachten, ihn zu verstehen und Lösungen zu finden, die ihm und mir etwas nutzen.
Als ich gelassener wurde, wurde auch er gelassener. Als ich weniger das gemacht habe, was irgendwer mir riet, sondern was sich für mich wichtig, richtig und logisch anfühlte, lösten sich Probleme auf. Ich glaube auch, dass ich damit authentischer für den Hund wurde.
Daher: Halte durch, atme tief durch, hör auf dein Gefühl. Gib dir und ihm Zeit, euch richtig kennenzulernen. Je besser ihr euch kennt, desto besser könnt ihr euch auch einschätzen (du ihn, wenn er raus muss; er dich, wenn du kurz den Raum verlässt).