Leinenspaziergänge an der kurzen Leine gibts für meine Hunde quasi gar nicht.. ich gehe eigentlich immer so spazieren, dass sie entweder frei laufen können oder die Flexi dran ist..
Reizüberflutung kennt Kalle glaube ich gar nicht 
Der kann auch den ganzen Tag mit in der AGI-Halle sein, neben ner läufigen Hündin sitzen, gar kein Problem für ihn..
Wenn wir unterwegs irgendwo stehen bleiben, lege ich die Hunde ins Pausenkommando, das kennen sie und nehmen das entsprechend gut an.
Ich nehme dich nur mal als Beispiel.
Wenn ich solche Sachen gelesen habe, habe ich immer an mir gezweifelt. Was mache ich falsch? Wieso kann Darko das nicht?
Mittlerweile weiß ich, es sind einfach alle HH, alle Hunde, alle Wohnorte usw. anders und damit auch der Umgang und die Umwelt. Das wird glaube ich oft vergessen.
Darko ist nun mal kein Kalle, hat noch nie ein Sportevent oder HuPla gesehen, läufige Hündinnen lassen das Gehirn aussetzen, zu Ruhe muss ich Darko in höherer Reizlage "zwingen", Freilauf in der Großstadt unmöglich und in der Natur als Jagdsau nur selten möglich usw.
Überlege aber ständig eine längere zu nehmen, dass ich das in meiner Nähe bleiben besser trainieren kann. Denn so nutzt er nur die 5m aus, weil die Leine halt aus ist und spannt. Aber orientiert sich nicht selbständig mal zurück.
Musst du ausprobieren. Zum richtig rennen und auspowern reicht Darko auch die 10m Schlepp nicht, das geht nur frei. Alternative: Am Rad laufen.
Wenn allerdings schon auf 5m null Orientierung gegeben ist, würde ich nicht auf 10m gehen, außer genau das ist seine Wohlfühldistanz und es klappt damit.
Ich musste zu Beginn experimentieren und lesen lernen, wann Darko bei mir ist und wann nicht. Dreht er mal ein Ohr zu mir, wirft einen Blick schräg nach hinten, schaut mich mal an, kommt her, springt mich an, reagiert auf Richtungswechsel, akustische Signale, Handgesten, Leine zupfen - alles gut.
Und wenn sie ihre 5 Minuten bekommt, wegen Reizüberflutung, kommt die kurze Leine ans Halsband und dann gehen wir so weiter. Nach ei paar Minuten probieren wir aus, ob das Hirn wieder arbeitet und sie kann wieder an die schlepp.
Im Moment merken wir auch einen ordentlichen Pubertätsschub. Beim ersten Mal reagieren, ist gerade Wunschvorstellung
im Moment muss ich oft lauter werden, deshalb schau ich, dass ich gar nicht wo viel von ihr verlange.
Das finde ich heute noch schwer in manchen Situationen:
Braucht er jetzt mal körperliches Auspowern oder ist Führleine und bei mir laufen sinnvoller? Wie wägt ihr das ab?
Aber für mich. Ich lese diesen Tipp immer und immer wieder, der mag auch gut sein und für Viele passen. Aber für mich ist der ungefähr so umsetzbar wie nur im Handstand Gassi gehen.
Mehr atmen und mehr auf meine Körpersprache achten, in Kombination mit, was ist eigentlich mein Ziel und was stört mich wirklich haben hier geholfen.
(...)
Ich mache aber auch kein Deckentraining und sitze nicht auf Bänken. Irgendwann wird es einen Hund geben, bei dem das mal nötig ist. Aber bisher bin ich davon verschont geblieben. Bewundere ja jeden für so viel Geduld, aber zu mir passt es nicht, ich bin diejenige die an der Fußgängerampel auf und ab tigert, weil die ewig rot ist während die Hunde sich hinsetzen und warten, weil ihnen das Gehibbel zu blöd ist. Übrigens keine Ahnung, warum die sitzen, von mir haben sie das nicht 
Hell yes!
Ich bin schon vom Typ her nicht super ruhig und gechillt, dazu habe ich ADHS. Wie ich diesen Tipp hasse! "Ja dann musst du das eben auch üben, kann man lernen."
Nein, kann ich wirklich nicht. Ist natürlich ungünstig mit Hibbelhund, der sich nicht von selbst absetzt, weil ihm mein Gehibbel zu blöd ist, sondern mit mir um die Wette hibbelt 
Trotzdem kann ich "Ruhetraining" machen. Genau dieses verhasste Nichtstun, Bänkesitzen, Deckentraining usw. Das mache ich aber nur so, wie es für uns passt: Es muss für mich gerade machbar, mit einem klaren Ziel definiert und auf uns angepasst sein. Bedeutet, wir gehen zur Eisdiele, essen beide ein Eis und dann wird gewartet. Da Darko in Sekunden fertig ist, hat er schon mal ein gutes Übungsfenster, ich lasse mir Zeit mit meinem Eis und mache mit dem Handy Trainingsnotizen, Erinnerungsfoto, teile was auf Insta o.ä.
