Wir haben einen ähnlichen Kandidaten und eine ähnliche Frage habe ich hier mal auch gestellt
Haben einen Labrador Arbeitslinie. Also auch ein Hund, den man Ruhe erst erklären muss.
Einen so jungen Hund kannst du nur überfordern und nicht unterfordern. Also um die Frage mal zu beantworten.
Du hast dir auch eine aktive Rasse ausgesucht, aber es ist ein Irrglaube, dass solche Hunde erst recht ausgepowert werden müssen. Ganz wichtig ist es, dass Hunde und gerade so arbeitswillige Hunde eine Aufgabe bekommen, sonst sucht er sich die selber. Im Idealfall der Rasse entsprechend. Ich mache mit meinem Hund Dummyarbeit (bzw. lernen wir das gerade) und viele Suchspiele. Hier verstecke ich Spielzeug und lasse es suchen. Damit er auch lernt, dass er die Spielsachen zu mir bringt und dann ein Goodie bekommt.
Denn wenn du Futter versteckst, dann frisst er es dort, aber verknüpft die Erfahrung nicht mit dir. Und es ist praktisch, weil so auch Apportieren lernt. Suchspiele machen auch sehr müde, weil das Schnüffeln anstrengend ist.
Natürlich hetzt er auch mal über ein Feld und lebt sich aus, aber dosiert. Damit er nicht ständig in der Erwartung lebt, es gibt Action und er muss sich immer mehr Action suchen. Solche Rassen werden dann schnell auch Adrenalin-Junkies und rennen dich in Grund und Boden. Müde bekommt man meinen Hund nicht körperlich. Der kann 6h ohne Pause herumrennen, wenn man ihn lässt.
Der viele Hundekontakt war bei uns eher ein Fehler. Er ist zwar ein sozialer, lieber Hund, aber denkt jetzt, dass alle Hunde mit ihm spielen wollen. Aktuell reißt er sich richtig in die Leine, weil er zu den Hunden will. Es ist anstrengend. Hätte hier lieber dosiert Hundekontakt erlauben sollen. Und mehr mit ruhigen Hunden, die nicht verspielt sind und das souverän vermitteln. Jetzt ist seine Erwartungshaltung ganz oben bei Hundesichtungen. Also Hundekontakt löst das Thema Ruhe nicht. Ist aber natürlich schon wichtig für die Sozialisierung. Aber dann zumindest kein Kontakt an der Leine, das setze ich jetzt durch. 
Box haben wir gegen einen Welpenlaufstall eingetauscht. Akzeptiert er auch besser. Brauchen wir jetzt fast nicht mehr.
Wichtig ist, selber ruhig sein. Nicht so streng die Stunden zählen, den Hund mehr ignorieren und einfach sein lassen. Das habe ich gelernt.
Kommandos kann man wirklich reduzieren. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich viel mehr Medical Training und Ruhe üben, als irgendwelche Platz und Bleib Übungen UND weniger Beachtung dem Hund schenken, genauso auch deutlicher Grenzen setzen. Hast du einen entspannten Hund, der eine Bindung zu dir hat und gerne mit dir arbeitet, dann lernt er sowieso viel schneller.
Es wird besser :) Habe auch schon fast die Hoffnung aufgegeben und jetzt liegt er neben mir und schnarcht. 