Beiträge von Bayla89

    Mein Problem ist, dass ich meinen Hund ungerne an der Schleppleine spielen lasse, da sich dann gerne Pfoten verknoten oder ähnliches. Einen eingezäunten Garten habe ich nicht. Und die meisten meiner Hundekontakte haben entweder auch keinen eingezäunten Garten oder sie haben einen älteren Hund, der keine Hunde in ihrem Revier duldet. Somit ist es für mich echt schwierig, einen Ort zu finden, wo ich meinen Hund ohne Schleppleine, ohne Verlertzungsgefahr spielen lassen kann und das in einem Bereich, in dem sie eben niemanden belästigen kann wie zB im Wald.


    Daher habe ich mir auch die Spielstunden gesucht. Und da sind durchaus Menschen dabei, die Ahnung haben. Menschen, die seit Jahrzenten mit Hunden arbeiten und im Tierschutz tätig sind. Deren Hunde hören auch sehr gut. Also habe ich mich immer darauf verlassen, dass sie einschätzen können, wann in den Stunden eingegriffen wird und wann nicht.


    Dass die Spielstunde nicht die sinnvollste Entscheidung war, weiß ich jetzt.

    Nur weiß ich eben immer noch nicht, wo ich meinen Hund dann am besten spielen lassen kann, ohne alle negativen Nebeneffekte. Öffentliche eingezäunte Hundwiesen, wo man mal mit 2-3 Hunden hingehen könnte, gibt es hier leider auch nicht.


    Und gerade beim Beauceron wurde mir von vielen erfahrenen Züchtern gesagt, dass Sozialkontakte für die jungen Hunde sehr wichtig sind, da sie einen Hang zum Misstrauen haben etc. Ich dachte daher viele Kontakte sind gut, viele verschiedene Rassen kennen lernen. Alles dafür tun, damit der Hund einfach sozial gut aufs Leben vorbereitet ist.

    Was ist, wenn man einen Hund hat, der wenig Beutetrieb hat und auch keine Leckerli draußen nimmt? So eine war meine Dogge. Und sie kam trotz meinen Aufforderungen nach, aber halt nicht zwangsweise mit 8 Monaten.

    Dann damit dass der Hund lernt, dass meine Entscheidung zählt. Solche Hunde hatte ich auch - mein Terriermix war so. Eh ein schlimmer Mäkler und null Beutetrieb. Da sind wir halt wieder im Bereich von Korrektur für falsche Aufregung und Wertschätzung für tolles Mitdenken und Verhalten.

    Geht ja nicht drum, dass es mal eine Situation gibt, die nicht ideal läuft. Aber die Pubertät wird oft so als das "da kann man nix machen, da hört der Hund nicht" hingestellt - und das habe ich in dieser Form tatsächlich nie erlebt. Ja, da wird mal getestet. Und Ja, da gibts mal nen Tag wo es nicht ideal läuft. Aber so grundsätzlich ist Pubertät kein Horror und man hat nen komplett anderen Hund und alles ist weg. Ist nur meine Erfahrung - muss ja nicht für andere gelten.

    Und ich bin ja eh niemand, der mit Rückruf oder so arbeitet. Meine Hunde kennen den zwar aber nutzen tu ich den quasi nie.

    Wenn du nicht mit Rückruf arbeitest, was machst du dann, wenn du willst, dass die Hunde zu dir kommen im Freilauf oder so? Höre mir immer gerne neue Methoden und Trainingsvarianten an, aber weiß gerade nicht, wie du das dann im Alltag regelst.

    Noch einen Hinweis zum Einfangen:

    Im Welpenkurs, in dem ich mit Louie war – Spiel gab es übrigens nicht in jeder Stunde, wenn, maximal 5-10 Minuten und in kleinen Gruppen mit ähnlichen Welpengrössen und Temperamenten – haben wir ganz gezielt konditioniert, dass ein Ruf aus dem Spiel heraus nicht zwingend bedeutet, dass der Spass vorbei ist. Die Trainerin hat uns jeweils vermittelt, wann der Welpe in einem abrufbaren Modus war, resp. er schon auf dem Weg zum Besitzer war. Wir sollten ihn dann rufen, kurz mit Spielzeug oder Snack belohnen und ihn dann wieder ruhig ins Spiel zurücklassen. War für uns eine der besten Übungen überhaupt.

    Ja, als Welpe hat sie das auch alles toll gemacht und war auch aus dem wildesten Spiel abrufbar. Während es viele andere Welpen nichtmal waren in relativ einfachen Situationen. Aber als meine Hündin älter wurde hat sich der Mist jetzt einfach eingeschlichen, obwohl ich es eigentlich wie vorher gemacht habe. Aus dem Spiel immer wieder abgerufen, Leckerlie gegeben und sofort wieder laufen gelassen.. Naja ich weiß nicht genau ob ich es verbockt habe oder es einfach das Alter und ihr sturer Charakter ist ;)

    Okay, danke, dann werde ich damit auch nochmal neu anfangen, das ist ein super Tipp. Dachte eigentlich das Anleinen an sich ist kein Problem, da es ja genug Situationen gibt, in denen es sie nicht stört und sie sich gerne anleinen lässt. Aber wahrscheinlich ist es sinnvoll das trotzdem nochmal positiver aufzubauen!

    Ich bin ja( wie sollte es anders sein) Beauceron fan….Wäre ich jünger, im Ernst, das wäre mein nächster Hund……

    Vielleicht sehe ich die Rasse etwas verklärt durch die „Herzchen“ im Auge. Aber Beauceron braucht gradlinige gerechte Anleitung, dann ist das ein Traum.