Bewusst durchatmen - Neala, chill mal, die Welt geht nicht unter, lass die Anspannung fallen - und extrem darauf achten, was ich mit meinem Körper mache. DAS ist sehr hilfreich. Ich kann mich resetten, stecke den Hund nicht mit meiner Hektik an und kann sauber kommunizieren. Hunde, gerade Darko, reagieren nun mal auf feine Signale und wenn ich ihn an der Leine hin und her zerre, alle 5min anders korrigiere, mal x erlaube, mal verbiete ich es; dann funktioniert das null.
Aber das gestern war für ihn eine Reizüberflutung (obwohl „nur“ Wald) und somit warten am Tisch unmöglich.
Wenn ihr selten im Wald seid, ist Wald ein super spannend!
Wald ist auch: Frühling, Flora & Fauna erwacht, Vögel piepsen, Wild überall, dazu meist viele Spaziergänger und Hunde.
Ich habe z.B. versehentlich Wald für Darko mit Abenteuer verknüpft, wo es immer Schlepp, rennen, Aktion, Gassidates gab. das rächt sich jetzt und wird gezielt angegangen.
Ich glaub mittlerweile bei uns ist das Problem, dass ich ihn nicht gut genug führe. So wie er sich gerade benimmt: Stalking in der Wohnung, alles makieren was nur geht, link-rechts-rückwärts-vor bei Spaziergängen, draußen kaum ein Blick für mich, kann nicht gut alleine bleiben, muss immer mitten im Raum liegen und alles im Blick haben…mein Gefühl sagt mir, dass sich der Hund aktuell in der Führung sieht.

Hallo Seelenverwandte*r, mir geht es genauso. Mein Hund braucht klare, ruhige, eng gesteckte Führung. Viel mehr, als ich je von Pferd und Hund selbst erfahren habe. Das musste und muss ich lernen.
Genau das was du schilderst, ist Darko und dem muss ich gegensteuern, sonst kommt man da nicht raus.
Würde daher sagen: Wir können uns gerne auch per PN austauschen und ja, das ist das grundlegende Problem. Gut, dass du es erkannt hast!
Tipps von den erfahrenen Usern nehme ich sehr gerne an :)
Bbylabi unterschätz den Anteil der Pubertät nicht, der bei euch noch mit rein spielt. Ich Wette vieles was ihr jetzt durchkaut, wird schon bald nicht mehr ständig Hinterfragt werden von deinem Halbstarken Teenager Hund.
Aber jetzt muss der Halbstarke doch aller Welt zeigen, was für ein toller starker mutiger Kerl er ist. Das ihm alle Weibchen erlauben drauf zu Hüpfen und die Rüden gleich das weite suchen
.
Da ist nun die Frage:
Was ist Pubertät und was nicht? Wo standhaft bleiben, wo ein Auge zudrücken?
Klar nehme ich Rücksicht auf Darkos Befindlichkeiten, überfordere ihn nicht in Pubertätsschüben. Aber er diskutiert auch vieles immer wieder und wieder und testet seine Grenzen. Zu viele Ausnahmen lassen unsereren erarbeiteten stabilen Rahmen zusammenbrechen.
Bbylabi Wie alt ist deiner? Darko ist 1.5 Jahre.
Der jetzt gerade provokant neben dem Bett liegt, auf das ich ihn heute schon 50mal zurückgeschickt habe. Aber da er gerade schläft soll er dort halt bleiben. Irgendwie liegt der am liebsten am kalten Fußboden als in seinem Bett.
Hier hast du deinen Fehler
Null Kritik, mir ging es nämlich genauso.
Was lernt Hund? Habe den längeren Atem und es lohnt sich, denn nach 50 mal zurückschicken hast du beim 51. mal aufgegeben und ihn gewähren lassen.
Bleibe konsequent. Ja, es ist hart. Manchmal muss man auf Management wie Box/Tür/Gitter/Leine* zurückgreifen, wenn es gerade nicht anders geht, aber um das Ausdiskutieren kommt man mMn nicht drum herum.
Du musst dich entscheiden: Wo soll er bleiben? Und das dann durchsetzen. Mag er das Bett wirklich nicht? Testet er damit Grenzen? Oder legt er sich einfach gerne um? Damit kannst du dann die Situation so anpassen, dass es für ihn machbar ist.
Darko liebt Sonnenbaden, also schicke ich ihn bewusst mal auf die Balkoncouch oder lege eine Decke in die Sonne. Eine Bekannte hat mit dünnem schwarzen Tape ein Rechteck in der Bude abgeklebt, eine Hälfte Hundebett, andere Hälfte Boden + Wassernapf.
* Das heißt NICHT, Hund stundenlang in die Box zu sperren! ich rede hier von längerer Leine bei Besuch, kurz Box wegen Handwerker oder so.