Bist du blind für die generelle KostenEntwicklung unserer Gemeinschaft für das Leben an sich? Willst du es nicht sehen? Und natürlich wird das auch Auswirkungen auf das Kostenbewusstsein im Hobbybereich haben.
Natürlich nicht, zu Deinem Leidwesen bin ich weder blind noch doof. Aber so, wie einige hier von sich auf die Allgemeinheit schließen, ist es eben auch nicht.
Gerade die Deutschen ließen und lassen sich Urlaub schon immer etwas kosten, da wird z. B. wenig Rücksicht auf gestiegene Spritpreise genommen: daheim wird bei jeder Tankfüllung gejammert, wenn aber die Urlaubsfahrt nach Italien dadurch etwas teurer wird, so what, abhaken unter "hey wir haben Urlaub, ist halt so, sch*** auf den zusätzlichen Hunni".
Ein Hundeforum mit einem kleinen Kreis von Campern ist da auch wirklich so gar nicht repräsentativ: Wenn ich mir mein altes Gespann so ansehe und welche Plätze ich gern ansteuere - tja, dann gibt's bald keine Camper mehr? Oder es gäbe gar keine Luxusplätze mit eigener Wasserver- und Entsorgung? Mit Pool, Riesenrutsche und abendlicher Animation? Mit Kinderbetreuung, Surf-/Wasserskischule usw. usf.?
Das Leben ist bunt und vielfältig, so sind es die Camper nun mal auch. Gerade sie! Und viele von ihnen haben noch immer oder bald oder schon wieder durchaus genügend finanzielle Ressourcen, um ihr Hobby auch bei weiter steigenden Preisen im gewohnten Stile weiter zu betreiben.
Schau Dich mal gründlich in einem Camping-Forum um, was da so bewegt wird, wie aufgerüstet, verbessert, zugekauft wird.
Welche Gespanne dort zu welchen Preisen unterwegs sind und welche teuren Plätze teils mehrfach jährlich (ich sag nur Marina di Venezia!) angefahren werden. Wie häufig überhaupt gereist wird und wohin.
Hammer!
Nochmal: Camping besteht nicht nur aus selbstausgebauten alten Bussen oder Dauercampern in TüV-losen Tabberts mit festen Vorbauten.
Viele Neueinsteiger der letzten Jahre sind mit einem gebrauchten Camper so richtig schön auf die Schnauzi gefallen und kaufen daher neu (mögen sie die Raten tilgen können), einige wenige hören auch wieder auf. Allgemeiner Tenor aber ist: die meisten bleiben halt eben doch dabei. Haben quasi Blut geleckt, nämlich das der Freiheit - bis sie dann merken, daß ohne monatelanges Vorausbuchen wegen der Schulferien keine Parzelle mehr am Wunschplatz mehr zu bekommen ist. Auch viele, die erstmal gemietet haben, kaufen neu. Mieten ist sündhaft teuer, trotzdem gibt es für diesen Sommer so wie im letzen Jahr auch keine freien Kapazitäten mehr.
Gebrauchte gibt es kaum noch, der letzte Schrott wird aus den hintersten Ecken zu utopischen Preisen angeboten. Auf Neuwagen wartet man horrende Zeiten - oft ist der Urlaub dann schon längst vorbei, wenn der 2022 bestellte und sorgfältig konfigurierte Wagen mit viiiiel Zubehör jeglicher Art irgendwann Herbst 2023 dann mal kommt....
Wie definiert sich denn bitte "der Durchschnittscamper"?
An der Einkommenshöhe? Dem maximalen Neupreis des Campingmobils? Ist der Durchschnittscamper eine Familie mit einem oder wieviel Kindern? Oder ein Paar? Oder gar schnöder Single? Mit oder ohne Hund(en)/Katze(n)/Kleintier(en)? Was fährt der Durchschnittscamper überhaupt? Wohnwagen? Einachser, Tandem, wie lang/breit/schwer? Welches Fahrzeug davor? Ausgebauter Hochdachkombi, 3,5 to-Mobil, oder so eines bis 4,25 to oder 7,5 to? Integriert, teilintegriert, Liner, mit Alkoven oder ohne? Selbstgebastelt, neu, gebraucht gekauft? All die Zelter nicht vergessen: 2-Mann-Wurfzelt (was ist mit Frauen? Dürfen die in solchen Zelten überhaupt schlafen?), 50qm-Familienzelt mit x Räumen? Oder diese "Glamper", die feste Zelte, Hütten, TinyHouses, Schlaffässer, Chalets u/o MobileHomes mieten? Wie alt ist der Durchschnittscamper, wie alt sein Mobil? Wo fährt der Durchschnittscamper überhaupt hin und für welchen Zeitraum? Zu welcher Jahreszeit?
Fragen über Fragen.... ![]()