    Ein Beauci als Leinenpöbler und Mobber ist ein Albtraum.

    Ja, Beaucerons sind wirklich tolle Hunde, aber brauchen auch viel Konequenz und Erziehung. Absolut, deshalb suche ich mir ja so viel Hilfe. Ich bin nicht komplett blauäugig in die Sache gestartet, auch wenn es mein erster Hund ist. Und ein Beauci als Ersthund wirklich eine Herausforderung ist. Wie gesagt, zum Glück läuft ja vieles andere auch sehr gut :)


    Ja, ob es Mantrailing oder welches Hobby auch immer wird, sehen wir noch. Ich werde mir ein paar Möglichkeiten anschauen und dann sehen, woran wir beide Spaß haben! Kann es nocht nicht alles so genau einschätzen. In der Sommerhitze ist eh vieles schwierig und eigentlich will ich auch erst auf eine Begleithundeprüfung hinarbeiten. Aber dafür brauche ich erst die neue Hundeschule, habe in der alten leider viel zu wenig Hilfe, Anleitung etc. bekommen

    Vielen Dank, das werde ich auch beherzigen. Muss mir nach den ganzen tollen Tipps hier mal einen Plan machen, was genau ich jetzt wie umsetze, nichts dass ich draußen anfange mal so und mal so zu trainieren.

    Aber aus deinen Tipps werde ich auch sicher was verwenden :)

    Arbeitest du bereits mit Markersignal? Das war für mich DAS Tool um Hundebegegnungen ohne Leinenzug und Aufregung zu formen. Das Markersignal ist ja im Prinzip wie Arbeit mit dem Klicker, nur halt mit Stimme. Zum Aufbau eines solchen findest du richtig viel im Netz oder auch in Podcasts.


    In der Praxis habe ich dann versucht mit der jungen überforderten Vespa schön weit weg von einem Weg o.Ä. genau die Distanz zu anderen Hunden zu haben, die sie noch aushält ohne in der Leine zu hängen. Anfangs bei jedem Blick zum Hund ein Markersignal und Keks. Kann der Hund sich noch nicht umorientieren zum Keks, bist du zu nah dran. Sitzt das und der Hund hat gelernt, ein anderer Hund bedeutet Keks (und nicht hinziehen, hinrennen!), kann man beginnen, den Blick zu einem zurück zu formen. Der Hund lernt also: ich seh einen Hund, oha, ich guck zu meiner Person und die markert dann und belohnt mich. Meine Hündin hat so auch gelernt, sich anbellen zu lassen. Wird sie von einem Hund angekläfft, orientiert sie sich zu mir weil sie gelernt hat, dass ich ihr sage was wir jetzt machen (z.B. ausweichen) und dass ich sie belohne für das nicht aufs Bellen eingehen und zu mir orientieren.


    Dem zugrunde liegt (das Thema wurde ja schon gut besprochen), dass es bei uns keine solchen exzessiven Spielstunden gab, Hundekontakte nur gut ausgesucht und mit ausgewählten Hunden gehen wir spazieren. Da kann es mal ne Spieleinheit geben, aber nicht immer, nicht mit jedem Hund und auch nur, wenn es den Hunden möglich ist, einigermassen normal miteinander zu gehen und auch wieder aufzuhören. Anfangs hilft da, auf etwas Abstand mit ner längeren Leine zu laufen ohne Kontakt zuzulassen. Wenn ich dann Kontakt zulasse, dann versuche ich mit der Aufregung zu pendeln. Sobald ich sehe, dass die Erregung steigt, die Bewegungen steifer und hektischer werden, gehen wir zusammen wieder etwas auf Distanz. Später wieder näher usw. So lernt der Hund, dass nicht aus jedem Kontakt wildes Spiel wird. Ideal ist natürlich auch ein älterer nicht spielfreudiger Hund als Sozialkontakt.

    Das ist auch ein super Tipp, werde ich auf jeden Fall ausprobieren!

    Bisher habe ich immer mit Futter belohnt, aber ein Markersignal wollte ich eh anfangen!

    Ach, ich muss euch allen einfach mal Danke sagen :)

    Hab nicht damit gerechnet hier so schnell so viele Tipps zu bekommen und das auch noch freundlich und nett!

    Ich hab schon einige Punkte gesammelt, die ich definitiv ändern werde. Und auch Dinge, an denen ich arbeiten muss, ohne dass ich vorher wusste, dass ich es vernachlässigt habe.

    Also vielen Dank :smiling_face_with_hearts:

    Guter Punkt! Ich hab nie dran gedacht, dass ein Spazierengehen dann auch mal lockerer ist, ohne Leinenführigkeit..


    Also wo sie lernt nicht immer Action mit Hunden zu haben ist zumindest in der Hundeschule. Da wird gar nicht gespielt und sie muss sich ruhig verhalten etc. Hoffe immer, dass das zumindest beiträgt zum ruhiger werden

    Vielen Dank schonmal für die Hinweise!

    Ja ich denke auch, dass es Meideverhalten sein könnte.


    Wie würdest du das Anlein Ritual neu aufbauen?


    Leider haben wir noch kein gemeinsames Hobby, aber wenn die stärkste Hitze vorbei ist, will ich langsam mit Longieren oder Agility oder so anfangen. Mal sehen, was uns beiden Spaß macht :) Leider sind viele Kurse aber erst ab 12 Monaten.